Probleme mit Canyon beim Kauf im Online Outlet Store

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8. Juli 2020
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Hallo,

gerne würde ich Eure Meinung zu meinem Problem beim Kauf im Canyon Online-Outlet-Store hören.

Vor knapp einem Monat beim Stöbern im Netz sah ich den Hinweis, dass es im Canyon Online-Outlet-Store zusätzlich 10% Rabatt auf die angebotenen Bikes gibt. Beim Stöbern im Store habe ich eines meiner Traumbikes, ein Canyon Strive CFR 2022 in Größe L, mit 20% Ermäßigung gefunden. Zusammen mit dem 10% Aktionsrabatt lag das Bike dann bei rd. 4.600 €. Immer noch viel Geld, aber fast 30% Rabatt für ein Bike, für das man sich wirklich begeistert, sind schon sehr verlockend.
Also hab ich einen Tag lang überlegt, immer wieder auf die Seite geschaut und gerechnet, wieviel ich wohl für mein noch gar nicht so altes Bike bekommen würde. Wie kann es anders sein, konnte ich nicht widerstehen und hab zugeschlagen.

Die Auftragsbestätigung kam noch am selben Tag und einen Tag später die Rechnung (bereits per PayPal beim Kauf bezahlt).
Nach knapp einer Woche konnte ich mein Traumbike beim DHL-Shop abholen.

Beim Auspacken musste ich dann feststellen, dass das Bike nicht nur gebraucht war, sondern an vielen Stellen erhebliche Gebrauchspuren, Kratzer und Lackabplatzungen aufwies. Zudem war das Bike noch nicht mal richtig sauber gemacht worden. Es gab mehrere Verschmutzung, die bei einer einfachen, rudimentären Reinigung entfernt worden.
Beim Blick auf den Lieferschein stand dort: "Schadenskategorie: Starke Gebrauchspuren / B-Ware."
Also befürchtete ich, dass ich beim Kauf irgendetwas übersehen hätte und hab mir die Auftragsbestätigung und die Rechnung angeschaut. Sowohl in der Auftragsbestätigung als auch in der Rechnung gibt es keinen einzige Verweis darauf, dass es sich um ein gebrauchtes Bike handelt, geschweige denn mit starken Gebrauchsspuren.

Also hab ich beider Canyon Hotline angerufen. Soweit ein nettes Gespräch, ich soll doch die Bilder zusenden und dann würde man sich der Sache annehmen. So geschehen, antwortete Canyon 2 Tage später, dass das Bike im Outlet mit dem Hinweis "starke Gebrauchsspuren" angeboten worden wäre. Demzufolge sei also alles in Ordnung. Es wurde angeboten mir aus Kulanz 200,- € und eine neu Kassette zukommen zu lassen.

Nach zwei Tagen des Überlegens habe ich Canyon noch mal den Sachverhalt aus meiner Sicht geschildert, dass ich trotz mehrfachen Ansehens auf der Webseite keinen Hinweis auf Gebraucht geschweige denn "starke Gebrauchsspuren" gesehen hätte, dass in Auftragsbestätigung und die Rechnung keinerlei Hinweis darauf enthalten sei, usw.. Da ich das Bike aber gerne hätte und fast 30% Rabatt natürlich auch nicht selbstverständlich sind, habe ich Canyon angeboten, dass ich für eine Entschädigung von 400,- €, eine neuwertige Kassette in vergleichbarer Qualität, große Revision des Fox X2 Dämpfers (da ich diese nicht selber machen kann) und ein Service Kit für die große Revision der Fox 38 Gabel das Bike selber in annähernd den Zustand versetzen würde, in dem ich es erwartet hatte.
Leider ging Canyon überhaupt nicht auf meine Schilderung ein, sondern wiederholte in den vielen E-Mails und einem Live-Chat immer darauf, dass das Bike ja im Outlet mit "starke Gebrauchsspuren" angeboten worden sei.
Es wird dabei darauf verwiesen, dass wen man Outlet kauft, man wüsste, dass es sich um Gebraucht-Bikes handelt. Selber schreibt Canyon im Header für ihren Online-Outlet-Shop: "Reduzierte Bikes, herausragende Performance. Signifikante Rabatte auf Rennräder, Mountainbikes, Triathlon Bikes, Urban Bikes und Gear. Sonderangebote bei Vorjahresmodellen und gebrauchten Bikes, alle mit der gleichen Canyon Qualität, Garantie und sofort verfügbar."
Auf die Frage, warum in der Auftragsbestätigung und Rechnung keinerlei Hinweis auf eine gebrauchtes Bike, geschweige denn "starke Gebrauchsspuren" steht, sondern nur annähernd zeitgleich erstellt Lieferschein, geht Canyon überhaupt nicht ein. Genauso wie auf die Frage, wie das Rad so verschmutzt sein kann, wenn es doch angeblich "von unserem erfahrenen Team von hauseigenen Mechanikern montiert, getestet und (falls nötig) repariert" wurde.

Jetzt ist die Situation mit Canyon verfahren. Canyon hat mir nur angeboten, dass Bike zurückzugeben.
Ich bin mir unsicher, ob ich jetzt einfach einen Schlussstrich drunter ziehen und das Bike zurückzugeben soll oder ob ich ggfls. einen Rechtsstreit riskiere.
Dabei stört mich tatsächlich fast am meisten die Art und Weise, wie der Canyon Kundendienst kategorisch auf dem Standpunkt beharrt, dass der Fehler beim Kunden liegt.
Ich bin auf Eure Meinung gespannt.
 

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Re: Probleme mit Canyon beim Kauf im Online Outlet Store
M.E. kann man auf das konkrete Bike bzw. die entsprechende Beschreibung des konkret gekauften Bikes über den Link in der Auftragsbestätigung oder Rechnung zugreifen. Bei mir war das zumindest möglich. Demnach siehst Du dann genau das von Dir gekaufte Bike und kannst nochmal nachschauen ob in der Beschreibung oder auf den Bildern die Mängel sichtbar waren.

Mein Gebrauchtrad kam auch mit mehr Beschädigungen als auf der Homepage verzeichnet, vielen Steinschlägen und einem total verdreckten inneren Gabelschaft. Das Rad wurde offensichtlich bei der Testfahrt eines Vorkunden ordentlich im Gelände rangenommen. Die diesbezüglich von Canyon angebotene Preisminderung nach entsprechender Mängelanzeige fand ich eher symbolischer Natur und das Bike ging zurück. Ansonsten lief bei einem anderen Neurad der Service und Kontakt mit Canyon mehrfach ohne Probleme und Reaktionsschnell. Vermutlich hängt es auch immer etwas davon ab, an wen man gerät.

In Deinem Fall würde ich nochmal schauen, wie das Rad wirklich konkret beschrieben war und ansonsten findest Du hier einen guten Überblick über Deine rechtlichen Möglichkeiten:
https://www.verbraucherzentrale.de/...les-zu-gewaehrleistung-und-schadenersatz-5057
Willst Du das Rad behalten spricht aus meiner Sicht nichts gegen ein nachdrückliches Nachbesserungsverlangen oder Neulieferung. Ansonsten kannst Du auch nachfolgende Variante versuchen: https://www.evz.de/einkaufen-intern...llgemeine-verbraucherschlichtungsstellen.html

Kostet halt alles Zeit und Nerven, worauf das große C vermutlich baut.
 
Die Retourgabe hat zumindest bei mir vorbildlich funktioniert. Montag versendet, Donnerstag das Retourgeld am Konto und das bei Versand aus Österreich. Bin wirklich positiv überrascht.

Ich bin auch bei der Outlet-Aktion schwach geworden. Mein Rad war neu, bis auf eine 1x1mm Lack-Macke in der Kettenstrebe.

An der Stelle des TE würde ich das Rad sofort retournieren.
 
Hallo,

gerne würde ich Eure Meinung zu meinem Problem beim Kauf im Canyon Online-Outlet-Store hören.

Vor knapp einem Monat beim Stöbern im Netz sah ich den Hinweis, dass es im Canyon Online-Outlet-Store zusätzlich 10% Rabatt auf die angebotenen Bikes gibt. Beim Stöbern im Store habe ich eines meiner Traumbikes, ein Canyon Strive CFR 2022 in Größe L, mit 20% Ermäßigung gefunden. Zusammen mit dem 10% Aktionsrabatt lag das Bike dann bei rd. 4.600 €. Immer noch viel Geld, aber fast 30% Rabatt für ein Bike, für das man sich wirklich begeistert, sind schon sehr verlockend.
Also hab ich einen Tag lang überlegt, immer wieder auf die Seite geschaut und gerechnet, wieviel ich wohl für mein noch gar nicht so altes Bike bekommen würde. Wie kann es anders sein, konnte ich nicht widerstehen und hab zugeschlagen.

Die Auftragsbestätigung kam noch am selben Tag und einen Tag später die Rechnung (bereits per PayPal beim Kauf bezahlt).
Nach knapp einer Woche konnte ich mein Traumbike beim DHL-Shop abholen.

Beim Auspacken musste ich dann feststellen, dass das Bike nicht nur gebraucht war, sondern an vielen Stellen erhebliche Gebrauchspuren, Kratzer und Lackabplatzungen aufwies. Zudem war das Bike noch nicht mal richtig sauber gemacht worden. Es gab mehrere Verschmutzung, die bei einer einfachen, rudimentären Reinigung entfernt worden.
Beim Blick auf den Lieferschein stand dort: "Schadenskategorie: Starke Gebrauchspuren / B-Ware."
Also befürchtete ich, dass ich beim Kauf irgendetwas übersehen hätte und hab mir die Auftragsbestätigung und die Rechnung angeschaut. Sowohl in der Auftragsbestätigung als auch in der Rechnung gibt es keinen einzige Verweis darauf, dass es sich um ein gebrauchtes Bike handelt, geschweige denn mit starken Gebrauchsspuren.

Also hab ich beider Canyon Hotline angerufen. Soweit ein nettes Gespräch, ich soll doch die Bilder zusenden und dann würde man sich der Sache annehmen. So geschehen, antwortete Canyon 2 Tage später, dass das Bike im Outlet mit dem Hinweis "starke Gebrauchsspuren" angeboten worden wäre. Demzufolge sei also alles in Ordnung. Es wurde angeboten mir aus Kulanz 200,- € und eine neu Kassette zukommen zu lassen.

Nach zwei Tagen des Überlegens habe ich Canyon noch mal den Sachverhalt aus meiner Sicht geschildert, dass ich trotz mehrfachen Ansehens auf der Webseite keinen Hinweis auf Gebraucht geschweige denn "starke Gebrauchsspuren" gesehen hätte, dass in Auftragsbestätigung und die Rechnung keinerlei Hinweis darauf enthalten sei, usw.. Da ich das Bike aber gerne hätte und fast 30% Rabatt natürlich auch nicht selbstverständlich sind, habe ich Canyon angeboten, dass ich für eine Entschädigung von 400,- €, eine neuwertige Kassette in vergleichbarer Qualität, große Revision des Fox X2 Dämpfers (da ich diese nicht selber machen kann) und ein Service Kit für die große Revision der Fox 38 Gabel das Bike selber in annähernd den Zustand versetzen würde, in dem ich es erwartet hatte.
Leider ging Canyon überhaupt nicht auf meine Schilderung ein, sondern wiederholte in den vielen E-Mails und einem Live-Chat immer darauf, dass das Bike ja im Outlet mit "starke Gebrauchsspuren" angeboten worden sei.
Es wird dabei darauf verwiesen, dass wen man Outlet kauft, man wüsste, dass es sich um Gebraucht-Bikes handelt. Selber schreibt Canyon im Header für ihren Online-Outlet-Shop: "Reduzierte Bikes, herausragende Performance. Signifikante Rabatte auf Rennräder, Mountainbikes, Triathlon Bikes, Urban Bikes und Gear. Sonderangebote bei Vorjahresmodellen und gebrauchten Bikes, alle mit der gleichen Canyon Qualität, Garantie und sofort verfügbar."
Auf die Frage, warum in der Auftragsbestätigung und Rechnung keinerlei Hinweis auf eine gebrauchtes Bike, geschweige denn "starke Gebrauchsspuren" steht, sondern nur annähernd zeitgleich erstellt Lieferschein, geht Canyon überhaupt nicht ein. Genauso wie auf die Frage, wie das Rad so verschmutzt sein kann, wenn es doch angeblich "von unserem erfahrenen Team von hauseigenen Mechanikern montiert, getestet und (falls nötig) repariert" wurde.

Jetzt ist die Situation mit Canyon verfahren. Canyon hat mir nur angeboten, dass Bike zurückzugeben.
Ich bin mir unsicher, ob ich jetzt einfach einen Schlussstrich drunter ziehen und das Bike zurückzugeben soll oder ob ich ggfls. einen Rechtsstreit riskiere.
Dabei stört mich tatsächlich fast am meisten die Art und Weise, wie der Canyon Kundendienst kategorisch auf dem Standpunkt beharrt, dass der Fehler beim Kunden liegt.
Ich bin auf Eure Meinung gespannt.

Schau mal im Outlet nach. Da steht bei jedem reduzierten Rad in welchem Zustand es ist, und was die Kategorie bedeutet. Du musst nur nach unten scrollen. Normalerweise sind sogar Fotos von den Gebrauchsspuren dabei. Das hast du wahrscheinlich übersehen. Ist klar, dass so etwas nicht ganz oben auf der Seite steht, da es den vermeintlich Käufer sonst abschreckt.
 
Danke Euch allen für Eure Beiträge.

Vor dem Kauf habe ich mir über einen Tag verteilt mehrfach die Webseite auf mehreren Geräten angesehen. Kann mich auch genau daran erinnern, dass ich die ganzen Zusatzangebote gesehen habe und bis zum Impressum runter gescrollt habe, da ich nach der Beschreibung gesucht habe. Gesehen habe ich trotzdem keine. Daher würde es mich sehr überraschen, wenn ich die überlesen hätte.
Unabhängig davon ist es nicht nachvollziehbar, warum es in der Auftragsbestätigung und in der Rechnung keinen Hinweis auf den gebrauchten Zustand, geschweige denn starke Gebrauchsspuren, gibt, aber auf dem fast zeitgleich erstellen Lieferschein den Vermerk "Schadenskategorie: Starke Gebrauchsspuren / B-Ware.".
Irgendwie ist das schon ein sehr seltsames Zusammentreffen.
 
Da Du aufgrund des fehlenden Hinweis auf der Rechnung keinen Beweis hast, daß es auch so ausgeschrieben war, hast Du schlechte Karten. Geld ist nicht alles. Der Ärger auf der Seele macht mehr kaputt als das eingesparte Geld es wert wäre.
 
Ich denke, die Rechtslage ist umgekehrt. Da der Verkäufer in der Auftragsbestätigung und der Rechnung nicht darauf hingewiesen hat, dass es sich um ein gebrauchtes Bike handelt, hat er rein rechtlich schlechte Karten. Nach meinem Kenntnisstand ist die Auftragsbestätigung das Dokument mit dem der Kaufvertrag rechtlich zustande kommt. In dieser müssen die Eigenschaften, wenn sie vom Neuzustand abweichen, dokumentiert sein.
 
Ich bin mir unsicher, ob ich jetzt einfach einen Schlussstrich drunter ziehen und das Bike zurückzugeben soll oder ob ich ggfls. einen Rechtsstreit riskiere.
Dabei stört mich tatsächlich fast am meisten die Art und Weise, wie der Canyon Kundendienst kategorisch auf dem Standpunkt beharrt, dass der Fehler beim Kunden liegt.
Ich rieche eine Rechtsschutz, Mal abgesehen von der Finanzierung, hast du nichts besseres zu tun als dich damit die nächsten Jahre rumzuschlagen?

Ich denke, die Rechtslage ist umgekehrt. Da der Verkäufer in der Auftragsbestätigung und der Rechnung nicht darauf hingewiesen hat, dass es sich um ein gebrauchtes Bike handelt, hat er rein rechtlich schlechte Karten. Nach meinem Kenntnisstand ist die Auftragsbestätigung das Dokument mit dem der Kaufvertrag rechtlich zustande kommt. In dieser müssen die Eigenschaften, wenn sie vom Neuzustand abweichen, dokumentiert sein.
Wer kennt es nicht, man ist Mal wieder beim Metzger seines Vertrauens und kann den Kaufvertrag über die Leberkas-Semmel erst abschließen wenn man die einzelnen Zutaten, deren Mengen und Zustand nochmal eindeutig wiederholt.
Die Bestellbestätigung muss nicht mal zwingend die Annahme eines Vertrages sein....
 
Ich rieche eine Rechtsschutz, Mal abgesehen von der Finanzierung, hast du nichts besseres zu tun als dich damit die nächsten Jahre rumzuschlagen?


Wer kennt es nicht, man ist Mal wieder beim Metzger seines Vertrauens und kann den Kaufvertrag über die Leberkas-Semmel erst abschließen wenn man die einzelnen Zutaten, deren Mengen und Zustand nochmal eindeutig wiederholt.
Die Bestellbestätigung muss nicht mal zwingend die Annahme eines Vertrages sein....
Zu 1. Nein ich habe keine Rechtsschutzversicherung und um das vorweg zu nehmen, ich habe eine recht gute Vorstellung von dem, was mich bei einem Rechtsstreit erwartet. Wirtschaftlich wäre der selbst für die Anwälte völlig sinnlos.
Zu 2. Hä?
 
Das Ganze basiert doch darauf, dass der Käufer der Meinung, dass der Artikelbeschreibung nicht zu entnehmen war, dass es sich um B Ware handelt.
Wenn ich mir hier die ganzen Texte durch lese sieht es für mich so aus wie, wie wenn es ein Einzelstück war; und der Artikel somit nicht mehr online ist.
Wenn der Kunde also nicht grad rein zufällig Screenshots davon hat, will man hier n Rechtsstreit ohne Beweise starten?
Das sind ja nach richtig guten Chancen aus....
Man könnte auch einfach nur das Rad zurück schicken oder das Angebot von Canyon annehmen ....
 
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Ich bin mir relativ sicher, dass das so in der Art auch bei deinem Rad stand. Da haste wohl im Eifer des Gefechts was übersehen. Zurückschicken und gut is. Deine Forderungen sind aus meiner Sicht nicht realistisch, da es sich da doch um mehrere hundert Euro wenn nicht sogar gegen 1000€ handelt.

Wenn du aktuell mal reinschaust wirst da kein Rad mit 30% finden, das hatte schon seinen Grund ;)
 
Vielen Dank für Eure Beiträge

Dann muss ich hier den allgemeinen Tenor wohl akzeptieren:
  • Fehler liegt beim Käufer. Obwohl er mehrfach nach der Artikelbeschreibung gesucht hat, hat er diese einfach übersehen.
  • Es ist völlig uninteressant, dass der Verkäufer eine Auftragsbestätigung und Rechnung ohne die Hinweise auf starke Gebrauchsspuren erstellt, aber in dem zeitgleich erstellten Lieferschein den Hinweis rein schreibt.
  • Damit muss man bei 30% Rabatt einfach rechnen.

Das entspricht zwar nicht unbedingt meiner Meinung, aber ich weiß jetzt zumindest, wie die Mehrheit das sieht.
 
Das entspricht zwar nicht unbedingt meiner Meinung, aber ich weiß jetzt zumindest, wie die Mehrheit das sieht.
Wie es hier die Mehrheit sieht, ist eigentlich völlig egal. - Dumm wird das ganze (für den Kläger) aber dann, wenn es eine Richterin oder ein Richter genauso sieht. Aus genau dieser Überlegung heraus habe ich mal den Restbetrag einer Rechnung überwiesen, obwohl ich bis heute davon überzeugt bin, daß mir der Verkäufer Ware schlechter Qualität untergejubelt hat, und zwar in offensichtlich betrügerischer Absicht.

Aber was nützt mir meine Überzeugung, was nützen mir Anscheinsbeweise (ich hatte Fotos), wenn das Gericht es so sieht wie die Mehrheit der Leute es sehen würde und damit dem Beklagten folgt?

Also: Retour und abhaken.
 
Das entspricht zwar nicht unbedingt meiner Meinung, aber ich weiß jetzt zumindest, wie die Mehrheit das sieht.
Deine Meinung ist herrlich irrelevant.
Ich hatte erst überlegt das in Detail aufzuschreiben, aber dafür ist mir meine Zeit zu schade und du wirkst auch nicht so, ob du etwas anderes als deine eigene Auffassung akzeptieren könntest.

In Kürze:
  • Vertragsumstände (z.B. Beschreibung des Outlets) sprechen klar gegen den Käufer
  • Beweis für eine abweichende Artikelbeschreibung kann nicht erbracht werden
  • selbst wenn dies bewiesen werden könnte ist kein für das deutsche Zivilrecht relevanter Schaden vorhanden, Klagebegehren wäre also mehr oder weniger Peanuts + Rückabwicklung
  • Viel Spaß beim geltend machen eines von "starke Gebrauchsspuren" abweichenden Zustands

...wenn das Gericht es so sieht wie die Mehrheit der Leute es sehen würde und damit dem Beklagten folgt?
Das Gericht wird seine Gründe haben wenn der Kläger den Sachverhalt nicht ordentlich zu seines Gunsten darlegt. Also hier, nicht auf dein Fall bezogen. Es sollte eben immer bedacht werden ob es der Aufwand wert ist in Sache Zeit, Nerven und Geld.
 
@MTBTac
Meine Empfehlung gib das Bike zurück.
Wenn man sein Bike anschaut, damit unterwegs ist, sollte das immer mit positiven Gefühlen verbunden sein.
Das hätte ich nicht mehr, wenn der Anfang schon mit "Ärger" verbunden war.

Hatte auch mal so einen ähnlichen Fall mit immer wieder hinausgeschobenen Lieferzeiten, meine Vorfreude wechselte dann langsam auf "ich hab kein Bock" mehr auf das Ding.
Bin es dann 4 Monate gefahren, das Bike war ok, aber es war nie mehr mit positiven Gefühlen verbunden.
Hab es dann verkauft und hatte mit dem Nachfolgerbike wieder Spass.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gericht wird seine Gründe haben
Vor dem Amtsgericht - bei dem diese Sache landen würde - sitzt kein Richterkollegium, sondern eine oder ein einzelne/-r. Er kann die Sache so würdigen, wie er meint. Die Grenzen dafür sind weiter als man meinen oder hoffen möchte. - Der Begriff dazu lautet freie Beweiswürdigung.
Und in den allermeisten Fällen ist keine Berufung möglich. Wenn doch, dann verursacht sie weitere Kosten und ob etwas dabei rum kommt, ist nicht sicher.
Da nützen auch Rechtsschutzversicherung und andere Albernheiten nicht.
 
Nochmals vielen Dank für Eure Beiträge (ausser die von Seebl)

Es ging mir bei dem thread eigentlich nicht darum, mehr über die Chancen und Schwierigkeiten eines Rechtsstreits zu erfahren. Es war wohl mein Fehler, dass ich geschrieben habe: "oder ob ich ggfls. einen Rechtsstreit riskiere."

Meine Intention war zu erfahren, ob ich mit meiner Ansicht ziemlich alleine stehe, und offensichtlich tue ich das.
Folglich muss ich jetzt nur noch für mich entscheiden, ob ich das Bike zurückgeben oder so wie es ist behalten will.
 
die Chancen und Schwierigkeiten eines Rechtsstreits
ob ich mit meiner Ansicht ziemlich alleine stehe,
Beides hängt aber voneinander ab, selbst wenn man nicht wirklich eine Klage einreichen würde.

Es ist eben so: fast niemand macht sich von der Beschreibung des Anbieters von Dingen, die er online kauft, Screenshots. Weder auf Ebay, noch bei Kleinanzeigen oder bei Händlern.
Und das, obwohl es fast jedem klar ist, daß es besser wäre, screenshots zu machen, denn es könnte ja sein, daß...

Klar, ich glaube dir, daß der dir Zustand "gebraucht" nicht von vornherein bekannt war, weil es in der Artikelbeschreibung nicht stand.

Aaaaaber: wenn Du dich darauf berufst, müßtest Du eben Belege dafür haben. Egal, ob Du das für eine Klage brauchst oder nur für die Kommunikation mit dem Verkäufer.
Und die hast Du leider nicht, weil Du keine Screenshots gemacht hast.

Warum Du den Hinweis auf den gebrauchten Zustand erst mit der Rechnung (und der Ware selbst) erhalten hast, kann viele Gründe haben. Menschliches Versagen kommt immer wieder mal vor, und so eine Artikelbeschreibung muß ja von Menschen erstellt werden. - Selbst Absicht könnte dahinter stecken, ist aber bei einem großen, bekannten Anbieter, der einen guten Ruf genießt, höchst unwahrscheinlich.

Also nochmal. Deine Ansicht in Ehren. Es kann sehr gut alles so passiert sein, wie Du es schilderst, und das ist nicht unglaubhaft. Aber da Du leider nicht belegen kannst, daß es so war, mußt Du mit diesem Umstand leben. Das bedeutet nicht, daß deine Ansicht niemand teilt. Aber - siehe oben.

Edit: Deine Ansicht bezüglich der Gabel teile ich übrigens nicht. Die verschleißt ja nicht so schnell, daß sie nach einigen Kilometern schon einen Service bräuchte. Außerdem ist der Nachlaß auf den ursprünglichen Preis ja schon recht hoch, so daß damit eine gewisse geringe Abnutzung abgegolten ist. Gebraucht ist eben nicht neu, das gilt bei leichtem Gebrauch genauso wie bei stärkerem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich bei Canyon war durften wir mit den Bikes nicht mal auf den Pumptrack gegenüber des Parkplatzes (es war absolut trocken). Da fragt man sich schon woher die "starken Gebrauchsspuren" kommen.

Die Website von Canyon ist auch sehr unübersichtlich und die Hinweise auf den zustand etwas versteckt und ziemlich vage. Eine saubere Trennung zwischen Gebrauchtbikes und Auslaufmodellen findet nicht statt. in der Übersicht kann man erst einmal gar nicht erkennen welche "kategorie" das bike hat, geschweige denn danach filtern. bei den bikes selbst steht dann so etwas wie:
"Diese Räder und Rahmen wurden mehrfach zu Testzwecken gefahren - z.B. im Canyon Showroom oder von der Presse. Das bedeutet, dass sichtbare Gebrauchsspuren an Kassette und Kette vorhanden sind. Außerdem können Rahmen und Komponenten Kratzer, Lackschäden und Farbabweichungen aufweisen. Die Funktion ist jedoch weiterhin einwandfrei."
Kein Wort zum Zustand von Lagern, Federelementen oder Laufrädern.
Dazu gibt es immerhin Fotos.
Finde ich bei Commencal zum Beispiel deutlich kundenfreundlicher gemacht. dort gibt es den Menüpunkt "zweite hand". dann ist schon mal klar, dass alles ab hier Gebrauchtware ist. Zusätzlich gibt es hier auch noch Hinweise wie oft das Rad bewegt wurde.

Insgesamt reiht es sich mal wieder ein in die lange listen an suboptimalen Erfahrungen die Leute mit Canyon machen. Zurückschicken und woanders kaufen ist sicherlich der beste Weg.
 
Ich habe selbst vor ein paar Tagen im Outlet geschaut und muss sagen auf den ersten Blick könnte man meinen da einfach nur rabattierte Neuware zu bekommen.
3 Räder hatten mich interessiert und da habe ich dann detailierter geschaut, oberflächlich sieht man auch dann nicht direkt, dass es großteils Gebrauchtware ist. Erst unten ergeben sich die Hinweise und dann kommt der Teil mit den Bildern der Schäden. Den muss man unbedingt ansehen.

Also ich war schockiert was für Schäden die Bikes hatten für teilweise nur 100 oder 200€ Nachlass.
Das eine mit 500€ Nachlaß (10%), sah schlimmer aus als mein 10 Jahres altes Bike.
Da hätte ich 2000€ Nachlaß erwartet so wie das aussah.

Die Nachlässe sind viel zu gering für die Schäden. In meinen Augen lohnt das nicht. Teilweise echt heftig benutzt. Ich vermute, dass es sich da teilweise um Inzahlungsnahmen handelt. Also Bikes, die schon eine ganze Weile gefahren wurden. Vorführer würden so nicht aussehen.

Im obigen Fall geht es aber um -30%, da muss man halt schon mit größeren Gebrauchsspuren rechnen.
Aber es muss klarer und deutlicher deklariert werden.

Insgesamt hat mich die Art und Weise wie das auf der Webseite dargestellt wurde vorsichtig ausgedrückt sehr enttäuscht. Schreibe lieber nicht was ich denke.... Für mich sehr unseriös die Outlet Angebote. Insgesamt habe ich das Vertrauen in die Marke vollkommen verloren.

Ich wohne ja nicht weit weg von Koblenz und hätte gerne etwas von einem lokalen Hersteller gekauft.
Muss aber sagen, das ich Canyon nun komplett von meiner Liste gestrichen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ja, ich habe das Bike zurück geschickt und warte jetzt auf die Erstattung.
Beim Verpacken für den Rückversand sind mir noch weitere Schäden an der unteren Dämpfer-Aufnahme aufgefallen, die habe ich Canyon auch mitgeteilt. Aufgrund dieser Schäden hätte ich das Bike auf keinen Fall behalten.
Vielleicht auch nochmal zur Klarstellung des Sachverhalts aus meiner Sicht:
Das Bike war im Outlet um 20% rabatiert, zusätzlich gab es 10%-Aktionsrabatt auf Outlet-Bikes.
Vor dem Kauf wurde über einen Tag auf mehreren Geräten nach einer Beschreibung zum Zustand des Bikes gesucht und kein Hinweis auf gebraucht oder starke Gebrauchsspuren gefunden.
In der Auftragsbestätigung und der Rechnung gibt es keinen Hinweis auf gebraucht oder starke Gebrauchsspuren, erst im Lieferschein steht etwas davon.
 
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