Und mit 2,5 dicht dahinter Rodriguez und Bernal, die mit 100% Fokus Straße absolut nichts besser machen außer die Klappe zu und die Hand auf halten. Da ist schon das Team schuld wenn sie Fahrer überschütten und dann nichts daraus machen.
Abgesehen davon laufen dem Team seit über einem Jahr absolut nicht unwichtige Leute davon, wo jeder zweite sich im Nachgang kritisch über die Management Struktur äußert...
Woher die Zahlen kommen - bzw. ob sie stimmen weiss ich nicht.
Es ist aber üblich und bekannt dass im Radsport eher nach Palmarès als nach Potential bezahlt wird. Somit sehe ich kein Problem, Bernal fürstlich zu bezahlen. Er ist immernoch erst 27 Jahre alt, hat zwei Grand Tours gewonnen, war der letzte TdF Sieger bevor es 5x hintereinander nur noch zwischen Pocagar und Vingegard ausgefochten wurde.
Ausserdem hat er nach seinem üblen Sturz zu beeindruckender Form zurückgefunden. Er wird wohl kaum mehr "GC-Material" (was sich Ineos scheinbar erhofft hat), aber er stellt sich ohne wenn und aber in Domestique Dienst, und ist da weiterhin sehr wertvoll.
Carlos Rodriguez ist offensichtlich die grosse GC Hoffnung von Ineos. Ich bin mir nicht sicher ob das Zeug zum TdF Podium hat, aber Fakt ist dass er bisher alle 4 Grand Tours die er gefahren ist in den Top 10 beendet hat - und er ist erst 23 Jahre alt. Ganz anders als bei Pidcock scheint er ausserdem ein ausgesprochen angenehmer Zeitgenosse und Teamkollege zu sein. So scheint es zumindest wenn er z.B. als Podcast Gast auftritt oder Teamkollegen über ihn berichten.
Tom Pidcock ist zwei Jahre älter als Rodriguez, ist ebenfalls 4 Grand Tours gefahren, wovon er drei beendet hat, die beste als 13. in GC. Er ist derjenige der explizit angekündigt hat dass er das TdF GC angreifen möchte. Er ist auch der, welcher allem Anschein nach, seine eigenen Ambitionen in der TdF über diejenigen des Teams stellte. Trotzdem sind die Resultate klar - in Grand Tour GCs hat er bisher kein Land gesehen gegenüber Rodriguez.
Dann gibt es noch Geraint Thomas, der mit 38 tatsächlich noch immer ein GT Podium einfährt - mal ganz abgsehen vom restlichen Palmarès - und Thymen Arensmann, welcher mit 24 auch schon 3x ein GT Top-10 GC Resultat erzielt hat.
Kurzum - Ineos braucht Pidcock nicht, zumindest nicht wenn sie zu alter Team Sky Stärke zurück wollen und DAS GC Team sein wollen. Sie brauchen wieder die guten Leute welche ihnen weggelaufen sind, sie bräuchten endlich ein eigenes Devo Team, und so wie es scheint haben sie auch nicht mehr das Budget wie sie es gewohnt waren. Aber Pidcock brauchen sie nicht.
Auf der anderen Seite glaube ich auch dass Pidcock Ineos nicht braucht. Was er braucht ist einen realistischen Plan, und Sponsoren welche den unterstützen. Es scheint als wäre Pinarello dieser Sponsor (und wird Pidcock wohl zu Q36.5 folgen - der Materialwechsel von Scott war aber eh absehbar).
Meiner Meinung nach soll sich Pidcock auf seine MTB Karriere fokussieren, wo er - wenn er denn ganz grosse Ambitionen haben will - den GOAT Status von Nino Schurter angreifen könnte. Er kann auch sein CX Palmarès noch verbessern - wobei er sich dort gegen MVDP beweisen muss.
Und auf der Strasse sehe ich ihn als Stage Hunter und Klassikerfahrer. Da hat er ja auch schon gute Erfolge gefeiert. Ich glaube einfach nicht dass er das Zeug zum GC Fahrer hat, weder die Ausdauer über 3 Wochen, noch die Zeitfahr Qualitäten.
TL;DR: Ich wundere mich warum die Schlammschlacht vor Il Lombardia so öffentlich ausgetragen wurde. Es scheint klar, beide Parteien brauchen (und wollen) den anderen nicht.