Welche Regenjacke

Es ist eigentlich schon alles gesagt worden, nur eben noch nicht von jedem... deswegen:
Ich hatte 7 Jahre eine Norrona Bitihorn Regenjacke in Gebrauch (ca. 240g, große Kapuze, riesige Unterarmzips etc) - für mich perfekt, aber die Membran ist in die Jahre gekommen und der Nachfolger hat einen anderen Schnitt (und keinen verstellbaren Saum mehr), deswegen ist nun eine Mammut geworden (243g in L, große Kapuze, Unterarmzips etc).
Ich habe viele der bekannten Regenjacke anprobiert (Endura, Fox, Leatt, ION, etc) - die meisten hatten mir zu wenig Belüftungsöffnungen und/oder zu schwer. Bei wechselhaften Bedingungen fungiert die Regenjacke bei mir auch oft als Windjacke, deswegen lege ich viel Wert auf die obigen Faktoren.
Die Norrona war nicht verstärkt, hatte trotzdem regelmäßiges Tragen eines Rucksacks überstanden - da muss sich die Mammut erst noch beweisen.
 
Und es ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von Gore Tex, dass die Marketing-Abteilung reißerische Worte bzw. Beschreibungen für ihre Produkte findet. Derartiges lässt sich auch bei Präsentation im web bei den Mittbewerbern finden.
Das stimmt. Meine Kritik gilt dem marketinginduzierten Glauben an angeblich atmungsaktive Membranen im Allgemeinen. Gore hat halt damit angefangen und sind quasi synonym zum Begriff, ähnlich wie "Tempo" eine ganze Produktkategorie beschreibt. Den Marktführerstatus lassen die sich auch bezahlen. Deswegen haben die meines Erachtens besondere Gewichtung in der Kritik verdient.

Die sollten aber dann schon im Schnitt und für den Sport den ich ausübe entwickelt sein.
Auch da lassen sich meiner Meinung nach die Leute zu leicht vom Marketing lenken. Muss eine Regenjacke für Fahrradfahren entwickelt sein? Taugt die dann nicht für Wandern? Wie sieht es andersrum aus?

Meine beste Regenjacke ist gegen Regen. Das ist sie beim Wandern, Laufen, Radfahren, Bergsteigen und sonstwo.
 
Muss eine Regenjacke für Fahrradfahren entwickelt sein? Taugt die dann nicht für Wandern? Wie sieht es andersrum aus?
Also was tatsächlich Sinn macht, ist eine etwas verlängerte Rückenpartie, damit der Hintern länger trocken bleibt.
Verstärkte Schulternpartien für das Tragen von Rucksäcken findet man woanders sicherlich auch.

Die Kapuzen schenken sich selten viel: selbst bei Regenjacken für‘s radeln sind die meisten Kapuzen eher knapp bemessen.
Mir fällt sonst keine Jacke ein, die an speziellen Stellen (Ellbogen) usw Verstärkungen für mögliche Stürze/Schrammen usw hat. (Vllt hat POC sowas)

Ich glaube, das ist für viele auch ein Grund gegen eine teuere Regenjacke für alles abseits der Straße (Asphalt kann aber auch wenig vom Material übrig lassen), aber viele Hersteller bieten ja kostenlose Flicken und/oder Aktionen in shops an, wo man sich kleinere Löcher und Rissen reparieren (lassen) kann.
Meine Norrona hatte viele Löcher an den Armen, hauptsächlich von Dornen usw - hat mich nicht gestört. Dafür konnt ich die Jacke durch die gute belüftung in vielen Fällen relativ lange tragen, ohne darin beim Uphill einzugehen.
 
Naja wie gesagt der TE sucht was zum schnellen Pendeln, nen schwerer Sack für langsames rumgeeier im Gelände war ja gar nicht gefragt, und dann sollte es noch für warm sein und nicht für tiefsten Winter... Zudem leicht und klein verpackbar.

Von Rucksack war nicht einmal die Rede, oder ich hab es überlesen ?

Aber war wie erwartet - 10 Antworten 200 Meinungen und wenig zum eigentlichen Thema bzw. wenig was passend zur Frage gewesen wäre, nur das übliche Gore bashing was immer auftaucht wenn es um Regenkleidung geht. ?
 
Mein "schwerer Sack" wiegt 350g. Zugegebenermaßen ist die zu voluminös für die Trikottasche, aber im Verhältnis zu dem schweren Sack, den sie umhüllt, gewichtstechnisch nicht relevant. :)

Die von mir angeführte Outdry Featherlite wäre bei 210g. Mit Gore Shakedry oder sonstigen superleichten Laufregenjäckchen sind knapp 100g drin. Das Gewicht spielt da echt kaum rein. Packmaß kann einen stören, ja, aber ich hab beim Pendeln oder auf längeren Touren sowieso irgend eine Form von Tasche mit.

Also was tatsächlich Sinn macht, ist eine etwas verlängerte Rückenpartie, damit der Hintern länger trocken bleibt.
Schadet sicher nicht, aber dafür hab ich hinten ein Schutzblech...oder gleich ne Regenhose. Wenn es richtig regnet langt ein verlängerter Pürzelschutz halt auch nicht alleine.
 
Auch da lassen sich meiner Meinung nach die Leute zu leicht vom Marketing lenken. Muss eine Regenjacke für Fahrradfahren entwickelt sein? Taugt die dann nicht für Wandern? Wie sieht es andersrum aus?

Das hat mit Marketing überhaupt nichts zu tun, aber viel mit der Praxis - 2 Beispiele:

Du fährst mit Deinem Rennrad/Gravel auf Windkante - vergleiche mal wie sich das anfühlt mit einem Plastiksack gegen den Wind zu fahren, oder mit einer Jacke die wie ein Trikot am Körper sitzt. Eine solche Jacke braucht auch keine Kapuze und keine Taschen. Nächstes Beispiel Highspeed eine Abfahrt runter - mit einem Plastiksack mutierst Du dabei zum Lenkdrachen.

Müssen tut man nichts und man kann auch mit einer Regenjacke für alles auskommen, muss aber dann auch mit den Nachteilen einverstanden sein.

Fährst Du überhaupt Rad? (ernstgemeinte Frage!)

Viele Grüße!

Karl
 
Fährst Du überhaupt Rad? (ernstgemeinte Frage!)
Die Frage ist eine Frechheit an sich.

Wer sagt denn, dass eine "normale" Regenjacke ein weiter Sack sein muss? Das sind komische Vorstellungen die aus Deinem Kopf stammen. Hauteng ist halt ein Schmarrn für Regenkleidung, denn die wird außen schnell verdammt kalt, weswegen der Dampf dann auch innen kondensiert. Gegen Kondensation hilft am besten Lüftung. Den Rest sollte man sich jetzt selber zusammen reimen können.

Kapuze kann man über den Helm ziehen, wer das mag, oder aber in den Kragen stecken. Dann ist die auch aus dem Wind.

Das Material meiner Outdry zum Beispiel ist ein wenig steif und außen sehr glatt. Die Jacke ist völlig normal geschnitten. Da flattert nichts.
 
Naja wie gesagt der TE sucht was zum schnellen Pendeln, nen schwerer Sack für langsames rumgeeier im Gelände war ja gar nicht gefragt, und dann sollte es noch für warm sein und nicht für tiefsten Winter... Zudem leicht und klein verpackbar.

Von Rucksack war nicht einmal die Rede, oder ich hab es überlesen ?
...
Du hast Recht, von Rucksack war nie die Rede (ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass man auf dem weg zur Arbeit mal einen Rucksack oder messenger bag trägt).

Aber, ich verstehe deine Kritik nicht: wo gehen meine Vorschläge an den Anforderungen des TEs vorbei?
schwerer Sack? 240g?
Beide haben ein gutes Packmaß, ausreichend Belüftung, angehm weiches Material - wie gesagt, ich trage beide das ganze Jahr hindurch, auch mal als Ersatz für eine Windjacke.
Edit:
Bei der Mammut handelt es sich um die Masao light; gibt es in 8 Farben, UVP liegt bei 300, im Sale ab 150€ zu haben.

Und klar gibt es hier - wie überall - verschiedene Meinungen und Vorschläge.
Sollen hier nur Besitzer einer Gore shakedry an der Unterhaltung teilnehmen oder alle dir ohne Vorbehalte zustimmen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eher nicht. Die Gore-Membran die bei den Radsport- und auch Laufjacken verarbeitet wird ist die Active und/oder Paclite (Plus). Das sind die Gore-Membranen mit der höchsten Dampfdurchlässigkeit. Im direkten Vergleich mit der von Dir in den Ring geworfenen Halo Smock und anderen vielleicht minimal dicker, aber immer noch sehr leicht und gut verstaubar.

Ich sage: andere Membranen auf dem Markt können einer Gore Active und/oder Paclite nicht das Wasser reichen. Eine solche Jacke begleitet Dich bei entsprechender Pflege (kein Waschpulver! kein Weichspüler!) mindestens 10 Jahre und noch länger. Und wenn Du ins Detail gehst, dann wird es sogar noch besser. Die dauerhafte Imprägnierung außen macht eine Gore-Jacke wunderbar pflegeleicht und wasserdicht, während andere Membranen sich bei häufigem Gebrauch bereits in ihre Bestandteile auflösen und durch NikWax oder andere Imprägnierungen künstlich am Leben gehalten werden müssen.

Die Eigenschaften relativieren den höheren Preis von Gore deutlich! An einer Gore erfreut man sich noch wenn alle anderen Membranen die Grätsche gemacht haben. ? Die von Maulheld empfohlene C3 ist für Rad und Laufen gleichermaßen gut geeignet.

Viele Grüße!

Karl

Die C3 ist DWR und kommt nach dem Waschen (was erst bei starker Verschmutzung geschieht) in den Trockner, um diese „Imprägnierung“ wieder zu aktivieren.
Meine Salewa Jacke aus GoreTex Active ist nach knapp vier Jahren innerhalb von 30 Minuten durch, fühlt sich dann an wie ein Sack am Körper. Ich habe sie etwa 30 mal im Regen getragen und erst 5 mal gewaschen, nach Anleitung. Die meiste Zeit war sie im Rucksack, als Notfalljacke.

Hier die Antwort auf die Reklamation, von Salewa Outlet in Radolfzell:

Guten Morgen Herr XXX,
Ich habe mich in Verbindung gesetzt mit der Zuständigen Abteilung,
leider können wir Ihnen hierbei nicht weiterhelfen da Sie bei Salewa eine Garantie von 2 Jahren erhalten, durch Abschluss einer Mitgliedschaft bei unserem Family & Friends erhalten Sie
die gesetzliche Garantiefrist auf 3 Jahre.

Aber auch wenn Sie die Mitgliedschaft abgeschlossen hätten sind wir leider nicht mehr in der Garantiefrist.

Es könnte gut sein das es ein Verschleiß der Membran ist denn ein Rückruf wegen Materialfehler ist nicht bekannt.

Im Anhang finden Sie nochmal das Angebot von Familie & Friends
dies können Sie auch Online auf unserer Homepage abschließen.
https://www.salewa.com/de-de

Es tut mir leid, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen konnten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Salewa-Team
 
Meine Salewa Jacke aus GoreTex Active ist nach knapp vier Jahren innerhalb von 30 Minuten durch, fühlt sich dann an wie ein Sack am Körper. Ich habe sie etwa 30 mal im Regen getragen und erst 5 mal gewaschen, nach Anleitung. Die meiste Zeit war sie im Rucksack, als Notfalljacke.

Hier die Antwort auf die Reklamation, von Salewa Outlet in Radolfzell:

Guten Morgen Herr XXX,
Ich habe mich in Verbindung gesetzt mit der Zuständigen Abteilung,
leider können wir Ihnen hierbei nicht weiterhelfen da Sie bei Salewa eine Garantie von 2 Jahren erhalten, durch Abschluss einer Mitgliedschaft bei unserem Family & Friends erhalten Sie
die gesetzliche Garantiefrist auf 3 Jahre.
Was hast Du erwartet? Wenn Salewa sich jeder Regenjacke mit nachlassender Schutzwirkung nach Ablauf der Garantie/Gewährleistung annehmen würde, dann wären die innerhalb kürzester Zeit Geschichte! Auch Gore-Membranen sind da keine Wunder der Technik. Um die Jacke wenigstens halbwegs aufzupäppeln empfehle ich Dir eine Einwaschimprägnierung wie z.B. Fibertec Textile Guard.

Ich habe 5 Regenjacken für die unterschiedlichsten Anforderungen, darunter 2 C3 mit und ohne Kapuze. Die einzige die mit den Gore in den Merkmalen Regenschutz und Atmungsaktivität einigermaßen mithalten kann ist eine Craft mit 10000er Wassersäule. Eine Vaude mit Ceplex Active kann ich nach jedem Einsatz neu imprägnieren - trage ich kaum noch. Dazu erhöhter Verschleiss der empfindlichen Oberfläche. Eine alte Mammut aus Hydravent? trage ich sehr oft, aber die hatte schon nach einem Jahr keine Wirkung mehr. Dafür ist die Shell äußerst robust. Meine Schlammjacke. :daumen: Beide Gore muss ich deutlich weniger wieder aufbereiten als den Rest. Für mich top!

Viele Grüße!

Karl
 
Und wie hälst du die von der Innenseite der Jacke ab wo sie kontraproduktiv wirkt? Lieber von außen sprühen und dann in den Trockner.
Bei den Gore und der Craft ist das überhaupt kein Problem, aber bei der Mammut. Die imprägniere ich auch mit einem Spray. Trockner gibbet nicht. :daumen:
 
Da gibt es wohl tatsächlich Firmen, die etwas nachhaltiger unterwegs sind:
Unerwartete Kulanz und hervorragender Kundendienst ist in der Outdoorbranche heutzutage keine Seltenheit mehr.

Black Diamond: “Wir glauben an das, was wir machen, weil wir es selbst benutzen. Wenn Du aus irgendeinem Grund nicht 100% mit unserer Black Diamond-Kleidung zufrieden bist, reparieren bzw. ersetzen wir sie oder Du bekommst Dein Geld zurück. Ohne Kosten. Ohne Kleingedrucktes. Ohne Diskussion. Garantiert.

Eddie Bauer: „Eddies größter Beitrag für den Verbraucher war unsere 100% bedingungslose lebenslange Garantie. Die Qualität unserer Produkte ist garantiert. Sollten Sie irgendwann, aus irgendeinem Grund mit einem direkt bei uns gekauften Produkt nicht zufrieden sein, erstatten wir den vollen Kaufpreis zurück. Ohne Diskussion. Guaranteed for life.“

Patagonia: „Das Worn Wear-Programm wurde 2013 gestartet, um die Leute zu motivieren, ihre Kleidung pfleglich zu behandeln und bei Bedarf zu reparieren. Worn Wear hat das Ziel, dass Kleidung (egal von welchem Hersteller) möglichst lange genutzt wird. Wenn sie einmal ersetzt werden muss, empfiehlt Patagonia den Verbrauchern, in ein haltbares Produkt zu investieren. Daher fertigt Patagonia qualitativ hochwertige und funktionale Produkte und gewährt eine lebenslange Garantie.“

Stanley: „Seit 1913 versprechen wir, robuste Behälter für Lebensmittel und Getränke herzustellen, die ein Leben lang halten. Es ist ein Versprechen, das wir heute noch halten.“

CamelBak: „CamelBak hat seinen Ruf durch die Entwicklung von Produkten aufgebaut, die die Erwartungen der Verbraucher an Qualität und Haltbarkeit übertreffen. Die Lifetime-Garantie deckt alle Behälter, Rucksäcke, Flaschen und Zubehörteile ab, die durch Herstellungsfehler in Material und Verarbeitung während der gesamten Lebensdauer des Produkts entstehen.“

Deuter: „Bei Deuter stehen Qualität und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Diese Verantwortung endet für uns nicht mit dem Verkauf unserer Produkte. Wir möchten den Menschen ein lebenslanger Begleiter sein. Deshalb geben wir dir für unsere Produkte das Deuter Versprechen. Das bedeutet, dass wir dir einen weltweiten, lebenslangen Reparaturservice für deine Lieblingsstücke von Deuter anbieten.“

Marmot: „Marmot-Artikel mit Material- oder Verarbeitungsmängeln werden für die gesamte realistische Lebensdauer des Produkts nach Ermessen von Marmot repariert oder ersetzt.

Könnte sich Salewa mal eine Scheibe abschneiden.
 
Ja es gibt sie trotz China noch - Firmen denen nachhaltig etwas bedeutet. :daumen: Ein negatives Beispiel ist aber noch kein repräsentatives Ergebnis. 😉 Meine Erfahrung mit Produkten von Salewa sind eher gemischt. Beim Thema Nachhaltigkeit fällt mir direkt und immer wieder Vaude ein, die es geschafft haben dass der Markenname qua als Synonym für das Keyword gilt. Nur wenn Nachhaltigkeit=Haltbarkeit bedeutet, dann sind meine Erfahrungen mit Vaude einfach nur schlecht. Wahrscheinlich hatte ich einfach nur Pech.

Der Trend zu immer dünneren Materialien bei Funktionsbekleidung schiebt der Haltbarkeit mMn auch einen Riegel vor. Das verschleißt einfach schneller. Oft löst sich auch die Verbindung der einzelnen Lagen zueinander in ziemlich kurzer Zeit auf oder zerbröselt.

Eine kleine Anekdote zu Deuter; bei einem Onlineshop hatte ich mal einen Bikerucksack geordert, der an den Kanten seiner Tragegurte an einer Stelle aufgeraut war, und mir dadurch meine Trikots kaputt gemacht hat. Bei dem Shop die Sache innerhalb der Garantie reklamiert - abgelehnt! Ich hätte das durch das Tragen selbst verursacht. Der Shop hätte mich auf den Deuter eigenen Reparaturservice aufmerksam machen können, was er aber nicht tat. Vielleicht aus Unkenntnis, vielleicht aus Faulheit. Das war auch kein Glanzstück des Shops. 🙂

Viele Grüße!

Karl
 
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