Ich persönlich finde Bike- (und auch Rennrad-) Zeitschriften generell zunehmend minderwertig. Vielleicht liegt es an mir, aber ich habe immer weniger von den gefühlt viel zu vielen Euronen, die ich am Kiosk gelegentlich doch noch gegen ein entsprechendes Magazin eintausche.
An der W.O.M.B konnte ich aber schon beim ersten Reinlesen nur kritisieren:
Die Biketests glänzen von inkompetentem Gelaber. Dazu allerdings muss ich sagen, dass ich Tests grundsätzlich Mist finde, zumindest wenn sie sich "absolute Obektivität" und "professionelle/rein wissenschaftliche Testmethoden" auf die Fahnen schreiben; insbesondere außerdem, wenn man berücksichtigt, dass Anzeigenschaltungen, Testreisen und -materialien die Autoren gewiss nicht zu unparteiischem Urteilen motivieren werden. Stattdessen gäbe ich eindeutig subjektiven "Produktvorstellungen" den Vorzug. Aber ein paar Daten sollten schon dabei stehen und die Autoren über ein Mindestmaß an Fachkompetenz verfügen. Auch fände ich ganz nett, wenn nicht die immer gleichen 4 oder 5 Randgruppenfabrikate vorgestellt würden, als wären sie das Gelbe vom Ei.
Die Texte sind nicht wie anscheinend gewollt, betont "lässig" und zeitgemäß formuliert, sondern sprachlich einfach nur schlecht. Mich haben die billig-alternativen Formulierungen schon nach wenigen Minuten genervt.
Und einen eigenen Frauenbereich halte ich (als Frau, nebenbei bemerkt) für gänzlich überflüssig. Weil eine Zeitschrift so aufgebaut sein sollte, dass beispielsweise immer Frauen- wie Männerprodukte getestet/vorgestellt werden, selbstverständlich Ergebnisse, Rennberichte und Neuigkeiten von Profis beider Geschlechter Raum finden und sonstige Themen interessant genug gestaltet werden sollten, um zumindest teilweise beide Geschlechter anzusprechen. Das gilt übrigens meiner Meinung nach auch für "Biken in der Schwangerschaft", was zukünftige Väter ebenso interessieren dürfte wie ihre Partnerinnen. Ich bin für ein spannendes und zugleich entspanntes Mit- und Nebeneinander, eine Kolumne von Frauen für Männer und Frauen hat die gleiche Berechtigung wie umgekehrt und wenn ein Mann gut schreibt, kann das eine Frau ebenso lesen ;-)
Aber solange es offenbar eine Klientel gibt, die damit glücklich ist, bin ich das auch, solange ich wiederum meine subjektive Kritik weiterhin frank und frei äußern darf. Und nicht kaufen
WOMB unter den Radmagazinen = u. a. Maloja unter den Bekleidungsherstellern ;-)