Chaotenkind
Fallobst
Bei mir saß der Frust tief genug, dass es irgendwann 6 Rohloff waren. 5 Stück in den Bikes und eine im Winterlaufradsatz, der auf zwei der Bikes passte. Bequemer und schneller, als die Reifen zu wechseln.Klasse.
Hier sind Leute, die sich bewußt überlegen, was sie kaufen oder aufbauen. Ich konnte mir vor 22 Jahren eigentlich auch keine Rohloff leisten, aus Frust über Kettenschaltungen habe ich sie trotzdem gekauft, fahre sie auch heute noch am Winterbike.
Der Frust saß damals abgrundtief, darum kann ich auch Speedskater verstehen, der Top Räder aufbaut
Eine Rohloff habe ich noch. Im Endeffekt waren die, auf die Zeit und Laufleistung gerechnet, preiswerter als die, von der Qualität her vergleichbaren, Kettenschaltungen. Alleine Ritzel halten bei mir mindestens 10.000 km.
Mit Sicherheit nicht. Ich schraube mir an ein G1 nicht irgendwelches Gedöns dran. Schon gar nicht, wenn es UDH hat. Und Kettenschaltungsgedöns fliegt bei mir auch nicht im Keller rum, weil ich bekennender Getriebeliebhaber bin. Das letzte Bike mit Kettenschaltung hatte ich 1992 gekauft. Und diese Kettenschaltung ist mit dem Ratt irgendwann auf dem Bauhof im Container gelandet. Danach nur noch Getriebe.Für'n Park und hochschieben eine Transmission in 12fach für teuer Geld? Meinst Du nicht, dass das Overkill ist? Für solche Zwecke würde ich mir irgendwelches 9/10fach-Gedöns ans Rad schrauben, ist bestimmt auch noch was im Keller vorrätig...
Das es jetzt ein Ratt mit Kettenschaltung wird ist nur, weil ich es nicht mit Getriebe bekomme. Ich hatte ja darauf gehofft, dass es kommt, aber so langsam läuft mir die Zeit davon, wenn ich noch was von dem Ratt haben will. Also muss ich die Kettenschaltungskröte jetzt schlucken. Weil ich unbedingt genau dieses Ratt haben will. Weil ich den Rahmen passend auf meine Zwergengröße angepasst bekomme. Und das ordentlich, keinen Hydroforming-Rahmen. Bei denen bekomme ich Augenkrebs. Weil ich den Rahmen für ein 26" Hinterrad bekomme und Mutatoren um, wenn es in näherer Zeit erforderlich werden sollte, auf 27,5" gehen zu können. Weil ich einen auf meine Gewichtsklasse angepassen Stahlfederdämpfer bekomme.
Du liebe Güte. Zum Glück bin ich Grobmotoriker und bekomme von diesen Einschränkungen nichts mit.Die Probleme/Einschränkungen bei den Bike-Getrieben waren immer schon gewesen:
- die Eigengewichte dieser Getriebe (für DH eher egal)
- der interne 'Laufwiderstand', oder auch genannt der 'Wirkungsgrad', ist spürbar schlechter, als der Wirkungsgrad von direkten Kettenschaltungen, bei denen die Kraftübertragung direkt von 1 Blatt vorne auf 1 Ritzel läuft. Für Selbsttreter ist der Wirkungsgrad keineswegs egal.
- die eingeschränkte Anzahl von Gängen und auch die großen Übersetzungssprünge.
Meine P1.18 hat 18 tatsächlich nutzbare Gänge und eine so feine Abstufung, dass ich gerne 1-2 Gänge überschalte. Gesamtübersetzung 636%. Meine P1.12 ist völlig ausreichend und auch ohne große Übersetzungssprünge bei einer Gesamtübersetzung von 630%. Selbst die Rohloff mit 14 Gängen und einer Gesamtübersetzung von "nur" 536% hat so kleine Übersetzungssprünge, dass ich häufig einen Gang überschalte. Und eine Kettenschaltung läuft nur geschmeidiger, wenn du sie peinlich sauber hältst und immer schön schmierst, oder wachst.
Ja, das Gewicht. Das kleine Schwarze kommt mit der Rohloff auf 11,5 kg. Das liegt aber nicht nur an der Rohloff, sondern auch daran, dass da etliche Brocken aus der Wildsauschlachtung dran gewandert sind. An Felgen, Kurbelgarnitur, Vorbau und Lenker ließe sich da locker mehr als 1 kg einsparen. Alles relativ. Frag` mal Speedskater, was seine Bikes mit Rohloff, bzw. Effigear so wiegen. Die sind nicht schwerer als vergleichbare Bikes mit Kettenschaltung. Und ich bin immer noch der Ansicht, Leichtbau fängt beim Fahrer an. Bringt mehr und ist billiger zu erreichen. Erst dann, wenn ich bei mir nichts mehr einsparen kann, dann fängt es an Sinn zu machen, über 1 kg mehr oder weniger am Ratt nachzudenken.
Für mich ein wesentlicher Vorteil, Trigger habe ich von jeher gehasst. Ich musste sowas ja immer wieder mal bei Leihbikes im Urlaub fahren. Teilweise musste ich die Hand vom Lenker nehme, um schalten zu können, da die Schaltwege so lang waren. Ich habe kleine Hände. Soll ja besser geworden sein, aber ein Controller ist da bequemer und schneller. Auch was das Überschalten von Gängen angeht.Für mich ist der einzige spürbare Vorteil einer elektronischen Schaltung, daß man beim Schalten keinen Hebelweg mehr am Schalter durchdrücken muss, sondern stattdessen praktisch ohne jeden Krafteinsatz nur minimal über den Trigger einen elektrischen Kontakt auslösen muss, damit es hinten schaltet.
In Abwägung dazu 'darf' man sich dann aber ständig um die Akkus 'kümmern'.
Ist halt echt die Frage, ob diese sehr viel leichtere, kurze Schaltbewegung am Lenker das alles einem Wert ist, an Kosten und zusätzlicher Aufmerksamkeit.
Und dass man sich ständig um die Akkus kümmern muss, halte ich für ein Gerücht. Unter "ständig" verstehe ich "mehrmals in der Woche". Da muss ich öfter ein Tröpfchen Öl auf die Kette geben, als die Akkus laden. Wie isses denn mit dem Smartföhn? Wie lange hält denn der Akku da? Wie aufwendig ist es, sich ständig darum zu kümmern, dass das Fortschwätzgerät genug Kapazität hat? Da wird nicht gemault. Oder beim peinlich sauber halten der Kettenschaltung, damit ihr besserer Laufwiderstand immer schön erhalten bleibt.
Auf die gleiche Laufzeit gerechnet, kann ich mir für das Geld, dass ich in der gleichen Zeit in Kettenschaltungsgedöns investieren müsste, noch so einiges mehr kaufen.Tja, für den Preis einer Rohloffschaltung und ihrem proprietären Zubehör kann man schon einiges kaufen.
Man sollte eine hochwertige Getriebschaltung natürlich auch preislich mit einer hochwertigen Kettenschaltung vergleichen. Nur so wird ein Schuh draus. Der Kaufpreis ist für beide annähernd der gleiche. Einmal das Ritzelpaket hinten bei der Kettenschaltung getauscht, schon bin ich mit der Rohloff günstiger.
Die Rohloff, die jetzt noch in meinem kleinen Schwarzen ihren Dienst tut, war vorher in der Wildsau verbaut. Die hat mehr als 10 Jahre und so um die 60.000 km auf dem Buckel und schnurrt wie am ersten Tag. Erneuerungen von Ketten, Ritzeln und Schaltröllchen in dieser Zeit kann ich an einer Hand abzählen. Das Kettenblatt vorne musste noch nie ersetzt werden.
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