Mal meine persönlichen Erfahrungen dazu.
Meinen letzten Alkohol habe ich 2010 getrunken. Seit dem nichts, alkfrei ist Restalkohol drin, kein Essen kein Dessert oder Medikamente mit Alkohol. Tatsächlich ist in vielen Sachen der Alk drin.
Jede Kellnerin erzählt mir der Rotwein verkocht doch bla bla, nein ich bestelle nichts wo mit Alkohol zubereitet wird. Bevor der Koch es vergisst es weg zu lassen, bestelle ich es nicht, fertig.
Ist doch mal in einer Donauwelle minimal was drin, brummt mir sofort der Schädel.
Aus heutiger Sicht kann ich von mir sagen, ich bin suchtgefährdet. Nach meinem Leistungssport hat sich der Alkoholkonsum langsam gesteigert. Später oder zwischendurch war ich dann workaholic, wieder sportsüchtig, aktuell shoppe ich gerne online fürs Bike zu viel.
Diese Erkenntnis macht es für mich leichter. Ich kann damit nicht umgehen deswegen lasse ich es, wer es kann, dem gönne ich es vom Herzen.
Ich kann gerne mit Bekannten weggehen die was Trinken, oder meinem Mädel Wein einschenken oder Cocktails holen, aber Zuhause jeden Tag ein Glas kann ich ihr nicht durchgehen lassen, da beginnt für mich das Alkoholproblem.
Ich hab auch einiges in meinem Umfeld verändert. Ich betreibe keinen Small-Talk mit möchtegern Bekannten wo man sich höfflich unterhält und in Gedanken das Messer in den Rücken rammt. Ich umgebe mich gerne mit weltoffenen Menschen, führe gerne anregende Gespräche und lerne gerne was von anderen. Ja wirkt hier nicht immer so im Forum

Ich versuche mit regelmäßigen Essen, das ist meine absolute Schwäche, ausreichend Schlaf und einem allgemeinen Wohlbefinden wie Sport und Hobby mich im positiven Gleichgewicht zu halten.
Mir hat es auch geholfen zu erkennen, dass ich immer Fehler machen werde und immer dazu lernen werde im Leben. Macht es leichter Fehler ein zu gestehen und zu erkennen. Ich kann nicht mit Alkohol umgehen, also lasse ich es. Das sage ich auch offen zu jedem. Wer das nicht akzeptieren will, next, sowas brauche ich nicht in meinem Umfeld oder Freundeskreis. Die wo immer 2Std sich einen ansaufen, dann 2Std Spaß haben und dann 2Std peinlich sind. Ne Danke.
Für den Anfang ist es nicht schlecht sich Hilfe zu holen. Das kostet Überwindung, aber alle die es gut meinem mit einem meinen, finden es positiv.
Alkoholische Getränke als Durstlöscher waren bei mir auch ein Problem, sich einfach eine 0,3 Cola oder Red Bull Dose in die Hand zu nehmen statt der Bierflasche, daran zu nippen funktioniert vielleicht am Anfang. Ich hab bei uns immer A-Schorle im 0,5 Glaskrug auf den Festen
Stammkneipen einfach mal meiden und neue Locations probieren wo nicht die Stammbedienung schon mit dem Bier angerannt kommt ohne das was sagst.
Wenn man weiß man kann damit nicht umgehen, einfach akzeptieren damit zu leben. Der Gedanke man könnte doch damit umgehen funktioniert nicht. Aber am Anfang gar nicht daran denken. Jeden Tag einfach mal sagen heute nicht. Du denkst ja auch nicht heute daran wie viele Rechnungen du noch zahlen wirst bist mit einem Herzinfarkt vom Bike fällst, oder mit Mädel/Mann/diverse in der Kiste einen Herzkasper bekommst
Viel Erfolg und man gewinnt so viel, es lohnt sich.