Petition zur 2m-Regel: Einbahnstraße oder Durchbruch? Story, Kommentar und Interview

Diesen Monat gibt es statt einer Fotostory aus der World of MTB ein unlängst wichtigeres und sehr aktuelles Thema: die Diskussion um die 2m-Regel. Neben dem lesenswerten Hauptartikel mit vielen hilfreichen Links gibt es außerdem ein Interview mit den Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins sowie einen Kommentar von Constantin Fiene.


→ Den vollständigen Artikel "Petition zur 2m-Regel: Einbahnstraße oder Durchbruch? Story, Kommentar und Interview" im Newsbereich lesen


 
Ich weiß nicht, ob die zwei, wer er es nennt, "Benutzergruppen" sich wirklich irgendwann aneinander gewöhnen - ich bezweifle es.
...letztens hat mich ein Irrer in DH-Ritterrüstung und FF fast vom Bike geschmissen, als ich einen normalen Wanderweg bergauf geradelt bin (keine DH-Strecke). Da kann ich gut verstehen, wenn Wanderer uns für durchgeknallt halten und ich fahre auch DH und bin den Anblick solch gepanzerter Menschen gewöhnt.
Bei uns gibt es keine 2 m Regen aber ich habe das Gefühl, dass es sich das Miteinander im Wald eher verschlimmert als verbessert. Gleiches gilt übrigens für den Straßenverkehr. :(
 
Dazu kommen zwei englischsprachige Studien, die sich vor allem mit der Auswirkung auf Wege beschäftigen, diese kommen ebenso zu dem Schluss, dass es in den Folgen des Betretens des Waldes keinen Unterschied zwischen Wanderern und Mountainbikern gibt. Die Argumentation der Naturverträglichkeit wäre damit im Grunde vom Tisch.

Leider kann man das noch so oft wiederholen, in den Köpfen ist das noch nicht angekommen. Es ist eine verzwickte Lage, aus der man so schnell nicht raus kommt. Ich erleb das regelmäßig in meinem Bekannten- und Freundeskreis - da herrschen teils wahnwitzige Vorstellungen, was "erlaubt", "normal" oder "legal" sei.

Besonders schlimm sind da zwei "Nutzergruppen". "Grundeigentümer" sowie "Jäger". Eine sachliche Argumentation ist hier schlicht nicht möglich. Grundeigentümer nehmen Waldstücke so groß wie manche Stadt als ihren Vorgarten wahr, und beschweren sich über alles und jeden, der in die Nähe eines solchen Grundstückes kommt. Wenn der dann auch noch ein Fahrrad dabei hat... Klar gibt es hier Gesetze, allerdings wär es an der Zeit eben diese Gesetze gründlich zu überdenken. Ich bin da voll und ganz dafür ein Befahrungsrecht mit Fahrrädern zu schaffen, aber nur entlang bestehender Wege, unter strenger Rücksichtnahme auf andere Waldnutzer, und unter einer generellen Bindung an einen Verhaltenskodex. Fahrverbote in begründeten Ausnahmen - Fehlverhalten, Brutzeiten, Forstarbeiten etc.
Im Gegenzug dazu müsste aber auch die Haftungsfrage eindeutig geregelt werden: Wer Radfahrer in seinen Wald lässt, muss im Gegenzug von einer etwaigen Haftung für Unfälle durch Wegeschäden etc. befreit werden (mal ausgenommen grobe Fahrlässigkeit, mutwillige Fallen etc.)! Ein Radfahrer im Wald muss zu jeder Zeit (evtl. abgesehen von abgesperrten Strecken) auf halbe Sicht unterwegs sein, und mit einer Fahrgeschwindigkeit die das Erkennen von Hindernissen ermöglicht. Es kann nämlich nicht angehen, dass ein Mountainbiker, der zu schnell fahrend auf einem dazu nicht geeigneten Pfad stürzt, den Grundbesitzer dafür belangen kann.

Für die Werte "Jägerschaft" kann ich hingegen keinerlei Verständnis aufbringen. Hier wird der Naturschutz vorgehalten um das eigenen Vergnügen zu schützen. "Wir regulieren den Wildbestand auf ein gesundes Maß" bedeutet nämlich erst zu Züchten, um dann jagen zu können. Ökologie ist da selten dahinter - meist geht es nur um den Spaß an der Jagd. Nicht ohne Grund sind jagdtreibende ohne ausreichenden Grundbesitz bereit große Summen für die Pacht eines Jagdrechtes auszugeben - man betreibt es als Unterhaltung, nicht als Naturschutz.

Auch bei Förstern habe ich oft Probleme mit dem Verständnis. Hier bekommen wir Scherze wie die Bodenverdichtung oder Erosion zu hören - und in regelmäßigen Abständen werden wunderschöne, 60cm breite Wege zu tiefen, zwei Meter breiten Schlammlöchern gemacht - es war an der Zeit, den Wald "abzuernten". In zwei Generationen wird sich der Wald weit genug erholt haben, damit man wieder zur Ernte schreiten kann.

mfg
 
Die Grundeigentümer haften bereits nur bei absolut waldUNtypischen Gefahren. Biker müssen bereits jetzt selber haften, wenn sie zu schnell sind und waldtypischen oder erkennbaren Hindernissen nicht ausweichen können. Siehe DIMB Thema Rechtssprechung. Das Argument mit der Haftung der Grundeigentümer ist so alt und so falsch...
 
Kann sein, dass es in DE so ist. Mir ist da in Österreich gegenteiliges zu Ohren gekommen - Hauptproblem ist wohl vor allem, dass es nicht klar geregelt ist. Und Rechtsunsicherheit schafft Ängste. Eine generelle Erlaubnis mit entsprechenden Auflagen würde da sehr viel helfen - beiden Seiten. Wie es im Artikel steht: „They think that mountainbiking is not appropriate“. Dazu kommen unsere Ritterrüstungen, die tlw. ziemlich "Beängstigend" wirken können, und einzelne schlechte Erlebnisse weniger Leute.

mfg
 
Nein, es geht ausschließlich um BW, wenn ma scho Pfenningscheißn wolln. Aber das Problem betrifft so ziemlich alle Gegenden der Welt in denen Mountainbiken ein Sport ist - nur dass es dann nicht "2m-Regel" heißt, sondern einen anderen Namen hat. Und die Ursachen sind ziemlich die gleichen, egal wo. Auch im geheiligten Land Kanada siehts nicht viel besser aus - auch dort werden Nationalparks etc. für Mountainbiker zur verbotenen Zone.
 
Ich war von dem Artikel postiv angetan. Endlich mal relativ objektiv, mit Fakten und angebrachter Wortwahl.

Und dann scheinen die Emotionen des Autors wieder durchzugehen. Stichwort Polarisierend!

Bis hier her bin ich gekommen: "Aber wie bekomme ich Jugendliche zu einem naturnahen Sport? Indem ich sie über 3 m breite Forstwege führe, die so stark geschottert sind, das ein Vorankommen nur schwer möglich ist und deren graue Farbe sich ungefähr so gut in den Wald einbettet, wie ein neues Einkaufszentrum in eine historische Altstadt?" - schade,

alles nachstehende hab ich nie gelesen;)
 
Letztens sein Ma zu fünft gefahren hier in zwischen oberes Murtal und in richtung Graz. Dann hat uns ein Jäger aufgehalten und nach lang hin und her reden hat er gemeint das die Vieh im Walde immer so schrecken von das Geräusch von meine Hinterradnabe. Weil es saust so laut!! Dann sagt ein Kumpel, und wie ist des wenn sie Auto fahren im Wald? Sagt der Jäger: Na das seins gewohnt, des ist eh kein Problem.

So lange es noch solche sch.... argumentationen gibt!!!Da fühle ich mich sowas von verarsc...!!

Ich glaub wir müssen einfach fahren und nicht mehr argumentieren.
 
@Torbn Danke dir fürs Feedback. Ganz unemotional lässt sich das Thema aus meiner Sicht nicht angehen. Der etwas polarisierende Vergleich bezieht sich auf Zahlen der Freiburger Studie die belegen, dass der Erholungswert auf breiten, geschotterten Wegen markant sinkt. Der Vergleich sollte das einfach verdeutlichen.
 
Das schlechte Bild von uns Mountainbikern kommt nicht von ungefähr. Ein rücksichtsvoller Biker fällt nicht auf und bleibt daher auch nicht Erinnerung. Leider donnern viele durch den Wald ohne über andere nachzudenken. Solche Begegnungen bleiben im Erinnerung und schärfern das vorhandene Bild vom Bike-Rambo.
Ich spreche aus eigener Erfahrung als ich am Sonntagnachmittag ausnahmsweise mal zu Fuß im Schwarzwald auf einem viel befahrenen und begangenen Trail unterwegs war (Hohes Horn Richtung Fritscheneck)und in einer Kurve beinahe umgefahren wurde...
Einige werden mit bestätigen, das bleibt im Kopf
 
Ja - aber ziehen wir mal einen Vergleich: nur weil sich einige nicht an Tempo 30 im Wohngebiet halten werden die Autofahrer dort trotzdem nicht in Sippenhaft genommen und pauschal das Autofahren verboten.

P.S.: jeder der zu Fuss mit kleinen Kindern mal im Wald unterwegs wird sehen wie wichtig, unabhaengig von der Wegbreite, die Ruecksichtnahme auf Fussgaenger ist.
 
Regeln hin oder her, was ändern Regeln an dem Verhalten:confused: Ich wohne im "dichtbesiedelten "NRW und benehme mich sehr rücksichtsvoll gegenüber den Spaziergängern und Wanderern. Bremse fast auf Schrittgeschwindigkeit ab und mache Platz wo es nur geht. Und doch kommt es permanent zu unnötigen Provokationen. Erst vor 2 Wochen machte sich ein Wanderer auf einer schmalen Brücke extra breit, so dass ich nicht vorbeikonnte, seine Frau ging zur Seite. Eine völlig unnötige Aktion und danach folgte der obligatorische Ruf "klingeln":spinner: Und das ist leider kein Einzelfall, sondern an der Tagesordnung.
Offensichtlich kann man es den Wanderern nicht recht machen und meinen sie hätten ein alleiniges Nutzungsrecht.
So lange sie nicht akzeptieren, das ihnen die Wege nicht alleine gehören, wird sich das nicht ändern!! Wir MTB´ler sind zum auserkorenen Feindbild geworden und zwar aus Prinzip. Das NERVT:wut:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten