Titanrahmenbau

das sieht doch sehr fein aus !
das angepeilte Bike Konzept entspricht zwar in der Auslegung nicht so ganz meiner Ausrichtung, aber die handwerkliche Ausführung sieht sehr überzeugend aus :daumen:
Aber allein schon die Kombi Titanrahmen mit Pinion und innenverlegte Züge/Leitungen lassen mich aufhorchen.
Da bin ich sehr auf das Resultat gespannt, denn diese Kombi passt genau zu dem was mir so vorschwebt ;)
 
Ähemm, auch ich muss jetzt erst ein wenig abschweifen vom edlen Titan und mich dem schnöden Gummi widmen:

Ein kleiner Exkurs Laufradbau!

Wenn sich die Mühe mit dem Massrahmen lohnen soll, dann machen wir es richtig. Es wird keine unnötigen Leerräume zwischen Rahmen / Gabel und den darin sitzenden Reifen geben! Alles ist aufeinander abgestimmt. Damit das überhaupt machbar ist, sollten die passenden Laufräder mit der zukünftig zu fahrenden Reifenkombination nicht nur bekannt, sondern auch physisch vorhanden sein. Das habe ich dann schon einmal vorbereitet und alle passenden teile besorgt. SON Nabendynamo, Pinion Singlespeednabe von Acros (mit 5 statt der sonst üblichen 4 Sperrklinken:), Grand Bois Hetre aus Japan (der heilige Gral unter Menschen die den Namen Rene Herse schon einmal gehört haben), Speichen von Sapim mit goldenen Alunippeln:



Bei der Suche nach einem passenden Schlauch ist mir diese lustige Kombi aufgefallen: "Deutsche Technik - Made in China". Danke Conti wir glauben schon immer was die Werbung uns verspricht (Dieser Schlauch ist natürlich nicht in das Laufrad gekommen):



Beim Zusammenbau der Laufräder habe ich vergessen Fotos zu machen...war ganz im Flow! Aber wie das geht findet der Interessierte bestimmt irgendwo... Also gibts hier gleich das Resultat. Ach ja, ganz wichtig: Aufkleber ab! soll ja ein schönes Fahrrad werden und keine Werbetafel! Gerade noch ertrage ich die kleinen gelben Schildchen:))



Hier noch einmal zur Erinnerung: Auf 650 x 42B fuhren in Frankreich schon vor 60 Jahren die Sieger:



So! Jetzt kann ich den Rahmen um die Räder herum bauen! Oder? Nein, ich baue gern erst die Gabel um das Vorderrad (tight fit würde man in der Branche des blauen Stoffes sagen). Dann den Rahmen um Gabel und Räder. Also gibts morgen was zur Gabel.

Daniel
 
Das wird ein richtig schicker, schneller und unverwüstlicher Stadflitzer. Ein echtes Traumrad, das man aber leider auch nirgends stehen lassen kann.

Ich fiebere den nächsten Bildern entgegen.
 
Bin sehr auf den fertigen Aufbau gespannt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das mit den Reifen anschließend gut aussieht. Sonst bin ich sehr gespannt. Gute Fotos sind ein sehr guter Anfang! Kann mancher sich ein Beispiel dran nehmen.:daumen:
 
Nee,vielleicht weil ich zuviel davon habe und es in meinem Kopf damit nicht schön wird.;)
 
Exkurs No. II: Gabel die Erste

Ich muss um Nachsicht bitten, jeder Tag könnte gern die eine oder andere Stunde mehr hergeben... zum schweissen üben oder so...
Das Schweissen ist ja eigentlich nur ein geringer Anteil an der ganzen Arbeit, viel wichtiger (und langwieriger) erscheinen mir die Überlegungen die letztendlich zu dem Produkt führen. Wenn das einmal klar ist heisst es Feilen, Sägen, Schleifen, Säubern nicht vergessen, ja und dann Schweissen. Wenn man dan einmal in der Übung ist, kommt wieder der schwierige Teil, siehe oben. Der Akkordschweisser zieht sicher die geilere (pardon) Naht. Ich möchte mit ihm nicht tauschen.

Also, Gabel: Starr, Titan, Innen verlegte Bremsleitung und innen verlegte Stromkabel. Das ganze bitte mit korrektem Abstand zum Reifen (leider warte ich schon seit Monaten auf die handgeschnitzten Reifenschützer, also muss ich diese gedanklich hinzuaddieren). Erstmal sägen:



Dann Fräsen, Anpassen, Feilen, biegen nicht vergessen - ein Röhrchen für den Strom und eines für die Verzögerung:



Weiter gehts mit schweissen. Moment! Reinigung First:



Da kommt später der Strom vom Gabelbein in das Schaftrohr (Das mir das jetzt keiner zu Hause nachbastelt und an einen großen Konzern verkauft - Copyright ist bei mir!):



Und so schaut das ganze dann von Innen aus:



Und ab zur Gewichtskontrolle:



Die weniger lustigen Dinge, wie das mühsame herunterfeilen der Schweissnähte für den Kabeleingang oder das Herstellen der beidseitig winkelgenauen Passungen der winzigen Gabelschulterteile habe ich hier mal unterschlagen.

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und freue mich über das eine und andere Lob (Kritik vertrage ich so schlecht, Allergie, Ihr wisst schon). Im nächsten Teil zeige ich den Rest zur Gabel.

Schönes Wochenende!
Daniel
 
traumhaft!

was sprach denn gegen das son sl konzept?

Gegen die selbstkontaktierende Variante spricht eigentlich gar nichts. So gehört sich das eigentlich! Aber Asche auf mein Haupt, ich habe das System leider noch nicht in diese Titanausfallenden integrieren können. "Native" ist das System für Ausfallenden gedacht die mittig im Gabelholm sitzen, so dass zur Nabe hin Platz für Kabelanschluss und das Gummi + Blechgedöns ist. Hier geht es zudem sehr eng zu da die Gabelholme 32mm Durchmesser besitzen, das Ausfallende aber nur 35mm breit ist. Es ist mir noch nicht eingefallen wo ich da noch einen Millimeter sparen kann. Wenn jemand eine Idee zur Integration in diese Art Ausfallenden hat, bitte gern.
 
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Einer meiner Träume: mal einen Rahmenbaukurs machen. Bietest du sowas an?

Es gibt ja mittlerweile schon den einen oder anderen der in Deutschland so etwas mit Stahl anbietet, wenn Du allerdings den unbändigen Wunsch verspürst teures Titan zu verbrutzeln, können wir uns gern unterhalten. Aber, wie hier schon bemerkt wurde: erst auf die Schweissnähte achten;).
 
hat es einen fertigungstechnischen grund, warum bei titan so oft segment-gabeln und segment-hinterbauten verwendet werden? das sieht für mich nach mehr aufwand aus, als gebogene rohre zu nehmen. optisch finde ich es auch weniger schön und man benötigt mehr schweißnähte.

ist es irgendwie kompliziert zwei gleich gebogene titanrohre herzustellen oder warum wird das so selten gemacht?
 
Ich finde segmentierte Gabeln auch schöner, was allerdings nicht die Frage war.
Was die Machbarkeit angeht.
Warum sollte es nicht möglich sein, ein Ti-Rohr so zu biegen, daß man auf
die Stege zwischen Schaft und Gabelbeinen verzichten könnte?
Ist sicher machbar mit entsprechendem Gerät.
Siehe hier:
http://kalimotxo.com/mtb/images/parts/own/titanium_forks_20060331_001.jpg
Nur meine Gedanken dazu.

PS; ...die Nähte sind sehr schön.
Danke für die Bilder.
 
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