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Hallo Leute!
Immer wieder besten Dank für eure Genesungswünsche! Aber ich muss hier leider schreiben, dass das Bike und die ganzen Berichte der letzten Jahre für mich seit dem Unfall keine Rolle mehr spielen. Um wieder annähernd eine Lebensqualität zu erreichen, stehen für mich ganz andere Dinge im Vordergrund.
Deswegen bleibt es dabei. Hier ist Ende im Gelände. Mein Tagesablauf wird durch andere Dinge bestimmt. Da ist kein Platz mehr für biken.
Machts gut, Jungs!
Furchtbare Storry, ich bin traurig und betroffen...ich hoffe der Leidensweg geht vorüber und aus Schmerz wird wieder Leidenschaft (für was auch immer)04.08.2018: Der König der Berge fährt Traktor
Es ist Samstag und mir ist nach getaner Arbeit etwas langweilig. Draußen mal wieder ne Affenhitze, aber was solls, ne kleine, schnelle Runde geht immer. Etwas Tempo machen, das 1. Nerother-3 Stunden- Rennen ist ja bald. Also auf zu ner kleinen Wirtschaftswegrunde und 2 Strava KOM's einheimsen.
Es rollt sich gut. Ich fahre keine besonders schöne Tour. Den ersten KOM von Oberbettingen nach Basberg habe ich geknackt. Eine kurze Pause, etwas Iso-Drink nachschütten, denn meine Kehle ist trocken. Ein als Radweg ausgeschilderter Wirtschaftsweg verbindet die Orte Basberg und Lissendorf. Auf dieser Strecke ist auch ein KOM zu holen. Den schaffe ich locker, denke ich mir noch. An der höchsten Stelle habe ich es geschafft, jetzt nur noch mit Knallgas runter zur Straße. Dieser KOM wird auch meiner! Ich trete volle Kanne in die Pedale und dann passiert es. Auf Höhe der Grüngutstelle kommt mir ein Traktor entgegen.
Ein Ausweichen nicht mehr möglich. Mit über 60 km/h Vollbremsung. Ich knalle mit voller Wucht gegen die Schnauze des Traktors und fliege wieder zurück auf den Weg.
Ich spucke immer wieder Blut. Die Ersthelfer sprechen mich an. Ich bekomme noch mein Handy aus der Trikottasche gezogen und entsperrt. Damit wird der Notarzt und mein Schatzi angerufen. Meine letzten Erinnerungen von der Unfallstelle sind die Schneidgeräusche der Schere des Notarztes, die meine Klamotten aufschneiden. Dann wird es dunkel.
Als ich wieder aufwache, schaue ich in vertraute Gesichter meiner Familie. Etwas später erfahre ich so nach und nach wo ich bin, was ich habe und wie mein Zustand ist. In einer Not-OP beschäftigen sich so ziemlich alle medizinischen Fachgebietsärzte mit mir. Mein Leben hing an dem berühmten seidenen Faden.
2 Wochen später geht es mir schon wieder etwas besser. Aber jede Bewegung ist anstrengend. 9 Tage Intensiv-Station waren die Hölle. Jetzt hat die Zeit des Wartens und der Heilung begonnen. Doch das wird noch ein weiter Weg. Meine gute körperliche Fitness hilft mir enorm dabei.
Hier ist aber nun Schluß mit Berichten von Touren und Rennen. Ich will mich jetzt erst mal auf andere Dinge konzentrieren.
Vielen Dank schon mal im Vorraus für etwaige Genesungswünsche! Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich ein zäher Bursche bin und alles tun werde, damit ich wieder auf die Beine komme. Ich mach jetzt hier mal das Licht aus. Machts gut und vielen Dank für die jahrelange Treue hier!