Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?

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Re: Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?
Hm, irgend etwas mit Gefahr, Hinderniss etc.
Danke für den Denkanstoß.
Soll wohl ein graphisch stark vereinfachtes Zeichen 102 (Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahrt von rechts) sein:
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Aber welche Wirklichkeit?

Das ist doch die Frage im Titel des Threads.
Die vor Ort vorhandene Wirklichkeit.
Wenn eindeutig ein Weg im Wald zu erkennen ist dann kann man ihn eintragen wenn man will und solche eingetragenen Wege darf man nicht löschen, solange diese noch vorhanden sind selbst wenn es einem nicht passt.
Natürlich ist das auch wieder etwas fließend im Wald und den Jahreszeiten.
 
Die vor Ort vorhandene Wirklichkeit.
Wenn eindeutig ein Weg im Wald zu erkennen ist dann kann man ihn eintragen wenn man will und solche eingetragenen Wege darf man nicht löschen, solange diese noch vorhanden sind selbst wenn es einem nicht passt.
Und wer bestimmt das?
Illegal angelegter Trampelpfad oder Trail. Noch schnell bei OSM eingetragen und Fakten geschaffen.
Gerabe bei dieser Haltung und Argumentation wundert es mich kaum, wenn die Gegenseite sich ihre gefühlten Rechte mit löschen wahrnimmt.

Aber cool. Dann kann ich jetzt mal ganz mein Trailnetzweerk frei nach meinen Wünschen aufrüsten.
 
Wie, warum und durch wen der Weg zustande gekommen ist, … , spielt keine Rolle. [1]
Das stammt aus dem Artikel
Mountainbike fahren im Wald:
Wie ist die Rechtslage?
und somit von einem in Forstkreisen als Experte anerkannten Person.

Warum sollte es dann in OSM, welches die Wirklichkeit abbilden will, anders sein?
Es kann gerne jeder den Weg entsprechend Kennzeichnen, aber löschen würde schlicht die tatsächliche Situation nicht korrekt wiedergeben.
 
Und wer bestimmt das?
Illegal angelegter Trampelpfad oder Trail. Noch schnell bei OSM eingetragen und Fakten geschaffen.
OSM bestimmt das denn die haben ein virtuelles Hausrecht.
Wenn man bei OSM etwas einträgt dann schafft man keine Fakten denn die Fakten sind der vorhandene Weg.
Keiner hat ein Recht etwas zu löschen oder etwas falsches einzutragen nur um OSM so hinzubiegen wie er es haben will.

Natürlich gibt es oft viele Grauzonen auch in OSM.

Mal ein komplett anderes Beispiel.
Es gibt Landstraßen, bei denen wird eine Mindestgeschwindigkeit von 40 km/h vorgeschrieben.
In OSM setzt man dann ein minspeed=40 Tag.

Frage:
Darf man dort mit einem Fahrrad fahren ?
Antwort von einem Laien: Ja denn ein Rad hat keine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit und wenn ich als gut trainierter Radfahrer die 40km/h schaffe, warum nicht. Im Notfall kann ich absteigen und zu Fuß gehen denn eine Mindestgeschwindigkeit gilt nicht für Fußgänger sondern nur für Fahrzeuge.
Allerdings muss ich zum laufen die Straßenseite wechseln.

Routet z.b. Komoot über solche Straßen selbst wenn ich MTB auswähle: Ja
Sollte man in OSM ein bicycle=no eintragen um das zu verhindern ?
Eigentlich nicht denn das würde ein tatsächliches Verbot erfordern.

PS: Ich habe übrigens Straßen.NRW angeschrieben und Verbotsschilder für Fußgänger und Radfahrer gefordert.
 
Und wer bestimmt das?
In der OSM-Gemeinschaft haben sich mittlerweile für ähnlich gelagerte Probleme Standards herausgebildet. Die werden auf wiki.openstreetmap.org dokumentiert, inklusive Diskussionen.
Beispiel alte Bahnstrecken:
  • momentan nicht genutzt: disused
  • Bäume wachsen auf dem Gleis, Schienen noch da: abandoned
  • Schienen entfernt, Streckenführung aber noch erkennbar (Böschung, Brücke usw.): razed (oder dismantled oder historic) - z.B. auch für Radwege auf alten Bahnstrecken.

Es gibt im Wiki eine Seite zu den Grundregeln/ guter Praxis -> hier.

Darin findet sich ein Grund für die Initiative von Outdooractive und Co:
"Erfasse keine Vorschriften, die nicht durch Gegenstände vor Ort repräsentiert werden"
Dies folgt aus der Regel der Überprüfbarkeit vor Ort.
Berechtigtes Interesse an einer Löschung kann es, wenn überhaupt, nur bei überprüfbar falschen Objekten geben, also z.B. dem Weg durch den Vorgarten, der nicht existiert. Sonst könnte ja Nordkorea verlangen, nicht kartiert zu werden.
 
... folgt aus der Regel der Überprüfbarkeit vor Ort.
Berechtigtes Interesse an einer Löschung kann es, wenn überhaupt, nur bei überprüfbar falschen Objekten geben, also z.B. dem Weg durch den Vorgarten, der nicht existiert.

Das ist doch letztendlich wie bei Wikipedia, wer Lust hat, macht was, so wie er Bock hat.

Es gibt unendlich viele aufgelassene Wege, die in alten Topos noch zu finden sind, soll man die nachtragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt, sowas ist mir noch nicht begegnet. Vielleicht eine Spezialität von NRW? Hast Du ein Beispiel?
Korrektur: Es war eine Bundesstraße und keine Landstraße.
Eine Stelle mit minspeed=30 bei Erfurt war in OSM ohne Radfahrverbot eingetragen aber das wurde vor kurzem nachträglich hinzugefügt was für mich in dem Fall ok ist.
https://www.openstreetmap.org/way/4057860/history
Eine weitere Stelle bei Paderborn mit der B64 wo in OSM jedoch schon lange ein bicycle=no eingetragen ist aber wo in Wirklichkeit kein Verbotsschild steht.

https://www.openstreetmap.org/way/296761825
 
Zuletzt bearbeitet:
@JensDey mach dir mal klar, was Interesse ist und was Recht ist. Ein berechtigtes Interesse ist dann ein Interesse, das vom Recht gedeckt ist. Das ist evtl. was anderes als ein Interesse, das du nachvollziehen kannst. Es gibt sogar Interessen, die kann man moralisch 1a begründen, sie sind aber trotzdem nicht “berechtigt“. Für Beispiele empfehle ich den Bereich „Einwanderung“.

Entsprechend würde mich interessieren, auf welcher rechtlichen Grundlage man die Veröffentlichung von Informationen über Wege verbieten könnte. Es gibt ja meistens nicht mal eine Grundlage dafür, das Befahren eines Weges zu verbieten…

Ob das Veröffentlichen von Infos zu Wegen jetzt gut oder schlecht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber ganz egal, wie man dazu steht und welche Auswirkungen das ggf. für uns MTBer hat, wäre mir aus Gründen, die ich hier vor ein paar Posts erläutert habe, absolut nichts im Bereich MTB es wert, durch irgendeine rechtliche Regelung einer wie auch immer gearteten Einschränkung des Rechts auf freie Verbreitung von Informationen die Tür zu öffnen. Merke: Nicht alles, was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, muss man auch in Gesetzesform gießen. In der Regel lohnt es sich, das eine oder andere Ärgernis in Kauf zu nehmen, wenn man dadurch eine größere Freiheit bewahren kann.
 
Der Link funktioniert nicht. Und bei der Suche finde ich das Kommentar nicht.
OSM bestimmt das denn die haben ein virtuelles Hausrecht.
Ok, bei dieser Definition ist zumindest seitens der Nutzung des Portals eindeutig, dass OSM sich Manipulation verbieten kann.

Wenn wir uns mal klar machen, wie oft wir uns über die Halsstarigkeit anderer Portale (FB) ärgern, wenn es die Löschung zweifelhafter Inhalte geht, finde ich eure Ansicht sehr einseitig.
OSM darf somit über alle Wege und ihre Visualisierung bestimmen. Wodurch ist das legitimiert?
 
Eine offene Plattform, bei der jeder Willige mitarbeiten/ändern/löschen kann und darf mit FB zu vergleichen ist schon ein starkes Stück.

Ich bin hiermit raus, weil es einfach sinnlos und mir die Zeit dafür zu schade ist. :winken:
 
Das ist doch letztendlich wie bei Wikipedia, wer Lust hat, macht was, so wie er Bock hat.

Es gibt unendlich viele aufgelassene Wege, die in alten Topos noch zu finden sind, soll man die nachtragen?
Wenn da aktuell ein Weg ist, warum nicht? Wenn nicht, dann würde ich auch keinen Weg eintragen. Ist ja nicht vor Ort überprüfbar.
Es kann ja beispielsweise auch sein, daß die Wege aus den alten Karten nie oder nur sehr kurz existiert haben, die Hilfsmittel zur Geländeaufnahme waren ja sehr viel bescheidener als heute und die Aktualisierungszeiträume lang.

Harz ist ein gutes Beispiel, wenn ich deinem Link folge, und die Karte ein wenig Richtung Darlingerode schiebe, sehe ich jede Menge Pfade NICHT, die es schon sehr lange gibt.

Es gibt dort aber einerseits Wege, die aufgrund Nationalpark nicht betreten werden dürfen. Wege, die im Nationalpark nicht befahren werden dürfen, aber betreten.
Und andererseits Wege, die sowohl betreten als auch befahren werden, aber nicht eingetragen worden sind. Oder waren die User bislang zu faul, ihr tolles Wanderziel in Komoot auch mit OSM zu erstellen? Oder hat es jemand rausgenommen, damit man nicht sieht, dass es ein beliebter Trail für MTB geworden ist?

Also ich kann mich aktuell im Oberharz nicht an Wege erinnern, die es aktuell gibt und die nicht in der OSM sind. Richtung Harzrand zu mag es noch einzelne, nicht kartierte Wege geben. Das ist aber auch ein Hinweis darauf, daß da weniger los ist.
Ob alle in der OSM vorhandenen Wege (oder Richtfunkstrecken oder Telefonleitungen,...) in der Standarddarstellung auf openstreetmap.org sichtbar sind, ist eine andere Frage. Das ist eben der Unterschied zwischen Geodatenbank (OSM) und einer möglichen kartografischen Visualisierung = Auswahl der darzustellenden Elemente und deren Aussehen (für den angedachten Zweck).

Wenn Du vom NP Harz aus noch weiter nördlich gehst, in den Huy, dann sind da einige Wege nicht erfaßt. Versuch dann mal, dort sauber zu kartieren; ich kann Dir sagen, das ist nicht so einfach. Oft ist nicht ohne weiteres klar, ob man es nur mit der Reifenspur eines Forstfahrzeugs zu tun hat, das mal vom Hauptweg abgefahren ist, oder ob das tatsächlich ein Weg ist. Oder, man folgt einem Weg und der wird sukzessive immer schlechter und weniger sichtbar, wo endet der dann?
Dann kommst Du mit den Daten nach Hause und vergleichst die GPS-Daten mit OSM und mit den amtlichen Daten. Komisch, der amtliche Weg verläuft hier gerade und macht keinen Bogen nach Süden, aber da war doch keine andere Möglichkeit zu fahren...
 
OSM darf somit über alle Wege und ihre Visualisierung bestimmen. Wodurch ist das legitimiert?
Vielleicht durch allgemeine Freiheitsrechte? Daß man Fakten benennen und darstellen darf?

Ich kann auch nicht verhindern, daß die Kinder der Journalisten und Autorinnen, die meinen Wohnbezirk vor ca. 20 Jahren zum schlimmsten Ort der ganzen Republik erklärt haben, jetzt hierherziehen und die Mieten hochjagen, weil sie gelesen haben, daß es hier so toll und authentisch ist. Und unsereinen hier verdrängen, also diejenigen, die dafür gesorgt haben, daß man hier gut leben kann. Ist eben so in einem freien Land mit freien Informationsmöglichkeiten.

Das Problem der starken Nutzung/Übernutzung von Trails und der verständliche Wunsch nach einer Art Club-Exclusivität tritt ja v.a. in den dicht besiedelten, wohlhabenden Regionen auf. Wo dann ein entsprechend verbreiteter freizeitorientierter Lebensstil zur Nutzungskonkurrenz führt. Und auch dazu, daß die Regionen besser kartiert sind.

Attraktive Trails/Regionen haben sich aber auch schon vor OSM herumgesprochen. Beim Gardasee waren es natürlich auch die Berichte in der Bike etc. und die Moser-Führer, aber die Popularität hängt klar auch stark mit der leichten Erreichbarkeit aus Deutschland zusammen.

Insofern ist es sinnvoller, vor Ort Lösungen für die eigenen Trails zu erarbeiten, als zu versuchen, Informationen zu beschränken. Die Ressourcen sollten ja da sein bei so vielen Nutzern.
 
Das ist doch letztendlich wie bei Wikipedia, wer Lust hat, macht was, so wie er Bock hat.

Es gibt unendlich viele aufgelassene Wege, die in alten Topos noch zu finden sind, soll man die nachtragen?
Vor Zeiten von Garmin und Co fuhren wir ausschließlich mit TK 25 Karten .
Beim Versuch aktuelle zu erwerben stellte ich fest,das angeblich der besseren Übersicht wegen die Genauigkeit deutlich abgenommen hatte .
Früher war (fast) jeder Trampelpfad,auf neudeutsch Trail verzeichnet, bei den neuen Karten nicht mehr. Seinerzeit haben wir unsere Trails meist über die TK's erarbeitet.
 
Nein. Es gibt genuegend Radkarten Buecher Maps etc. im Handel und frei im Internet. Man muss nicht noch jeden so kleinen Trail in der Oeffentlichkeit breit treten. Bei uns rasen seit neuestem gefuehrte Ebike Touren aus Muenchen durch einen schon seit mehr als 10Jahre bestehenden Trail. Nur noch ein Frage der Zeit bis der Foerster die Notbremse zieht und alles platt macht. Sehr zum leitwesen der Jugend.
Gespraeche mit den Tourguides sind sinnlos da sie zuviel Kohle mit den Leuten verdienen.


Wozu macht man das eigentlich? Damit man von irgenwelchen virtuellen gleichgesinnten Applaus bekommt?

Die andere Seite ist die Verantwortung. Wenn ich heute solche Tracks hochlade, muss ich davon ausgehen das im Zuge der e-bikerisierung Leute auf den von mir hochgeladenen Trails rumeiern die sich in Gefahr begeben. Wie oft bei uns mittlerweile die Leute gerettet werden muessen und dann sagen "ich habe das im Internet gefunden aber mich ueberschaetzt"...

Einfach Mal freundlich bei der ULB nachfragen ob der Veranstalter eine Genehmigung eingeholt hat ;). Danach ist das im Zweifel schnell vorbei...

Fragen in der Art wurden gestellt, und meist mit einem "das geht dich nen Sch@#$ an" beantwortet. Da waren garantiert n paar dabei die keine Tourguides waren und sich nen schnellen Euro verdient haben.


Just FYI der Trail wurde diesen Sommer / Herbst vom Forst komplet plattgemacht und verbaut.

O-Ton Forst: Eine gewisse Nutzung war ok und ausgemacht (der Foerster hatte zum Teil mit an Tables etc. gebaut), da man vorallem fuer die Jugend und interessierte aeltere was tun wollte. Was zum Schluss abging hatte wohl eher Bikepark und Festivalcharakter.

Das liegt natuerlich nicht nur an veroeffentlichten Maps, sonder auch daran das die Leute in letzter Zeit nirgends anders hin konnten.
 
Eine offene Plattform, bei der jeder Willige mitarbeiten/ändern/löschen kann und darf mit FB zu vergleichen ist schon ein starkes Stück.
Also doch?
Ging es nicht gerade darum, dass dies "verboten" ist?
Zu FB => *
Oft ist nicht ohne weiteres klar, ob man es nur mit der Reifenspur eines Forstfahrzeugs zu tun hat, das mal vom Hauptweg abgefahren ist, oder ob das tatsächlich ein Weg ist. Oder, man folgt einem Weg und der wird sukzessive immer schlechter und weniger sichtbar, wo endet der dann?
Wenn es diese Unsicherheit gibt, warum dann so vehement gegen ein Löschrecht?
Vielleicht durch allgemeine Freiheitsrechte?
Die Freiheitsrechte des Einzelnen enden dort ...
Ich glaube, dass dies auch hier berücksichtigt werden muss.
Daß man Fakten benennen und darstellen darf?
* Im Gegensatz zu FB kann man in diesem Fall die Fakten einfach selbst schaffen und muss nichtmals Fake verbreiten. Weil, die Art der Entstehung des Weges irrelevant ist.
Das kann ja nicht das Ziel von OSM sein.
Es gibt bestimmt Gegenden in der Welt und es gab auch Zeiten wo die Schaffung neuer Wege inregndwo in der Natur willkommen war. Ich glaube, auf DE trifft das heute nicht mehr zu.
Just FYI der Trail wurde diesen Sommer / Herbst vom Forst komplet plattgemacht und verbaut.
Somit bei OSM gelöscht?

Frage an @scratch_a , @jalgrattad, @Dahigez und andere

1. Ihr entdeckt einen eindeutig illegalen Trail mit Bauten. Legt ihr den neuen Weg bei OSM an?

2. Ein bei OSM bekannter Trail wurde weitesgehend platt gemacht, der Einstieg verblockt. Löscht ihr den bei OSM?
 
Mit dem MTB anhand OSM oder einer der vielen darauf basierenden Apps (googlemaps, Strava, Komoot, outdooractive, teils auch trailforks) unterwegs zu sein, bedeutet ein ständiges Hinterfragen der angebotenen Informationen. Gibt es diesen Weg wirklich (noch)? Ist ein ggfs Verbot, LSG, NSG, NP korrekt eingetragen?
Ja. Genau wie mit jedem anderen Kartenwerk, Tourenvorschlag o.ä.

Das mit den Schutzgebieten ist leider nicht so einfach, da diese Informationen (zumindest in Sachsen) schlicht nicht in einer für Nichtfachleute verwertbaren Form zur Verfügung stehen: Es gibt eine Excel-Liste mit einer Übersicht und es gibt ein GIS, in dem man sich auf einer Karte die Schutzgebiete anzeigen lassen kann. Einen Bezug zu den dort jeweils geltenden Verordnungen gibt es nicht; die Verordnungen selbst kann man sich aus irgendwelchen alten Amtsblättern, schlechten Scans o.ä. zusammensuchen.

Abgesehen davon sind manche Regeln schlicht unsinnig und den Aversionen der jeweiligen Sachbearbeiter geschuldet. z.B. kennen viele NSG-Verordnungen in der Leipziger Gegend ein Verbot des "Fahrens mit Geländefahrrädern"; am Windberg bei Freital ist das Radfahren komplett verboten, an den anschließenden Weißeritztalhängen nicht. Dergleichen Dinge gibt es noch mehr.
 
Trampelpfad oder Trail
Wenn man nach "Recht" und "Gerechtigkeit" diskutieren will: Sowas gbt es nicht. Es gibt Straßen und Wege, und ein Weg ist alles was danach aussieht.

Dem Grundeigentümer ist es selbstverständlich unbenommen, einen Weg, der illegal angelegt wurde unbrauchbar zu machen und aus der OSM zu löschen. In der Reihenfolge.
 
Frage an @scratch_a , @jalgrattad, @Dahigez und andere

1. Ihr entdeckt einen eindeutig illegalen Trail mit Bauten. Legt ihr den neuen Weg bei OSM an?

2. Ein bei OSM bekannter Trail wurde weitesgehend platt gemacht, der Einstieg verblockt. Löscht ihr den bei OSM?
Ich habe bisher noch keinen Trail auf OSM veröffentlicht (noch bearbeitet, obwohl ich mir letzteres schon mal überlegt habe). Ich nutze die Infos zusammen mit anderen Quellen, z.B. Heatmaps und Luftbildern, weiß deren Informationsgehalt aber auch allgemein einzuschätzen. Damit komme ich gut zurecht.

Mir geht es hier überhaupt nicht darum, ob man Wege wie veröffentlichen soll. Da habe ich ehrlich gesagt auch keine abschließende Meinung. Ich denke, das kommt stark auf den lokalen Zusammenhang an, ob das sinnvoll und/oder hilfreich ist oder nicht und kommt natürlich auch jeweils auf den einzelnen Weg an. Wie hier sich deutlich zeigt, ist es ja schon eine große Diskussion, was ein Weg ist, wie ein Weg ggf. zu klassifizieren ist etc.

Worum es mir bei meinen bisherigen zwei Posts in diesem Faden ging, ist schlicht die einfache Tatsache, dass es nicht lohnt, in diesem Zusammenhang über irgendwelche Verbote zu diskutieren. Erstens gibt es keine Grundlage für Verbote, Wege in wie auch immer gearteten Zusammenhängen zu dokumentieren. Zweitens ist es in keinem Fall angebracht, auch nur darüber nachzudenken, ggf. für solche Verbote gesetzliche Grundlagen zu schaffen.

Das beinhaltet ausdrücklich nicht die Freiheit, mit entsprechenden Veröffentlichungen groben Unfug zu betreiben. Dagegen kann man immer vorgehen und sei es im Wege der Zivilklage auf Schadensersatz (obwohl es dafür aus gutem Grund auch hohe Hürden gibt). Das gilt dann in beide Richtungen.

Wie gesagt, man kann gerne die Sinnhaftigkeit der Veröffentlichung bestimmter Wege diskutieren. Wenn man zu dem Schluss kommt, dass bestimmte Wege nicht dokumentiert werden sollen, kann man sich überlegen, wie man vor Ort für dieses Anliegen Aufmerksamkeit, Verständnis und Akzeptanz schafft. Das kann durchaus funktionieren, ich kenne entsprechende Beispiele. Wenn es dann schief geht, ist es natürlich ärgerlich. Es ist aber in keinem Fall eine Lösung, für irgendwelche Verbote oder weitergehende Regelungen für die Dokumentation zu plädieren, die über Verfahren der Selbstregulierung entsprechender Nutzergruppen hinausgehen.
 
Wenn es diese Unsicherheit gibt, warum dann so vehement gegen ein Löschrecht?

Die Freiheitsrechte des Einzelnen enden dort ...
Ich glaube, dass dies auch hier berücksichtigt werden muss.
Moin

ein kodifiziertes 'Löschrecht' über Wegenachzeichnungen irgendewo im Internet wäre eine haarige Sache (u.a. ein denkbar unverhältnismäßiger Eingriff in die Meinungsfreiheit, Stichwort milderes Mittel, Geeignetheit, etc)

Mit der Kartierung von ungeeigneten Wegen is das wie beim Navi. Am Ende ist der Benutzer verantwortlich für sein Tun und muss sich drum kümmern die bestehende Gesetzessituation einzuhalten, und nicht irgendeine Karte im Internet.
 
Das Problem ist ja auch gar nicht das Eintragen; sondern das, was z.B. komoot draus macht.
Deren hirnlose Bot-Mails mit angeblichen "Mountainbike-Highlights" machen erst den eigentlichen Ärger.
 
Ich denke, das kommt stark auf den lokalen Zusammenhang an, ob das sinnvoll und/oder hilfreich ist oder nicht und kommt natürlich auch jeweils auf den einzelnen Weg an. Wie hier sich deutlich zeigt, ist es ja schon eine große Diskussion, was ein Weg ist, wie ein Weg ggf. zu klassifizieren ist etc.
Mir geht es bei den Fragen um Doppelmoral. Wenn es jemand aus egoitischen Motiven Wege löschen möchte, wird das angeklagt. Wenn andereseits abgewogen wird, ob ein bestimmter illegaler Trail vllt doch lieber nicht veröffentlicht wird, scheint das OK zu sein.
Ich habe das Gefühl, dass es sich einige zu einfach machen.
 
Mir geht es bei den Fragen um Doppelmoral. Wenn es jemand aus egoitischen Motiven Wege löschen möchte, wird das angeklagt. Wenn andereseits abgewogen wird, ob ein bestimmter illegaler Trail vllt doch lieber nicht veröffentlicht wird, scheint das OK zu sein.
Ich habe das Gefühl, dass es sich einige zu einfach machen.
Du kannst die moralische Diskussion gerne führen, ich bin da raus. Das hat rein persönliche Gründe - interessiert mich gerade einfach nicht genug - und ist keinesfalls als Wertung gemeint.

Was du aber in jedem Fall unterscheiden musst:
Es gibt in diesem Bereich kein Anrecht auf Information, aber es gibt ein allgemeines Recht - also auch in diesem Bereich -, Information zu veröffentlichen. Sprich man muss einen Weg nicht veröffentlichen, wenn aber jemand einen Weg veröffentlicht, kann man nichts dagegen machen.

Also du kannst jemanden nicht dazu zwingen, Information preis zu geben und du kannst jemanden nicht dazu zwingen, Information zurückzuhalten bzw. wieder zurückzunehmen (wobei eh zweifelhaft ist, ob letzteres möglich wäre). Die Diskussion über ein Für und Wider ist daher keine symmetrische, auch wenn man das aus moralischen Gründen vielleicht gerne hätte. Wenn man dagegen ist, dass solche Informationen veröffentlicht werden, kann man leider nichts machen, wenn andere es doch tun. Wenn man dafür ist, dass solche Informationen veröffentlicht werden, kann man es im Zweifel selbst tun, auch wenn man andere nicht dazu zwingen kann und man natürlich erst mal selbst an die Info kommen muss.

Ein noch mal ganz anderes Thema ist (gezielte) Falschinformation. Es besteht natürlich kein Recht darauf, falsche Informationen zu verbreiten, in der Praxis ist das aber leider nur schwer zu verhindern, da Maßnahmen gegen die Verbreitung von Falschinformation immer auch potentiell eine Maßnahme gegen die Verbreitung von Information überhaupt darstellen. Es gibt eben nicht die unparteiische allwissende Instanz, die unabhängig falsch von wahr unterscheiden kann und es dann auch noch allgegenwärtig für uns leistet. Deshalb müssen wir mit dem Übel der Falschinformation als Gesellschaft leben und mit gesellschaftlichen Instanzen - und eben nicht mit Instanzen des Rechts! - dagegen vorgehen.
 
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