Wie entwickelt sich die Leistungsfähigkeit?

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Hallo

ich wollte mal fragen, wie viel es ausmacht, wie lange (Jahre) man schon fährt. Und ob man sich über mehrere Jahre bei ungefair gleichbleibendem Trainingsaufwand verbessern kann.

Oder ob die, die lange schneller werden, vor allem dadurch schneller werden, daß sie nach und nach bei den Trainingsmethoden dazulernen und auch den Trainigsaufwand erhöhen. Es jedoch hauptsächlich auf das training der letzten 5 Monate ankommt. ?

Beispiel: Ich (22, m, 185, 74)
Ich hab seit Anfang November ein Rennrad. Und bin seit Anfang dieses Jahres ungefair 3300km gefahren. Anfangs (Winter) habe ich es nicht geschafft weiter als 10km den Schnitt über 30 zu halten. Ich habe (wie die meisten Anfänger) festgestellt, daß ich ständig leistungsfähiger werde und frage mich, wie lange das noch anhalten wird. Trainings und ernährungstechnisch mach ich's glaubich (nach gefühl) ziemlich optimal :). Anfangs habe ich mich eigentlich nur in der Streckenlänge gesteigert und bin nicht intensiv gefahren. Seit etwas über 2 Monaten lasse ich es aber ungefair einmal in der Woche "richtig Krachen ;)" und fahre auch sehr intensiv. Einen 180er Puls kann ich mittlerweile längere Zeit halten und mich dabei sogar wieder erholen nachdem mein Puls sprintbedingt auf fast 200 gestiegen ist. Was genau meine MAX-HF ist weiß ich garnicht :(. Bei einem 180er Puls fahre ich ungefair 40km/h. Und das Ergometer in der Uni meint irgendwas zwischen 250 und 300 Watt. Auf dem Ergometer kann ich daß aber nicht so lange machen weil überhitze und Probleme habe die Pedaltotpunkte zu überwinden(Schwungmasse).

Bis vor knapp einem Jahr habe ich kaum Sport gemacht.
Mitlerweile hat sich auch mein Ruhepuls stark verringert. Während einer Durchgeschlafenen Nacht hatte ich neulich einen Durchschnittspuls von 52. Davon etwas über eine Stunde unter 45, was wohl auch die untergrenze ist von dem was ich bisher (wach) beobachtet habe. Nach großen Mahlzeiten bleibt mein Puls für mehrere Stunden im Bereich 70-90.

Normal mach ich jetzt also ca. 3 Touren in der Woche, und gehe ca. 2 mal in der Woche in den Uni-Kraftraum bzw. zu Arobic/Gymnastikkursen.

Fazit: Ich trainiere noch nicht lange aber dafür viel.
Ich werde immer schneller und komme mir momentan schon sehr schnell vor. Wie lange kann das so weiter gehen, bzw. muß ich jedes Jahr von forne anfangen, falls ich im Winter 2 #Monate Pause mache?
 
es spielt natürlich beides eine rolle:

sowohl das trainingsalter, also wie lange du spezifisch trainierst, als auch das training der letzten monate.

sonst würden ja auch die profis im winter auf der couch liegen und chips essen.

wenn du ne weile trainierst, wirst du besser,
aber irgendwann wirst du ein sog. plateau erreichen. dich dann weiter zu verbessern, erfordert einen höheren trainigsaufwand.

und eine pause ist auf jeden fall sinnvoll.
auch wenn 2 monate recht lang sein können.
 
Es ist ungefähr so:

- Die Winterpause ist ein deutlicher "Rückschlag", aber
eben auch eine extrem wichtige Erholungsphase.

- Mit zunehmendem Trainingsalter wirst du immer weniger
Leistungsvermögen im Winter (oder anderen Pausen) verlieren.

- Du wirst dich immer langsamer steigern. Ein Plateau wie Dubbel
sehe ich allerdings nicht. Nur eben immer weniger Steigerung.

Die paar Sekunden machen aber auch immer mehr aus. Schau
dir mal die Ergebnisliste eines großen Marathons an, da sieht
man das sehr gut. Man müsste mal die Zielzeiten in eine Excel-
Tabelle eingeben.

Thb
 
So, das ist das sind die Zeiten des Black Forest Ultra Bike
Marathons (79km). Frei zur Interpretation.

Für mich sieht das so aus, als ob nur ganz wenige
Anfänger ganz schlecht sind und nur ganz wenige
sehr gut waren. Die Steigerung von ganz schlecht zu
"OK" gelingt also sehr vielen; der Sprung von "Gut"
zu "Super" nur wenigen (mit langer Trainingserfahrung?)

Thb

Ich merke gerade, das widerspricht z. T. meiner Aussage
"Die paar Sekunden machen aber auch immer mehr aus."
Das gilt also nur bis zum Oberen Ende der Kurve, wo die
richtig guten Fahrer beginnen. Da sind die Zeitabstände
wieder größer. Ganz an der Spitze dreht es sich allerdings
doch wieder um Sekunden. (nicht in der Grafik zu erkennen).
 

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Je desolater der Zustand ist, in dem man sich befindet desto schneller und höher fällt der Trainingserfolg aus. Bei einem total unsportlichen Menschen reicht schon ein minimales Training aus, um eine deutliche Steigerung zu erreichen - dasselbe Training bei einem sportlichen Menschen würde zu einem Leistungsverlust führen.
Der menschliche Körper versucht sich immer möglichst optimal an die individuellen Belastungen anzupassen. Soviel Leistung wie nötig - aber so wenig wie möglich (um Energie zu sparen). Wenn man nun immer auf demselben Niveau trainiert wird der Körper nach einiger Zeit einen optimalen Leistungspunkt erreicht haben - danach geht's nur weiter wenn man die Intensität erhöht - oder wieder Bergab, wenn man die Intensität verringert.
 
ganz vorne sind es nur deshalb Sekunden, da die besten Fahrer ja auch im Marathon zusammen fahren .. je nach Profil auch windschatten fahren und sich - bei geringen Leistungsabständen - auch keiner so leicht abhängen lässt .. ausser einer ist dann wirklich so viel stärker, dass er dem anderen an einem langen Anstieg davon fahren kann ..

Habe schon Marathons erlebt, wo keine dem anderen 'entkommen' konnte und daher die besten 3 nach 120 km nur wenige sekunden auseinander waren!

Ansonsten kann ich den ausführungen nur zustimmen!


;)
 
Also bei einigermaßen gleichbleibenden Training braucht man so ca 6-8 Jahre um sein Leistungslevel zu erreichen. (Wenn man nich grad 40 is :)
Hat mir zumindest nen sehr erfahrener MTB/Rennrad - und Läufer erzählt. ;)
 
@ Isildur:
6-8 Jahre hört sich gut an.
Ist das dann das rein körperliche Leistungsniveau?

Ich denke, dass man sich danach durch die größere
Erfahrung und Routine immer noch steigern kann.

Thb
 
Hi!

Ja ich denke auch daß man durch noch rafinierteres, ausgefeilteres Training das "Plateau" noch ein bissl weiter rausschieben kann.

Ich stelle mir das immer als eine art asymptotische Annäherung an ein Plateau, sozusagen das "genetische Limit" vor:
Jeder Mensch hat - Gott gegeben - ein anderes Plateau. Mit gezieltem Training können wir uns mehr oder weniger gut an dieses Plateau annähern. Wie bei so vielen Vorgängen in der Natur geht es erst recht schnell, dann wird die Steigerung immer geringer, geht praktisch gegen Null. Bei genügend langen Trainingspausen hingegen kommt es zu einer (ebenfalls asymptotischen) Annäherung an ein unteres Leistungs-Plateau, welches wiederum auch durch die Genetik festgelegt ist.

Vermutlich ist diese Sichtweise ein etwas vereinfachtes Modell, aber in der Praxis durchaus zutreffend. Es beantwortet z.B. sehr gut und treffend die Frage, warum ein begabter Mensch mit sehr wenig Training viel mehr erreichen kann als ein unbegabter mit noch so viel Training....


so long
Robert
 
Mal kurz gesagt:

Wenn man jedes Jahr gleich trainiert, ca. das gleiche Pensum absolviert Jahr für Jahr ist aufjeden Fall mal eine Grenze erreicht und man steigert sich nur noch minimal bis garnicht mehr.

Allerdings, wenn man sein Training intensiviert und sich steigert Jahr für jahr kommt auch immer mehr Leistungsfähigkeit dazu.

Dann kommt es sicherlich noch drauf an wieviel Veranlagung man hat sich bis auf Profinievau zu bringen.
Irgendwo hörts ja auch mal auf.

Ciao.
 
Wie verhält es sich eigentlich speziell mit der Sprintfähigkeit?
Die V-Max die man in der Ebene ohne Wind und Windschatten ereichen kann, schöpft man doch sehr schnell aus bzw. kann auch wieder langsamer werden, oder?
 
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