XCO Pro Talk

Wenn ich aus meinem Umfeld mountainbikende Personen fragen würde, ob sie Nino Schurter kennen, dann würden schätzungsweise 90 Prozent (eher noch mehr) von ihnen die Frage verneinen. Die haben keine Ahnung, wer aktuell Weltmeister oder Olympiasieger ist, noch dass am vergangenen Wochenende die Weltmeisterschaften stattgefunden haben, oder dass einer der Größten aller Zeiten in ein paar Tagen seine Karriere beenden wird. In der Cross Country Szene allerdings ist das sicherlich den meisten Aktiven bekannt.
 
Dieses Aufrechnen wer wie wann wo über die Blase hinaus bekannt ist bringt doch unterm Strich wenig.

Dass Sportler vor allem im „eigenen“ Tätigkeitsbereich bekannt und mit Interesse verfolgt werden, ist doch normal. Der Verweis auf die ewigen gesellschaftlichen Platzhirsche hierzulande Fußball und meinetwegen Formel 1 ändert auch nichts - ein solcher Status ist nur mit entsprechender Geschichte und medialem Push zu erreichen. Ob das gut ist steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Klar, es bieten sich wirtschaftliche Chancen in ganz anderen Dimensionen - auch wenn eben diese Dimensionen in den beiden genannten Sportarten längst völlig absurd sind. Dass z.B. die Kicker dafür im Gegenzug damit leben müssen dass der morgendliche Stuhlgang Thema im Boulevard ist, um es mal überspitzt zu formulieren - in meinen Augen kein kleiner Preis.

Wie schon geschrieben wurde - Schurters Interesse lag in erster Linie auf der eigenen Karriere, was auch völlig legitim ist. Zumindest in der Schweiz ist MTB eine allgemein wahrgenommene Sportart. Schurters Erfolge werden da sicher einen gewichtigen Teil dazu beigetragen haben.

Man hat es in der Schweiz sehr gut verstanden eine valide und erfolgreiche MTB-Szene aufzubauen und zu etablieren. Das ist eher nicht vordergründig Schurters Verdienst - aus der Ferne würde ich da vielmehr Frischknecht Senior und seine Entourage nennen. Da waren zur richtigen Zeit die richtigen und fähigen Leute da. Schurter ist in meinen Augen eher ein Profiteur - der das Engagement und die gute Infrastruktur mit massig Erfolgen und einer beispiellosen Karriere zurückgezahlt hat. Das geht nur Hand in Hand. Die Sportler allein erreichen ohne geeignetes Umfeld genauso wenig wie ein bestens aufgestellter Verband ohne erfolgreiche Gallionsfiguren.

Es bleibt spannend zu sehen welche Rolle Schurter nun übernimmt - ob er es schafft die erfolgreiche Geschichte auch in der zweiten Reihe weiter voranzutreiben. Das „etwas für den Sport tun“ kommt in meinen Augen jetzt erst so richtig - und ist logischerweise erst mal auf das nationale Umfeld begrenzt.

Ist in Frankreich in meinen Augen ähnlich - ein engagierter Verband mit vernünftiger Struktur bringt immer wieder gute Sportler hervor, die im Gegenzug Popularität generieren, und im besten Fall nach der Karriere selbst mit anpacken.

Um nochmal den Bogen zurück zu schlagen - auch ein Becker, Schweinsteiger, Schumacher haben selbst erst mal nichts weiter getan als erfolgreich Tennis bzw. Fußball zu spielen oder schnell Auto zu fahren. Das ganze Drumherum, die Popularität und die gesellschaftliche Relevanz kam von wo anders her.
 
Boris Becker ist mir weniger wegen seiner Leistungen auf dem Tennisplatz in Erinnerung geblieben, sondern eher wegen seiner unzähligen Frauengeschichten, Privatinsolvenz usw.
Ein schlechteres Gegenbeispiel zu NS gibt es aus meiner Sicht eigentlich fast gar nicht. Ja, in den 80ern hat Puma wegen ihm ein paar Tennisschläger mehr als sonst verkauft, aber der Hype war nicht wirklich solide.
Und muss es immer die eine herausragende Sache sein, die jemand leistet?
NS ist bereits im Aufsichtsrat von Lenzerheide Tourismus und da kommst du nicht einfach so rein und da wird viel für MTB gemacht, wovon auch Mountainbikende aus anderen Ländern profitieren. Bei entsprechendem Erfolg werden solche Konzepte dann gerne auch mal vom Ausland kopiert, aber so etwas etablierst du eben nur mit einem entsprechenden Zugpferd, was dann auch noch mit Leidenschaft dabei ist.
Und das die meisten Marathonfahrenden in Deutschland NS nicht kennen, glaube ich so auch nicht.
Er hat sicher in der Schweiz mehr als anderswo bewirkt, aber auch die Fahrenden aus anderen Nationen sind von ihm inspiriert worden.
Deine Sicht mag in gewisser Weise zutreffen, wenn man den Blick nur auf Menschen in der Bubble richtet, die eh schon MTB-affin sind, aber ich glaube schon, dass MTB durch NS einen anderen Spin und eine andere Wahrnehmung bekommen hat.
Und das sehe ich halt anders. Wüsste nicht, welchen Spin er ursächlich bewirkt haben soll.
Absolut geniale Erfolge, in CH sicher wichtig, außerhalb Bubble wenig bewirkt.
Selbst als MTB affiner hat der mich und viele, die ich kenne, auch zu Karrierezeiten eigentlich nie besonders abgeholt, fand den vom Typ zu unspannend. Absolut nicht unsympathisch, nicht dass das falsch rüberkommt.
Und natürlich kenne ich den nicht und beurteile Fernwirkung. Ein MvdP ist da was ganz anderes, zumindest, wenn ich das hier so sehe selbst in der MTB Community. Und natürlich gilt wie immer: jedem das seine.
 
@Schmal Ich persönlich sehe trotzdem aktuell niemanden mit der Strahlkraft eines Nino Schurter oder vorher Julien Absalon (ausgenommen Thomas Pidcock vielleicht). Jaroslav Kulhavy - der stille Riese - oder Jose Antonio Hermida - der stets gut gelaunte Pistolero. Maxim Marotte, der Tragische, weil er nie einen Weltcup gewinnen konnte.
Mit der jetzt nachstrebenden, aktuellen Generation kann ich irgendwie gar nichts anfangen. Die sind für mich mehr oder weniger alle austauschbar. Da ist keiner, mit dem ich jetzt besonders mitfiebern würde. Am Sonntag habe ich das WM-Rennen nur noch mit einem Auge verfolgt. Obwohl Alan Hatherly es sich sicherlich redlich verdient hatte: wenn einer der anderen in den Top Ten Platzierten vor ihm gewesen wäre hätte es mich genauso wenig gejuckt.
Ist ganz klar mein persönliches Ding, aber ich hab´s ja ein paar Seiten vorher schon mal geschrieben: nach dem kommenden Sonntag spielt der XCO Zirkus für mich bei weitem nicht mehr die Rolle, wie es dieser fast 20 Jahre lang für mich getan hat.

Edit: Dem Mathias Flückiger hätte ich es gegönnt!
 
Diese Strahlkraft kann auch aktuell noch niemand haben - die hat Schurter sich über viele Jahre erarbeitet 😉 Da müssen andere erst mal noch in Ansätzen hinkommen. Wenn es eine solche Dominanz überhaupt nochmal gibt.

Aber - ich weiß aktuell gar nicht ob ich das „schlimm“ finde. Dass man aktuell kaum weiß wen man vor den Rennen als Favoriten tippen soll ist eigentlich auch spannend.

Ich glaube aber schon dass ich verstehe was du meinst - wenn man einen Fahrer so lange verfolgt hat und vielleicht auch mochte, wird es irgendwann eine Art Identifikationsfigur. Oder kürzer ausgedrückt: er gehört einfach schon zum Inventar 😎
 
Boris Becker ist mir weniger wegen seiner Leistungen auf dem Tennisplatz in Erinnerung geblieben, sondern eher wegen seiner unzähligen Frauengeschichten, Privatinsolvenz usw.
Ein schlechteres Gegenbeispiel zu NS gibt es aus meiner Sicht eigentlich fast gar nicht. Ja, in den 80ern hat Puma wegen ihm ein paar Tennisschläger mehr als sonst verkauft, aber der Hype war nicht wirklich solide.
Und muss es immer die eine herausragende Sache sein, die jemand leistet?
NS ist bereits im Aufsichtsrat von Lenzerheide Tourismus und da kommst du nicht einfach so rein und da wird viel für MTB gemacht, wovon auch Mountainbikende aus anderen Ländern profitieren. Bei entsprechendem Erfolg werden solche Konzepte dann gerne auch mal vom Ausland kopiert, aber so etwas etablierst du eben nur mit einem entsprechenden Zugpferd, was dann auch noch mit Leidenschaft dabei ist.
Und das die meisten Marathonfahrenden in Deutschland NS nicht kennen, glaube ich so auch nicht.
Er hat sicher in der Schweiz mehr als anderswo bewirkt, aber auch die Fahrenden aus anderen Nationen sind von ihm inspiriert worden.
Deine Sicht mag in gewisser Weise zutreffen, wenn man den Blick nur auf Menschen in der Bubble richtet, die eh schon MTB-affin sind, aber ich glaube schon, dass MTB durch NS einen anderen Spin und eine andere Wahrnehmung bekommen hat.
Puma baut Tennisschläger?!🙈

Wegen Boris Becker ist der „Reichensport“ Tennis zum „Volkssport“ Tennis geworden. Ende der 80/Anfang der 90er sind überall Tennisplätze aus dem Boden gestampft worden und jeder hat angefangen Tennis zu spielen. Ähnliches Phänomen, Jan Ullrich Ende der 90er.
 
@Schmal Ich persönlich sehe trotzdem aktuell niemanden mit der Strahlkraft eines Nino Schurter oder vorher Julien Absalon (ausgenommen Thomas Pidcock vielleicht). Jaroslav Kulhavy - der stille Riese - oder Jose Antonio Hermida - der stets gut gelaunte Pistolero. Maxim Marotte, der Tragische, weil er nie einen Weltcup gewinnen konnte.
Mit der jetzt nachstrebenden, aktuellen Generation kann ich irgendwie gar nichts anfangen. Die sind für mich mehr oder weniger alle austauschbar. Da ist keiner, mit dem ich jetzt besonders mitfiebern würde. Am Sonntag habe ich das WM-Rennen nur noch mit einem Auge verfolgt. Obwohl Alan Hatherly es sich sicherlich redlich verdient hatte: wenn einer der anderen in den Top Ten Platzierten vor ihm gewesen wäre hätte es mich genauso wenig gejuckt.
Ist ganz klar mein persönliches Ding, aber ich hab´s ja ein paar Seiten vorher schon mal geschrieben: nach dem kommenden Sonntag spielt der XCO Zirkus für mich bei weitem nicht mehr die Rolle, wie es dieser fast 20 Jahre lang für mich getan hat.

Edit: Dem Mathias Flückiger hätte ich es gegönnt!
Ist Evtl ein Altersding und nehme mal aus deinem Schreiben evtl. auch Schweizer Ding? Flückiger ist für mich ein ähnlich „spannender“ Typ aus der Ferne. Cringe-Mode an: Null steezy halt.
Finde die jungen Wilden echt genial, liegt vielleicht daran, dass wir da ab und an auch rumtingeln. Manche davon auch schon bei den Juniorenrennen gesehen usw. Da ist mir selbst als altem Sack großes Interesse da. Wenn ich Luca Martin sehe ein Gedicht, bin gespannt was mit Treudler, Punchard, Riley Amos, Vidaurre, Björn Riley, Aldridge, auch Azarro usw passiert.

Puma baut Tennisschläger?!🙈

Wegen Boris Becker ist der „Reichensport“ Tennis zum „Volkssport“ Tennis geworden. Ende der 80/Anfang der 90er sind überall Tennisplätze aus dem Boden gestampft worden und jeder hat angefangen Tennis zu spielen. Ähnliches Phänomen, Jan Ullrich Ende der 90er.
Das meinte ich, und zB ein Tony Hawk macht Skateboard zum Weltsport, Shaun White snowboard usw
Ganz andere Liga als unser Goat
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, ein bissl altersbedingte Sentimentalität und ein Nachhängen an gute Zeiten spielt vielleicht tatsächlich eine Rolle 🫣

Ist ähnlich wie beim Thema Musik, die nur „früher“ richtig gut war (Unterschied dabei: in der Sache haben wir alten Säcke absolut und unumstößlich Recht 😁😎🙃)
Schlimm 🙈🤣 wie hat Barney Stinson bei met your mother gesagt: neu ist besser 🫣 außer bei Bier, so PissAle oder was auch immer da erfunden wurde ist natürlich 🤮
Gibt auch massig gute neue Bands. Man related halt weniger, aber die Mucke ist top.
 
soll sich nicht blöd anhören, aber was hat er denn bahnbrechndes "für den Sport" geleistet?
Weltweit absolute Randsportart (leider), die, die hier gerade im Nachwuchs sind, haben sicher nicht Nino als Idol (ist in CH sicher anders).
Wenn ich sehe, was zB im Tennis nach Bobbelsch (Boris Becker) los war usw. das hat einen Unterschied gemacht. Sehe ich so nicht (in D hat Nino nix "bewirkt"). Glaube auch nicht, dass der Sport noch kleiner wäre ohne ihn.

Und das hat absolut nix mit seiner einzigartigen Karriere zu tun.
In der Schweiz ist er auch außerhalb der MTB bubble sehr bekannt und auch beliebt.
Weiß jetzt nicht genau wie oft er Sportler des Jahres war, aber hier hat er einiges bewegt.
 
In der Schweiz ist er auch außerhalb der MTB bubble sehr bekannt und auch beliebt.
Weiß jetzt nicht genau wie oft er Sportler des Jahres war, aber hier hat er einiges bewegt.
Da sag ich doch auch nix dagegen, Schweiz und teilweise Bubble alles top. Aber weit weg von Tony Hawk oder anderen, die eine Randsportart weltweit groß gemacht haben.
Und cool war er nie, da stimmen ja hoffentlich selbst Schweizer zu (Achtung: Scherz!!!). Sagte ja: höchsten Respekt vor der Leistung.
Aber jetzt geht es hoffentlich nach vorne.
Als Schweizer hat man doch massig Talent; Treudler, Iten; Püntener. Und vermutlich ist da unser Goat absolut nicht unschuldig
 
Sorry, aber was heißt zutrauen? In der Hobbyklasse vielleicht, aber auf höchster Ebene? No way. Nino hatte es im XC schon schwer, mit den besten Abfahrern mitzuhalten. Das Niveau der Endurospitze ist weit außerhalb seiner Reichweite und im Alter ~40 kommt er da auch nicht mehr hin. Das ist nicht mehr die EWS der frühen Jahre, in der ein Allrounder wie Clementz gewinnen konnte.
Klar kommt er nicht mehr an einen heutigen Enduro Fahren hin, die sind ja ach fast 10 Jahre jünger.
In der Schweiz ist er auch außerhalb der MTB bubble sehr bekannt und auch beliebt.
Weiß jetzt nicht genau wie oft er Sportler des Jahres war, aber hier hat er einiges bewegt.
Ich glaube er wurde nur einmal Sportler des Jahres in der Schweiz. Nach seinem Olympia Sieg. Roger Federer stand ihm sonst meistens in der Sonne. Er wurde aber ein paar mal Radsportler des Jahres.
 
schurter ist für mich so ähnlich wie sabine spitz. hat die masse im sportstudio kennengelert weil sie nach dem fussball drangeblieben sind.
mtb fahrer die ausserhalb der bubble wirklich fast jeder schon mal gehört oder gesehn hat sind danny mc und fabio wibmer.
schurter ist in der schweiz sicher eine legende. ich bin mir nicht sicher ob die deutsche oder englische presse so schonend zu ihm wäre wenn er relevanz bei uns oder dort hätte.
scheint als hat man dazugelernt, lipowitz wird ja geradezu wie ein rohes heiliges ei behandelt. glaube aber der kann nur noch die älteren begeistern. wenn du heute einen sport hip machen willst brauchst du keine rennfahrer mehr. das können die vollzeit influenzer bzw vor allem die influenzerinnen viel besser.
wär mir ohne auswertung nicht sicher was mehr relevanz hat heutzutage. ein tdf sieg von pauline oder ein virales"was zieh ich im sommer zum rennradfahren an" video.
 
schurter ist für mich so ähnlich wie sabine spitz. hat die masse im sportstudio kennengelert weil sie nach dem fussball drangeblieben sind.
mtb fahrer die ausserhalb der bubble wirklich fast jeder schon mal gehört oder gesehn hat sind danny mc und fabio wibmer.
schurter ist in der schweiz sicher eine legende. ich bin mir nicht sicher ob die deutsche oder englische presse so schonend zu ihm wäre wenn er relevanz bei uns oder dort hätte.
scheint als hat man dazugelernt, lipowitz wird ja geradezu wie ein rohes heiliges ei behandelt. glaube aber der kann nur noch die älteren begeistern. wenn du heute einen sport hip machen willst brauchst du keine rennfahrer mehr. das können die vollzeit influenzer bzw vor allem die influenzerinnen viel besser.
wär mir ohne auswertung nicht sicher was mehr relevanz hat heutzutage. ein tdf sieg von pauline oder ein virales"was zieh ich im sommer zum rennradfahren an" video.
Ich glaube das ist bissl Äpfel-Birnen heutzutage. Rennfahrer begeistern vor allem Leute die den Sport selbst betreiben oder einfach tatsächlich am Profisport interessiert sind; die Influenzas bedienen in der Tat sehr gut die breite Masse und die sogenannte „Community“.

Was von beidem mehr relevant ist wage ich auch nicht zu behaupten - ich vermute fast die Influencer-Schiene. Auch Rennfahrer bedienen ja im Idealfall beides.

Ich glaub aber die Sponsoren brauchen schon nach wie vor auch noch den Rennsport und den Profizirkus, Reichweite von Social Media hin oder her.

Bin mittlerweile allerdings zu alt um zu beurteilen ob man heute immer noch unbedingt ein Teil X kaufen will weil Fahrer Y das an seinem Bike hat - dafür müsste mich wer ein paar Jahrzehnte retour beamen 🫣😁
 
Aber weit weg von Tony Hawk oder anderen, die eine Randsportart weltweit groß gemacht haben.
Lustig…. Wie unterschiedlich wir „gross“ oder „Weltsport“ interpretieren.

Als Tony Hawk gross war, wurde er doch hauptsächlich als Videospiel-Charakter wahrgenommen….so wie Collin McRae.
Würde jetzt aber nicht behaupten, dass Rally zu nem massenphänomen wurde.

Ich wage sogar ne ganz steile These: mtb fahren mehr Menschen (als Soort oder zum Spass) als Rally, Skateboard und Snowboard zusammen.
Snowboard…. Gibts das noch?
Splitboards sieht man mal im Schaufenster, aber sonst?!

Ne ne….das sind ganz schlechte Beispiele. Wer Sport wirklich gross gemacht hat, waren Athleten, die in die damalige Popkultur eingezogen sind. N Jordan, in Teilen n Schumacher, jeder kennt Tiger Woods, selbst wenn er noch nie nen Ball geschlagen hat.

Ist Nino auf dem Level? Nein, sicher nicht, hat aber auch niemand behauptet. Er ist aber ein typisch Schweizer Promi….wie auch n Federer. Keine Skandale, zurückhaltend, geschäftstüchtig. Ne Identifikationsfigur.
Und in meinem deutschen mtb-Freundeskreis praktisch der einzige bekannte Profi, der (gerade noch) aktiv ist.

Was er für den mtb-Sport getan hat, bemisst sich dann auch an was anderem imho.
 
Ich bin der Meinung, dass ein MvdP und ein Tom Pidcock dem MTB Sport mehr Aufmerksamkeit gebracht haben, als ein Schurter, Absalon etc., weil sie Leute von außerhalb der MTB Blase zum zuschauen gebracht haben.
Dass Schurter, Absalon, Frischknecht, Tomac trotzdem absolute Legenden des MTB Sports sind, bleibt ja unbenommen.
 
Bin mittlerweile allerdings zu alt um zu beurteilen ob man heute immer noch unbedingt ein Teil X kaufen will weil Fahrer Y das an seinem Bike hat - dafür müsste mich wer ein paar Jahrzehnte retour beamen 🫣😁
Gute Frage….. wir sind ja langsam in nem Alter wo das finanzielle Budget deutlich grösser ist als das zeitliche. Man „gönnt“ sich alle paar Jahre mal was Neues und will dann eben „das Beste“…. Und das wird wohl da sein, was von den erfolgreichen Profis gefahren wird.
Da kann erfolgreicher Rennsport schon als Argument herhalten.
 
Lustig…. Wie unterschiedlich wir „gross“ oder „Weltsport“ interpretieren.

Als Tony Hawk gross war, wurde er doch hauptsächlich als Videospiel-Charakter wahrgenommen….so wie Collin McRae.
Würde jetzt aber nicht behaupten, dass Rally zu nem massenphänomen wurde.

Ich wage sogar ne ganz steile These: mtb fahren mehr Menschen (als Soort oder zum Spass) als Rally, Skateboard und Snowboard zusammen.
Snowboard…. Gibts das noch?
Splitboards sieht man mal im Schaufenster, aber sonst?!

Ne ne….das sind ganz schlechte Beispiele. Wer Sport wirklich gross gemacht hat, waren Athleten, die in die damalige Popkultur eingezogen sind. N Jordan, in Teilen n Schumacher, jeder kennt Tiger Woods, selbst wenn er noch nie nen Ball geschlagen hat.

Ist Nino auf dem Level? Nein, sicher nicht, hat aber auch niemand behauptet. Er ist aber ein typisch Schweizer Promi….wie auch n Federer. Keine Skandale, zurückhaltend, geschäftstüchtig. Ne Identifikationsfigur.
Und in meinem deutschen mtb-Freundeskreis praktisch der einzige bekannte Profi, der (gerade noch) aktiv ist.

Was er für den mtb-Sport getan hat, bemisst sich dann auch an was anderem imho.
Der Witz mit dem Rally-Sport war gut. 😂

MTB vs. Skateboard+Snowboard dürfte ziemlich ausgeglichen sein, wenn man die ganze Renter-E-MTBs rausrechnet. Und wie Tony Hawk wahrgenommen wurde ist doch egal, Fakt ist, dass er weltweit wahrgenommen wurde im Gegensatz zu einem Schurter. Und auch da wieder, in den 90ern ist jeder Skateboard/Snowboard gefahren, egal wie untalentiert. In jedem Kaff gibt es ne Halfpipe und/oder einen Skateplatz. Jordan oder Tiger Woods ist nochmal ne ganz andere Hausnummer, das ist klar. Schumacher war auch mehr oder weniger ein deutsches Phänomen, aber Motorsport ist generell sehr schwierig vergleichbar mit den Sportarten, die jedermann einfach selbst ausüben kann.
 
Der Witz mit dem Rally-Sport war gut. 😂

MTB vs. Skateboard+Snowboard dürfte ziemlich ausgeglichen sein, wenn man die ganze Renter-E-MTBs rausrechnet. Und wie Tony Hawk wahrgenommen wurde ist doch egal, Fakt ist, dass er weltweit wahrgenommen wurde im Gegensatz zu einem Schurter. Und auch da wieder, in den 90ern ist jeder Skateboard/Snowboard gefahren, egal wie untalentiert. In jedem Kaff gibt es ne Halfpipe und/oder einen Skateplatz. Jordan oder Tiger Woods ist nochmal ne ganz andere Hausnummer, das ist klar. Schumacher war auch mehr oder weniger ein deutsches Phänomen, aber Motorsport ist generell sehr schwierig vergleichbar mit den Sportarten, die jedermann einfach selbst ausüben kann.
Seit ungefähr 10 Jahren schliessen die pumptracks weltweit wie Pilze aus dem Boden.

Nein, is nicht ninos verdienst.
ich fürchte, hier wird bisschen zu nostalgisch auf die eigene Jugend geschaut und sie eigenen Interessen als der „Standard“ wahrgenommen

in den neunziger sind imho viel mehr mit den inline Skates in der halfpipe gefahren als mit dem Skateboard….ich muss aber gestehen, dass ich keinen berühmten inline skater kenne/kannte
Ja, ein paar gab’s, aber n Volkssport war das noch lange nicht.
Snowboard genauso….bei den Teens vielleicht n Ding, aber auf den Pisten im vergleich zu den Ski immer nur ne Randerscheinung. Vielleicht wie mtb zu Strasse
 
hab mir gestern die 21. etappe angesehn. vielleicht ist es ganz gut das mtb nicht die relevanz von rennrad hat. eieiei

sachen wie skaten und snowboarden hat man ja auch unter anderem gemacht weil es nicht der breitensport war.
und weil ich beide sachen auf passablem niveau betrieben habe: in den 90ern gabs nicht im geringsten die infrastruktur und mediale angebot. es gab keine förderung sondern eher verachtung und vertreibung. 4-5 vhs kasetten und ein paar streetspots.
heute macht der verein ein fest, wir haben einen irren skateplaza, und gibt sogar kurse.
am ende ist das niveau aber nicht gestiegen. eher im gegenteil.
 
Der größte Faktor für Legendenbildung wahr sicherlich das Fernsehen zu einer Zeit als Insta, Youtube etc. noch nicht existent waren. Sportübertragungen, Interviews, Auftritte bei Abendshows. Das war eine große Bühne die exklusiv den erfolgreichsten Sportlern (einiger weniger historischen Sportarten) zur Verfügung stand. Unter denen gab es dann noch ein paar Lichtgestalten die entweder Skandale produzierten oder geborene Entertainer waren und dadurch noch lange nach ihren sportlichen Erfolgen in der Öffentlichkeit präsent waren/sind.

MTB hat es halt nie wirklich ins (deutsche) Fernsehen geschafft. Der einzige legendäre Moment im deutschen TV wahr wohl Sabine Spitz Sturz im Sportstudio. Dem hat sie wahrscheinlich zu verdanken das sie heute noch kommentieren darf...

Sommersportarten haben es zusätzlich schwer. Wer will schon bei schönstem Wetter seine Zeit vor dem TV verbringen. Nicht umsonst finden die großen Leichtathletikbewerbe inzwischen am Abend statt...

Skateboarden wiederum hat sich vom reinen Sport zu einer eigenen Subkultur/Lifestyle entwickelt. Gerade die ursprüngliche Ablehnung der Skater (wie von Rainer beschrieben) von großen Teilen der Gesellschaft hat sicherlich viel dazu beigetragen das Skateboarden Thema in Musik und Mode wurde.
 
hab mir gestern die 21. etappe angesehn. vielleicht ist es ganz gut das mtb nicht die relevanz von rennrad hat. eieiei

sachen wie skaten und snowboarden hat man ja auch unter anderem gemacht weil es nicht der breitensport war.
und weil ich beide sachen auf passablem niveau betrieben habe: in den 90ern gabs nicht im geringsten die infrastruktur und mediale angebot. es gab keine förderung sondern eher verachtung und vertreibung. 4-5 vhs kasetten und ein paar streetspots.
heute macht der verein ein fest, wir haben einen irren skateplaza, und gibt sogar kurse.
am ende ist das niveau aber nicht gestiegen. eher im gegenteil.
das Niveau im Skaten? Ist auf ein lächerliches Level gestiegen, vielleicht nicht bei Euch im Ort.
Ich war im ersten Leben Skateboarder und "gesponsort", was in den letzten 3-4 Jahren abgeht (quasi, dass das richtige Leben Tricks hochbringt, wie nur in Tony Hawks Videospielen angedacht) ist vergleichbar mit der "Leistungsexplosion"auf der Straße. Check mal Gustavo Ribeiro in Insta und dann wohin einen das führt, wenn man Zeit und Bier hat. Irre.
Ist aber auch bei den jungen Wilden im MTB so, auf der Gasse ja auch. Gehört ja auch so. Wen interessiert heute Fußball a al Kaiser Franz oder Pelé.
 
ich meine nicht das level der profis. sondern das level von jugendlichen. von den locals einfach. die haben jetzt ja nahezu perfekte trainingsbedingungen. davon merkst aber nix.
wahrscheinlich liegt es auch an den medien. früher waren die sachen ja noch nachvollziehbar und erreichbar. heute kann das tägliche gescrolle evtl demotivierend sein. und wir hatten wie gesagt nur eine zeitschrift im monat und ein paar vhs. mehr hat uns nicht abgehalten vom fahren. heute, undenkbar.
 
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