Ostix - von den Dolomiten nach Griechenland

Nach nem Blick auf Deine Karte (noch ohne Pfeil?) rätsel ich welche Richung Du planst: durch Italien (hast schon diverse Linien) oder weiter im Osten (hast ebenso viele Linien) . Möglich wäre ja auch via Spanien und dann mit nem Frachter durchs Mittelmeer…. Bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Zeltkrempel ist nicht zu sehen, also darf Specki auf warme Nachtruhe vertrauen?
Berge zu kalt, Tage zu kurz, Zelt daheim.
 
Gerne am Rechner. Kommt Kettle mit? Oder bist Du diesmal alleine unterwegs? Ich freue mich auf Deine Beiträge;).
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29.09. 16:00 Forcella Roa, 2620m

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Zurück vom Peitlerkofel erstehe ich an der Schlüterhütte genügend Nachmittagsvorratskalorien in ansprechend panierter Schnitzelform und grinse mich dann meistens flowig auf einem isohypsenden Höhentrail hinüber in Richtung Kreuzjöchl.

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Von ein paar kurzen Schiebetragereien abgesehen, ist das Wegerl quasi ein Dolomitentraum.

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Kreuzjöchl im Blick, Roa-Scharte im Blick.

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Von etwas näher in der Zoomlinse betrachtet, sieht's schon nicht mehr ganz so wild aus.

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Irgendwann wird's dann ernst, der Flowtraum ist erst mal ausgeträumt, steil klettert der Wanderweg Nummer 3 vom Kreuzjöchl hinauf in Richtung Felsen.

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Die Gegend hier auf der Nordseite der Puez-Gruppe ist wie aus dem Dolomitenbildband geschnitten: Spitze Felszacken über grünen Almwiesen, keine Bäume im Weg, so muss das sein.

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Roa-Scharte... ich komme!

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Blick zurück.

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Blick nach vorne. Na gut, fahrbar ist da eigentlich nix, auf den gut vierhundert Höhenmeter hinauf in die Scharte. Aber es sieht halt geil aus, mit der leichten Neuschneeauflauge. Also Poserpic.

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Das entspricht schon eher der Realität. Die letzten einhundert sind quasigarstig und beinahe bösartig steil. Außer mir und der Wanderspionin ist kein Mensch unterwegs heute Nachmittag, fast schon ein bisserl zu einsam für einen Dolomitenhöhenweg Ende September. Fühlt sich irgendwie so an, als ob ganz oben ne unüberwindbare Schneewächte oder ein Felssturz oder sonst irgendwas Böses den Weiterweg verhindern könnte.

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Kommt aber nix, also ist grinsen angesagt. Alles in allem ist der Uphill über die Nordseite der Forcella Roa weniger schlimm als gedacht. Ein paar Stravapixel könnte der durchaus vertragen.

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Und die Südseite ist sowieso viel flacher, ...

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... da ist jetzt vermutlich spätnachmittäglicher Herbstflow angesagt!
 
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Ich fahr dann mal wieder los. Fährt jemand mit?
Natürlich fahren wir (in Gedanken) mit!
....und wieder mit einem auf euch umgedichteltem Lied:

Der Himmel fängt auf Kreta an Lied von Olaf Malolepski (ex Flippers)

La-la-la-la-la-la-la-la
Jetzt sitzen alle ringsherum
zurück bei Stuntzi im Forum,
um zu lesen seine Zeilen,
bei den Bildern zu verweilen.
Es ist so schön wie immer.
Wir haben uns lange schon gefragt,
wohin ihr wohl als nächstes fahrt.
Wir tanzen, lachen und wir singen
und die Gläser klingen,
denn so schön ist Griechenland.
Die Tour fängt an in den Dolomiten,
in Gedanken wir euch begleiten.
Können wir nur fröhlich sein
wenn Stuntzi fährt über Stock und Stein?
Stuntzi fängt die Tour mal an
und irgendwann kommt Kettle ran
Denn mit den Beiden, finden wir,
sind wir gerne lesender Passagier.
 
29.09. 17:30 Forcella Roa Südseitentrail, 2200m

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Die Südseite der Roa-Scharte kommt verglichen mit dem steilen Norden beinahe gemütlich daher...

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... und bietet ein angenehm typisches Dolomitenwegerl...

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... aus den steilen Felsen hinab ins grüne Gras. Maximal S2, oft leichter, da darf man schon mal grinsen. Hmm... beim Raufschleppen hab ich auch schon gegrinst, muss ein toller Übergang sein.

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Kaum fünf Uhr und die Sonne steht schon tief, ...

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... als ich an den Geislerspitzen vorbei hinab zur Regensburgerhütte fliege. Hier bleib ich dann auch, ist sowieso gerade Zeit zum Abendessen. Was für ein geiler Dolomitentag, so darf's gerne weiter gehen. Wird's zwar vermutlich nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt, genannt Wetterbericht. Egal, heute ist jedenfalls schon mal eingetütet... die Roa-Scharte war ne Erstbefahrung für mich. Soll's tatsächlich noch geben in den Dolomiten, da freut man sich besonders, wenn's so gut funktioniert.

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Apropos Befahrung: Puez-Geisler-Naturpark... bekannter Dolomitenhöhenweg... Fußgängerhighway im Sommer... tut euch und den Wanderern einen Gefallen und fahrt's hier außerhalb der Saison, nicht am Wochenende, früh morgens oder spät abends, der übliche Krempl halt. Das gilt mittlerweile sowieso beinahe für die gesamten Dolomiten, im August hat man hier nix verloren. Also passt's eh :-).
 
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30.09. 15:15 6er Trail von der Seceda nach St Ulrich, 1800m

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Heute so la la, das Wetter ist eher ein bisserl fragwürdig. Die Dolomiten scheinen in diesem Jahr wirklich einen ziemlich depperten Herbst zu erwischen. Komisch, kenn ich sonst eigentlich nur ganz anders um diese Jahreszeit.

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Wie auch immer: Von der Regensburgerhütte bringt mich ein garstig steiler Skigebietsuphill...

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... hinauf auf die Seceda. Was ist denn jetzt kaputt?! "Off-season" hat sich augenscheinlich noch nicht bis ins Grödner Tal rumgesprochen, hier steppt der Seilbahnbär geschäftig wie den ganzen Sommer über und karrt ein paar tausend Touristen täglich von Sankt Ulrich hinauf zum Instagram-Hotspot Seceda-Grat. Heute warten die Menschenmassen allerdings vergeblich auf den Killershot, insgesamt ist alles zu grau und zu sonnenlos und ohne Gipfel. Hatte mit dem Gedanken gespielt, von hier oben die Querung hinter in Richtung Mittagsscharte zu nehmen. Der übermäßig ollgestopfte Trail verspricht allerdings wenig Spaß und viel Ärger, außerdem taugt das Wetter weiter oben eh nix.

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Dann halt anders: Ich such mir eine zunächst skipistige...

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... und später geiltrailige Abfahrt auf dem 6er hinunter ins Tal nach St Ulrich und verbringe den Nachmittag im Lastminute-Spa eines Wellness-Hotels.

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Abends kommt freilich die Sonne wieder raus. Tolle Wurst, das hilft jetzt auch nix mehr. Egal, morgen ist auch noch ein Tag. Vielleicht probier ich die Mittagsscharte dann noch einmal.

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Außer Spesen nix gewesen, aber der 6er von der Seceda ins Grödner Tal runter ist schon relativ geil. Kann man mitnehmen, wenn man sonst nix anderes zu tun hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
01.10. 12:00 Mittagsscharte aka Forcella Mesdi, 2600m

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Bin zur ersten Gondel an der Seilbahn unten in Sankt Ulrich, um heute den Menschenmassen ein Schnippchen zu schlagen. Allerdings steht dort schon ein Haufen asiatischer Touristen in einer langen Schlange, ja spinnen die denn komplett?! Was wollen die alle so früh am Berg?! Dann will die freundliche Kassenlady auch noch unglaubliche 38E für eine einzelne Auffahrt zur Seceda hinauf, glaube die Grödner haben nicht mehr alle Steine auf der Schleuder??! Für das Geld fahr ich eine Woche lang Bikepark in Val d'Isère und hab einhundert Kilometer geshapeten Singletrack statt eintausend Japaner vor mir auf dem Wanderweg zwischen den Skipisten durch. Irgendwie stimmt das Verhältnis da nicht mehr. Egal, dann strampel ich halt selber rauf: Ist eh ehrlicher. Der Querungstrail auf dem Seceda-Grat fällt dann halt aus, aber wegen dem bin ich sowieso nicht hier.

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Etwas weiter rechts und ein paar hundert Meter von Gondeln und Skipisten entfernt, ist dann Ruhe im Karton. Hier ist kein Mensch mehr, besser ist das.

mittagsscharte-uphill3.jpg

Und wo ist denn jetzt die Mittagsscharte?

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Gefunden.

mittagsscharte-uphill5.jpg

Da geht's rauf.

mittagsscharte-uphill6.jpg

Ist vermutlich ne ziemliche Schnapsidee mit dem Bike, ...

mittagsscharte-uphill7.jpg

... aber wo ich schon mal in der Gegend bin, probier ich das auch.

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Obenrum wird's etwas garstig, ...

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... und deutlich unangenehmer als die Forcella Roa nebendran von vorgestern. Entgegenkommende Wanderer raten zur Umkehr, angeblich wäre der Weg auf der anderen Seite noch viel schlimmer. Na herzlichen Dank, aber die letzten paar von den fünfhundert Schleppmetern schaff ich jetzt auch noch.

mittagsscharte-trail0.jpg

Mittagsscharte erreicht, ...

mittagsscharte-trail1.jpg

... und der Trail nach Norden sieht erst mal gar nicht so schlecht aus. Nur das Panorama ist mir während des langen Anstiegs von Sankt Ulrich irgendwo abhanden gekommen, sehe nix. Aber verlaufen kann sich hier sowieso nicht, besonders breit ist die Mittagsscharte ja nicht. Dafür umso steiler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Cliffhanger... :D

Und top, dass Du doch noch einen Bericht über die Roa Scharte nachschiebst, war schon traurig, dass da nix mehr kommt.

Bin gerne dabei, aber südlich der Dolomiten werd ich leider nix/kaum was beizutragen wissen.
 
Auch wieder mit dabei (als meist stiller Mitleser) 🫣
Ich hoffe, dass Wetter wird etwas besser, am Wochenende geht’s für mich auch für ein paar Tage nach Brixen.
Weiterhin gute Fahrt und danke fürs Mitnehnen 👍
 
Gerne auch dabei, gute u. spannende Reise innen Süden - ein paar goldige Herbst-Tage gibt es dieses Jahr dann aber doch auch noch hoffentlich 🙏

Danke schon jetzt für Deinen Reisereport!
 
01.10. 12:00 Mittagsscharte aka Forcella Mesdi, 2600m

mittagsscharte-uphill1.jpg

Bin zur ersten Gondel an der Seilbahn unten in Sankt Ulrich, um heute den Menschenmassen ein Schnippchen zu schlagen. Allerdings steht dort schon ein Haufen asiatischer Touristen in einer langen Schlange, ja spinnen die denn komplett?! Was wollen die alle so früh am Berg?! Dann will die freundliche Kassenlady auch noch unglaubliche 38E für eine einzelne Auffahrt zur Seceda hinauf, glaube die Grödner haben nicht mehr alle Steine auf der Schleuder??! Für das Geld fahr ich eine Woche lang Bikepark in Val d'Isère und hab einhundert Kilometer geshapeten Singletrack statt eintausend Japaner vor mir auf dem Wanderweg zwischen den Skipisten durch. Irgendwie stimmt das Verhältnis da nicht mehr. Egal, dann strampel ich halt selber rauf: Ist eh ehrlicher. Der Querungstrail auf dem Seceda-Grat fällt dann halt aus, aber wegen dem bin ich sowieso nicht hier.

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Etwas weiter rechts und ein paar hundert Meter von Gondeln und Skipisten entfernt, ist dann Ruhe im Karton. Hier ist kein Mensch mehr, besser ist das.

mittagsscharte-uphill3.jpg

Und wo ist denn jetzt die Mittagsscharte?

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Gefunden.

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Da geht's rauf.

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Ist vermutlich ne ziemliche Schnapsidee mit dem Bike, ...

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... aber wo ich schon mal in der Gegend bin, probier ich das auch.

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Obenrum wird's etwas garstig, ...

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... und deutlich unangenehmer als die Forcella Roa nebendran von vorgestern. Entgegenkommende Wanderer raten zur Umkehr, angeblich wäre der Weg auf der anderen Seite noch viel schlimmer. Na herzlichen Dank, aber die letzten paar von den fünfhundert Schleppmetern schaff ich jetzt auch noch.

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Mittagsscharte erreicht, ...

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... und der Trail nach Norden sieht erst mal gar nicht so schlecht aus. Nur das Panorama ist mir während des langen Anstiegs von Sankt Ulrich irgendwo abhanden gekommen, sehe nix. Aber verlaufen kann sich hier sowieso nicht, besonders breit ist die Mittagsscharte ja nicht. Dafür umso steiler.
Weil ich im Sommer grad dort war, vlt hilft dir das um es dir wenigstens vorstellen zu können 8-)
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Sehr gut. Dann erzähl mir am besten gleich mal was zu den Signature-Trails bei Agropoli im Cilento. Das ist ein relativ unbeschriebenes Blatt bei mir.
Puh... ich bin davon ausgegangen, dass es über die andere Seite der Adria geht... In Italien muss ich leider passen. Aber vielleicht springe ich in Griechenland wieder ein.
 
01.10. 13:00 Weg Nr 29 Mittagsscharte Nordseite, 2000m

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Nach den ein wenig zu steilen Stufen ganz oben in der Mittagsscharte kann ich zum ersten mal ein paar Meter rollen, ...

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... aber damit ist's auch gleich wieder vorbei. In einem normalen Herbst könnte man hier trotz gnadenlosem Gefälle vermutlich noch ganz gut runterbremsen. Aber in diesem Jahr ist das Schottermassaker zusätzlich mit feinen Eisplatten inklusive Schneeauflage garniert, da hab ich schon zu Fuß kaum Grip. Naja, sind nur ein paar Meter, bis ...

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... der Weg dann auf einmal komplett verschwindet. Herzlichen Dank, das kenn ich von den zentralen Dolomiten sonst nicht unbedingt. Ernsthaft kaputte Stückerl werden hier ansonsten recht schnell wieder hergerichtet, in der Mittagsscharte offensichtlich nicht. So verbringe ich die nächste Viertelstunde mit ziemlich unangenehmer Bergabkraxelei über losen Riesenschotter, eine Hand am Fels, die andere hält das Bike. Keine Nerven für Selfies, sorry.

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Weiter unten wird der Nebel zwar immer dichter, aber der Weg ist wieder marginal vorhanden. Langsam kann ich wieder an fahren denken, ...

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... auch wenn die gefühlten dreihundert Spitzkehren mit fünf Meter Abstand einfach brutal steil und sehr rutschbröslig daherkommen. Immerhin hab ich mittlerweile Eis und Schnee hinter mir gelassen.

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Noch etwas weiter unten löst sich der Weg dann bald schon in komplettes Wohlgefallen auf. Die blöde halbe Stunde obenrum für zweihundert Tiefenmeter ist schnell vergessen...

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... und die restlichen Eintausend hinab ins Villnöss werden dann beinahe schon zum Dolomitenflowtraum.

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Mittagsscharte eingetütet: Passt schon, aber so schnell muss ich die jetzt nicht wiederholen. Die Schlepperei von Süden rauf ist schon etwas unangenehm, der schlechte Wegzustand im Norden macht die Sache auch nicht freundlicher. Die Forcella Roa von vorgestern ist da schon deutlich fluffiger, die würde ich jederzeit wieder fahren. Jetzt reicht's dann aber auch mit den "Erstbefahrungen", das Wetter macht in den nächsten Tagen sowieso wieder die komplette Grätsche. Goldener Oktober, wo bist du?!
 
Die Mittagsscharte war schon immer so: Oben immer teilweise weglos durch sau steiles Geröll. Ist ein fieser Übergang, grade auch auf der Villnöss-Seite hoch ein langer Schlauch. Respekt für die Radüberquerung. Zu Fuss sind wir da immer durchs Geröll runtergerutscht, ging am Besten, aber mit Rad leider nicht möglich.
 
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