Interessante Diskussion hier. Um sich nicht im Geflecht von Partikularinteressen zu verheddern, sollte man aber stets ein paar Dinge bedenken:
1) Das Recht, Information allgemein und weitgehend uneingeschränkt zu teilen, ist sehr wichtig und gut, es ist insbesondere essentiell für die Demokratie. Nicht umsonst beginnen Machthaber aller Art und solche, die es werden wollen, ihre Repressionen in der Regel mit Zensur oder sonstigen Maßnahmen, die eine freie Kommunikation erschweren.
Dass bei der Spezie Mensch dann stets auch falsche Informationen verbreitet werden, ist anscheinend nicht zu vermeiden - es wäre mal interessant zu wissen, wie das so bei Ameisen- oder Bienenvölkern aussieht. Es ist aber die Aufgabe der Zivilgesellschaft, das Überhandnehmen falscher Informationen zu vermeiden, und es liegt damit auch im Verantwortungsbereich jedes Einzelnen, angemessen dazu beizutragen.
An diese Freiheit der Information haben sich dann alle zu halten und gerade in so Nebensächlichkeiten wie Freizeitgestaltung besteht überhaupt kein Grund, über etwaige Einschränkungen zu debattieren, egal aus welcher Motivation heraus, und sei sie auch noch so gut gemeint.
2) Es besteht kein Anreicht auf leicht zu konsumierende und insbesondere richtige Information in Bereichen, die über die essentiellen Aufgaben des Staates hinausgehen - in diesen Bereichen ist sie natürlich vom Staat zu leisten, wie z.B. die Warnung vor essentiellen Gefahren, Information zu allen gesetzlichen Regelungen etc.
Es besteht aber auch das Recht zu denken, daher sollte es eigentlich möglich sein, Informationen ggf. zu beschaffen und dann auch richtig einzuordnen. Wer sich z.B. blindlings auf die Richtigkeit von Angaben in allgemeinen Kartenwerken oder Führern zu Tätigkeiten wie Wandern, MTB, Skitouren, Klettern etc. verlässt, ist selbst schuld. Anders sieht das aus, wenn ich mit dem Auto auf der Staatsstraße fahre. Da habe ich ein Recht darauf, nicht plötzlich von einer nur halb fertigen Brücke zu fallen. Insbesondere rechtfertigt aber eine mögliche Falschinformation keinesfalls eine Einschränkung des Rechts aus 1).
Leider gibt es keine Pflicht zu denken. Mit den Konsequenzen daraus müssen wir leider leben. Das bedeutet dann auch, dass es immer Leute geben wird, die aus falschen Informationen heraus irgendwelche vermeintlichen Ansprüche oder Rechte ableiten werden. Diese können sie aber im Rechtsstaat nicht durchsetzen und das muss man ihnen auch klar machen - im Notfall auch auf dem ordentlichen Rechtsweg.
3) Die Spezie Mensch hat den am bedeutend größten Bedarf und auch Konsum an Platz und allgemein Ressourcen von allen Lebewesen auf der Erde. Gleichzeitig wird aber immer klarer, dass der Mensch zum Überleben als Art ein funktionierendes Ökosystem braucht, das entsprechend auch allen anderen Lebewesen ausreichend Platz und Ressourcen gewährt. Alle Bestrebungen, anderen Lebewesen mehr Platz einzuräumen, sollte man daher begrüßen. Klar ist dann aber auch, dass etwaige Einschränkungen alle menschlichen Bereiche gleich oder zumindest nach wirklich relevanten Bedürfnissen gestaffelt betreffen müssen. Der Mensch hat das Recht auf eine Wohnung, aber nicht auf eine 20-Zimmer-Villa mit Park. Er hat das Recht auf Nahrung, aber nicht unbedingt auf sein tägliches Schnitzel. Und er hat das Recht auf Erholung in der Natur, aber nicht zwangsläufig überall. Etwaige Einschränkungen müssen dann aber alle Nutzer gleich betreffen und insbesondere auch eine entsprechende Grundlage haben, die dem Zweck des Naturschutzes dient.