Immer die gleichen Reifen bei neuen Enduros?

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Hallo zusammen,

wenn man sich so die wichtigsten MTB-Zeitschriften durchliest (Bike, MountainBike, Freeride) so fällt auf, dass bei allen Test eigentlich immer die gleichen MTB-Reifen montiert sind, respektive die Hersteller immer die gleichen Reifen montieren. Ich habe mal eine kleine Übersicht für getestete Enduros erstellt. Da muss man sich schon fragen, kriegen die Hersteller die Reifen eigentlich nachgeworfen? Da würde sich einem ja fast der Verdacht aufdrängen, dass das anscheinend die besten sein müssen, werden diese doch schon ab Werk montiert. Ich glaube das nicht, möchte allerdings mal eine Diskussion anregen...
Schliesslich beschäftige ich mich diese Woche gerade ziemlich viel mit neuen Reifen (All-Mountain/Enduro) fürs kommende Frühjahr. Ich möchte weg von Schwalbe Fat Albert und habe mich eigentlich schon für die Maxxis Minon F/R in 2.5 Zoll entschieden. Die finde ich allerdings an keinem Enduro verbaut, sondern erst bei "leichten" Freeridern. Taugen die nicht für ausgedehnte Touren, sondern nur Fat Albert, Nobby Nic 2.4 oder Conti Mountain King 2,4, oder wollen die Hersteller nur möglichst leichte Bikes in den Zeitschriften zeigen???

Bike 2/2008: Enduros:
  • Specialized: Eskar 2.3: I
MountainBike 2/2008: Enduros:
  • Hutchinson Barracuda 2,3: I
Bike 9/2007: Enduros:
  • Maxxis: High Roller Pro 2.3: I
  • Kenda: Nevegal 2,35: I
Erst bei Freeride 1/2007: Leichte Freerider bietet sich ein anderes Bild. Da werden auf einmal ganz andere Modelle und nicht mehr so gehäuft nur immer die gleichen Verdächtigen montiert:
  • Intense 2,35: I
  • Hutchinson: Barracuda: II
  • WTB Weirwolf: 2,3: I
 
ich fahre die albert an meinem neudeutsch "allmountain" hardtail und bin eigendlich recht begeistert vom rollverhalten, grip und pannenschutz! also warum wechseln?
 
oder wollen die Hersteller nur möglichst leichte Bikes in den Zeitschriften zeigen???

Minions (auch als Single Ply) sind schon Freeride lastiger als FA, NN und Mountain King. Sie sind den Big Betty sehr ähnlich, haben aber mehr Grip und vielleicht auch etwas mehr Rollwiderstand (ich bin leider nicht feinfühlig genug um Rollwiderstand so gut vergleichen zu können...)

Die Hersteller gehen davon aus dass die meisten Käufer keine richtigen Freeride Reifen brauchen, sondern eher ein niedrigeres Gesamtgewicht sehen wollen, und mit NN oder FA statt Minion 2.5 ist das Rad halt gleich mal n halbes Kilo leichter und rollt auch besser.
 
Minions (auch als Single Ply) sind schon Freeride lastiger als FA, NN und Mountain King. Sie sind den Big Betty sehr ähnlich, haben aber mehr Grip und vielleicht auch etwas mehr Rollwiderstand (ich bin leider nicht feinfühlig genug um Rollwiderstand so gut vergleichen zu können...)

Um das quentchen mehr Gripp geht es mir nun hauptsächlich. Die FA sind ja nicht schlecht. Nur habe ich festgestellt, dass mir der Gripp bei ruppigen und schnellen Downhills nicht gut genug ist. Deshalb mal was anderes und von Maxxis hört/liest man ja nur gutes. Das Profil der Minons sieht ja verdammt "scharf" aus. Scharf kann man auch wörtlich nehmen. Die Profilblöcke schauen sehr aggressiv aus, als würden sie sich in die Erde "fräsen". Das möchte ich mal ausprobieren. Auch stört das Mehrgewicht vermutlich nicht so sehr, da ich eh mehr als genug "Hüftgold" mit mir auf den Berg schleppe. Da fängt bei mir der Spass erst oben an und den möchte ich vergrössern.

Aber mir fällt halt mehr und mehr auf, dass an den Bikes immer die gleichen Komponenten verbaut sind. Bei den Reifen sind es eben die Fat Albert, Nobby Nics (2,25 + 2,4) und nun die Mountainkings (2,25 + 2,4) und bei Gabeln und Dämpfern sind es meisten die von Fox. Fällt den Herstellern eigentlich nichts anderes ein???
 
meiner Meinung gehen die Fatal Berts, Nobby Nics und MK gerade noch so als Alibi-Enduro-Reifen durch, aber gerade die Nobby Nics und MK sollen doch im Prinzip nur eines - nämlich das Gewicht gering halten. Wenn allle Enduros im Test bei 14,xkg liegen und ein Rad mit "richtigen" Reifen bei 15kg liegt, ist es doch beim Großteil der Leserschaft direkt unten durch, weil zu schwer.

Mit Maxxis liegste aber bestimmt nicht falsch, zumal es die in zig Varianten (1ply, 2ply, div. Mischungen) gibt.

Der Minion soll vor allem auf trockenen Felsen sehr gut sein und super Seitenhalt haben. Der Highroller ist nen super Allrounder fürs richtig grobe, die hohen Mittelstollen bieten super Bremstraktion, allerdings auch nen ordentlichen Rollwiderstand. Der Advantage ist auch sehr gut, am ehesten mit dem Big Betty vergleichbar. Rollt deutlich leichter als Highroller. Die weichen Gummimischungen bringen noch mal deutlich extra Grip, der Reifen klebt richtig. Die dicken 2ply Varianten haben zudem ne spürbar bessere Eigendämpfung gegenüber den 1ply Modellen. Der Reifen liegt einfach satter.

In der Praxis fahre ich am Enduro vorne 2,5er 2ply Highroller in 42a, weil das für mich das Optimum an Grip zu Gewicht ist und hinten den 2,4er Advantage, da er recht gut rollt und trotzdem noch guten Grip hat.

Ich bin damit letzten Sommer Touren bis 1500hm gefahren, ist zwar etwas zäh aber geht. Dafür brauche ich mich bergab nicht wegen der falschen Reifen ärgern. Und dafür erstrampele ich mir die Hm ja ;)

Prinzipiell sind Reifen aber genauso wie Bremsen Glaubensfragen, die einen fahren lieber was leichtes und manche halt was schwereres mit mehr Grip. Kenne auch Leute die mit DH32 Touren fahren.

Muss halt jeder selber entscheiden was er fahren will.
 
ich werf jetzt hier mal die Schwalbe Muddy Mary ins Rennen, in der 2,35 Version.
habe meine bisher gefahrenen FA gegen diese ausgetauscht, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht... fahre die MM vorne in gooey gluey, hinten triple compound.
da merkt man deutlich, das die Reifenentwicklung große Fortschritte gemacht hat.
Gruß, Daniel:daumen:
 
Ich denke bei der Ausstattung der Neuräder spielen zwei Überlegungen die Hauptrolle.
Zum einen das schon erwähnte Gewicht, Nobby Nics sparen gegenüber Big Bettys mindestens ein halbes Kilo am Bike.

Zum anderen fahren viele, eventuell sogar die meißten, Käufer von Enduro Bikes erstmal gar nicht so anspruchsvolle Strecken dass sie Reifen wie dicke Minions oder Big Betties brauchen würden.
Die meißten Käufer von Enduro bikes sind nie zuvor ein Bike mit so viel Federweg gefahren, d.h. sie fahren zumindest die erste Zeit das Bike gar nicht an seine Grenzen. Zumindest bis der erste Satz Reifen verschlissen ist, besteht demnach kaum Bedarf für aggressivere Reifen.
 
Hallo,

habe mich letztes jahr intensiv mit reifen auseinandergesetzt.

Hatte aber den Vorteil die Racing Ralphs NN in 2.25 und 2.4 ausgiebig zu testen.
Am anfang ist der nn 2.4 echt super aber er hält eben nur knappe 2500 km und das wars dann.Egal ob vorne oder hinten.
Nun hab ich mal die albert getestet und muss sagen nach über 3000km schauen die noch echt gut aus.

Und vorallem bieten sie guten gripp.
Hab mir letztes jahr das amr plus bestellt.Von Ghost sind NN in 2.25 drauf, was meiner meinung nach für ein all mountain zu wenig ist.Hatte NN in 2.4 ss und die Albert, bzw. fat albert im visier.
Habe mich nun für den fat albert entschlossen, da er wesentlich robuster ist und mehr laufleistung vorweisen kann.
NN ist gut wenn man damit 1 jahr lang also nicht mehr wie 3tkm fahren will.
Hab aber keine lust das ich 3 sätze reifen im jahr kaufen muss, deswegen meine entscheidung


MFG
 
Ich denke bei der Ausstattung der Neuräder spielen zwei Überlegungen die Hauptrolle.
Zum einen das schon erwähnte Gewicht, Nobby Nics sparen gegenüber Big Bettys mindestens ein halbes Kilo am Bike.

Zum anderen fahren viele, eventuell sogar die meißten, Käufer von Enduro Bikes erstmal gar nicht so anspruchsvolle Strecken dass sie Reifen wie dicke Minions oder Big Betties brauchen würden.
Die meißten Käufer von Enduro bikes sind nie zuvor ein Bike mit so viel Federweg gefahren, d.h. sie fahren zumindest die erste Zeit das Bike gar nicht an seine Grenzen. Zumindest bis der erste Satz Reifen verschlissen ist, besteht demnach kaum Bedarf für aggressivere Reifen.

Da könntest Du Recht haben. Ich bin auch gleich von einem Hardtail mit 80mm auf ein All-Mountain/Enduro mit 150/140mm Federweg umgestiegen. Zuerst mit Fat Albert und nun möchte ich mal was anderes ausprobieren. Sollten die 2,5er Minons F/R zu schwer sein, dann habe ich ja immer noch meine FA, die ja noch gut in Schuss sind. Wäre dann halt ein teurer Versuch gewesen, denn 60 EUR investiert man gleich mal in 2 gute Reifen.:( Aber merkt man max. ca. 300g Mehrgewicht überhaupt, wenn man gemütlich den Berg mit ca. 4,5 - 5,5 km/h hochradelt??? Den grösseren Unterschied wird dann aber im Downhill merken.:D
 
Bei Touren bis 20km merkt man den höheren Rollwiderstand nicht so sehr, beim Beschleunigen merkt man das 200g pro Laufrad schon einigermaßen. Also nicht sofort, aber wenn man mal 5 Runden auf der BMX Bahn sprintet.
Wenn man richtig lange Touren fährt, also 70-80km mit ordentlich Höhenmetern, dann wirds irgendwann fies und man ist mit dünneren Reifen deutlich frischer. Mehr Spass machen aber die groben Teile, vor allem die Dämpfung ist viel besser.

Ich bin gerade auf güntsigen Michelin All Mountain 2.2 in der Single Compound Mischung unterwegs. Scheint mir ein prima Reifen zu sein. 780g (selbt gewogen), toller Grip, günstig und ne geniale Dämpfung, schön dicke Seitenwände im Vergleich zu nem Nobby Nic. Preis von ca 22€ geht in Ordnung. Läuft auch mit Dichtmittel+ohne Schlauch prima.


Grüße Znarf
 
Wenn man richtig lange Touren fährt, also 70-80km mit ordentlich Höhenmetern, dann wirds irgendwann fies und man ist mit dünneren Reifen deutlich frischer. Mehr Spass machen aber die groben Teile, vor allem die Dämpfung ist viel besser.

Da habe ich ja nochmal Schwein gehabt, weil mir eh schon nach 40-45km (+600-700hm) Touren die Puste ausgeht... :lol:
 
Hängt davon ab wie wichtig einem die Zeiten beim DH sind, aber ich habe selten schnelle leute mit Schwalbe Reifen gesehen.......

Normal pendelt man zwischen Nokian und Maxxis,Michelin wobei ich die auswahl bei Nokian besser finde, allderdings sind auch einige zu breite Modelle dabei, schau dir doch mal den Gazza All mountain an mit etwa 6cm breite und etwa 950Gramm. Natürlich gibts auch viele die mit Schwalbe glücklich sind, die Reifen sind sehr langlebig und man bekommt die an jeder Ecke und meist sind diese wie du ja schon gemerkt aus auf Kompletträdern montiert. Problem ist auch erst mal einen Händler zu finden( also jetzt kein Online Lager) der eine Breite Auswahl an Reifen hat und auch selbst DH fährt oder gefahren ist im Wettbewerb. Dazu kommt noch das viele nicht die ambitionen haben total gestört auf der letzten Rille Berg ab zu fahren..........
 
Hier mal ein anderer Test:

Reifentest von X-Aces.com

Gazzaloddi G -> schwer aber sehr gut
Hutchinson Bulldog -> leichter

sind halt nicht an jeder Ecke zu bekommen.

Persönlicher Tip:
Kenda Blue Groove als Faltreifen
Fat Albert nur als Snakeskin (sonst empfindlich gegen Stacheln und Felsen)

Schöne Grüße, Mudface
 
Hängt davon ab wie wichtig einem die Zeiten beim DH sind, aber ich habe selten schnelle leute mit Schwalbe Reifen gesehen.......

Zwar richtig, aber total am Thema vorbei, es ging ja um Enduro-Reifen an Neurädern. Kein halbwegs vernünftiger Mensch fährt mit einem Enduro Downhill-Strecken auf Zeit. Dafür fährt man den Berg selbst hoch, entsprechend sind die Anforderungen an die Reifen völlig anders.

Auch finde ich es teilweise sehr absurd wenn allgemeine Aussagen zu Reifenherstellern gemacht werden, zum Beispiel: "Maxxis ist gut, Michelin ist schlecht."
Wichtig ist zuallererst dass man den Richtigen Typ von Reifen für den richtigen Zweck findet. Also z.b. leicht, gut rollend und vernünftigen Grip (Nobby Nic, Mountain King) für gemäßigte Touren oder großvolumig, relativ pannensicher aber von Gewicht und Rollwiederstand her erträglich (Maxxis Advantage, Big Betty) für technisch anspruchsvolle Touren, etc.
Einzig beim reinen Downhill, wo die Anforderungen fast immer gleich sind und die meißten Hersteller eh nur einen Reifen anbieten kann man Hersteller = Reifenperformance setzen.
 
oder wollen die Hersteller nur möglichst leichte Bikes in den Zeitschriften zeigen???


Ist sicher ein Hauptgrund, ebenso werden denen für "falsche Reifen" Punkte abgezogen siehe auch den Eskar am Speci Enduro:rolleyes: .
Was liegt da näher als genau das aufzuziehen was die Zeitschriften als das Nonplusultra ansehen;)
Das gleiche Spiel läuft mit den Federelementen, die müssen schon fast zwingend von Fox sein um ein super oder sehr gut zu erreichen, und dann wundern sich die Redakteure wenn alle Hersteller das gleiche verbauen:lol:
 
meiner Meinung gehen die Fatal Berts, Nobby Nics und MK gerade noch so als Alibi-Enduro-Reifen durch, aber gerade die Nobby Nics und MK sollen doch im Prinzip nur eines - nämlich das Gewicht gering halten. Wenn allle Enduros im Test bei 14,xkg liegen und ein Rad mit "richtigen" Reifen bei 15kg liegt, ist es doch beim Großteil der Leserschaft direkt unten durch, weil zu schwer.
That's it! Perfekt beschrieben.

Grip vorne ist mir auch am wichtigsten, hinten darf's gerne weniger sein, wenn der Rollwiderstand besser ist. Advantage, Big Betty hinten; vorne Minion oder Muddy Mary, zB je nach Einsatzgebiet.
 
Bezüglich der eigentlichen Diskussion gebe ich trialsrookie auch recht. :daumen:

Auch den Link für den Reifentest von Mudface finde ich gut. Leider werden immer 2.35 Minons gegen BB und Co verglichen. Wie werden dann erst die 2.5er sein? Weil die 2.35er sind ja ziemlich schmal. Die 2.5er müssen ja dann erst unschlagbar sein, oder?

Ich werde mir jetzt mal richtige Enduro-Reifen bestellen. Minon F/R in 2.5 Zoll Ausführung. Bin mal gespannt auf das Rollverhalten und den Gripp. :p
 
Leider werden immer 2.35 Minons gegen BB und Co verglichen. Wie werden dann erst die 2.5er sein? Weil die 2.35er sind ja ziemlich schmal. Die 2.5er müssen ja dann erst unschlagbar sein, oder?

Nutze derzeit 2,5"er Minion in Single Ply-Ausführung.
Die Karkasse ist ca 1,5mm schmaler als bei Fat Albert oder Nobby Nic in 2,4".
Der Reifen ist auch insgesamt deutlich weniger voluminös als ein 2,4"er Maxxis Advantage.
Optisch wirkt er aber dennoch recht "massiv" aufgrund der ausladenden Stollen.
Eigentlich passt er vom Volumen viel besser zu den üblichen Freeride-Felgen wie DT 5.1 oder Mavic 321.
Big Betty oder Advantage erfordern aus meiner Sicht eigentlich schon breitere Felgen.

Zum Fahreindruck:
Könnte nicht behaupten, daß er schwerer rollt als der Advantage, der Grip scheint mir aber vernehmbar besser, auch und gerade auf feuchtem Untergrund.
Auch auf Schnee hat er sehr guten Grip solange die Stollen noch scharf sind.
Klar; mit NN oder FA gar nicht zu vergleichen. Allerdings rollt der NN auch deutlich besser als Advantage oder Minion.

Insgesamt scheint mir der 2,5“er Minion ein ziemlich ausgewogener Reifen für Touren in anspruchsvollem Gelände. Wenn der Verschleiß noch im Bereich des Advantage liegt bin ich höchst zufrieden.
Leider gibt’s in nicht als Faltreifen.

Gruß, Uwe
 
Ich habe zwar keine reinrassige Endurofelge, aber sie sollte trotzdem breit genug sein. Ich habe Alexrims DP20 (also 20mm Innenweite). Da Bionicon auf dem Supershuttle auch leichte und schmale XD-lite Felgen mit 2.4er NN verbaut, sollten meine ausreichend sein.;)
 
Hallo Nicki-Nitro,

prinzipiell kann man fast jeden Reifen auf alle Felgen würgen.
Nur verschenkt man dadurch Potential.

Für die OEMs stellt sich die Situation anders dar.
Hier machen möglichst leichte und breite Reifen auf möglichst leichten Felgen Sinn. Breit muß der Reifen wegen der Optik sein und leicht aufgrund des nachprüfbaren Gesamtgewichts.
Breite Reifen auf schmalen Felgen führen zu erhöhtem Rollwiderstand, schwammigem Fahrverhalten, Abspringen in Extremsituationen (Sprünge, extreme Kurvenfahrten) und bei hoher Belastung sogar zu Karkassenbruch.

Diese Aspekte sind aber nur mit großem Aufwand quantifizierbar. Weder Kunde noch Presse werden dies also verifizieren.

Es ist also keine gute Idee darauf zu schielen was serienmäßig verbaut wird.

Gruß, Uwe
 
Da muss man dann aber die regionalen Eigenheiten berücksichtigen:

Amis stellen ihr Rad gerne mal hinten auf den Pickup, fahren an den Trailhead ran, fahren im Gelände/Singletrack den Berg hoch, bügeln sportlich wieder runter und gut ist. Rollwiderstand ist fast egal, weil die mit den Pickups zum Berg fahren und nicht dorthin strampeln. Massig Grip ist vielen aber extrem wichtig, Durchstichschutz gegen Dornen auch (zumindest für die trockenen Staaten), weil sie wirklich im Gelände fahren.

In Frankreich ist das Gelände zum Großteil steiniger, rauher, teilweise sehr sandig und trocken. Hutchinson Reifen spiegeln das wieder, toll im Trockenen, mittelmäßig bei Nässe.

In Deutschland werden die meisten Enduros vermutlich nicht an die Grenzen gebracht, weil die Waldwege zu gut ausgebaut sind. Um die Ortschaften rum ist viel Schotter und Asphalt, Rollwiderstand zählt hier als Killerkriterium, selbst bei den Enduroreifen.


In Österreich und der Schweiz kommen die meisten eh mit jedem Rad und jedem Reifen quasi jeden Trail runter. Wenn man schon als Kind die geilsten Berge vor der Türe hat, kommt die entsprechende Fahrtechnik von ganz alleine.

In England ist es feuchter, tiefere und weiche Böden. Die finden Matschreifen und Allrounder prima -> Conti Slash und Edge...


Die Specialized Reifen sind bei den Amis beliebt, funktionieren dort auch ganz passabel. Hier in Deutschland/Europa sind die aber nicht sooo prima (Resolution und Enduro...) und dementsprechend unbeliebt, werden in Tests mit Punktabzug bestraft und beim Kauf sofort ummontiert.


Unkommentiert lasse ich jetzt mal stehen, dass Produktmanager manchmal nicht auf regionale Besonderheiten achten (Speci Reifen). Dass manche Hersteller mit Eigenmarkenkomponenten noch ein paar € mehr abgreifen wollen behaupte ich auch nicht (Scott Reifen auf dem Carbon Ransom für $$$, letztes Jahr glaube ich :))


Grüße Znarf
 
Hi Znarf,

das ist ja sehr interessant, was Du schreibst. Da versteht man nun so einiges. Regionale Eigenheiten sollte man beim Verkaufen schon berücksichtigen. In anderen Bereichen wird das ja auch gemacht. Vermutlich sind die Sales-Manager der Bikeindustrie einfach noch nicht so professionell und eher noch Amateure.

Aber französische Bike-Magazine würde ich eh nicht lesen. Erstens kann ich kaum Französisch und zweitens mag ich keine Franzosen (ich arbeite mit zuvielen zusammen, bin also ein wenig geschädigt).:D

Erhält man die amerikanischen Magazine auch in Deutschland oder nur online?
 
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