Eurobike 2022 - Erst der Boom jetzt der Crash?: Wie lange wird es der Radindustrie noch gut gehen?

Eurobike 2022 - Erst der Boom jetzt der Crash?: Wie lange wird es der Radindustrie noch gut gehen?

Über Jahre überstieg die Nachfrage das Angebot – jetzt beginnt es zu kippen in der Radindustrie. Was, wenn die Lager voll, aber die Taschen leer sind? Wir haben uns auf der Eurobike für euch umgehört!

Den vollständigen Artikel ansehen:
Eurobike 2022 - Erst der Boom jetzt der Crash?: Wie lange wird es der Radindustrie noch gut gehen?

Was sagt ihr zu den Stimmen auf der Eurobike? Habt ihr eine eigene Meinung, wie sich die Zukunft der Bike-Branche entwickeln wird?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Muscovir

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Meiner Meinung nach ist die Zeit gekommen, um etwas abgehobene Brands wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Neben der Teuerung aus Inflation, Krieg und Corona ist meinem Gefühl nach der ein oder andere dabei, der einfach nur aus Lust und Laune die Preisschraube nach oben dreht.
Die Preisentwicklung in der Branche ist einfach nur noch krank. Seit 24 Jahren liebe ich den Sport und bin tief in der Szene verwurzelt, fahre fast auch schon immer High End Bikes. Nur für ehemalige High End Preise bekommst du heute nur die Einsteiger Version. Noch dazu kommt die Verwirrung/ Verarschung, dass manche E Bikes mit Top Ausstattung auch noch günstiger sind als deren non E-Bikes Pendant.
Stückkostendegression blah blah hin oder her, an einem E-Bike ist trotzdem noch der Motor und Akku dran die der Hersteller bezahlen muss, manche E-Bikes müssen auch homologiert,/ Typprüfung usw. zugelassen werden und generieren dadurch noch mal mehr Kosten. Nur die neue Klientel darf nicht verschreckt werden, da verarschen wir lieber die, die Branche in den vergangenen 24 Jahren groß gemacht haben. F...off dear Fuck_innen.

Sagt mal, merkt ihr es eigentlich noch?

Dadurch bin ich zur Zeit sehr zurückhaltend mit einem neuen Bike, obwohl jetzt nach der 5. Saison mit meinem Slayer mal was neues dran wäre.
 
Wie sehen eigentlich die Notfallpläne bei einen Taiwan-China Konflikt aus?

Hab grad wieder Einzelteile für ein Neues Projekt gekauft, ich mein bis auf die Shimanoteile fast alles Taiwan.

Klar Europeanbrands ect, ist ja nichts für die Masse.
Muss nicht unbedingt so sein. Orbea fertigt jetzt schon in Spanien und Portugal. Und auch für die Herren mit Rotstift werden nahe Fertigungsorte immer attraktiver. Die Kosten für Transport und Logistik werden immer höher und vor allem schwer planbar und der Hersteller kann nur sehr träge auf den Markt reagieren. Plötzlich ist „made in europe“ nicht nur ökologisch sonder auch ökonomisch erste Wahl. Klar wird es dauern bis die Fertigung Taiwan Niveau erreicht in Sachen Qualität und Stückzahl, aber das ist die Zukunft auch für die Massen.
 
dass manche E Bikes mit Top Ausstattung auch noch günstiger sind als deren non E-Bikes Pendant.
Stückkostendegression blah blah hin oder her, an einem E-Bike ist trotzdem noch der Motor und Akku dran die der Hersteller bezahlen muss, manche E-Bikes müssen auch homologiert,/ Typprüfung usw. zugelassen werden und generieren dadurch noch mal mehr Kosten. Nur die neue Klientel darf nicht verschreckt werden, da verarschen wir lieber die, die Branche in den vergangenen 24 Jahren groß gemacht haben. F...off dear Fuck_innen.
Für gewöhnlich ist es ja eher andersrum:
Das 5000 Euro E-Bike hat die Ausstattung vom 2.000 Euro Fahrrad ohne Hilfsmotor...
 
Meiner Meinung nach ist die Zeit gekommen, um etwas abgehobene Brands wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Neben der Teuerung aus Inflation, Krieg und Corona ist meinem Gefühl nach der ein oder andere dabei, der einfach nur aus Lust und Laune die Preisschraube nach oben dreht.
Die Preisentwicklung in der Branche ist einfach nur noch krank. Seit 24 Jahren liebe ich den Sport und bin tief in der Szene verwurzelt, fahre fast auch schon immer High End Bikes. Nur für ehemalige High End Preise bekommst du heute nur die Einsteiger Version.
Naja, nüchtern betrachtet werden Bikes immer günstiger. Man muss ja den Gegenwert im Nutzen sehen.
Inflationsbereinigt hab ich für meinen Stumpjumper 1993 3.000,-€ hingeblättert?!? Mit Starrgabel, Cantis und XC Pro Daumenhebeln. Das die Showroom-Bikes heute 15.000,-€ kosten, geschenkt. Wer da den Schwarzpreis zahlt hat eh was nicht verstanden.
 
Angebot und Nachfrage bestimmen das System Marktwirtschaft.
Die Nachfrage war die letzten beiden Jahre riesig, das Angebot nur im ersten Jahr ausreichend. Das Hersteller da preislich anziehen ist nicht schön, aber völlig normal, jeder versucht eben seinen Gewinn möglichst groß zu gestalten.
Wenn jetzt noch Faktoren wie Teileknappheit, Lagerbrände, Schiffshavarien usw dazu kommen, heizt das den Markt zusätzlich an.
Und irgendwann kommt eben auch eine Sättigung der Nachfrage, Neukunden sind versorgt, Altkunden zögern ob der Preise oder fahren eben auch nicht mehr jedes Jahr was Neues...
Erst wenn der Punkt erreicht ist, werden sich die Preise (die wirklich unverschämt sind mittlerweile) nach unten orientieren.
Ich rate in meinen Trainings, Vereinen, Gruppen zb immer dazu, im Moment KEIN Fahrrad zu kaufen.
Gerade mit der Inflation, die jetzt noch dazu kommt, werden sich einige Hersteller sehr bald wundern, warum die Lager knüppelvoll bleiben.
 
Wenn Konrad abgeschafft wird bessert sich die Lage mit der Verfügbarkeit und im Wald wird's ruhiger.

Aber Spass beiseite...ob nun das angeblich zu schlechte Wetter oder sonst was...wenn die Weltlage sich normalisiert werden die Preise auch nicht wieder angepasst, jedenfalls nicht abwärts. Immer nur teurer wird auf dauer nicht funktionieren, aktuell sind viele noch, sorry aber ich sage jetzt Mal einfach doof genug, absurde Erhöhungen hinzunehmen und gewinne zu maximieren, äh ich meine Verluste wegen Krieg usw auszugleichen.
Am Ende einfach, Gabelneueheiteb zb als Upgrade anbieten, man braucht nicht immer alles komplett neu...und einfach heimisch kaufen, bis auf Reifen und Schaltung ist an Teilen die Auswahl doch enorm geworden
 
Ich glaube der Markt ist gesättigt und es wird bald ein gutes Gebrauchtangebot geben, von Personen, die Ihre Räder aus Mangel an Interesse oder finanzieller Sicht wieder Verkaufen. Die Zeiten von vollen Radläden und keinen vorhandenen Rädern wird hoffentlich bald vorbei sein. Geld wird dann mit dem Service verdient.
 
Abwarten...Autofahren wird nicht billiger, so wie die Deutsche Bahn sich entwickelt und der öffentliche Nahverkehr beliebt irgendwann nur noch das Rad. Denke Fahrräder werden auch in Zukunft sehr sehr gut verkauft. Ob es wieder 8k ebikes sind wird die Frage sein oder vielleicht doch pflegeleichte Pendelräder
 
dabei sind die Carbon Rahmen richtig gut verarbeitet.
Werden die Carbonrahmen denn wirklich in Spanien gefertigt?
Wenn ich mir Videos von Orbea Factory Visits anschau, wird da überall die Logistik, die Qualitätskontrolle, die Lackererei usw gezeigt und das wird auch alles explizit erwähnt, dass das hier in Europa gemacht wird.
Von der Fertigung der Carbonrahmen (also layup usw) ist da aber nichts zu sehen, und es wird auch (im gegensatz zu den andren Bereichen) nicht erwähnt.

Ich dachte immer, Orbea lackiert hier Rahmen aus Fernost und darf die deswegen Made in Spain nennen.
Lass mich aber gern eines anderen belehren.
 
Werden die Carbonrahmen denn wirklich in Spanien gefertigt?
Wenn ich mir Videos von Orbea Factory Visits anschau, wird da überall die Logistik, die Qualitätskontrolle, die Lackererei usw gezeigt und das wird auch alles explizit erwähnt, dass das hier in Europa gemacht wird.
Von der Fertigung der Carbonrahmen (also layup usw) ist da aber nichts zu sehen, und es wird auch (im gegensatz zu den andren Bereichen) nicht erwähnt.

Ich dachte immer, Orbea lackiert hier Rahmen aus Fernost und darf die deswegen Made in Spain nennen.
Lass mich aber gern eines anderen belehren.
So ist es auch. Alu Rahmen werden in Spanien produziert, Carbon z.B. in China. Wie übrigens fast alle Hersteller.
 
Habe vor ein paar Tagen mit dem Geschäftsführer eines der ganz großen Hersteller (MTB, RR, City und E-Segment,) gesprochen. Dieser Hersteller ist nicht im Direktvertrieb, sondern klassisch im Händlerbereich unterwegs. Viele Händler haben hohe Orders platziert, die aktuell und künftig bedient werden (wenn auch vielleicht nicht in vollem Umfang).
Es wird allgemein erwartet, dass sich der Markt in 2023 abkühlt. Ende 2023 dürfte wieder echte Schnäppchen zu bekommen sein, vorher eher nicht, da noch kein Druck da ist.
 
Irgendwann wird man merken wie nachhaltig so ein Akku wirklich isty das Aufladen eben auch kostet...dann kommt der nächste neueTrend, das MUSCLE Bike, fährt tatsächlich nur durch reine Körperkraft, völlig verrückt, kaum vorstellbar, aber es wird kommen!! Das Fahrrad wird quasi neu erfunden werden
 
Wie sehen eigentlich die Notfallpläne bei einen Taiwan-China Konflikt aus?

Hab grad wieder Einzelteile für ein Neues Projekt gekauft, ich mein bis auf die Shimanoteile fast alles Taiwan.

Klar Europeanbrands ect, ist ja nichts für die Masse.
Dann werden wir ganz andere Probleme haben als Ersatzteile fürs Bike.

TSMC prodziert in Taiwan einen Großteil der weltweit benötigten High-End Chips; das wird die gesamte Welt ins Chaos schicken, selbst ohne die ganzen Lieferkettenabhängigkeiten mit China. Angefangen vom iPhone bis zum Auto geht da erstmal nix mehr. Wenn das kommt, werden sich Ratgeber für Selbstversorgung sehr gut verkaufen. Dann geht es erst mal um Primärbedürfnisse
 
Habe vor ein paar Tagen mit dem Geschäftsführer eines der ganz großen Hersteller (MTB, RR, City und E-Segment,) gesprochen. Dieser Hersteller ist nicht im Direktvertrieb, sondern klassisch im Händlerbereich unterwegs. Viele Händler haben hohe Orders platziert, die aktuell und künftig bedient werden (wenn auch vielleicht nicht in vollem Umfang).
Es wird allgemein erwartet, dass sich der Markt in 2023 abkühlt. Ende 2023 dürfte wieder echte Schnäppchen zu bekommen sein, vorher eher nicht, da noch kein Druck da ist.
Black Friday könnte spannend werden; im Konsumgüterbereich gibt es Online zum Teil schon krasse Einbrüche gegenüber dem Vorjahr; wobei 2021 ein extrem gutes Jahr war. Insofern im Moment "nur" back to normal. Der Einbruch kommt bei der nächsten Nebenkostenabrechnung
 
Meine Prognose:
Es wird produziert, was der Markt verlangt = alles E-Bike. Akku, Nachhaltigkeit, Strompreise interessieren keine Sau.
Folge: andere Markteile, also die ohne E, werden nicht mehr in so hohen Stückzahlen wie bisher produziert, ergo: Preise steigen noch weiter.
MTB (ohne E) folgt dem drastisch. Wer kauft heute noch ohne E? Ergo: Wird zur Nische, Preise steigen weiter -auch durch Kleinanbieter- oder lediglich Angebot mit minderer Qualität.
Teile der Nische MTB werden durch neuere Entwicklungen, die aktuelleren Trends folgen, abgelöst, Beispiel Gravel als Massenware von der Stange anstatt einfaches MTB. Dadurch keine nachwachsenden Interessenten für Kauf eines Nachfolge-MTB. Ergo: Markt wird noch kleiner....
usw. usf. etc. pp.
Inflationen gehen vorüber, verlorene Sparten-Interessenten bleiben aber verloren.
Beispiele: HiFi, Kamera, mobile Telefone vor Smartphone whatever...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten