Natürlich sind Befragungen scheisse. Sind in den Sozialwissenschaften aber oft das beste Tool, dass zur Verfügung steht. Das kann man nun als "richtiger Wissenschaftler" so scheisse finden wie man will, du kannst es derzeit nicht besser machen.
Dopingtests sind aber eben mindestens genauso scheisse.
Ich nehme weiterhin an dass du dir den Artikel NICHT durchgelesen hast.
Pitsch et al. haben mit Randomised Response Technique eine Wahrscheinlichkeit dopender Sportler ermittelt. Wie weit sie damit von der Wahrheit entfernt liegen werden wir nie rausfinden können. Genauso wie du in anderen Wissenschaften NIE zweifelsfrei (und sei es Medizin mit p = 0,01) an "die Wahrheit" rankommst. Wissenschaft ist immer nur eine Annäherung an den "wahren Wert".
Doping kannst du nicht zweifelsfrei durch reines testen nachweisen.
Wenn du dich ein bisschen mit der Thematik auseinander setzt wirst du viele Experten hören/lesen die das behaupten. Gegenwind gibts da meist nur aus Sportler/Funktionärsebene - klar, der Schein muss aufrecht erhalten werden.
Ich bin mir sicher, dass Doping nicht mehr so weit verbreitet ist wie es noch vor 20 Jahren war, aber dennoch:
Blutdoping ist quasi nicht nachweisbar. Microdosierung ist quasi nicht nachweisbar. Alles was man rechtzeitig absetzt ist nicht nachweisbar (meist innerhalb von 24 h).
Deine "Methodik" wird schon allein deswegen nicht funktionieren. Zu dem kannst du eben (lies den Artikel!) nicht davon ausgehen, dass dir die Sportler die Wahrheit sagen werden. Weiterhin hast du natürlich auch bei den Dopingtests keine
100%-ige Gewissheit ob das Ergebnis richtig ist oder nicht - Stichwort: falsch-positive Tests. Die Gewissheit kannst du gar nicht haben, da auch die Tests Fehler haben!!
Was wir sicher wissen:
- es gab schon immer Doping (ob mit Stierblut oder Eigenblut) und es wird immer Doping geben
- die Tests sind nicht so effektiv wie versucht wird uns glaubhaft zu machen
- es gibt eine (mehr oder weniger) große Dunkelziffer an Dopern
Wenn man sich damit abfindet - und kein Geld mit dem Sport verdient - kann man aber m.M.n. trotzdem Spaß daran haben sich das Schauspiel (mehr ist es ja nicht) anzusehen. Trotzdem oder gerade deshalb darf/muss man doch bei außergewöhnlichen Leistungen (egal bei wem, egal in welcher Sportart) eine gewisse Skepsis an den Tag legen (dürfen).