Der Witz ist: mir ist Maes nichtmal sympathisch. Eher im Gegenteil, ich find's ein wenig kagge, dass so ein "dahergelaufenes Bübchen" plötzlich Sam Hill (den ich dagegen sehr sympathisch finde) den Schneid abkauft. Nenne es natürliche Abneigung des Alters gegen die Jugend, wenn aufstrebende Talente den etablierten und beliebten alten Schlachtrössern den Rang ablaufen. Fahren tut er geil, scheint so auch ganz nett und bodenständig zu sein, aber auf meiner Sympathieliste kommen da noch etliche Fahrer vor Maes. Und dass es bei den Leistungen von Maes auch kritische Stimmen zum positiven Dopingbefund gibt, wundert mich nicht, solche Leistungen haben im Radsport mit langer Tradition ein Geschmäckle. Aber den aktuellen Fall bewerte ich persönlich trotzdem grundlegend anders als den von Rude, alleine schon aufgrund des Verhaltens von Athlet und Team. GT bekennt sich wenigstens öffentlich zu "wir waren schlicht zu blöd und hätten es anders behandeln sollen" und sucht keine Ausrede, die mit ein wenig Beobachtung der Umstände leicht so ausgelegt werden könnte, dass hier ein junger Fahrer gerade seine Dopingsünde einer krebskranken Legende, der aufgrund der schweren Krankheit aktuell eh kaum einer böse sein wird, in die Schuhe schiebt.
Was ich aber auch nicht verstehe und schade finde: bei Rude scheint echt nix gewesen zu sein, wenn man nun die Rennen und die Berichterstattung verfolgt. Da wird von "nach seiner Rückkehr" gesprochen, als hätte er einfach nur Urlaub gemacht. Er wird interviewt, als ob nie was gewesen wäre (von Wyn, von Rick etc.pp.). Ihm wird über solche Videos und durch die Berichterstattung darüber wieder eine Bühne geboten. Ich hätte echt gedacht, dass überführte Dopingsünder mit fadenscheinigen Ausreden eher geschnitten als hofiert werden. Hab ich aber offensichtlich falsch gedacht...