Welcher Gravelreifen überlebt eine Stadt wie Berlin?

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Berlin
Ich bin vor Kurzem auf den Gravelzug aufgesprungen und aktuell suche ich noch nach einem Reifen, der in einer Stadt wie Berlin nicht durchlöchert wird, also sehr pannensicher ist. Ich muss immer erst 10-20km fahren, bis ich aus der Stadt raus bin und auf den Strecken hat man quasi konstant ein Meer aus Glasscherben zu überwinden.

Meine bisherigen Erfahrungen auf einer 20mm Felge bei einem Fahrergewicht von 80kg:
  • WTB Byway 40mm, Luftdruck um die 3.5 bar: Hinterrad hat innerhalb von einem Monat ca. ein Dutzend Durchstiche erlitten, die Lauffläche ist super empfindlich. Vorderrad etwas besser. Durch Tubeless wurden viele der Löcher geschlossen, ohne dass ich sie bemerkt hätte, aber nach einem weiteren Monat ergaben sich immer mehr Löcher, die die Dichtmilch nicht dichten konnte.
  • Schwalbe G-One RS 45mm, Luftdruck um die 3 bar: direkt auf der ersten Tour bei der Rückfahrt ein Riesenloch im Hinterrad gehabt. Ging mit Salami gerade so zu flicken. Danach auf der nächsten Tour direkt weitere Löcher, Dichtmilch hat komplett versagt, auch winzige Löcher werden nicht dicht. Vorderreifen bisher ohne Probleme.
  • Schwalbe G-One Allround 45mm: Ersatz fürs Hinterrad, hält bisher dicht, aber auch nur wenig gefahren.
Jetzt mal unabhängig vom Rollwiderstand: welchen Reifen würdet ihr für eine Reifenhölle wie Berlin empfehlen, welcher bei 40-50mm Breite liegt?

8ova53.jpg


Hier die Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse:
  • Pirelli Cinturato, Speci Pathfinder Pro, Vittoria Terreno Endurance: robust und rollen gut
  • City Reifen wie Schwalbe Marathon oder ContactUrban: kein Gravel Reifen, aber sehr pannensicher
  • Eclipse Schlauch mit Eclipse Dichtmilch: damit wird jeder Reifen pannensicher
  • Tubolito X-Tubo-CX Schlauch: ein Jahr Garantie gegen Platte, allerdings mit 130g nicht der leichteste
 
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Als recht pannensicher gilt ja immer der Specialized Pathfinder.
Wie dem auch sei - deine Drücke sind verdammt hoch.
 
Zu dem Marathon: die Optik ist etwas speziell, aber preiswert und Lauffläche sieht sehr fleischig aus. Kommt schon mal auf die Liste.

Der Pathfinder sieht ebenfalls gut aus, hatte ich ganz vergessen.

Ich habe noch einen Satz Maxxis Rambler und Pirelli Cinturato H im Auge, wobei die Maxxis keinen nennenswerten Pannenschutz besitzen.
 
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Köln ist nur bedingt mit Berlin vergleichbar aber durchaus mit ähnlichen Problemen behaftet.....ich verwende Michelin wild run,echte Langläufer aber nicht als Tubeless,sondern mit Schlauch und Milch, funktioniert prima das ganze mit 4 bar.
Ich pendel durch einen sozialen Brennpunkt und einem Gewerbegebiet, das ist Herausforderung für jeden Reifen....
 
Vittoria Terreno Endurance wäre meine Wahl. Entweder als Zero oder Dry, je nach Bedarf.

Bin mit den verstärkten Vittoria Straßenreifen in Berlin Jahrelang gut gefahren.
 
Hatte in Berlin Marathon am Stadtrad und am Dropbar Panaracer Pasela PT.
Bin damit (fast) Pannenfrei 3Jahre jeden Morgen durch den Görli.
 
Marathon Supreme, aber den produziert Schwalbe nicht mehr also was auch immer der Nachfolger sein soll. Beste Kombi aus Gewicht, Rollwiderstand und Pannensicherheit (5 von 7)

Dem Pathfinder vertrau Ich hingegen nicht so ganz in der Stadt. Bin bei 3-4 Platten, immer in der kalten Jahreszeit wo das ganze Streuzeugs liegt.


Den semi slick Bruder Receptor hatte Ich für die Stadt oben - aber nicht lange. Katastrophe wie anfällig der war
 
Von Schwalbe Stadtreifen kann ich nur abraten, außer die haben den Wetgrip in den Griff bekommen.
Ich glaube TPU Schlauch mit Dichtmilch und ggf Einlage ist die beste Lösung. Kannste jeden Reifen mit fahren,also auch den aktuellen behalten. Kannst im Notfall wenn alles nichts hilft unterwegs schnell den Schlauch wechseln. Verlierst am wenigsten Rollwiderstand. Gravelreifen sind ja für viel weniger Bar ausgelegt ist mir noch eingefallen. Da hilft dann nen Stadtreifen auch nur semibedingt. Außer du fährst weiter diese 3,5 Bar. Kann übrigens auch daran liegen. Da der Reifen die Scherben nicht gut überollen kann mit zuviel Bar, sondern sie reindrückt.
 
Ich habe gerade gesehen, dass ich noch zwei alte ZTR Crest MK3 Felgen mit 23mm habe, eventuell baue ich mal auf die um, dann sollte auch weniger Luftdruck möglich sein.

Gestern bin ich eine 50km Tour mit Schwalbe Allround und RS gefahren, vorne unter 2 bar, hinten 2.7 und das fuhr sich sehr gut. Ich versuche es mal mit 2.5 hinten. Der Byway hat sich bei niedrigen Drücken so träge auf Asphalt angefühlt, das habe ich wohl auch auf die anderen Reifen übertragen, ohne es auszuprobieren.

Ich habe auch das Gefühl, dass die Straßen jetzt im Sommer schon deutlich sauberer sind. Eventuell hatte ich im Winter einfach nur Pech und ab jetzt halten die Reifen.
 
Ich habe gerade gesehen, dass ich noch zwei alte ZTR Crest MK3 Felgen mit 23mm habe, eventuell baue ich mal auf die um, dann sollte auch weniger Luftdruck möglich sein.
Die 3 mm machen den Bock nicht fett. Du fährst auch für 20c viel zu hohe Drücke. Die 45er würde ich niemals über 2 bar fahren!

Ich würde auch weg von klassischen Gravelreifen gehen, er was aus dem Schwalbe Marathonsegment.
 
Ich habe auch das Gefühl, dass die Straßen jetzt im Sommer schon deutlich sauberer sind. Eventuell hatte ich im Winter einfach nur Pech und ab jetzt halten die Reifen.
Mich wundert eh ein bisschen dass dir die Scherben bisher so zu schaffen gemacht haben. Bin aber weder den Byway noch irgendwelche Schwalbe Gravel Reifen je gefahren, kann also gut sein dass die sehr anfällig sind.

Aber Scherben waren in all meiner Zeit in Berlin (und sonstigen Großstädten) nie das große Problem, moderne Reifen halten die eigentlich recht gut ab. Richtig fieß sind Metallspäne und Keramiksplitter. Industriegebiete mit Metallbetrieben sind da oft viel schlimmer als jedes Partyviertel.
 
Bei mir war es definitiv Glas. Einmal habe ich drei kleine Glassplitter gleichzeitig aus dem byway gezogen, die da schon länger drin saßen. Ich wohne in Schöneberg und mein Arbeitsweg geht über den Potsdamer Platz zur Friedrichstraße und an praktisch jeder Kreuzung sorgen Alkis dafür dass mindestens eine Flasche täglich über den Radweg verteilt wird.
Die 3 mm machen den Bock nicht fett. Du fährst auch für 20c viel zu hohe Drücke. Die 45er würde ich niemals über 2 bar fahren!

Ich würde auch weg von klassischen Gravelreifen gehen, er was aus dem Schwalbe Marathonsegment.
Das Vorderrad ist schon umgebaut und bleibt auch so. Unter 2 bar hinten kommen mir sehr wenig vor, da drückt sich der Reifen schon im Wiegetritt ordentlich durch. Aber ich werde bei Gelegenheit mal testen, wo das untere Limit liegt.
 
Meine Freundin und ich fahren seit mehreren Jahren Conti RaceKings in der RaceSport Variante durch Berlin. Wir hatten nicht einmal einen Platten... Das Profil der Reifen sorgt für etwas Abstand zum Boden - das könnte der Schlüssel sein. Wenn ich daran denke wie oft wir durch Glasscherben fahren :rolleyes:
Ich fahre die Dinger meistens mit 40 Psi.

Edit : Sorry, ist kein Gravel-Reifen !...
 
Pathfinder Pro, was pannensicheres gibts in der Klasse fast nicht.
Oder gleich einen Marathon Plus, rollt aber schlechter.
 
Mit MTB Reifen hatte ich bisher auch noch keinen einzigen Platten. Am HT fahre ich den Cross King, da der Speed King damals nicht lieferbar war. Aber 2,7 bar fände selbst ich sehr viel.

Pathfinder habe ich jetzt schon öfter gehört, der kommt definitiv auf die Einkaufsliste!

Tpu Schlauch von Eclipse mit hauseigner Dichtmilch, mit denen kannste auch ne Schutzeinlage verwenden die zwischen Reifen und Schlauch liegt.
Das hört sich noch interessant an! Geht das auch mit anderer Dichtmilch? Die von Eclipse ist reichlich überteuert (100 Euro pro Liter).
 
Mit MTB Reifen hatte ich bisher auch noch keinen einzigen Platten. Am HT fahre ich den Cross King, da der Speed King damals nicht lieferbar war. Aber 2,7 bar fände selbst ich sehr viel.

Pathfinder habe ich jetzt schon öfter gehört, der kommt definitiv auf die Einkaufsliste!


Das hört sich noch interessant an! Geht das auch mit anderer Dichtmilch? Die von Eclipse ist reichlich überteuert (100 Euro pro Liter).
google mal tpu + dichtmilch, da gibts genug die behaupten es gibt welche die für TPU freigegeben sind bzw. funktionieren. Laut eclipse brauch man aber weniger, also 1ml je mm Reifenbreite, die für Tubolito freigegeben brauch das doppelte, und man muss auch weniger nachfüllen so 10-20ml je nach Reifenbreite alle 3 Monate. Außerdem brauch man kein extra Injector, die Tube passt genau rauf. China TPUs und Andere haben meist ein verengtes Ventliloch unten im Schlauch, selbst wenn der Ventilkern entfernbar ist. Da geht das mit der Milch natürlich nicht. Also für Gravel ist eine Tube für 10€ Ideal. 80ml rein und 20ml für unterwegs.
Da kommt man ja auf das selbe Gewicht wie beim MTB Reifen mit 120ml Dichtmilch, merke ich gerade.
TPU braucht wohl auch weniger, weil es langsamer luft verliert mit Loch(Loch zieht sich zusammen glaub ich durch Materialeigenschaft). Butyl explodiert ja förmlich allesgrößer als nen Schleicherloch
 
Inzwischen gibt es ja eine große Auswahl an TPU Schläuchen, sind die Eclipse besonders pannensicher, oder kann ich jeden TPU Schlauch von einem bekannten Hersteller nehmen?
 
Inzwischen gibt es ja eine große Auswahl an TPU Schläuchen, sind die Eclipse besonders pannensicher, oder kann ich jeden TPU Schlauch von einem bekannten Hersteller nehmen?
habe ich doch geschrieben, wenn du Dichtmilch nehmen willst, geht bei den Meisten nicht, weil das Ventil(die Hülse, nicht der Kern) unten zu eng ist. Tpu waren am Anfang extrem anfällig am Ventil zu Schlauchübergang, mittlerweile einigermaßen gelöst. Aber Eclipse arbeitet da mit Metall, zuätzlich geklemmt und Tpu kann sich nicht ins Ventlloch drücken. Sind glaub ich zurzeit die Besten. TPU Material ist glaub ich überall fast gleich, aber Faustregel ist umso schwerer die sind umso sicherer, viele bieten auch zwei Versionen an nomal und light . Preise für hochwertige ab 25€ in Deutschland, China 5-10€, habe China aber durch...
 
@Stefan090801 sollte zu dem Thema was wissen, der macht Glasscherbendauertest in Hamburg :D
Habe ich da meinen Namen gehört?
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Bei täglichem Scherbenslalom würde ich auch eher in Richtung Marathon Plus gehen. Wenn es aber doch ein Gravelreifen sein soll, dann bin ich aktuell von den Pirelli Cinturato Gravel Reifen begeistert. Ich fahre zur Zeit die H, S, M und RC Pellen in 40 und 45er Breite auf 20-25c Felgen. Tubeless bei 80kg Lebendgewicht mit einem Druck von um die 2,5 bar.

Letztes Jahr hatte ich mit WTB Reifen und insbesondere mit dem Tufo Speedero sehr schlechte Erfahrungen gesammelt. Nach 15.000km hatte ich einige Durchstiche und musste 10 Maxalamis verwenden um die Reifen dicht zu bekommen. Zum Ende des Jahres hatte ich dann fast alle Räder auf Pirellis umgerüstet. Mit denen läuft es deutlich besser. Da habe ich mir nach insgesamt 7.500km erst einen Durchstich eingehandelt.
 
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