Hope 155 mm Evo Kurbeln: Bigger isn't always better!

lustig, wegen der höheren drehzahl hab ich ein größeres kettenblatt drauf gemacht


direkt 1 cm hoch gemacht, kam auch von 165
tja, in der theorie
in der praxis bin ich mit dem größeren kettenblatt an der kleineren kurbel glücklicher.
Dass die Theorie - wie hier in diesem Thread - so viele wilde und unterschiedliche Ergebnisse hervorbringt, scheint mir daran zu liegen, dass die Theorie in den allermeisten Fällen nur punktuell oder jedenfalls fast nie auch nur annähernd vollständig betrachtet wird. Eine umfassende Berücksichtigung der wesentlichen Aspekte führt - nach meinem laienhaften Verständnis von Geometrie, Physik, Physiologie, Ergonomie und/oder was hier sonst noch an schlauen Begriffen reinspielt - hauptsächlich zu der Erkenntnis, dass theoretische Grundsatz-Überlegungen nicht prognostizieren können, ob der Wechsel auf eine kürzere Kurbel von Vorteil ist oder nicht. Stattdessen ist die Lage in der Theorie jedenfalls stark vom Einzelfall abhängig. Das liegt schon daran, dass die kürzere Kurbel zwei Effekte mit sich bringt, die entgegengesetzt wirken. Einer davon spricht für längere Kurbeln, der andere für kürzere Kurbeln. Das Argument für längere Kurbeln wird hier ständig als allein entscheidendes Kriterium benannt und die Idee der kurzen Kurbeln damit ohne nennenswerten Aufwand verteufelt. Das "Pro-lange-Kurbeln-Argument" lautet:

"(a.) Kürzere Kurbelarme bieten weniger Hebel; deshalb geht Power im Antritt verloren."

Was hier meines Erachtens aber - nach vielen anderen sehr interessanten Argumenten - meines Erachtens zum ersten Mal auf S. 6 einigermaßen angerissen wurde, ist doch, dass ich

(b.) im Gegenspiel zu Effekt (a.) vor allem den sogenannten Totpunkt aus geringerer Beugung (im Knie und in der Hüfte) heraus überwinden muss.

Dieser Effekt (b.) wird geschätzt von 95 % der Foristen hier außer Acht gelassen. Dieser Effekt besteht auch dann, wenn ich die Sattelhöhe beibehalte. Stelle ich den Sattel höher, wird der Effekt noch größer.

Wie bin ich darauf gekommen?
Mein erstes MTB (Cube Stereo 120 von 2016) hatte 180 mm Kurbeln verbaut. Ich bin 191 cm groß mit 95 cm Schrittlänge. Nach Wechsel auf 170 mm Kurbelarmlänge war ich begeistert. In steilen Anstiegen an der Grenze des Machbaren war nach meinem Empfinden mehr Kraft da, weil ich nicht so sehr "aus der Hocke" treten musste. Bergab im schnellsten Gang (11 Zähne hinten) auf der wohl bekannten Asphalt-Abfahrt ging ebenfalls bisher. Mit der langen Kurbel fing mein Arsch bei der notwendigen hohen Trittfrequenz an, auf dem Sattel zu hüpfen. Mit der 170er Kurbel passierte das nicht.
Fazit für mein Experiment, dem Wechsel von 180 auf 170mm Kurbelarme ohne Änderungen am Kettenblatt und an der Kassette: Ich komme mit 170 mm besser den steilen Berg rauf und kann auf der Ebene bzw. bergab besser, länger, hochfrequenter (mit)kurbeln. Dazwischen merke ich nur, dass ich weniger Pedal- bzw. Kurbelaufsetzer hab, und sonst keinen Unterschied.

Auf dem neuen Bike fahre ich 175 mm Kurbelarme, weil so ausgeliefert. Ist zum Fahren ok, die Pedalaufsetzer dürften gerne wieder weniger sein. Bin noch zu geizig für eine neue Kurbel.

Wer meine FC-M8000-3 (3x11 XT-Kurbel) vom alten Rad haben will, kann mich gerne anschreiben.
 

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Re: Hope 155 mm Evo Kurbeln: Bigger isn't always better!
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