"Das erste Mal": Lagertausch Hinterbau,Canyon Nerve AM 2011

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Hallo MTB`ler,

nachfolgend möchte ich Euch beschreiben wie ich an meinem Canyon Nerve AM 2011 die Lager am Hinterbau gewechselt habe.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Profischrauber bin, weder mein Hintergrundwissen noch meine Werkstattausstattung ist jetzt besonders.
Ich schraube gerne an dem MTB und habe nach einem Radon bewusst mit dem Canyon ein zweites Versenderbike gekauft, da ich die komplette Wartung selbst machen möchte.

Kurz noch etwas zu dem Canyon und meinem Anwendungsbereich.
Wie schon erwähnt ist das MTB aus dem Jahr 2011, nach gut 3 Jahren und ca. 10000 km habe ich schon fast alles an Verschleißteilen getauscht.
So es meine Zeit, Arbeit und Gesundheit zulässt fahre ich 5 Tage die Woche ca. 15 km ( ein Weg ) und zwar von den anfangs erwähnten Ausnahmen abgesehen bei jedem Wetter und Temperatur. Die Strecke besteht überwiegend aus Waldwegen, etwa einem Drittel Teerwege und noch ein paar schönen Trails. Vor allem die Waldwege und die Mengen an Schlamm haben wohl den Löwenanteil an den Verschleißteilen, ach ja und gut 90 Kg fahrfertig :).

Die Fox Federelemente verlangen mehr Pflege als ich es noch von meinem Radon mit Rock Shox Reba und Manitou Dämpfer gewöhnt war.
Die Rock Shox Teleskopsattelstütze ist für mich mittlerweile unverzichtbar,
liegt aber ungeschlagen auf Platz eins der "bitte kümmere Dich um mich" Teile.

Nun also die Lager am Hinterbau, das Knacken und Knarzen war mittlerweile unerträglich und ließ bei mir schon die Befürchtung aufkommen, dass ich einen irreparablen Schaden am Rahmen habe.
Also alle Lager raus und durch SKS Lager ersetzt, diese habe ich bei "ekugellager.de" ( Tip aus dem Forum ) bezogen. Ich konnte alle Lager mit Hilfe von Schrauben, Gewindestangen, Unterlegscheiben, Sicherungsringzange und den Stecknüssen eines Ratschenkastens selbst Aus und Einpressen, einzig die Lager am "Horst-Link" haben sich meinem improvisierten Werkzeug ( „Doppelte Kugellager auspressen - DIY Innenauszieher“ , Tip aus dem Forum ) widersetzt.
Hier konnte mir ein gut ausgestatteter Nachbar glücklicherweise helfen. Ein solcher Auszieher liegt preislich bei ca. 50€ und steht auf meiner Wunschliste unabhängig davon ob das Sinn macht oder nicht :)

Am Montageständer hängend wurde erst mal der Hinterbau von allen Anbauteilen befreit.
Problemlos lassen sich Sitzrohrstrebe und Wippe entfernen.
Immer wieder habe ich von Schwierigkeiten bei der Demontage und Montage der Kettenstrebe ( Hauptschwinge ) gelesen und hatte anfangs Zweifel ob ich wirklich die Lager tauschen sollte. Leider ließ sich das Knacken nicht sicher einem Lager zuordnen, also hieß es alle oder kein Lager tauschen.
Wenn die Hauptschwinge übrig ist hängt diese auch ohne Schrauben an der Aufnahme, anschließend drückt man Sie in Richtung "ausfedern" bis sie an das Tretlager anstößt, bei mir war Sie dadurch sehr leicht und mit wenig Kraftaufwand auszuhebeln.

Jetzt alle Lager ausgepresst.

VORSICHT: das Hauptschwingenlager auf der in Fahrtrichtung links Seite" ist mit einem Sicherungsring gesichert,
diesen erreicht man in dem die schwarze Schutzkappe zB. mit einem Schraubendreher ausgehebelt wird.
Die vier Lager am "Horst-Link" gehen wie gesagt nur mit Innenauszieher, da zwischen den Lagern ein Anschlag im Rahmen vorhanden ist, also bitte nicht versuchen beide Lager gemeinsam in eine Richtung auszupressen.

Bei mir hatte das Haupschwingenlager an der Antriebsseite Spiel ohne Ende,
zwei weitere Lager waren fest und nochmals 2 sehr schwergängig.
Ob Zufall oder nicht, vor allem auf der Antriebsseite waren die Lager ziemlich hinüber.

Ich habe alle Teile direkt nach der Demontage in richtiger Reihenfolge auf einer sauberen Unterlage ausgebreitet und beschriftet, ich kann das für Laien wie mich nur empfehlen denn am folgenden Tag ist man vielleicht nicht mehr ganz sicher wo welches Teil, vor allem Unterlagscheiben seinen Platz hatte.

Dass man vor dem Einpressen der Lager ( die neuen hatte ich in der Tiefkühltruhe ) die Lagerschalen gut reinigt,
die Lager beim Einbau nicht verkantet und immer gut fettet, versteht sich glaub ich von selbst.

Die Hauptschwinge wieder anzubauen ist meiner Meinung nach ohne Hilfsmittel oder Tricks nicht möglich,
ich habe eine ganze Weile rum probiert.

STOP
An dieser Stelle tausend Dank an "Dice8" und ein Zitat aus seinem Beitrag zu diesem Thema:
hier die bessere Methode für den Kettenstreben Einbau. Wenn du magst kannst du dass ja editieren. ;)

Canyon hat sich was dabei gedacht auf einer Lagerseite einen Sprengring einzubauen. ;)
Auf der Seite mit dem Sprengring ist der Lagersitz ein bisschen größer als auf der anderen Seite wodurch sich das Lager mit deutlich weniger Krafteinsatz einpressen bzw. einschlagen läßt.

Der Trick ist das GE8C Lager auf der Seite mit dem Sprengring vorm Einbau nicht komplett einzupressen/einzuschlagen sondern nur soweit so dass die konische Metallscheibe inkl. O-Ring plan mit der Innenseite abschließt. So läßt sich die Kettenstrebe ganz leicht am Rahmen montieren. Wenn die Kettenstrebe an der Rahmenaufnahme in Position ist bekommt das GE8C Lager mit der passenden Stecknuss einen leichten "Schlag" mit dem Schonhammer auf den äußeren Lagerring um in seine Endposition im Lagersitz zu gelangen. Dann nur noch den Spacer + Sprengring einsetzen und die Bolzen festziehen.
Nachfolgend noch die Beschreibung meiner rustikalen Methode:
Letztlich hat mir folgendes geholfen: Die Arme der Schwinge, wie auf dem Foto sichtbar, wurden mit einer Gewindestange von 12 cm Spannweite ( innen gemessen ) auf 10,5 cm reduziert.
Der Einbau der Schwinge war dann innerhalb von 5 Minuten erledigt :).
Damit ist der knifflige Teil geschafft und der Rest des Zusammenbaus war einfach und schnell gemacht.

Der Aufwand der Aktion hat sich bei mir wirklich gelohnt, nach etwa 1, 5 Tagen ( mit Unterbrechungen ) war kein Knarzen oder sonstige Geräusche an der Schwinge mehr wahrnehmbar, alles läuft wie es soll :)

Ein geübter Schrauber mit geeignetem Werkzeug wird das sicher alles an einem Vormittag erledigen,
aber ich bin noch Anfänger.

Meine Beschreibung soll nur dabei helfen einzuschätzen welcher Aufwand nötig ist um die Lager zu wechseln, vielleicht hilft es jemanden der vor dem gleichen Problem steht und sich fragt ob er die Reparatur selbst wagen soll oder einen entsprechenden Service in Anspruch nimmt.
Ich habe mir weder von Canyon noch von einer Fahrradwerkstatt ein Angebot eingeholt was so etwas kostet
doch ich denke es wird nicht ganz billig.
Wichtig war mir auch möglichst schnell wieder fahren zu können und nicht noch im schlimmsten Fall das Bike versenden zu müssen.

Meine Kosten beliefen sich auf rund 70€ für die nachfolgend aufgeführten SKS Lager.
Ein Innenauszieher wäre mein Wunsch: Kostenpunkt ca. 50€

Die Explosionszeichnung war für mich eine große Hilfe, da man seine Teile gut zuordnen kann
und schon vor Beginn der Arbeit einen Überblick hat was da auf einen zukommt.
Sowohl die Lagerbezeichnungen sind aufgeführt wie auch die Drehmomentangaben für die Schrauben.

www.canyon.com-downloads-supportcenter-Nerve_AM_11n.pdf

Es würde mich freuen wenn dieser Überblick hilfreich ist
soweit meine Kenntnisse reichen beantworte ich gerne noch offene Fragen.

Grüße
schwarzwaldrad

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Hallo MTB`ler,

nachfolgend möchte ich Euch beschreiben wie ich an meinem Canyon Nerve AM 2011 die Lager am Hinterbau gewechselt habe.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Profischrauber bin, weder mein Hintergrundwissen noch meine Werkstattausstattung ist jetzt besonders.
Ich schraube gerne an dem MTB und habe nach einem Radon bewusst mit dem Canyon ein zweites Versenderbike gekauft, da ich die komplette Wartung selbst machen möchte.

Kurz noch etwas zu dem Canyon und meinem Anwendungsbereich.
Wie schon erwähnt ist das MTB aus dem Jahr 2011, nach gut 3 Jahren und ca. 10000 km habe ich schon fast alles an Verschleißteilen getauscht.
So es meine Zeit, Arbeit und Gesundheit zulässt fahre ich 5 Tage die Woche ca. 15 km ( ein Weg ) und zwar von den anfangs erwähnten Ausnahmen abgesehen bei jedem Wetter und Temperatur. Die Strecke besteht überwiegend aus Waldwegen, etwa einem Drittel Teerwege und noch ein paar schönen Trails. Vor allem die Waldwege und die Mengen an Schlamm haben wohl den Löwenanteil an den Verschleißteilen, ach ja und gut 90 Kg fahrfertig :).

Die Fox Federelemente verlangen mehr Pflege als ich es noch von meinem Radon mit Rock Shox Reba und Manitou Dämpfer gewöhnt war.
Die Rock Shox Teleskopsattelstütze ist für mich mittlerweile unverzichtbar,
liegt aber ungeschlagen auf Platz eins der "bitte kümmere Dich um mich" Teile.

Nun also die Lager am Hinterbau, das Knacken und Knarzen war mittlerweile unerträglich und ließ bei mir schon die Befürchtung aufkommen, dass ich einen irreparablen Schaden am Rahmen habe.
Also alle Lager raus und durch SKS Lager ersetzt, diese habe ich bei "ekugellager.de" ( Tip aus dem Forum ) bezogen. Ich konnte alle Lager mit Hilfe von Schrauben, Gewindestangen, Unterlegscheiben, Sicherungsringzange und den Stecknüssen eines Ratschenkastens selbst Aus und Einpressen, einzig die Lager am "Horst-Link" haben sich meinem improvisierten Werkzeug ( „Doppelte Kugellager auspressen - DIY Innenauszieher“ , Tip aus dem Forum ) widersetzt.
Hier konnte mir ein gut ausgestatteter Nachbar glücklicherweise helfen. Ein solcher Auszieher liegt preislich bei ca. 50€ und steht auf meiner Wunschliste unabhängig davon ob das Sinn macht oder nicht :)

Am Montageständer hängend wurde erst mal der Hinterbau von allen Anbauteilen befreit.
Problemlos lassen sich Sitzrohrstrebe und Wippe entfernen.
Immer wieder habe ich von Schwierigkeiten bei der Demontage und Montage der Kettenstrebe ( Hauptschwinge ) gelesen und hatte anfangs Zweifel ob ich wirklich die Lager tauschen sollte. Leider ließ sich das Knacken nicht sicher einem Lager zuordnen, also hieß es alle oder kein Lager tauschen.
Wenn die Hauptschwinge übrig ist hängt diese auch ohne Schrauben an der Aufnahme, anschließend drückt man Sie in Richtung "ausfedern" bis sie an das Tretlager anstößt, bei mir war Sie dadurch sehr leicht und mit wenig Kraftaufwand auszuhebeln.

Jetzt alle Lager ausgepresst.

VORSICHT: das Hauptschwingenlager auf der in Fahrtrichtung links Seite" ist mit einem Sicherungsring gesichert,
diesen erreicht man in dem die schwarze Schutzkappe zB. mit einem Schraubendreher ausgehebelt wird.
Die vier Lager am "Horst-Link" gehen wie gesagt nur mit Innenauszieher, da zwischen den Lagern ein Anschlag im Rahmen vorhanden ist, also bitte nicht versuchen beide Lager gemeinsam in eine Richtung auszupressen.

Bei mir hatte das Haupschwingenlager an der Antriebsseite Spiel ohne Ende,
zwei weitere Lager waren fest und nochmals 2 sehr schwergängig.
Ob Zufall oder nicht, vor allem auf der Antriebsseite waren die Lager ziemlich hinüber.

Ich habe alle Teile direkt nach der Demontage in richtiger Reihenfolge auf einer sauberen Unterlage ausgebreitet und beschriftet, ich kann das für Laien wie mich nur empfehlen denn am folgenden Tag ist man vielleicht nicht mehr ganz sicher wo welches Teil, vor allem Unterlagscheiben seinen Platz hatte.

Dass man vor dem Einpressen der Lager ( die neuen hatte ich in der Tiefkühltruhe ) die Lagerschalen gut reinigt,
die Lager beim Einbau nicht verkantet und immer gut fettet, versteht sich glaub ich von selbst.

Die Hauptschwinge wieder anzubauen ist meiner Meinung nach ohne Hilfsmittel oder Tricks nicht möglich,
ich habe eine ganze Weile rum probiert.
Letztlich hat mir folgendes geholfen: Die Arme der Schwinge, wie auf dem Foto sichtbar, wurden mit einer Gewindestange von 12 cm Spannweite ( innen gemessen ) auf 10,5 cm reduziert.
Der Einbau der Schwinge war dann innerhalb von 5 Minuten erledigt :).
Damit ist der knifflige Teil geschafft und der Rest des Zusammenbaus war einfach und schnell gemacht.

Der Aufwand der Aktion hat sich bei mir wirklich gelohnt, nach etwa 1, 5 Tagen ( mit Unterbrechungen ) war kein Knarzen oder sonstige Geräusche an der Schwinge mehr wahrnehmbar, alles läuft wie es soll :)

Ein geübter Schrauber mit geeignetem Werkzeug wird das sicher alles an einem Vormittag erledigen,
aber ich bin noch Anfänger.

Meine Beschreibung soll nur dabei helfen einzuschätzen welcher Aufwand nötig ist um die Lager zu wechseln, vielleicht hilft es jemanden der vor dem gleichen Problem steht und sich fragt ob er die Reparatur selbst wagen soll oder einen entsprechenden Service in Anspruch nimmt.
Ich habe mir weder von Canyon noch von einer Fahrradwerkstatt ein Angebot eingeholt was so etwas kostet
doch ich denke es wird nicht ganz billig.
Wichtig war mir auch möglichst schnell wieder fahren zu können und nicht noch im schlimmsten Fall das Bike versenden zu müssen.

Meine Kosten beliefen sich auf rund 70€ für die nachfolgend aufgeführten SKS Lager.
Ein Innenauszieher wäre mein Wunsch: Kostenpunkt ca. 50€

Die Explosionszeichnung war für mich eine große Hilfe, da man seine Teile gut zuordnen kann
und schon vor Beginn der Arbeit einen Überblick hat was da auf einen zukommt.
Sowohl die Lagerbezeichnungen sind aufgeführt wie auch die Drehmomentangaben für die Schrauben.

www.canyon.com-downloads-supportcenter-Nerve_AM_11n.pdf

Es würde mich freuen wenn dieser Überblick hilfreich ist
soweit meine Kenntnisse reichen beantworte ich gerne noch offene Fragen.

Grüße
schwarzwaldrad

Anhang anzeigen 331949 Anhang anzeigen 331950 Anhang anzeigen 331951
Hallo Schwarzwaldrad
Zufällig bin ich über deine Anleitung gestolpert und ich muss sagen: Prima gemacht!
Da in Kürze wohl mein Spectral al mal einen grossen Sevice braucht, werde ich deine Anleitung sicher zu Rate ziehen. Die Rahmenkonstruktion der Beiden ist ja nicht so grundverschieden, zumal ich die Lager höchstwahrscheinlich alle weiterverwenden kann.
In diesem Sinne, Danke an den Threadersteller!


Gesendet von meinem SM-T520 mit Tapatalk
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von schwarzwaldrad

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Die Hauptschwinge wieder anzubauen ist meiner Meinung nach ohne Hilfsmittel oder Tricks nicht möglich,
ich habe eine ganze Weile rum probiert.
Letztlich hat mir folgendes geholfen: Die Arme der Schwinge, wie auf dem Foto sichtbar, wurden mit einer Gewindestange von 12 cm Spannweite ( innen gemessen ) auf 10,5 cm reduziert.


[...]
Hallo Schwarzwaldrad,

hier die bessere Methode für den Kettenstreben Einbau. Wenn du magst kannst du dass ja editieren. ;)

Canyon hat sich was dabei gedacht auf einer Lagerseite einen Sprengring einzubauen. ;)
Auf der Seite mit dem Sprengring ist der Lagersitz ein bisschen größer als auf der anderen Seite wodurch sich das Lager mit deutlich weniger Krafteinsatz einpressen bzw. einschlagen läßt.

Der Trick ist das GE8C Lager auf der Seite mit dem Sprengring vorm Einbau nicht komplett einzupressen/einzuschlagen sondern nur soweit so dass die konische Metallscheibe inkl. O-Ring plan mit der Innenseite abschließt. So läßt sich die Kettenstrebe ganz leicht am Rahmen montieren. Wenn die Kettenstrebe an der Rahmenaufnahme in Position ist bekommt das GE8C Lager mit der passenden Stecknuss einen leichten "Schlag" mit dem Schonhammer auf den äußeren Lagerring um in seine Endposition im Lagersitz zu gelangen. Dann nur noch den Spacer + Sprengring einsetzen und die Bolzen festziehen.

Gruß
Dice8
 
Hallo zusammen,

ich habe jetzt mehrere Beiträge zum Schwingenlager bzw. Pivotlager des Nerve gesucht und gelesen.
Ich hätte da ein, zwei Fragen:
Ich hatte an meinem Canyon Nerve AL+ 8.0 2013 das Pivot Lager zerlegt, um zu prüfen, ob es Spiel hat.
Ich habe dabei vorerst nur die Antriebseite aufgemacht und gefettet, danach wieder komplettiert.
Bei dieser ersten Demontage hätte ich schwören können, dass auf der Antriebseite auch ein Spacer direkt auf der Schraube gesessen hat.

Gestern habe ich dann das Lager komplett zerlegt und fand auf der linken Seite ebenfalls diesen Spacer, der auch auf den Zeichnungen von Canyon zu sehen ist.
Ich hatte gestern den Eindruck, den rechten Spacer verloren zu haben, war mir aber nach Sichtung der Zeichnung nicht mehr 1000% sicher.
Der Canyon-Support teilte mir nach Rückfrage mit einem Techniker mit, dass der eine Spacer links reicht (so wie in der Zeichnung), dass es aber manche Räder gibt, die einen zweiten haben... na toll! Damit konnte ich dann leider wenig anfangen!

Der Spacer links wird ja ganz klar benötigt, damit die Schraube gegen das eigentliche Lager verschraubt wird und nicht gegen den Segering geschraubt wird. Soweit Logisch!
Rechts gibt es das ja so nicht, aber würde man ohne Spacer nicht nur die Dichtung einklemmen?
Bin jetzt total verunsichert...
Eine weitere Frage:
Wenn das Lager Spiel hat, reicht es aus das eigentliche Lager zu tauschen, oder muss das ganze andere Gerummel inkl. der eingepressten Hülsen getauscht werden (Positionen 20-29 auf der Zeichnung "Nerve AL+ / M17-13")?

https://www.canyon.com/downloads/supportcenter/Nerve_AL+_13n.pdf


Vorab vielen Dank für eine Info!
 

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Ich habe dabei vorerst nur die Antriebseite aufgemacht und gefettet, danach wieder komplettiert.

An das GE8C Lager gehört KEIN Fett! Lediglich zum einpressen wird der Außenring leicht gefettet damit das Lager sich einfacher einpressen läßt.

Wenn das Lager Spiel hat, reicht es aus das eigentliche Lager zu tauschen, oder muss das ganze andere Gerummel inkl. der eingepressten Hülsen getauscht werden (Positionen 20-29 auf der Zeichnung "Nerve AL+ / M17-13")?

Es wird nur das eigentliche Lager (GE8C, Pos. 22) getauscht! Das bekommst du auch von SKF! Das einzige war auf Grund von Verschleiß ggf. mit getauscht werden müsste wäre der O-Ring (2x Pos. 24) und/oder die Plastikeinsätze der Bolzen (Pos. 21). Kommt aber selten vor.
 
Hallo Zusammen,

Erst mal danke an Schwarzwaldrad für die ausführliche Beschreibung.

Jetzt eine Frage an alle findigen Bastler. Gibt es eine Möglichkeit die vier Lager am "Horstlink" auch ohne eine Innenabzieher rauszubekommen? Oder gibt's irgendwo ne günstige Variante für ein Lager mit 8 mm? 50 - 60 Euronen find ich recht happig für ein Werkzeug, dass ich nur alle 5 Jahre einmal brauche

Danke.
Gruß
 
Es gibt eine Alternative! Einen Schwerlastdübel (M6) in das Lager schieben und eine M6 Schraube reindrehen. Damit der Dübel samt Lager nicht durchdreht, muss man von der anderen Seite mit einem Schraubendreher (Schlitz) Gegenhalten. Dann drückt sich die Schraube samt Dübel im Lager fest und man kann mit einer Nuss das Lager abziehen. Ich habe diesen Dübel benutzt: http://www.hornbach.de/shop/Messing-Spreizduebel-Tox-Metrix-M6-22-25-Stueck/8229613/artikel.html Ging super!
 
Hall zusammen,
habe soeben sämtliche Hinterbaulager getauscht. Waren fast alle hinüber.
Knartzgeräusche am Rahmen, und der Dampfer hat geschmatzt.

für den Tausch benötigte Teile:
1x Lagerfett (Galli)
2x Gelenklager GE 8 C
2x Rillenkugellager 626-2RS
2x Rillenkugellager 608-2RS
4x Rillenkugellager S698-2RS
1x Sicherungsring J 16x1

Lager bestellt bei:
https://www.agrolager.de/product_info.php?products_id=13501365

Werkzeug:
1/4“ Steckschlüsselsatz
3/8“ Steckschlüsselsatz
Sicherungszange Grösse J1 (für Innensicherungsringe)
Kleiner Schraubstock mit Schonbacken
6mm Durchschlag (noch scharfkantig)
M6 oder 8 Gewindestange ca. 160mm lang

Wippe: Wippe zerlegen und Lager einfach mit der passenden Nuß ausdrücken.

Eine grosse Nuß links ( muss Innen etwas grösser sein als die Lagerbohrung )und eine kleinere Nuss rechts (muss durch die Lagerbogrung passen)

Sitzstrebe: Hier mit dem 6mm Durchlag auf jeder Seite vorsichtig jeweils ein Lager
rausklopfen.
Dazu den Durchlag leicht schräg durch das gegenüberliegende Lager
führen.
Mit vier Händen geht’s besser. Ist aber auch mit zwei kein Problem.
Die restlichen 2 Lager mit der passenden Nuß ausdrücken.
:confused:(Jakob Sausewind: damit ist deine Frage beantwortet )

Hauptschwinge: Das Fahrrad auf den Sattel stellen. Schrauben entfernen.
Die Streben hinten von 120mm auf ca. 110mm mit Hilfe einer
Gewindestange zusammendrücken( geht ganz leicht).
Wie auf dem Bild von "Schwarzwaldrad"(Danke)

Jetzt die Hauptschwinge nach oben schwenken. Jetzt mit leichten rechts
und links drücken und ziehen die Schwinge vom Rahmen lösen.

Sicherungsring und Spacer rausnehmen.

Gewindestange kann wieder entfernt werden

Lager ausdrücken.

Beim Einbau der Lager das Lager wo der Sicherungsring liegt nicht
ganz einpressen sondern ca. 2mm vorher stoppen
.(wie Dice8
beschrieben hat)DANKE.
Das Lager wird dann zum Schluss mit der
Schraube in Position geschoben. Oder mit einer Nuß durch leichtes
klopfen.

Dämpfer: Seht euch auch die Dämpferlager an. Die waren bei mir total fest.
Also unbedingt wieder gängig machen. Das Schmatzgeräusch war dann
weg!

Alle neuen Lager mit viel Fett und viel Gefühl wieder einpressen.
Dazu die Lager mit Hilfe entsprechender Stecknüsse am Aussenring in die Passungen ohne zu verkanten! drücken. (Dazu ist der Schraubstock eine große Hilfe)

Geasmtaufwand ca. 4h
Lager ca. 30€
mit etwas Geschick ist der Wechsel kein Thema.

Das Fahrwerk ist nun wieder top. Was für ein Unterschied:)

Viel Spaß und vielen Dank an Schwarzwaldrad und Dice8:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe wie Mr J. auch das Canyon Nerve AL+ 8.0 2013. Lagertausch ging gut, ist aber schon anspruchsvoll und erfordert genaues, sauberes arbeiten. Nehmt euch Zeit.

  • Lager online kaufen kommt deutlich günstiger
  • Ein-/Auspressen mit einer Gewindestange geht bei allen Lagern recht gut
  • Die Kupfer-Verbindungsstücke aus dem Heizungsbau sind hervorragend zum Ein-/Auspressen
  • Horst-Link-Lager: Hier steckt der Teufel im Detail. Mit dem Messing-Spreizdübel rausziehen geht, aber auch nur mittelmäßig. Bei mir hat das nur geklappt, da ich am Zwischenring gezogen habe (siehe Bild), am Lager selbst bin ich immer abgerutscht.
    20180224_145853.jpg
  • Die größte Herausforderung war die 4 Horst-Link-Lager wieder gerade einzupressen. Das sollte mit einem Schraubstock deutlich einfacher gehen. Letztendlich habe ich es geschafft, nachdem ich die Lager in die Gefriertruhe gelegt habe.
    20180224_145911.jpg
  • Die Gelenklager zu wechseln war recht einfach, das Einbauen der Hauptschwinge eher nicht (siehe Anleitung hier im Beitrag)
 

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Hallo,

ich habe mich jetzt auch daran gemacht, die Lager zu tauschen. Wie immer ist vor allem das Entfernen der Haupschwinge am Tretlager das Problem. Woran liegt das eigentlich? Ich kann auf der Explosionszeichnung nichts erkennen.

Gruß
Kai
 
So, jetzt habe ich doch etwas mehr Gewalt angewendet. Dazu habe ich ein Stück Holz zwischen Hauptschwinge und Tretlager, genauer gesagt den vorstehenden Teil der ISG-Aufnahme, gelegt und den Hebelarm der Schwinge ausgenutzt. Jetzt ist das Teil ab. Die Spacer (Nr. 25) ragen etwas in den Rahmen hinein und erschweren so das einfache Abnehmen der Schwingen. Schade, dass es da keine bssere Lösung gab.

Gruß
Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
An das GE8C Lager gehört KEIN Fett! Lediglich zum einpressen wird der Außenring leicht gefettet damit das Lager sich einfacher einpressen läßt.



Es wird nur das eigentliche Lager (GE8C, Pos. 22) getauscht! Das bekommst du auch von SKF! Das einzige war auf Grund von Verschleiß ggf. mit getauscht werden müsste wäre der O-Ring (2x Pos. 24) und/oder die Plastikeinsätze der Bolzen (Pos. 21). Kommt aber selten vor.
Sind das die eichtigen skf ge8c lager ?
 

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