BrakeForceOne – neue Wunderbremse?

BrakeForceOne – neue Wunderbremse?

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Es tut sich was auf dem Bremsenmarkt! Nach dem Start von Maguras hochmodern hergestellter, ultraleichter MT8 und Formulas Oval mit ovalen Kolben und Speedlock stellt die Brakeforceone GmbH eine Bremse mit bei Fahrrad-Scheibenbremsen „bisher noch nicht eingesetztem Funktionsprinzip“ vor – und verspricht, dass man nach ein bis zwei Tagen Eingewöhnung nichts anderes mehr fahren will.

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BrakeForceOne – neue Wunderbremse?
 
Habe einige Bekannte die die XTR Trail fahren, mir sind noch keine Probleme bekannt.
Ich denke das dein Problem wirklich (hoffentlich) nur eine Ausnahme ist.:daumen: Aber weiterhin viel Spass damit.
 
Ich habe meine BFO am Wochenende mal eingebremst.
Aufm Tandem mit 150kg.
Vorn mit 203er Origialscheibe und hinten mit 203er Disc von Hope für Rohloff.

Anfangs ist die Bremsleistung, wie bei allen Bremsen erstmal mager und in Verbindung mit dem gewöhnungsbedürftigem Druckpunkt sicher erstmal komisch.
Nach dem wir die Bremse aber im gelände einmal richtig heiß gefahren hatten, veränderte sich die Bremsleistung deutlich.
Ein Finger reicht vollkommen aus um die Fuhre sicher und vor allem sehr zügig zum stehen zu bekommen. Als Tandem-Captain merkt man das ja leider deutlich, wenn einem der Helm der Stokerin beim Anbremsen in den Rücken hackt.

Sehr seltsam ist die Wegabhängige Bremsung aber trotzdem. Normaler weise ist man ja gewohnt, dann die Beläge mit möglichst definiertem Druckpunkt an der Scheibe anliegen und man dann die Bremskaft über die Fingerkaft modulieren kann.
Bei der BFO hat man überhaupt keinen Druckpunkt, wenn man den Hebel im Stand zieht. Macht man das allerdings während Fahrt wäre man schon längst über den Lenker abgestiegen.
Hat man sich allerdings an die Wegabhängigkeit der Bremse gewöhnt, kann man sehr fein dosieren und bestimmt die Progression selbst. Ich musste lernen, dass dies sehr wichtig ist, damit mir die Dame hinter mir nicht immer gegen die Wirbelsäule "nickt".

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Bremse verhält, wenn sie auf richtig langen abfahrten auch mal richtig heiß geschliffen wird und die Scheiben anlaufen.
Aktuell ists für mich die leichteste fürs tandem zugelassene Scheibenbremse, die nach nur wenigen Hm eingebremst ist und dann sehr gut funktioniert.

Einen Minuspunkt der idiellen Kategorie bekommt natürlich der "billig" wirkende Plastehebel. Bei einer Bremse, die ohne Scheiben und Adapter 800€/Satz kostet ist das einfach nicht schick - auch wenn es auf die Funktion einen neagtiven Einfluss hat

Felix
 
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Sehr seltsam ist die Wegabhängige Bremsung aber trotzdem. Normaler weise ist man ja gewohnt, dann die Beläge mit möglichst definiertem Druckpunkt an der Scheibe anliegen und man dann die Bremskaft über die Fingerkaft modulieren kann.
Bei der BFO hat man überhaupt keinen Druckpunkt, wenn man den Hebel im Stand zieht. Macht man das allerdings während Fahrt wäre man schon längst über den Lenker abgestiegen.
Hat man sich allerdings an die Wegabhängigkeit der Bremse gewöhnt, kann man sehr fein dosieren und bestimmt die Progression selbst. Ich musste lernen, dass dies sehr wichtig ist, damit mir die Dame hinter mir nicht immer gegen die Wirbelsäule "nickt"...

Hallo Felix,
kannst du sagen, wie man mit diesen Eigenschaften zurechtkommt, wenn es "zapplig" wird? Also auf dem verblockten Singletrail, wo auch mal die Hand/der Lenker unvorhersehbare Bewegungen macht? Besteht die Gefahr, da aus Versehen mal voll zu ziehen? Oder meinst du, das ist kein Problem?
Kein Druckpunkt heißt ja letztendlich - und ich bitte um Aufklärung, falls ich das falsch sehe - das ich nicht wirklich erfühlen kann, wann ich voll bremse, sondern es letztendlich nur am Anhalten des Fahrrades merke.
Auch interessant wäre mal eine Einschätzung bezüglich des Wärmeabbaues - beim Tandem sollte ja ordentlich Hitze entstehen, die eine große Vierkolben Bremse theoretisch ja besser abbaut als eine mit Zwei Kolben. Hast du da schon einen Vergleich?
 
Hallo Felix,
kannst du sagen, wie man mit diesen Eigenschaften zurechtkommt, wenn es "zapplig" wird? Also auf dem verblockten Singletrail, wo auch mal die Hand/der Lenker unvorhersehbare Bewegungen macht? Besteht die Gefahr, da aus Versehen mal voll zu ziehen? Oder meinst du, das ist kein Problem?
Kein Druckpunkt heißt ja letztendlich - und ich bitte um Aufklärung, falls ich das falsch sehe - das ich nicht wirklich erfühlen kann, wann ich voll bremse, sondern es letztendlich nur am Anhalten des Fahrrades merke.

Na reicht es nicht vollkommen, die Verzögerung am Rad zu spüren?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer beim Willen zu Bremsen das Bremsen vom Widerstand am Bremsgriff anhängig macht.
Da die Bremse über einen weiteren Hebelbereich dosierbar ist, würde ich die Gefahr dass man unvermittelt am Hebel reißt als geringer einstufen.
Und wenn du im Gelände, weil es etwas holpert deine Bremse nicht mehr im Griff hast, dann hast du sowieso andere Probleme als das Funktionsprinzit der Bremse.


Auch interessant wäre mal eine Einschätzung bezüglich des Wärmeabbaues - beim Tandem sollte ja ordentlich Hitze entstehen, die eine große Vierkolben Bremse theoretisch ja besser abbaut als eine mit Zwei Kolben. Hast du da schon einen Vergleich?

Für eine Zweikolbenbremse ist der Aluklotz, den ich da an Rahmen und Gabel geschruabt habe schon ordentlich groß. Da hat ne Hope M4 tendentiell nicht mehr Fleisch um Abwärme aufzunehmen.
Ich kenne mich mit der Termodynamik einer Disc nicht aus, würde aber sagen, dass da auch viel Wäre an in der Luft rotierende Disc abgegeben wird, wo sie ja auch entsteht.
Deswegen habe ich ja auch vorn und hinten die großen Teller verbaut.

Gruss, Felix
 
Für eine Zweikolbenbremse ist der Aluklotz, den ich da an Rahmen und Gabel geschruabt habe schon ordentlich groß. Da hat ne Hope M4 tendentiell nicht mehr Fleisch um Abwärme aufzunehmen.
Ich kenne mich mit der Termodynamik einer Disc nicht aus, würde aber sagen, dass da auch viel Wäre an in der Luft rotierende Disc abgegeben wird, wo sie ja auch entsteht.
Deswegen habe ich ja auch vorn und hinten die großen Teller verbaut.

Gruss, Felix

Wir sind kürzlich zusammengesessen und haben uns ebenfalls über das Thema "Wärmeaufnahme und Ableitung" unterhalten. Darunter waren auch zwei Maschienenbauing.
Problem ist nicht die "Grösse ansich" des Bremssattels, sondern wieviel Material an ihm dranhängt. Und da die Bremse so leicht ist, ist auch weniger Material am Bremssattel, der die Wärme effektiv aufnehmen kann.

Kurz nochmals zu der Bremspower:
Man liest ja immer, dass die BFO bei 180 N Handkraft einen Verzögerungswert von 10 m/sec2 bringt.
Jetzt habe ich mal die Gustav M verglichen, die kommt mit "nur" 100 N auf einen Wert von 7,9 m/sec2.
Dachte, dass die BFO übersetzt wäre und für höhere Verzögerungswerte weniger Handkraft benötigt wird :confused:
 
Das sind doch alles Laborwerte. Auf dem Trail wird man diese Werte schon rein aus physikalischen Gründen niemals erreichen - im Ebenen nicht und hangabwärts schon dreimal nicht.

Davon abgesehen musst du auch bedenken, dass die Gustav eine Vierkolbenbremse ist.
 
Sorry, my mistake. Dachte die drückt von beiden Seiten. Hatte nur das Bild von den zwei Rundungen im Gehäuse im Hinterkopf.
 
Und da die Bremse so leicht ist, ist auch weniger Material am Bremssattel, der die Wärme effektiv aufnehmen kann.
Nein. Die Bremse ist so leicht, weil der Bremshebel so leicht ist. Wie viel der Bremssattel wiegt, also wie hoch dessen Masse ist, insbesondere im Vergleich zu anderen Bremssätteln, ist unbekannt. Das Gewicht nur von Bremssätteln verschiedener Bremsen hat wohl kaum jemand bisher nachgewogen. Aber vielleicht hat ja hier jemand ein paar Gewichtsangaben vorliegen.
Sorry, my mistake. Dachte die drückt von beiden Seiten. Hatte nur das Bild von den zwei Rundungen im Gehäuse im Hinterkopf.

Schwimmsattelbremse, müsste eigentlich ewig schleifen. Kann mich allerdings nicht mehr an die Fahrt damit erinnern.
 
@ Yukio

bei korrekter Montage schleift an der Gustl nichts, einzig wenn Du etwas am Bremshebel zupfst schleift sie.....Kolben liegen sehr rasch an der Scheibe an.
 
Na reicht es nicht vollkommen, die Verzögerung am Rad zu spüren?...

Nein, zumindest für mich absolut nicht. Ich weiß jetzt nicht, was du so fährst, aber bei mir ist es auf technisch schwierigen Trails schon so, das ich mich quasi am Druckpunkt orientiere. Jedenfalls glaube ich, das es so ist. Und zwar dann, wenn es eng/steil/gefährlich wird und ich in erhöhter Bremsbereitschaft sein muss, um es mal so auszudrücken...
Mich würde echt mal interessieren, was S3/S4 Trailbiker, Freerider etc. zu der Bremse sagen. Also Priorität nicht Bremskraft, sondern Dosierbarkeit im Wilden.
 
Das kann ich mir, wie du es schildest nicht so recht vorstellen.
In dem Moment, wo du am Hebel nen Druckpunkt spürst, ist die Bremse (zumindest alle, die ich bisher hatte) doch schon zu, verzögert also bereits ganz ordentlicht.
Den Druckpunkt an der BFO spürst du beim Bremsen natürlich schon, aber eben an Hand von erreichter Verzögerung.

Aber wie es ist, wenns richtig wild zugeht, vermag ich natürlich nicht zu sagen.

gruss, felix
 
Nein, zumindest für mich absolut nicht. Ich weiß jetzt nicht, was du so fährst, aber bei mir ist es auf technisch schwierigen Trails schon so, das ich mich quasi am Druckpunkt orientiere. Jedenfalls glaube ich, das es so ist. Und zwar dann, wenn es eng/steil/gefährlich wird und ich in erhöhter Bremsbereitschaft sein muss, um es mal so auszudrücken...
Mich würde echt mal interessieren, was S3/S4 Trailbiker, Freerider etc. zu der Bremse sagen. Also Priorität nicht Bremskraft, sondern Dosierbarkeit im Wilden.

Genau das hat mich während und nach der Testfahrt auch beschäftigt, dass der schwammige Druckpunkt die Bremsleistung verfälscht.
Vielleicht ist es auch nur Gewöhnungssache, aber ich möchte den knallharten Druckpunkt meiner Gustav M nicht missen.
 
bei unendlich langer abfahrt mit konstanter geschwindigkeit und konstantem gefälle, stellt sich ein stationärer Fließprozess ein, bei dem für die Scheibe gilt: Q.ab=-Pt. Pt=(v*sin(π))^2*m/2

bitteschön, scheibe für diesen Sonderfall thermodynamisch beschrieben
 
...
Aber wie es ist, wenns richtig wild zugeht, vermag ich natürlich nicht zu sagen...

Danke für die Info erstmal.
Ich würde es total gern mal ausprobieren, ich kann mir nicht vorstellen, das ich damit auf dem Trail so richtig klar komme. Jetzt - fahre an beiden Bikes die alte Code, eben weil ich deren Feedback so mag - kann ich auch vor dem Druckpunkt ganz klar spüren, wie weit es bis zum Anker ist. Dieses Feedback gibt mir sehr viele Sicherheit und ich kann mir ohne längeren Test nicht vorstellen, ohne zu fahren.
Einem intensiven Test stehen aber leider ca. 900 EUR (auf den mir möglichen Beschaffungswegen) und die Skepsis wegen der seltsamen "Einfahrgeschichten" gegenüber...:(
 
bei unendlich langer abfahrt mit konstanter geschwindigkeit und konstantem gefälle, stellt sich ein stationärer Fließprozess ein, bei dem für die Scheibe gilt: Q.ab=-Pt. Pt=(v*sin(π))^2*m/2

bitteschön, scheibe für diesen Sonderfall thermodynamisch beschrieben

Um es in "Lutz" Worten zu Sagen... der Prof. hat gesprochen! :o

Bis morgen du Tiefflieger! ;):D

ps

Ich fahr jetzt nach Hause und zieh wieder die Spikes auf den Hobel... für Maximale verzögerung bei Schnee und Eis, egal mit welcher Bremse! ;)
 
bei unendlich langer abfahrt mit konstanter geschwindigkeit und konstantem gefälle, stellt sich ein stationärer Fließprozess ein, bei dem für die Scheibe gilt: Q.ab=-Pt. Pt=(v*sin(π))^2*m/2

bitteschön, scheibe für diesen Sonderfall thermodynamisch beschrieben

Ich glaube fast, das ist ein bisschen dürftig oder vielleicht hast du meine Worte nicht genau genug verstanden?
Solche Formeln kann man überall nachschlagen, das ist Basiswissen; wie ich immer sage: Klippschule.
Nein, nein, ich meinte die komplette Lösung anhand einer konkreten vorhandenen Bremse, für verschiedene Geschwindigkeitbereiche, sagen wir mal von 0-50 km/h, berechnet für jeden Stundenkilometer.
Weiterhin jeweils gesondert nach turbulenter und laminarer Umströmung berechnet. Und natürlich auch unter Berücksichtigung des durch Konvektion, Strahlung und Leitung abgegebenen Wärmestroms unter Berücksichtigung der jeweiligen Übergansbereiche aller Mechanismen zur Wärmeübertragung von thermischer Energie.
Also bitte, wenn schon, dann komplett, mit allem Zipp und Zapp.

Ach ja, das alles soll präziese berechnete Vorhersagen über das tatsächlich auftretende thermischen Verhalten von Bremsscheiben machen.

P. S. Sonst fällt mir gerade nichts ein, was man sonst noch berücksichtigen müsste, aber das kann ich ja noch wahlweise erweitern.
 
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