das ganze vllt. mal aus der Sicht eines langjährigen EDV-Profis
- scheinbar hatte Canyon seit jeher Probleme mit internen Prozessen, von aussen schwer zu beurteilen ob die Prozesse nix taugen oder die Mitarbeiter nich damit zu recht kommen (Überlastung, Qualifikation, etc)
- schlechte Prozesse in EDV gegossen bleiben schlechte Prozesse, da ist es unwesentlich mit welchen Software-System diese umgesetzt werden, ob das SAP, Navision oder andere sind
- wenn ein IT Leiter in einer Marketing Publikation auftaucht oder eine Vertrag hält (die typisherweise vom HErsteller und Partner mit Inhalt gefüllt werden) wird der kaum sagen bei uns läuft das Projekt mal richig schei$$e
zumal die Aussagen ja lang vor dem Going Live kamen und da noch schlecht absehbar war was denn dann passiert. Vor allem wenn der Bertater Dir heile Welt vorgauckelt
- Canyon hat mit Handel und der Produktion von Rädern zwei Herausforderungen an ein ERP-System. Das erste sollte weitgegend Standard sein, das Thema Produktion ist mit Individualiserung der herzustellenden Produktes aber der Punkt schlecht hin. Wenn man da nicht sauber vorarbeitet knallt an allen Ecken und Enden
- als Firmenchef muss ich erkennen (wollen), dass meine Abläufe/Prozesse nicht optimal sind. Wenn ich das selbst nicht Griff bekomme brauche ich externe Beratung, auch da gilt wenn ich beratungsresistent bin kann ich mir das Geld für die Externen sparen. Und aus den Veröffentlichungen des Canyon-Bosses lese ich schon etwas raus dass er in die Klasse rosarote Wolken passt.
- Externe Prozessberater gibt es viele Gute, die aber auch ordentlich kosten. Und da brauche ich die richtige Mischung für meine Problemstellung. Es wird nichts bringen, einen BErater zu engangieren der von der Materie wenig Ahnung hat. Der muss nicht zwangsläufig aus der Radbranche kommen, aber fit in der HErstellung massiv individueller Produkte sein. SAP (oder allg ERP) Knowhow muss nicht unbedingt vorhanden seon, ist aber hilfreich um die Prozesse schon vorab auf evtl. Eigenheisten des Systems anzupassen
- nach getaner Prozess-Arbeit ist die Einführung des Systems selbst (Server-Systeme, Schnittstellen zu anderen Systemen in Produktion und Logistik) ein wichtiger Punkt. Und da stehen intensive Tests auf einem typischerweise autarken Testsystem im Vordergrund. Der Punkt wurde wohl komplett übersprungen. Sonst hätte man schon lange vor dem Going Live erkannt, dass emails zum Kunden nicht generiert werden oder falsche Inhalte haben.
- der externe Berater sollte seine (neudeutsch) best practises mit einbringen, also sprich viel Erfahrung haben. Und aus der Erfahrung heraus das Projekt entsprechend steuern. Da hats wohl auch gemangelt.
- Wenn andere Dienstleister scheinbar schon im Vorfeld abgewunken haben war das Projekt wohl zu komplex, das Budget zu klein oder die Rahmenbedingungen/Zielsetzung falsch gesetzt. Kein Dienstleister lässt sich freiwillig so ein Projekt entgehen.
- wenn man sich die Mühe macht und nachdem umsetzenden Dienstleister goggelt, im speziellen nach der Geschäftsführerin wird man sehen dass die im Vertrieb eines bekannten Bikekomponten-Herstellers tätig war. Ein Schelm der Böses inBezug auf Projektvergabe dabei denkt