Sali abstrus,
dann will ich mal Äpfel mit Äpfel vergleichen...
Ich fuhr 2 Jahre das Edison LTD, also mit der gleichen Gabel wie das SS. Jetzt bin ich auf Trek Remedy 8 umgestiegen und ich bekomme das

einfach nicht mehr aus meinem Gesicht, wenn ich auf Tour, technischen Singletrails oder im Bikepark bin. Beide Bikes sind in der Enduro-Klasse angesiedelt (das Trek in den USA sogar als All-Mountain), also vergleichbar:
Die Geometrieverstellung von Bionicon ist schon genial, aber ich war mit dem Fahrwerk (Gabel, Dämpfer, Dämpferaufsatz) einfach nicht zufrieden. War im Dämpfer mehr Druck, wippt er weniger, aber ich nutzte den Federweg nicht aus. War im Dämpfer weniger Druck, so nutzte ich zwar den Federweg aus, aber es wippte beim Fahren. Genauso verhielt es sich mit der Gabel. War weniger Luft drinn, so war sie sensibler, aber tauchte an steileren Stufen nach unten weg. Ausserdem funktionierte die Geometrieverstellung am Dämpferaufsatz weniger gut. War mehr Luft drinn, dann war sie straff, weniger sensibel, tauchte dafür aber nicht weg und die Geometrieverstellung funktioniert besser. Auch wenn ich mit weniger Luft hinten gefahren bin, stärkeres Wippen provozierte und dafür die Plattform einschaltete, dann war zwar der Dämpfer still (kein Wippen mehr), dafür wippte dann aber die zusätzliche Luftkammer am Aufsatz und das mehr als der Dämpfer ohne Plattform. Wie ich es drehte und wendete, bekam ich kein perfektes Setup hin. Ausserdem hat mich am Ende sogar die dauerende Geometrieverstellung mehr genervt, weil man auch ständig die Geometrie dem Gelände anpassen muss. In der Downhillgeometrie kommt man nämlich nicht den Berg hoch und umgekehrt. Beim Remedy funktioniert das. Manchmal habe ich vergessen, vor dem Downhill die Gabel wieder auszufahren. Man fährt zwar deutlich härter und man liegt steiler über dem Vorderrad, aber es passiert nichts. Beim Bionicon würde ich das nicht machen.
Jetzt am Remedy habe ich eine Rock Shox Lyrik 2-Step. Also ähnlich easy zu verstellen im Federweg von 160 auf 115mm und ähnlich easy wieder retour. Die Gabel ist einfach der Hammer, was die wegschluckt und wie sensibel sie ist. Bergauf nur kurz absenken und bergab wieder ausfahren. Das ist alles. Je nach Vorbaulänge brauchts auch garkeine Absenkfunktion. Bei meinem Setup senke ich die Gabel erst ab ca. 10% Steigung ab. Ausserdem bekommt man minimes Wippen im Uphill mittels Plattform weg.
Klar ist der Service teurer, klar ist das Setup (Luftdruck, Plattform, Zugstufe, Highspeed- und Lowspeed Druckstufe) aufwendiger, klar ist sie schwerer, aber die Performance macht einfach nur Freude. Ich habe am Anfang schon gute 2-3 Wochen rumprobiert. Aber hat man einmal sein Setup gefunden, dann passt es einfach und man muss es kaum mehr anpassen.
Was noch dazu kommt ist, dass die Double Agent Gabel mit Schnellspanner deutlich weniger steif ist, als die Lyrik mit 20mm Steckachse. Beim Edison habe ich die Beläge gewechselt auf Aligator Semimetallisch. Die haben deutlich mehr "pfupf" (Friktion) als die organischen. Sind sie richtig eingefahren, ändert sich das Bremsgeräuscht von schleifen auf zwitschern. Die Double Agent Gabel verwindet sich dann aber, wegen zuviel Bremskraft und fängt an zu rubbeln. Das kannst Du Dir so vorstellen, wie wenn 2 Kontinentalplatten aneinander reiben, sich verhacken und in einem Erdbeben sich entspannen. Wenn die DA-Gabel sich verwindet und wieder entspannt, dann beginnt sie zu rubbeln. Also lieber keine metallischen Beläge kaufen. Die Lyrik zwitschert auch vor Vergnügen beim
Bremsen, aber da verwindet sich nichts und es rubbelt auch nicht.
Jetzt auf die Schnelle ein Bike kaufen bringt nichts. Ich bin verschiedene Bikes mit ähnlichen Federwegen probegefahren (Scott Genius 150/150mm; Trek Remedy 160/150mm, MTB Cycletech Opium Flash 160/170mm). Obwohl ähnlich im Federweg, fahren die sich doch sehr unterschiedlich. Ich rate Dir, fahre ein SS probe und noch ein paar andere Bikes übers Wochenende auf Deinen Hometrails. Dann kannst Du erst eine Entscheidung treffen, ob die das SS taugt oder nicht.
