Veggie Power: Die Sportwissenschaftlerin Dr. Katharina Wirnitzer im IBC-Interview

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Klar. Das Leben fast aller Menschen ist im Grunde bedeutungslos. Insofern... wenn man schon den Planeten schonen möchte...
 
Außer Gewohnheit und Geschmack gibt es keine wirklichen Grund Fleisch zu essen.

Ja ein veganes leben ist Luxus, den ich mir gerne gönne.

Doch es gibt noch genug Gründe. Und zwar wenn ich mich regional ernähren will und auch haltbares Essen brauche, das noch mit möglichst hohem Energiegehalt und schnell verzehrbar.

Es ist ja schön, dass ich heutzutage auch auf der höchsten Berghütte in den Alpen noch Sojagerichte bekommen kann, allerdings halte ich da abgehangenes Rauchfleisch und Käse aus der Region für ökologischer und gefühlt einfach für richtiger.

Vegane Ernährung halte ich je nach Region eher für ziemlich dekadent. Aber klar, heute lässt sich der Mist ja problemlos um die ganze Welt transportieren. Bergige Gebiete eignen sich halt eigentlich nicht so toll für Ackerbau, wohingegen da eine Kuh ganz gut klar kommt.
Ich esse im Winter auch keine Erdbeeren oder Äpfel. Da gibts hauptsächlich Kohlgemüse, Fleisch und Käse.

Ich hab auch mal ein Wikingerkochbuch geschenkt bekommen, da wurden die Gerichte zwar nur "geraten" da da fast nix überliefert ist. Aber es wird tatsächlich nur mit Zutaten gekocht, die man im hohen Norden auch zur Verfügung hat. D.h. Milchprodukte, Fisch und Fleisch, etwas Getreide.
Und ebenso versuche ich mich auch hier im Süddeutschland zu ernähren. Spätzle statt Reis quasi.
 
Alle Regionen, die über viel Grasland verfügen, sind auf Nutztierhaltung angewiesen. Denkt nur mal an das Allgäu, Irland, ...
 
Alle Regionen, die über viel Grasland verfügen, sind auf Nutztierhaltung angewiesen. Denkt nur mal an das Allgäu, Irland, ...


..fast die komplette Mongolei...

Abgesehen davon gehen aus der Nutztierhaltung auch Produkte hervor, die man nicht sonderlich leicht durch ähnlich Ökologisches ersetzen kann (Leder) und/oder die teilweise selbst Veganer nutzen (Seifen, Waschmittel, Kosmetika, Fette...).
 
Außer Gewohnheit und Geschmack gibt es keine wirklichen Grund Fleisch zu essen.

Ja ein veganes leben ist Luxus, den ich mir gerne gönne.

Ausser Gewohnheit und Spass gibt es auch keinen Grund zu biken oder anderen Sport zu treiben!!!

@ Tyrolens:
Richtig - und da ich im Allgäu wohne, esse ich SEHR gern lokal produzierten Käse, Fleisch und Wurstwaren. Wegen mir muss keiner große Waldflächen in tropischen Gebieten für Soja abroden - ganz egal, ob das Zeug als Futtermittel für Nutztiere, oder als direkte Nahrung für uns angebaut wird.

Hey - und das schönste ist: Ich komme mit dem Bike und den Tourenskiern den Berg hoch, obwohl ich mich ausgewogen ernähre, und nicht auf Tiereiweiß verzichte... Scheint ja schon fast an ein Wunder zu Grenzen!

Wenn jemand meint er müsse sich aus irgendwelchen Gründen vegetarisch oder vegan ernähren soll er dies bitte gerne tun! Aber genausowenig, wie ich einer Vegtarier überzeugen möchte Fleisch zu essen, sollte dieser versuchen mich zu seiner Ernährungsweise zu bekehren!!!
Und nochmal: Kommt mir bitte nicht mit ökologischen Argumenten - diese sind selten haltbar, wenn es auch zugegebenermaßen hier vieles gibt, was zumeist aber bei Vegies nicht gerade besser ist! Oder gar mit gesundheitlichen Gründen - diese sind nämlich einfach nur Quatsch, solange man sich AUSGEWOGEN ernährt!
 
Es gibt auch starke Fürsprache dafür, dass Landwirtschaft ohne Tierhaltung auf Dauer nur bedingt möglich ist. Insofern. Es wird immer so getan, als sei Nutztierhaltung beliebig, derweil ist dieses System nicht ohne Grund tausende von Jahren alt. Seit gut 100 Jahren versucht man das anders zu machen und lernt langsam, dass es nicht so recht funktioniert.
 
..fast die komplette Mongolei...

Abgesehen davon gehen aus der Nutztierhaltung auch Produkte hervor, die man nicht sonderlich leicht durch ähnlich Ökologisches ersetzen kann (Leder) und/oder die teilweise selbst Veganer nutzen (Seifen, Waschmittel, Kosmetika, Fette...).

Und mein Brooks Ledersattel am Randonneur und die BW-Kampfstiefel. Will ich beides nicht missen.
 
Es gibt auch starke Fürsprache dafür, dass Landwirtschaft ohne Tierhaltung auf Dauer nur bedingt möglich ist. Insofern. Es wird immer so getan, als sei Nutztierhaltung beliebig, derweil ist dieses System nicht ohne Grund tausende von Jahren alt. Seit gut 100 Jahren versucht man das anders zu machen und lernt langsam, dass es nicht so recht funktioniert.
Das musst du jetzt aber mal genauer ausführen.
Warum ist denn Landwirtschaft ohne Tierhaltung nur eingeschränkt möglich?

P.S. Falls Tierdung dein Argument dafür sein sollte, kannst du gleich mal erläutern was genau da seit 100 Jahren anders (und offensichtlich falsch) gemacht wird.
 
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Ich finde, es ist einfach wichtig, sich vielseitig zu ernähren;).
Immer nur Schweinefleisch ist ja nicht gesund, ich wechsle da lieber etwas ab. Manchmal gibt es auch Rind, oder Hähnchen, gerne auch mal eine Pute, oder halbes Reh, vor allem frisch vom Jäger mit Aufbruch, der hat auch hin und wieder mal eine Ente oder einen Hasen geschossen, ganz lecker:anbet:. Strauß esse ich nur in der Gaststätte, Schaf und Ziege besorge ich nur ganz selten, das ist nicht ganz so mein Geschmack.
 
Jawohl, es geht da um Stoffkreisläufe, sowie -verfügbarkeit und Bodenlebewesen, die man am besten über organischen Dünger fördern kann. Klärschlamm ginge im Grunde auch, aber der ist ja kontaminiert und sollte daher in anorganischer Form verwertet werden.
 
und warum müssen nun Tiere geschlachtet werden um den Kreislauf aufrecht zu erhalten?

Alles andere ist schlicht und ergreifend Luxus und moralisch definitiv nicht höher angesiedelt als jeder andere Luxus.

Klar, in D-Land schwälgen wir in Luxus, aber wenn du dir mal anguckst wie viel Aufwand / Nahrung und Energie Notwendig ist um Fleisch "herzustellen" ist das schon sehr unverhältnismäßig

Und das überraschenderweise vollkommen unabhängig von den Ernährungsgewohnheiten.

Sorry, aber das ist nicht ganz richtig. Menschen die Bildung genossen haben setzen sich stärker mit dem Gedanken auseinander was sie denn nun essen. Unter ihnen gibt es deutlich mehr Vegetarier.
 
Der Kreislauf entsteht aber leider nicht, wenn einfach nur Gülle aus Massentierhaltung auf die Felder gekippt wird.
Davon erhöht sich nur die Nitratbelastung.

Für einen richtigen Kreislauf ist mehr Arbeit notwendig und nur wenige machen sich die Mühe (z.B. Demeterbauern) diesen aufrecht zu erhalten.
Nur bezahlen wollen es die wenigsten Verbraucher.

Ergänzend wäre anzumerken: Würde man überall nach diesen Richtlinien anbauen, wäre Fleisch wesentlicher teuerer.
Einfach aus dem Grund, dass in einem richtigen Kreislauf kein billig eingekauftes Soja als Futter dient, sondern dies selbst angebaut werden muss.
Damit wäre Tierhaltung zwar möglich und durchaus auch sinnvoll, aber eben in wesentlich begrenzteren Umfang als jetzt.

Ich denke mal, du spielst in deinem Post auf die massive Kunstdüngung von Böden an und das wir jetzt langsam lernen das dies auf Dauer nicht gut für den Boden ist, richtig?
 
Ganz im Gegenteil. Ohne mineralische Dünger sind viele Boden nicht bewirtschaftbar, weil sie aus ihrer Zusammensetzung alleine nicht den Nährstoffbedarf decken können und es durch organische Dünger auch kaum möglich ist, solche Nährstoffungleichgewichte auszubalancieren. Wenn es zb an Cu fehlt, kannst du nicht einfach noch mal ne Ladung Gülle drauf kippen.

Auch Demeterbauern können nicht im Kreislauf wirtschaften, weil die ja auch sehr viel abführen, aber nichts dafür zurück bekommen (Klärschlamm usw), oftmals nicht mal genug N aus der Luft binden können. Da nun langsam die P-Vorräte zu Ende gehen, wird sehr viel in Richtung P-Gewinnung aus Klärschlamm gemacht. Für Demeterbauern ist das ein absolutes No Go, für Biobauern auch. Nur, das ist der einzige Weg, den Kreislauf zu schließen.

Tiere müssen geschlachtet werden, weil der Landwirt auch von irgend etwas leben muss und da bieten sich Fleisch und Milch ganz gut an. Es ist ja nicht so, dass wir eine Überproduktion an agrarischen Rohstoffen hätten. Der Selbstversorgungsgrad ist teilweise katastrophal niedrig. Tirol hat bei Getreide einen Selbstversorgungsgrad von 1%.
 
*grins* Vielleicht weiß ich ja mehr als ihr... :lol:
@Tyrolens

In bestimmten Teilen stimme ich dir zu. Die Phosporproblematik ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Auch das Mineralien fehlen, lässt sich nicht einfach und schnell mit organischen Dünger beseitigen.
Das man in bestimmten Regionen nicht alles anbauen kann und z.B. auf Tiere ausweicht, okay, warum auch nicht?

Aber wohin geht der Weg? Phosphor lässt sich nicht mal so einfach zurückgewinnen. Die Bindungen sind wohl recht beständig, was in der Praxis viel Aufwand und Energie zum herauslösen des Phospors bedeuten dürfte.
Die Intensivlandwirtschaft wird in der aktuellen Form nicht aufrechtzuerhalten sein.
Biobauern können den aktuellen Bedarf nicht decken. Grund nennst du selber- > der Kreislauf hat natürlich bedingte Entnahmegrenzen für bestimmte Stoffe.
Obwohl dort der Kreislauf schon besser funktioniert, nur eben nicht in den Massstab und an der Messlatte der Intensivlandwirtschaft!
Und dann kommen wir zu den Punkt wo Fleisch nicht mehr immer und überall verfügbar ist, weil nicht mehr billig genug.

Widersprechen muss ich dir aber beim Thema "Überproduktion". Denn diese ist in den Industriestaaten real. Zumindest noch!
Selbst weltweit gesehen gibt es kein Anbau-, sondern ein Verteilungsproblem.

Das der Selbstversorgungsgrad je nach Landstrich und Anbaufrucht katastrophal sein kann ist ein anderes Thema.
Dafür gibt es (und gab es schon immer) Transportwege.

Mein Selbstversorgungsgrad mit Ananas und Kokosnuss ist ebenfalls erbärmlich... ;)
 
Na ja, die Preisentwicklung bei den Druschfüchten kennst du ja. Da kann man durchaus von einer Unterversorgung sprechen. Die Fleischproduktion wie sie derzeit zb in Texas läuft, ist auf keinen Fall aufrecht zu erhalten. Ist nur eine Frage der Zeit. Aber das kann man bis zu einem bestimmten Grad gut kompensieren und darum wird es bis zu meinem Tod in gut 50 Jahren vermutlich noch gunug Fleisch geben, viellleicht sogar zu guten Preisen.
An der P Problematik wird viel gearbeitet und so schlecht sieht es gar nicht aus. Auch das ist eine Frage der Preis/Kostenstruktur. Biolandwirte beuten derweil ihre Böden aus. Das funktioniert eine Zeit lang sehr gut, aber wir rechnen ja für die Ewigkeit. Ich zumindest.
Europa wird mittelfristig in Sachen Fleischkonsum sowieso keine Rolle mehr spielen. Der pro Kopf Bedarf sinkt ja heute schon und wenn ich sehe, was ich so konsumiere, Viel ist das nicht. Pi mal Daumen vielleicht eine magere Schweinehäfte pro Jahr.
 
Und dann muss man sowas lesen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/er...nen-fleischfreien-tag-pro-woche-a-884786.html

Genau das ist das Problem. Die meinen nun, andere Leute bevormunden zu müssen. Gibt von mir -20 Karma.
Ich fordere nun einen Tag, an dem keiner ne Kippe rauchen darf, kein Bier getrunken werden darf und jeder mit dem Rad zur Arbeit muss. Und natürlich einen Tag an dem mich jeder am Allerwertesten lecken darf.

Wobei ich sowieso gleich abschalte, wenn die Grünen, irgendein Zentralrat oder wahlweise irgendwelche Politiker aus dem Ausland, die uns besuchen, irgendwas fordern.

Aber an sich gar nicht so wild, kann man ja noch 6x die Woche Fleisch essen. Mach nichtmal ich so oft. :Lol:
 
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und warum müssen nun Tiere geschlachtet werden um den Kreislauf aufrecht zu erhalten?



Klar, in D-Land schwälgen wir in Luxus, aber wenn du dir mal anguckst wie viel Aufwand / Nahrung und Energie Notwendig ist um Fleisch "herzustellen" ist das schon sehr unverhältnismäßig



Sorry, aber das ist nicht ganz richtig. Menschen die Bildung genossen haben setzen sich stärker mit dem Gedanken auseinander was sie denn nun essen. Unter ihnen gibt es deutlich mehr Vegetarier.

Würde man den Energiegehalt von Fleisch mit Argrarprodukten decken, wäre das auch nicht anders. Ganz davon zu schweigen, dass es garnicht soviel Anbaufläche gäbe, um das Überleben der Weltbevölkerung zu sichern.

Ich habe selbst genug Vegetarier kennengelernt. Die waren weder klüger noch dümmer als andere. Eine im Kern rationale Motivation für Ihre Ernährungsgewohnheiten konnte mir aber bis heute kaum einer liefern.


Daher ist die Frage, ob Fleisch oder nicht, auch nicht anders, als ob ich lieber ein rotes oder blaues Bonbon esse.

Es juckt keine Sau.
 
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