Hallo zusammen,
er ein oder andere hat sicher schon ein Post von mit gelesen oder meinen Blog besucht. Lezteres ist nur zu empfehlen ;-).
Beschäftige mich schon seit längerer Zeit mit Ergonomie & Kinematik am Zweirad. Habe leider erst als ich auf die 30 zu ging mit Biken angefangen und so richtig auch erst die letzten Jahre. Hatte von Anfang an irgendwelche ergonomischen Probleme mit den Rahmengrößen oder auch Fahrwerksprobleme die ich mir nicht erklären konnte. Man arbeitet sich ein und findet zum Beispiel heraus warum das damalige Commencal Meta AM 29 (erstes Bike) sehr schnell durchgeschlagen hat und warum auch eine zugespacerte Positiv-Luftkammer nicht so viel gebracht hat.
Ein guter Biker, fährt mir jedem Rad schnell. Da ich keiner bin, kann ich Versuche machen, wenn ich schneller werde liegts am Fahrrad ;-).
Jedenfalls arbeite ich privat finanziert an Projekten. Fern ab von der Stange, habe ich ein Titan Hardtail nach meinen Ideen machen lassen, parallel habe ich schon einige Konstruktionen erarbeitet und Konzepte entwickelt. Zwei davon habe ich bereits fertig konstruiert (andere habe ich wieder verworfen oder sind auf Halde). Eins ist ein Fully-Pedelec was ich zu Hause fertigen möchte. Und das andere worum es mehr geht ist mein Projekt IOG UHP FR 190 MK1.
IOG steht für insanityofgravity, ein YT-Kanal den ich mit Jakob einem Kumpel betreibe.
UHP steht für Ultra High Pivot
FR Free Ride
190 ist die Rahmengröße
Aktuell bin ich in Warteschlange der Anfertigung, soll aus Titan werden. Der Rahmen wird sicherlich 4,5 kg wiegen. Änderungen könnten dennoch eingebracht werden.
Ich habe keine FEM Erfahrung, lediglich klassische Berechnung von Hand. Außerdem fehlen mir realistische Lastfälle die id.R. angewendet werden, man saugt es sich halt aus den Fingern. Im Endeffekt macht man einiges dicker als es sein müsste, für mich ist es im ersten Moment ein Versuch wo ich herausfinden will wie gut sowas geht. Kann auch sein dass eine + 75 mm Kettenstrebe nicht gut geht oder der hohe Anti Rise doch nicht das gelbe vom Ei ist... bin aber zuversichtlich.
Ich bin ein Fan von klassischen Designs, mit geraden Rohren und will die Konstruktion möglichst einfach für die Fertigung aufbauen.
Was mich vor allem interessiert:
- Aufbau am Steuerrohr ohne Gusset eine gute Lösung?
- Zugbelastung an Sitz- & Kettenstrebe i.O.?
- Spannungen in der Wippe die am Dämpfer ist.
- Sichtweise eines erfahrenen Bike-Entwicklers der FEM nutzt.
Aktuell bin ich keine Firma, sondern mache das alle privat. Wenn es aber gut funktioniert und mein Konzept Anklang findet würde ich versuchen - wie auch immer sowas kaufbar hinzubekommen auch gern wenn es eine andere Firma übernehmen möchte! Gern auch dann aus Stahl! Ich möchte keiner offiziellen Firma die FEM Berechnung "wegnehmen", deshalb möchte ich mit meiner Sache hinten an stellen!
Du wunderst dich sicherlich über das große Kettenrad am Hinterbau, dies muss so groß sein um möglichst geringen Pedalkickback zu generieren. Dieser ist in allen Gängen verhältnismäßig sehr gering. Zusätzlich erreichen wir dadurch ein recht geringen Effizienzverlust wenn wir das Ding hochtreten ;-).
Danke an Bob & EFBE und natürlich MTB-News für eure Angebote!
Freue mich auch auf Feedback aus der Community!