@Kharma
Ui, ui, warum müssen solche Diskussionen immer auf der persönlichen Ebene landen?
Wenn ich Beiträge lösche, hat das Gründe, die hier nicht hergehören. Es handelte sich auch um Postings, die von keinerlei Interesse mehr sein dürften. Im Gegensatz dazu findet man hier jede Menge Bildberichte, bei denen schon drei Wochen später die Fotos weg sind. Meine Tourberichte sind alle noch da. Wer danach sucht, findet etliche Tipps und Anregungen.
Zu den Links: Ich finde, es sollte zum guten Ton bei solchen Diskussionen in Internetforen gehören, dass man Fakten möglichst mit Quellen belegt. Ansonsten handelt es sich nämlich um Meinungen, Gefühle, Einbildungen oder, wie hier, um Ideologien. Wenn in einer Zeitung erklärt wird, warum zuerst die eine Baumart und später eine andere gepflanzt wird, dann ist das doch nicht per se falsch, weil es sich um eine unseriöse Quelle handelt! Du kannst diesen Sachverhalt mit den Pionierpflanzen auch in jedem Fachbuch nachlesen. Quellen kritisch zu betrachten, ist richtig. Aber die Quellen anzweifeln, weil einem die Argumente ausgehen, ist schwach.
Ich habe mich lange erfolgreich aus dieser "Diskussion" hier rausgehalten. Aber irgendwann kann man den Unsinn, der hier teilweise steht, einfach nicht mehr ertragen. Es haben auch Leser, die sich das hier zu Gemüte führen, das Recht zu erfahren, dass es auch noch eine andere Sicht auf die Dinge gibt. Zur (von mir empfundenen) Doppelmoral einiger hier, hatte ich ja schon was geschrieben.
Es muss doch wohl möglich und gestattet sein, einen kritischen Blick auf die Forstwirtschaft zu haben, aber gleichzeitig auch anzuerkennen, was zum Erhalt und der Pflege unserer Umwelt getan wird. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, dass ein Unternehmen/Amt, das 3 Millionen Euro Erlöse aus dem Holzverkauf erzielt, aber gleichzeitig ein jährliches Defizit von fast 10 Millionen einfährt, ausschließlich profitorientiert ist. (Zahlen aus meiner Erinnerung, nicht aus Wikipedia.) Wer sowas sagt, weiß vielleicht gar nicht, was man unter Profit versteht. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Auch wer sagt, dass man einen Baum nicht fällen darf, weil man damit ein Lebewesen tötet, der hat es schwer, von mir ernst genommen zu werden. Da gebe ich Dir Recht. Die Welt würde erheblich anders aussehen. Es gäbe z.B. keine Metallurgie und damit auch keine Mountainbikes. Auch ich wünsche mir mehr wirkliche Urwälder in Deutschland. Aber das erreiche ich nicht durch:
Der totale Hass
Vielleicht erlebe ich in letzter Zeit einfach zu viele Menschen mit totalem Hass. Kann sein. Du könntest ja mal versuchen, mir zu erklären, was Dein Problem mit dem Foto ist.
@souldriver hat es ja leider auch nicht getan. Möglicherweise hat mir die Beschäftigung mit den Profitgeiern der Berliner Forstverwaltung ja schon so das Gehirn vernebelt, dass ich das nicht erkenne.
Ich sehe einen Wirtschaftswald, in dem offenbar eine Auslichtungsmaßnahme stattgefunden hat. (Mord?) Von der Größe der Baumstubben her, hat es sich nicht um sehr wertvolles Holz gehandelt. Richtigerweise wurden die Stubben und ein Teil des Astwerks liegengelassen. Wichtig für Artenvielfalt und Nährstoffversorgung. Ich glaube, in Berlin müssen je Hektar 3-5 Bäume komplett liegen bleiben oder abgeknickt werden, damit der Saftfluss unterbrochen wird und aus dem Baum wichtiges Totholz wird. (Aus meiner Erinnerung, nicht gegoogelt.) Außerdem sehe ich noch geringfügige Harvesterspuren. Keinem von uns gefällt das. Aber mal ehrlich und ohne die Dinger schönzureden: Der Flächendruck hält sich in Grenzen. Die Schäden auf unseren Sandböden ebenfalls. Im Durchschnitt wird der Waldboden alle 20 Jahre damit befahren. Schlimm ist es, wenn die Teile bei zu nassem Boden metertiefe Furchen im Wald hinterlassen. Aber das sehe ich auf dem Bild nicht. In einem Jahr wirst Du die Stelle nicht wiederfinden. Viel übler als die Harvester finde ich die LKW, die das Holz abtransportieren. Nenn mir einer eine realistische Alternative zum richtigen Umgang mit Harvestern und ich werde ebenfalls zum Totalhasser.
Nachhaltigkeit heißt, dass nur so viel geerntet wird, wie wieder nachwächst. Wie lange dauert es denn, bis die Bäume wieder nachgewachsen sind? 10 Jahre? 20 Jahre? 40 Jahre? 80 Jahre? Wie oft ist der Harvester im Grunewald? Alle 10 Jahre?... Also entweder kann ich nicht rechnen oder ich hab nen Denkfehler. Kann mir gern jemand erklären.
Irgendwo in dem Verlinkten war eine Tabelle, wieviel und ab welcher Größe Bäume in den Berliner Forsten gefällt werden dürfen. Dass der Grunewald alle 10 Jahre abgeholzt wird, ist mir noch nicht aufgefallen. Im Gegenteil: Hätte die Stadt nicht eingegriffen, gäbe es den Grunewald gar nicht mehr.
Ich schließe ab, indem ich nochmal auf das Thema "überall" zurückkomme, mit Fotos aus dem historischen Tiergarten hier in meiner Ecke:
Tiergarten ist doch Naturschutzgebiet, oder? Da sollten Baumfällungen eigentlich besonders behutsam vorgenommen werden. Sieht für mich nach einer Auslichtung aus. Ist aber Spekulation. Hat die Gemeinde schon geantwortet?
warum fährt man dann jedes Jahr mit dem Harvester in einen kommunalen Wald? Weil das die ökologischste Form der Waldpflege ist?
Aus demselben Grund, warum wir in den Harz oder an den Gardasee nicht zu Fuß gehen.