Mein kleiner belangloser Bericht über meine bescheidene Bremsen-Meinung und Erfahrung, der vielen Wurscht sein wird, mir aber aus unbestimmten und bestimmten Gründen irgendwie einen langen Sermon wert ist:
Zugegeben, bis vor wenigen Wochen war ich einer derjenigen, die jede andere Bremse auf dem Markt jeder einzelnen SRAM Bremse vorgezogen hätte. Das lag einerseits an Unwissen und zu wenig Erfahrung, andererseits aber auch zum Teil an schlechten Erfahrungen.
Ich hatte bisher in meinem recht kurzen aber dafür zahlreichen Mountainbiker-Dasein immerhin ein paar unterschiedliche Bremsen verbaut. Darunter eine Guide RS sowie eine Guide T. Die eine war OK (hier fehlte damals auf jeden Fall jeglicher Vergleich oder jedwede Erfahrung), die andere mehr oder weniger Müll. Mit der RS hatte ich mich definitiv zu wenig auseinandergesetzt und hingenommen, wie sie lief, obwohl ich zuvor eine Magura MT Thirty (Kombo aus MT5 vorne, MT4 hinten) hatte, die um einiges besser zu packen schien. Dazu aber später mehr. Der Leerweg war zu lang, der Druckpunkt schwammig, die Bremskraft in Ordnung. Hier hätte man im Nachhinein sicher Abhilfe schaffen können. Sei's drum. Der Benutzer war hier sicher schlechter als die Bremse.
Zwischen Guide RS und T hatte ich dann an anderen Bikes je eine Magura MT sowie eine Shimano mit XT Geber und Saint Sätteln.
Die Magura, weil so oft empfohlen zwecks Preis-Leistung, kam als Ersatz für die Guide RS.
Leider hatte ich, objektiv und ehrlich im Nachhinein betrachtet, mit der Magura die meisten echten Probleme. Zwar packte die Bremse super, der Druckpunkt war wie ich es mir gewünscht hatte und der Leerweg sehr klein. Allerdings war das bekannte Magura Rubbeln nicht in den Griff zu kriegen, obwohl auf Trickstuff Beläge gewechselt und penibelst eingebremst. Hier hätten sicher Galfer oder Trickstuff Scheiben geholfen, weil mit Sicherheit die Storm HC Schuld war, dazu ist es aber nie gekommen. Die selben Probleme hatte ich auch mit der MT Thirty - dieses fiese Rubbeln sorgte beim Verkauf des Bikes dann sogar zu einer Preisminderung. Außerdem gehöre ich hier absolut zu denen, denen die Griffe einfach überhaupt nicht gefallen - gehöre leider zur "Plastik-Müll" Fraktion.
Das Entlüften empfinde ich bei Magura übrigens auch als wesentlich frickeliger als bei SRAM. Für mich mittlerweile ein wichtiger Punkt. Shimano würde ich hier den 1. Platz geben. Obwohl Bleeding Edge schon wirklich sehr einfach ist.
Nach der MT5 und dem zugehörigen Bike kam dann ein "neues" gebrauchtes Bike und mit dem Bike erwähnte XT Geber an Saint Sätteln. Bis zu diesem Zeitpunkt die mit Abstand besten Bremsen die ich gefahren bin. Sorgenfrei, hohe Bremskraft, relativ kurzer Leerweg, schöne Ergonomie. Mit viel Fantasie und in ganz pingelig würde ich sagen, neigte die Bremse hier und da mal zum Faden. Das empfand ich aber nicht als all zu schlimm.
Shimano würde ich mit dieser Erfahrung uneingeschränkt empfehlen. Habe bisher auch eher wenig Schlechtes als bei der Konkurrenz gelesen.
Naja, das Bike musste allerdings irgendwann wieder einem anderen weichen, an dem jetzt besagte Guide T verbaut war. Nach kürzester Zeit war klar, dass die runter muss. Die Hebel waren eine Zumutung, die Bremskraft gefühlt für Kinder und der Leerweg ein Witz. Schon allein wegen der Hebel musste was Neues her. Ich hatte allerdings auch viel Lust Geld zu sparen und hab mich sehr offen umgesehen. Für sage und schreibe 100€ habe ich dann bei Kleinanzeigen eine nahezu nagelneue (von Neubike abmontiert) Code R inkl. 200er Scheiben geschossen.
Dazu habe ich mir dann noch, weil nie probiert, passende Galfer Beläge gegönnt.
Schon nach dem Einbauen, dem ersten Entlüften und beim Einfahren wurde klar, dass ich hier was ganz feines bekommen habe. Ein Kumpel der das neue Bike gerne Probefahren wollte meinte sogar ungefragt nach seiner Fahrt, dass die Bremsen "absolut mega" seien.
Ich war wirklich wahnsinnig überrascht was die Power anging.
Irgendwie war ich aber noch nicht so ganz zufrieden mit dem Leerweg, der relativ lang war, und dem Druckpunkt, der irgendwie undefiniert war.
Ich hatte ja jetzt schon oft vom Mobilisieren der Kolben gelesen und heute dann beschlossen, das einfach mal zu probieren - ich hatte Zeit und Rumschrauben macht Bock.
Also heute Sättel ab, Kolben gängig gemacht und dann noch mit ganz viel Liebe und Hingabe entlüftet. Und siehe da: alles ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe.
Seit heute ist, und da stimmen mir sicher wenige zu, die Code die feinste Bremse die ich bisher gefahren bin. Der Leerweg ist optimal, die Kraftübertragung perfekt, die Bremskraft (wie schon vorher) unglaublich, der Druckpunkt super definiert und ich liebe die Ergonomie des Hebels. Ja, die Shimano war ähnlich in seiner gesamten Performance. Aber die SRAM scheint irgendwie in allem noch eine Idee besser.
Ich hätte das selbst nie erwartet und vielleicht habe ich hier einfach einen Glücksgriff gelandet, vielleicht ist es auch die Kombi, die an meinem Rad irgendwie super passt (man liest ja oft von Schwingungen je nach Gabel, Bremse, Rahmen), oder auch ganz viel persönliche Präferenz. Aber ich bin so zufrieden wie mit keiner anderen Bremse bisher. Und das für einen schmalen Taler und mit ein paar Stunden Liebe reinstecken
Ich bin übrigens auch kein SRAM Botschafter oder irgend ein verrückter. Aber mich haut die Performance wirklich aus den Socken
Einige fragen sich sicher auch, wieso ich meine Bikes so oft wechsle.
Das ist jetzt vielleicht doch etwas verrückt. Aber irgendwie scheint es ne Art Hobby von mir, gebrauchte Bikes zu kaufen, diese wieder hübsch und fit zu machen und dann wieder zu verkaufen. Ein bisschen wie ein Gebrauchtwagenhändler. Das natürlich immer mit Abständen dazwischen, aber schon relativ regelmäßig. In der Corona Zeit hat sich das sogar ein bisschen gelohnt
Aktuell bin ich aber sehr zufrieden und es sieht danach aus, als würde mein aktuelles auch für längere Zeit meins bleiben.
So viel zu meinen Bremsen-Erfahrungen und meiner neu entdeckten Liebe zur Code.
Schönen Abend euch noch
Zugegeben, bis vor wenigen Wochen war ich einer derjenigen, die jede andere Bremse auf dem Markt jeder einzelnen SRAM Bremse vorgezogen hätte. Das lag einerseits an Unwissen und zu wenig Erfahrung, andererseits aber auch zum Teil an schlechten Erfahrungen.
Ich hatte bisher in meinem recht kurzen aber dafür zahlreichen Mountainbiker-Dasein immerhin ein paar unterschiedliche Bremsen verbaut. Darunter eine Guide RS sowie eine Guide T. Die eine war OK (hier fehlte damals auf jeden Fall jeglicher Vergleich oder jedwede Erfahrung), die andere mehr oder weniger Müll. Mit der RS hatte ich mich definitiv zu wenig auseinandergesetzt und hingenommen, wie sie lief, obwohl ich zuvor eine Magura MT Thirty (Kombo aus MT5 vorne, MT4 hinten) hatte, die um einiges besser zu packen schien. Dazu aber später mehr. Der Leerweg war zu lang, der Druckpunkt schwammig, die Bremskraft in Ordnung. Hier hätte man im Nachhinein sicher Abhilfe schaffen können. Sei's drum. Der Benutzer war hier sicher schlechter als die Bremse.
Zwischen Guide RS und T hatte ich dann an anderen Bikes je eine Magura MT sowie eine Shimano mit XT Geber und Saint Sätteln.
Die Magura, weil so oft empfohlen zwecks Preis-Leistung, kam als Ersatz für die Guide RS.
Leider hatte ich, objektiv und ehrlich im Nachhinein betrachtet, mit der Magura die meisten echten Probleme. Zwar packte die Bremse super, der Druckpunkt war wie ich es mir gewünscht hatte und der Leerweg sehr klein. Allerdings war das bekannte Magura Rubbeln nicht in den Griff zu kriegen, obwohl auf Trickstuff Beläge gewechselt und penibelst eingebremst. Hier hätten sicher Galfer oder Trickstuff Scheiben geholfen, weil mit Sicherheit die Storm HC Schuld war, dazu ist es aber nie gekommen. Die selben Probleme hatte ich auch mit der MT Thirty - dieses fiese Rubbeln sorgte beim Verkauf des Bikes dann sogar zu einer Preisminderung. Außerdem gehöre ich hier absolut zu denen, denen die Griffe einfach überhaupt nicht gefallen - gehöre leider zur "Plastik-Müll" Fraktion.
Das Entlüften empfinde ich bei Magura übrigens auch als wesentlich frickeliger als bei SRAM. Für mich mittlerweile ein wichtiger Punkt. Shimano würde ich hier den 1. Platz geben. Obwohl Bleeding Edge schon wirklich sehr einfach ist.
Nach der MT5 und dem zugehörigen Bike kam dann ein "neues" gebrauchtes Bike und mit dem Bike erwähnte XT Geber an Saint Sätteln. Bis zu diesem Zeitpunkt die mit Abstand besten Bremsen die ich gefahren bin. Sorgenfrei, hohe Bremskraft, relativ kurzer Leerweg, schöne Ergonomie. Mit viel Fantasie und in ganz pingelig würde ich sagen, neigte die Bremse hier und da mal zum Faden. Das empfand ich aber nicht als all zu schlimm.
Shimano würde ich mit dieser Erfahrung uneingeschränkt empfehlen. Habe bisher auch eher wenig Schlechtes als bei der Konkurrenz gelesen.
Naja, das Bike musste allerdings irgendwann wieder einem anderen weichen, an dem jetzt besagte Guide T verbaut war. Nach kürzester Zeit war klar, dass die runter muss. Die Hebel waren eine Zumutung, die Bremskraft gefühlt für Kinder und der Leerweg ein Witz. Schon allein wegen der Hebel musste was Neues her. Ich hatte allerdings auch viel Lust Geld zu sparen und hab mich sehr offen umgesehen. Für sage und schreibe 100€ habe ich dann bei Kleinanzeigen eine nahezu nagelneue (von Neubike abmontiert) Code R inkl. 200er Scheiben geschossen.
Dazu habe ich mir dann noch, weil nie probiert, passende Galfer Beläge gegönnt.
Schon nach dem Einbauen, dem ersten Entlüften und beim Einfahren wurde klar, dass ich hier was ganz feines bekommen habe. Ein Kumpel der das neue Bike gerne Probefahren wollte meinte sogar ungefragt nach seiner Fahrt, dass die Bremsen "absolut mega" seien.
Ich war wirklich wahnsinnig überrascht was die Power anging.
Irgendwie war ich aber noch nicht so ganz zufrieden mit dem Leerweg, der relativ lang war, und dem Druckpunkt, der irgendwie undefiniert war.
Ich hatte ja jetzt schon oft vom Mobilisieren der Kolben gelesen und heute dann beschlossen, das einfach mal zu probieren - ich hatte Zeit und Rumschrauben macht Bock.
Also heute Sättel ab, Kolben gängig gemacht und dann noch mit ganz viel Liebe und Hingabe entlüftet. Und siehe da: alles ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe.
Seit heute ist, und da stimmen mir sicher wenige zu, die Code die feinste Bremse die ich bisher gefahren bin. Der Leerweg ist optimal, die Kraftübertragung perfekt, die Bremskraft (wie schon vorher) unglaublich, der Druckpunkt super definiert und ich liebe die Ergonomie des Hebels. Ja, die Shimano war ähnlich in seiner gesamten Performance. Aber die SRAM scheint irgendwie in allem noch eine Idee besser.
Ich hätte das selbst nie erwartet und vielleicht habe ich hier einfach einen Glücksgriff gelandet, vielleicht ist es auch die Kombi, die an meinem Rad irgendwie super passt (man liest ja oft von Schwingungen je nach Gabel, Bremse, Rahmen), oder auch ganz viel persönliche Präferenz. Aber ich bin so zufrieden wie mit keiner anderen Bremse bisher. Und das für einen schmalen Taler und mit ein paar Stunden Liebe reinstecken
Ich bin übrigens auch kein SRAM Botschafter oder irgend ein verrückter. Aber mich haut die Performance wirklich aus den Socken
Einige fragen sich sicher auch, wieso ich meine Bikes so oft wechsle.
Das ist jetzt vielleicht doch etwas verrückt. Aber irgendwie scheint es ne Art Hobby von mir, gebrauchte Bikes zu kaufen, diese wieder hübsch und fit zu machen und dann wieder zu verkaufen. Ein bisschen wie ein Gebrauchtwagenhändler. Das natürlich immer mit Abständen dazwischen, aber schon relativ regelmäßig. In der Corona Zeit hat sich das sogar ein bisschen gelohnt
Aktuell bin ich aber sehr zufrieden und es sieht danach aus, als würde mein aktuelles auch für längere Zeit meins bleiben.
So viel zu meinen Bremsen-Erfahrungen und meiner neu entdeckten Liebe zur Code.
Schönen Abend euch noch