Vieleicht als Anregung:
ich hatte am Freitag ein längeres Gespräch mit Papa und Mama.
Beides Gründungsmitglieder in ihrer Ortsgruppe im Schwarzwaldverein bis diese nach 35 Jahren wegen Überalterung aufgegeben wurde (!).
Mutter, vom Naturell eher leicht zu erschrecken, hat regelrecht Angst vor Radlern, denen sie auf ihren häufigen Wanderungen zwangsläufig begegnen.
Vater wollte eigentlich garnichts zur Sache äusern.
"Mit 72 Jahren hat man gelernt, wo es sich nicht lohnt, zu diskutieren..."
Letzendlich hat er es doch rausgelassen und sein Egoismuss passt eigentlich so garnicht zu ihm:
Die Radler stören ihn ganz einfach.
Zur Info - er hört nicht mehr sehr gut.
Also ist es immer zuerst Mutter, die mit leicht panischem Blick die Annäherung eines Bikers ankündigt.
Beide konnten von keiner wirkliche Bedrohung/Gefährdung berichten.
Aber Mutter hat halt den Puls bei 180 und Vater muss zur Seite treten, freundlich Grüßen und kann dann erst wieder in den Wandertrott verfallen.
Das er auch bei Joggern oder Wanderen zur Seite treten müsste empfindet er nicht so störend - vermutlich ein Frage der Häufigkeit.
Da er den Schwarzwald sehr gut kennt, sucht und findet er immer noch Wege, die die Radler noch nicht kennen. (Ich muss ihm heimlich mal einen Tracker einpacken...)
Tja, und was kann man davon lernen?
Da Mutter keine Ahnung hat, wie gut ein Rad
bremsen kann, wird sie weiterhin glauben, nur der panische Schritt zur Seite hat Menschenopfer verhindert.
Und Vater ist halt ein alter Baum, der sich nicht mehr umpflanzen lassen will. "Es stört mich... Es sind unsere Wege...Wir waren zuerst da..."
Wir müssen den Wanderen im Wald noch mehr Rücksicht zukommen lassen und anbieten.
Vieleicht sollte man die Trailrules auf Visitenkarten drucken und an die Wandervereine schicken.
Wenn die uns schon schimpfen, dann nach unseren Reglen.
Und zum Schluss: Wenn meine Eltern hier nicht ganz so gut rüberkommen... Beides sind Menschen, die ich sehr schätze und die sich viele Gedanken machen über die Welt in der sie leben.Ich habe sie hier zu Aussagen genötigt, deren Gegenseite sie nicht näher kennen.