Florix - von Florenz zum Mont Blanc

29.06. 09:30 Palavesa bei Porto Vecchio, 80m

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Die frühen Morgenstunden hat sich die korsische Sonne noch gnädig hinter ein paar Wolken versteckt, was die wellige Dreißigkilometeranfahrt zum Berg des Tags durchaus angenehm machte. In ein paar Minuten werden die Wolken leider verschwinden, dann ist wieder Sauna angesagt.

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Egal... der erste richtige Anstieg seit Genua wartet und da müssen wir jetzt... zum Reservoir de l'Ospedale und den Wasserfällen nebendran. Aufi auf'n Berg!
 
29.06. 11:00 Kurvenfelsenbar bei l Ospedale, 760m

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Endlich wieder richtige Berge, da muss man doch einfach grinsen.

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Kettle braucht dazu vielleicht noch ein wenig Überzeugungsarbeit, bei 30 Grad und 1300 Höhenmetern Uphill-Programm bis zum Lunch. Aber das klappt schon... und mit jedem gewonnenen Höhenmeter werden die Temperaturen erträglicher.

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Hübsch anzusehen ist die Gegend außerdem. Leider fahren doch insgesamt ein paar Autos zu viel an uns vorbei. Hilft nix, scheinbar haben die Franzosen schon Urlaub und wollen auch dort hin, wo's schön ist.

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Uphillpause in einer coolen Felsenbar an der Straße. Korsika ist definitiv mehr touristisch hergerichtet als Sardinien... und manchmal ist's gut.

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Mach Platz Monsieur le chat, die Bar und vor allem das Zeug drauf gehören jetzt mir.

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Merci beaucoup.
 
@stuntzi Fangobach hab ich damals so gemacht. War dann eine Rundtour
http://bergradln.info/html/touren_calvi.html
Man kann diese sehr lange Tour entweder direkt am Forsthaus Bonifatu starten oder in der Ortschaft Suare am Eingang des Figarella-Tales. Zum einen ist es eine gute Strecke um sich auf geteerter Straße zum Forsthaus einzurollen und man erspart sich am Ende die Fahrt zurück zum Forsthaus Bonifatu. Zu beginn der Tor rollt man mit gemäßigter Steigung durch das Figarella-Tal zum Fortsthaus Bonifatu. Wer will kann dort noch eine Stärkung zu sich nehmen, da es bewirtet ist.



Trail Zum Fango

Und nun beginnt auch der mitunter anstrengenste Teil dieser Tour. Man fährt ca. 1 km zurück auf der Straße vom Forsthaus bis links nahe der Bocca di Bonassa der Weitwanderweg des "Tra Mare a Monti" abzweigt. Diesem Weitwanderweg folgt man nun bergauf zur Bocca di Bonassa.

Der Großteil dieses Wanderweges ist leider nicht fahrbar, so das man sein Bike die meiste Zeit schiebend und tragend nach oben bringt. So weit ich mich erinnere haben wir so um die 1,5 Stunden dafür gebraucht. Aber es lohnt sich auf alle Fälle, den nach Überquerung des Kammes warten zahlreiche Kilometer perfekter Singletrails auf einen. Diese traumhaften Wanderwege sind bei gutem Fahrkönnen fast durchwegs fahrbar und für jeden Mountainbiker eine göttliches Vergnügen.

Es dauert fast eine Ewigkeit, ehe man die mühsam erkämpften Höhenmeter des Aufstieges wieder vernichtet hat, und man an der Truvarellibrücke am Fango Bach aus seinem Traum gerissen wird. Nur ein kurzes Stück ist es bis zum Gite d´Etape l´Azelli am Fango Bach. Dort kann man auch eine kleine Verpflegungspause einlegen. Wir suchten uns lieber ein ruhiges Plätzchen am Fango Bach um bei korsischen Käse und Wurst und einer Dose Kastanienbier die traumhafte Abfahrt Revue zu passieren. Selbstverständlich laden die Gumpen im Fango Bach zu einem erfrischendem Bad ein. So kann man sich hervorragend den Schweiß von der Haut waschen und sich für den restlichen Tourabschnitt noch mal erfrischen. Die einfachere Variante ist an der Fangobrücke auf die andere Seite zu wechseln und auf der Teerstraße hinunter rollen, Wir nahmen den Pfad an der rechten Fluss-Seite....er ist meistens gut fahrbar, jedoch auch Mitten in der Macchia und so sammelt man fleißig Kratzer, aber das war es uns auf alle Fälle wert. Doch auch dieser Pfad hört an der nächsten Brücke auf und man wechselt nun auch auf die andere Seite des Fangos und rollt Richtung Zivilisation. Nun ist es leider mit dem schönen Singletraildasein vorbei. Von nun an geht es über schwach befahrenen Nebenstrassen auf den Bocca di Marsolinu nach Suare, unserem Startpunkt zurück. Aber auch dieses letzte Stück hat es noch mal in sich, ein langer Anstieg auf den Bocca di Marsolinu und man hat ja doch schon einiges in den Beinen, jedoch entschädigt ein rasanter Downhill auf der Teerstraße für die letzten Strapazen. Im großen und ganzen eine absolute Traumtour, gäbe es nicht die lange Schiebe- und Tragepassage am Anfang. Dafür schmeckt das Pietra und die korsischen Spezialitäten am Abend um so besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
hmhm, ein mittelalter radler deutet anderen mittelalten radlern seine nacktheit bei der ausübung von maßnahmen zur intimhygiene an? 😅
Da der mittelalte Radler noch im mittleren Erhaltungszustand ist erzeugt es aber allerhöchstens ein unterdurchschnittliche mittleres cringe. Wäre anderes wenn ein mittelalter weisser Wal sein mittelaltes Würmchen im Winde flattern lassen würde...
 
Guten Morgen Schlafmützen, der frühe Vogel fängt den Tag. Oder arbeitet hier um sieben schon jemand?
natürlich nicht, das ganze muss doch eine gewisse staffelung haben: der bäcker backt die croissants um 4, damit ihr um 7 frühstücken kann. und ihr fahrt um 7, damit wir so ab 9 bürolektüre haben. ist doch logisch!
hmhm, ein mittelalter radler deutet anderen mittelalten radlern seine nacktheit bei der ausübung von maßnahmen zur intimhygiene an? 😅
also ich seh da normale ganzkörperhygiene, und könnte noch nicht mal sagen, ob da keine badehose ist. aber jeder sieht, was er will, vermute ich mal. shrug
 
Wenn dann nur sehr marginal. Das Ding ist einfach ne übelst unspaßige Kackbratze zum radln. Und die halbwegs fahrbaren Stückerl kenn ich vermutlich schon von anderen Touren.

Der GR20 ist schon ein toller Weitwanderweg. Die Betonung liegt allerdings - völlig zurecht - auf Wanderweg. Mit dem MTB wird man nur an wenigen Stellen Freude haben.

Wir sind vor etlichen Jahren mal ein kleines Stückchen mit den MTBs auf dem GR20 unterwegs gewesen. Die Abfahrt von der Bocca Palmente nach Norden hinunter nach Vizzavona habe ich in sehr positiver Erinnerung.

Von der Passstraße von Ghisoni zum Col de Sorba führt in einer Rechtskehre eine Piste bis knapp unterhalb der Bergerie d'Alzeta. Vom Pistenende zur Bergerie noch eine ca. halbstündige Schiebe-/Tragestrecke. Damals haben wir unweit der Bergerie das Zelt aufgeschlagen (was wiederum heute vermutlich entlang des GR20 hochgradig verboten ist). Am nächsten Morgen "Hike your Bike" zur Bocca Palmente (mit tollen Weitblicken) und dann erst etwas holprig und später auf fluffigem Waldboden mit lustigen Serpentinen auf dem GR20 hinunter nach Vizzavona.

Das hat damals auch Madame großen Spaß gemacht. Lediglich das Frühstück, das auf Grund mangelnder Logistik und daraus resultierender fehlender Einkaufsmöglichkeit aus Nudeln und Marmelade bestand, trübt etwas den ansonsten positiven Gesamteindruck.

Seither wird bevorzugt Marmelade überwiegend mit Brot und Nudeln bevorzugt mit Tomatensoße gegessen. :)


Gruß LUTZ
 
29.06. 12:00 Irgendwo auf dem langen Uphill zur Barrage de l Ospedale, 900m

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Ihr Puls ist vom vorüberziehn der Straße so müd geworden,
dass er nichts mehr hält.
Ihr ist, als ob es nur noch Steigung gäbe,
und hinter aller Steigung keine Welt.
Der kleine Kreis geschmeidig runder Tritte,
um höhere Frequenzen fleht,
ist wie ein Ring aus Kraft um eine Mitte,
in der auf ewig sich ein Lager dreht.
 
29.06. 12:00 Irgendwo auf dem langen Uphill zur Barrage de l Ospedale, 900m

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Ihr Puls ist vom vorüberziehn der Straße so müd geworden,
dass er nichts mehr hält.
Ihr ist, als ob es nur noch Steigung gäbe,
und hinter aller Steigung keine Welt.
Der kleine Kreis geschmeidig runder Tritte,
um höhere Frequenzen fleht,
ist wie ein Ring aus Kraft um eine Mitte,
in der auf ewig sich ein Lager dreht.
Schön. Könnte fast von Rilke sein... 😂👌
 
29.06. 12:00 Irgendwo auf dem langen Uphill zur Barrage de l Ospedale, 900m

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Ihr Puls ist vom vorüberziehn der Straße so müd geworden,
dass er nichts mehr hält.
Ihr ist, als ob es nur noch Steigung gäbe,
und hinter aller Steigung keine Welt.
Der kleine Kreis geschmeidig runder Tritte,
um höhere Frequenzen fleht,
ist wie ein Ring aus Kraft um eine Mitte,
in der auf ewig sich ein Lager dreht.
...... als dann Kettle oben ankam saßt Du unter einem Baum neben kühlneblig rieselndem Bächlein und mit zig zerknüllten Blättern glühendem Handy neben Dir, auf denen mit dem die verschiedenen Wort-, Satzvarianten und Syntaxentwürfe skizziert waren.

:wink: Respekt Kettle, öder uphill und brenzelnde Sonne in Kombination ist 🥵🥵🥵 fies.

Klasse Vers - bitte mehr davon :D
 
29.06. 14:00 Bar Cascade, 920m

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Die Barrage de l'Ospedale auf knapp eintausend Metern markiert unseren höchsten Punkt heute.

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Nach dem Uphill ist vor dem Badesee. Kühlung tut Not.

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Ein paar Kilometer dahinter stehen dann zwei weitere dieser knuffigen korsischen Felsenbars. Hat was, ...

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... vor allem leckeres Essen.

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Von hier aus kann man eine kleine Wanderung durch faszinierende Felsknubbelkandschaften zwischen Badegumpen und Wasserfällen unternehmen. Das machen wir dann auch, ...

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... allerdings erst nach einem adäquaten Powernap. It's the law, n'est-ce pas?
 
Zwei sonnenverwöhnte Radler in Korsika
suchen Linderung in einer Felsenbar.
Der Mitleser kann dies nun gar nicht verstehen,
zuhause gewitterts gar nicht schön.

Manch einer würde gern entfliehen,
dem Büroalltag sich zu entziehen,
nur um die Freiheit zu genießen
und die Berge zu euren Füßen.

Und kommt erst in Sicht der Hahnenpiss,
ein Wasserfall, das ist gewiss,
ist der Neid nicht mehr zu mildern,
zu viel Erinn`rung an die schönen Bilder

Zum Abend dann ein Kastanienbier
das gibt es nur dort und leider nicht hier.
Seht ein wie gut es Euch gerade geht,
egal wie langsam sich die Kurbel dreht.
 
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