Moin zusammen! Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich mich hier zu Wort melden soll oder nicht, da ich nicht will, dass der Eindruck entsteht, ich würde aus 'Wut' oder aus 'Rache' handeln. Da ich aber zu dem Schluss gekommen bin, dass es eben unsere persönlichen Erfahrungen sind, die den Informationswert dieser community ausmachen, habe ich mich entschieden, meine Erfahrungen mit dem Deuter Attack 20 und der Firma Deuter hier - soweit möglich - ohne eine Wertung zu schildern. Vorab: einen Rucksack habe ich bei den meisten Touren eh dabei, also habe ich mir im vergangenen Jahr einen Deuter Attack 20 ( bei einem großen Fahrradhändler ) gekauft, da ich mir im Falle eines Sturzes noch ein wenig mehr Schutz erhofft habe. Was erwartet man also von so einem Protektorrucksack? Keine Wunder, aber man geht doch zumindest davon aus, dass der Rückenprotektor im Ernstfall Schlimmeres verhindern
kann, dies setzt natürlich voraus, dass der Protektor auch dort bleibt, wo er hingehört. Und
das sollte man doch eigentlich durchaus erwarten können, sonst macht doch der ganze Protektorrucksack keinen Sinn, oder sehe ich das falsch?
Ich bin im Juni dieses Jahres bei einem nicht besonders großen Double gestürzt und sprichwörtlich auf dem Ar$$$ch gelandet, zur besseren Veranschaulichung habe ich keine Mühen gescheut und ein Foto von mir, auf dem ich sogar den Deuter Attack trage, entsprechend bearbeitet.
Ich habe am Absprung "zu viel gewollt", bin leider zu hoch rausgekommen und nach einem etwas zu weiten Sprung auf dem Hinterrad gelandet und dann noch ein paar Meter gerollt, bis ich nach hinten übergekippt bin. Ein Klassiker.
Aus meinem Gedanken, möglichst auf dem Rucksack zu landen, wurde beim ersten Aufprall nichts, da musste leider das Steißbein herhalten, danach fiel ich aber logischerweise auf den Rucksack, dessen Gurte sich sofort verabschiedeten, der Bauchgurt flog hoch in die Luft und der Rucksack samt Protektor rutschte mir ins Genick. Schutzwirkung = 0.
Mir ist bei dem Sturz bis auf ein paar Schrammen am Rücken und - naja, wer schon mal auf den Steiß gefallen ist... - nichts passiert, dass aber die Träger, die den Protektor doch bei einem Sturz an Ort und Stelle halten sollen, sofort ausreißen, hat mich doch sehr verwundert. Da ich das für eine Information hielt, die doch auch für den Hersteller von Interesse sein sollte, habe ich obiges Foto und eine kurze Schilderung des Unfalls an Deuter geschickt. Ich habe weder einen neuen Rucksack, noch Schadensersatz noch sonst irgendetwas verlangt, sondern lediglich angefragt, ob die Möglichkeit besteht, den Rucksack zu reparieren ( wenn es denn überhaupt Sinn macht ), bzw. ob sie ein crash replacement anbieten. Nicht mehr, nicht weniger. Die kurze Variante ( nach monatelangem Warten, nachdem ich den Rucksack eingeschickt hatte ): 1. wurde mir unterstellt, ich wäre "irgendwo hängen geblieben", 2. müsse ich verstehen, dass bei einem Sturz "schon mal was kaputt gehen könne" - Natürlich. Wenn es den Stoff zerfetzt, aber die Träger sollten doch schon halten, oder bin ich hier zu empfindlich? Und 3. wurde mir angeboten, den Rucksack gegen Gebühr von 25,- zu reparieren, dass die Festigkeit / Belastbarkeit der Nähte dann aber wieder gewährleistet sei, konnte und wollte man mir nicht bestätigen.
Mein Händler - und nicht die Firma Deuter - hat mir nun einen neuen Attack 20 zum Sonderpreis angeboten, da sie das Verhalten Deuter's in dieser Angelegenheit auch nicht wirklich verstehen können. Ich habe mich allerdings noch nicht wirklich entscheiden können, ob ich nochmal einen Deuter Rucksack haben möchte, da ich mir die Frage stelle, was der beste Rückenprotektor nutzt, wenn die Gurte ihn im Falle eines Unfalls nicht dort halten können, wo er hingehört...