Wie "robust" sind Carbon-Bikes ?

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Hallo,
bei der Suche nach einem neuen MTB (Hardtail) bin ich noch bei der Grundsatzfrage Alu oder Carbon.
Die rein technischen Vor-/Nachteile kenne ich aus den Artikeln der (Fach-)Zeitschriften und den Beiträgen hier im Forum.

Aber, wie robust ist Carbon im Gebrauch ?
Wie wahrscheinlich ist es, dass das Bike nach einem Sturz einen Schaden hat (ich denke, wer MTB fährt, stürzt auch ab und an) ?
Kann ein Schaden auftreten, wenn das MTB mal umfällt, d.h. man beim Hinstellen etwas unachtsam war?
Wie sieht es mit dem Transport des Carbon Bikes aus? Bike im Kofferraum oder auf dem Heckträger.

Mir geht es also in erster Linie um die "Gebrauchstauglichkeit" eines Carbonbikes abgesehen von den Eigenschaften beim Fahren.

Wie sehen eure Erfahrungen aus ?

Vielen Dank für die Unterstützung !
 
1. Sturzgefahr: Moderne Carbonrahmen stecken auch "untypische" Belastungen ganz gut weg, bei "typischen" Belastungen sind sie Alu sogar überlegen. Für ein Dirtbike würde ich trotzdem kein Carbon empfehlen, aber bei einem Hardtail oder Trailbike für normale Alltagsnutzung sehe ich da kein Problem.

2. Umfallen: Außer ein paar häßlichen Kratzern passiert da nix. Mit Folie abkleben hilft.

3. Heckträger: Zwar empfehlen viele Hersteller den Transport im Kofferraum statt auf dem Träger, aber das eher deswegen, weil die Leute billige Heckträger mit Klammern verwenden und diese dann zu fest zudrehen. Bei einem guten Heckträger mit einem umlaufenden Plastikband (zB Atera Strada) und ein bißchen Schaumstoff unter der Halterung kann da nix passieren.
 
Aber, wie robust ist Carbon im Gebrauch ?

Min. 90% aller Hardtails im Rennbetrieb sind heutzutage aus Carbon. Wenn es mal etwas zerbröselt, wäre es auch höchstwahrscheinlich bei einem Alurahmen passiert. Also Carbon = kein Problem.

Bike im Kofferraum oder auf dem Heckträger.

Geht beides. Am Heckträger die Klemme am besten nicht am Rahmen ansetzen sondern an der (Alu-) Sattelstütze. Wenn es nur am Rahmen geht, die Klemme nicht wie ein Ochse anziehen sondern leicht mit Gefühl.

Übrigens: Sieht man in den Betriebsanleitungen der Hersteller zum Gebrauch von Carbon-Bikes nach, trägt man sie am besten mit Samthandschuhen durch den Wald :D Thema Produkthaftung.
Gottseidank ist das in der Praxis nicht nötig.
 
Bleibt der Kopf.
Alles was @Florent29 und auch @KettenKlaus sagen stimmt so.

Man muss es aber auch hinbekommen ein Carbon-Bike ohne Angst zu fahren.
Das ist dann vor allem ein Thema des wie und wo.

Mein Sommerurlaub geht dieses Jahr wieder in die Gardasee-Region (Idrosee).
Das heisst zunächst mal 850km einfach das Rad auf dem Heckträger,
dort in einem Sammelraum wo jeder sein Bike abstellt.
Und wie der Boden, die Trails dort sind ist denke ich auch hinlänglich bekannt.
Das macht gerne und reichlich "Ging" und "Gong" und so von unten her.

Da hab ich dann schon Psycho bei dem Gedanken ein Carbon-Bike mit ner UPE von 5k
für zu nehmen.

Drum hab ich für sowas einen Alu-Stuhl angeschafft, da bin ich einfach entspannter.
 
Ich hatte vor dem ersten Carbonbike auch solche Ängste um das "zerbrechliche" empfindliche Leichtgewicht.

Wenn man dann mal damit fährt und am eigenen Körper erlebt, wie brachial stabil dar Rahmen ist, dann lässt das nach.

Eine Delle im dreifach konifizierten Alurahmen ist auch nicht schön.
 
https://www.pinkbike.com/video/243228/

Ganz nett gemacht....

Meine persönliche Meinung ist, wenn es blöd läuft ist beides gleich empfindlich. Schau Dir teilweise mal die Wandstärken bei den Alurahmen an, da ist auch fast ein Loch drin wenn das Ding an ungünstiger Stelle auf einen Stein fällt.
Habe jahrelang Alurahmen gefahren und seit Januar ein neues Bike mit Carbonrahmen. Hatte da jetzt keine Bedenken.
 
Grundsätzlich steckt ein Carbonbike schon eine ganze Menge weg.

Trotzdem würde ich aber Rad-zur-Seite-Umfaller vermeiden, denn auf wirklich grobe seitliche Impacts sind die Bikes nicht ausgelegt, Alu aber genauso wenig.

Und ich würde mir gleich für's neue Rad eine Unterrohrplatte z.B. ebenfalls aus Carbon, vom Tretlager bis etwa Mitte Unterrohr beschaffen, gegen aufgewirbelte grobe Steine bei Schotterabfahrten. Das beruhigt bei heftigen Einschlägen ungemein. Viele Carbonbikes haben so etwas heute schon ab Werk. Eine dicke Folie ist zwar auch schon besser als nichts, eine Platte ist aber besser.

Den Lenker sollte man so montieren, das kein Bremshebel oder Schalthebel das Oberrohr treffen kann. Das ist natürlich bei Alu genauso wichtig.
 
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