Zeckenalarm

leibniz schrieb:
Ich war vor zwei Wochen bei der FSME-Impfung und mir wurde gesagt, dass man inzwischen nur alle 10 Jahre den Impfschutz auffrischen muss. Anfangs waren es mal 3 Jahre, dann 5 Jahre und mittlerweile eben 10. Vermutlich liegt das daran, dass man inzwischen Langzeiterfahrung mit dem Impfstoff hat und zu Beginn eher konservativ gerechnet hat.

Wurde mir auch so gesagt. Geimpft wird dreimal (im Abstand von 1-3 Monaten zwischen den ersten beiden Impfungen, dann nach einem Jahr ein drittes mal). Nachgeimpft wird dann nach etwa 10 Jahren wieder, wobei offiziell soviel ich weiss immer noch von einem 3 jährigen Schutz geredet wird.

Allerdings sollten die ersten beiden Impfungen optimalerweise bereits vor der Zecken-Saison "konsumiert" werden - hat jedenfalls mein Arzt gesagt.
 
GTruni schrieb:
Habe mich auch untersuchen lassen, der Arzt meinte zwar die Chance, dass es 3 in einer Familie erwischt seien ziemlich klein.
Da wäre ich mir nicht so sicher... denn wenn ihr alle ähnlich schnuppert- Zecken stehen nämlich auf eine ganz bestimmte Mischung aus Schweiß und Buttersäure.
Kannst Du mal selber beobachten, es gibt Menschen die werden immer von den Viechern gequält und andere nie. Wer häufig gebissen wird hat also auch ein höheres Risiko!

Im Übrigen für FMSE gibt es Risikogebiete für Borrelien nicht (da sind einfach immer ca. 25% der Zecken befallen). Die FMSE-Erreger befinden sich im Speichel und sind daher schnell im menschlichen Körper.
Die Borrelien brauchen so 12-24 Stunden und kommen aus dem Darm der Zecke, daher hilft hier besonders ein Absuchen und frühes Entfernen. Natürlich kann es auch für FMSE nicht schaden die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen (am Besten vor dem Ansaugen:) )

Nach jedem Singletrail mit hohem Gras absuchen hat ja auch was soziales;)

Porthos
 
Gerade kam auf Tele M1, dass Anfang Monat ein 15 jähriges Mädchen an
FSME gestorben ist. Sie wurde im Garten gebissen.
Die Ärzte haben ihr nach dem Zeckenbiss eine Impfung gegen FSME
gespritzt, was ich nicht verstehe.

Ich habe gemeint, dass bei einer Impfung immer ein klein wenig der entsprechenden
Krankheit verabreicht wird.
Daher der Gedanke: Sie wurde gebissen, infiziert mit FSME und im Spital
nochmals eine Spritze mit Erreger? Oder lieg ich da falsch?

Stefan

Edit: Hier noch der Link zum Livestream, läuft im aktuell
Zeitungsauschnitt
 
Ich weiss nicht, was es für eine Impfung ist, aber es gibt verschiedene Arten Impfungen. Die, welche Du meinst, mit einer kleinen Anzahl des Erregers, dann eine mit Antikörpern und soviel ich weiss, auch solche mit 'toter' Substanz, also Erreger, die nichts mehr anstellen können.
 
^^
Danke Aison!
Ich möchte natürlich nicht nur blödeln. Die Infos aus dem Thread hier sind mir eigentlich nicht neu, aber die Lektüre der Beiträge haben mir schon zu Denken gegeben. Eine Impfung wird organisiert.

Besonders der Hinweis, auch im Genitalbereich nachzuschauen kann ich nur wiederholen, da hatte ich vor Jahren meinen bisher einzigen Biss. Zum Glück folgenlos..
 
Aus dem Tages-Anzeiger Online vom 17.07.06


Mehr gefährliche Zeckenbisse

Die Zahl der Zecken-Enzephalitis-Fälle hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Seit Jahresbeginn wurden in der Schweiz 93 Fälle registriert.

Schrecken mit Zecken

Letztes Jahr waren bis zum Ende der 27. Woche 54 Fälle bekannt geworden, im selben Zeitraum ein Jahr davor nur gerade deren 37, wie aus dem Bulletin des Bundesamtes für Gesundheit hervorgeht. Allein in den vier Wochen vor dem 11. Juli 2006 waren es 52 gegenüber 29 bzw. 23 in den Vorjahren.

Nur ein kleiner Teil der Zecken ist Träger des gefährlichen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis-Virus (FSME). Zudem kommt das FSME-Virus nur in bestimmten Gebieten der Schweiz vor.
Kopfschmerzen und Fieber
Stiche von FSME-infizierten Zecken können zwei Krankheitsschübe auslösen. In einem ersten Schub werden Betroffene 7 bis 14 Tage nach dem Stich von grippeartigen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkbeschwerden geplagt. Bei 5 bis 15 Prozent der Betroffenen kommt es zu einem zweiten Schub, der Monate lang dauern kann und Symptome einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung aufweist.
Tödliche Folgen
Diese Symptome können Lähmungen auslösen und bleibende Behinderungen hinterlassen. Rund 1 Prozent der FSME-Fälle verläuft tödlich. Zuletzt starb Anfang Juli in Brittnau AG eine junge Frau an einem solchen Zeckenstich. Das BAG empfiehlt, sich gegen das FSME-Virus zu impfen.

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Weit mehr Zecken sind mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi infiziert. Rund 3000 Personen erkranken jährlich an Zeckenbissen dieser Art. Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Borreliose als Folge von Zeckenstichen muss mit Antibiotika behandelt werden. (grü/sda)

Link zum Bericht:
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/646580.html

Link zum TA-Dossier
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/dossiers/vermischtes/579.html


Meiner Meinung nach muss man sich der Gefahr bewusst sein, sollte aber keiner Hysterie (a la Vogelgrippe) verfallen. Das Thema wird zur Zeit doch ganz schön gepusht.
 
Omnibuzz schrieb:
Mich hat es im Wald bereits erwischt, ich habe mir mit dem Stich eine Lyme-Borreliose geholt. Der Doc hat mich auf für 16 Tage auf Antibiotika gesetzt. Mittelmässig lustig diese Geschichte.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Macht ihr einen auf Ignorieren, oder gibts einen sinnvollen Schutz?


Zecken ist mein lieblingsthema bei MTB:

wie hast du die lyme gemerkt? wie schnell ausgebrochen? wanderröte?

ich tu nicht mehr, als standard-kurze klamotten und in dichtem gebiet alle paar meter checken. das ist viel sinnvoller, als der "lange klamotten" tipp. denn die dreckdinger kommen überall rein.

ansonsten: wenn ich auch nur eine am bein hochrabbeln sehe, dreh ich um. wo eine ist, sind mehr.

ich hab z.B: ne FSME impfung. find ich extrem wichtig.

bei meiner zeit beim bund hab ich ZEDAN genommen. sogar in die unterhose. netter waldgeruch. meine kameraden rochen mich auch im dunkeln. in 3 monaten jedoch keine zecke (!!), das bei der Artillerie in der AGA, spricht für sich - und wir waren viel :heul: im wald.

die dinger sind auch schnell im krabbeln. und nach jeder fahrt check ich meinen körper komplett ab.

borreliose kommt sogut wie nie beim stich, im gegensatz zu FSME. also muss die zecke schon mindestens nen tag bei dir gesaugt haben.
 
ALPHA-CENTAURI schrieb:
wie hast du die lyme gemerkt? wie schnell ausgebrochen? wanderröte?

Wie schnell das sie ausgebrochen ist weiss ich nicht. Ich hatte einen runden, roten Fleck der immer grösser wurde (gibts aber nur bei 1/3 der Lyme-Borreliose). Nach ca. 2 Wochen hat er schon fast CD-Grösse (!), mit Antibiotika war der Fleck innerhalb von 3 Tagen weg (!).

Lange Klamotten sind nur bedingt ein Vorteil, da die Viecher überall hin kommen. Viel besser ist genaues checken, wie du sagtest. Laut meinem Arzt bringt die FSME-Impfung für diese Saison nichts mehr...
 
Es reicht wenn man abends sich kurz kontrolliert. Ich hatte in meiner ganzen miltitär Sachen (über 1 Jahr beim Bund) keine einzige Zecke gehabt, aber ein paar kampf Kameraden eben schon, und das ist sehr unangenehm.

Unsere kleine Welpin hatte auch eine Zecke, obwohl Sie noch nie im richtig im Wald gewesen ist (mit 11 Wochen gehts noch nicht).

Nur bei Hunden macht es weniger, weil die eben restistenter sind gegen die biester.

Schnelles entfernen der dinger und aufsuchen des Artz (Zecke mitnehmen) ist auf jeden fall besser als erstmal abwarten....
 
Cooler schrieb:
Schnelles entfernen der dinger und aufsuchen des Artz (Zecke mitnehmen) ist auf jeden fall besser als erstmal abwarten....

Schnelles Entfernen stimm ich logischerweise zu, aber wenn man auf FSME geimpft ist, was dringend zu empfehlen ist, dann bringt es gar nichts sofort zum Arzt zu gehen. Sinnvoller ist in ner Agenda Datum und Stichstelle einzutragen. Sofort nach dem Stich kann dir nämlich niemand sagen ob Borrelien übertragen wurden oder nicht. Und einfach mal präventiv ne Ladung Antibiotika zu nehmen dürfte wohl auch kein Arzt unterschreiben.

Fazit: Stichstelle und allg. Wohlbefinden beobachten, ändert sich etwas ins Negative --> Arzt konsultieren!
 
Da gehen die Meinungen auseinander. Manche empfehlen, grundsätzlich mit Antib. zu bomben. Ich halts für unsinn. Bei der nächsten grossen OP wird antibiotika gebraucht und das schlägt dann z.B. nich tan. grandios :(

in den meisten fällen erkennt man borreliose am krankheitsbild, wanderröte, schlappheit, "sommergrippe".

spätfolgen können, wie schon erwähnt, gelenkprobleme sein, nervenprobleme.

übrigens: dem bluttest ist auch nicht100% zu trauen. bei euch können gerne paar borrelien rumschwirren und die garnix tun.
genauso kann der körper gne gewisse anzahl selbst abtöten. und die dinger können auch jahre lang einfach so unbemerkt "überwintern"
 
Tages-Anzeiger 15.01.07

Mehr Erkrankungen durch Zecken

Die Zahl der von Zecken ausgelösten Hirnhautentzündungen ist 2006 erneut stark angestiegen. Insgesamt wurden 259 Fälle von Zecken-Enzephalitis gemeldet. Die Gründe für die Zunahme sind unbekannt.

Vorsichtsmassnahmen gegen Zeckenbisse
Schrecken mit Zecken

Die Zahl der Fälle der so genannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte. So waren 2005 mit 204 doppelt so viele Fälle gemeldet worden wie im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2004. Im vergangenen Jahr ist die Zahl mit 259 Fällen um rund 27 Prozent angestiegen.

Die Zunahme zeigte sich laut BAG in allen betroffenen Regionen. Am deutlichsten angestiegen seien die Fälle im vergangenen Jahr aber in den Kantonen Nidwalden, Waadt, Freiburg, Bern und Luzern. Neue Endemiegebiete wurden zudem insbesondere im Kanton Waadt am südlichen Ufer des Neuenburgersees festgestellt.
Keine Erklärung für Zunahme
Noch unklar sind laut BAG die Gründe für die Zunahme. Auch in Deutschland und in Österreich sei zwar 2005 eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet worden, ein einheitlicher zunehmender Trend könne aber in Europa in den vergangenen Jahren nicht festgestellt werden.
Impfung bereits im Winter empfohlen
Als Folge der starken Zunahme haben die Eidgenössische Kommission für Impffragen und das BAG die Impfempfehlungen überprüft und sie im März 2006 revidiert. Ziel der neuen Empfehlungen ist es, möglichst viele exponierte Personen in den Endemiegebieten vor einer Erkrankung zu schützen. So wird die FSME-Impfung allen Erwachsenen und Kindern empfohlen, die in einem Endemiegebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten. Bei diesen Personen werden die Kosten für die Impfung durch die obligatorische Grundversicherung vergütet. Damit bereits bei Beginn der Zeckensaison ein Schutz besteht, soll die Impfung im Winter vorgenommen werden. (krj/ap)
 
.... kommt noch dazu, dass in diesem jahr eine zeckenplage drohen könnte, wenn/weil die temperaturen zu hoch sind :eek:

Und daran glaube ich ehrlichgesagt auch. Also leute, mehr Antibrumm ins Gepäck dieses Jahr - find ich schon ziemlich beschissern, genau in dem Sport wo man so viel im Gebüsch etc unterwegs ist... naja, was will man tun. :(
 
Hab mich gleich mal für die Impfung angemeldet! Kostet ca 100.- alles zusammen und soweit ich weiss hat der Bundesrat erst geantragt diese ins KVG aufzunehmen, will heissen, ob die Kasse zahlt oder nicht hängt von der Kulanz ab, aber wenns sein muss blech ich die 100.- selbst, ist es mir wert, für Bikeparts geb ich ja auch immer nen Haufen Kohle aus und ich bekam ja ne Lohnerhöhung :cool::)
 
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