Hi zusammen,
das ist wohl das größte Forum wenn es um AC-Gelenksprenung geht. Da es mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen hat, teile ich gerne meine aktuellen Erfahrungen (auch wenn ich kein MTBler sondern leidenschaftlicher Tennisspieler und Snowboarder bin -> zweiteres hat mich dann zu Tossy 3 / RW 5 gebracht).
Der Sturz und damit die Verletzung ist am 20. Dez 2024 passiert. Am 23.12. kurz vor Weihnachten war „lediglich“ die Assistenzärztin am Werk, daher Diagnose und Rat: Aufgrund der vorhandenen horizontalen Stabilität und anhand des Röntgenbildes sei sie sich sicher, dass nicht alle Bänder gerissen sind und rät daher dringend von einer OP ab. Tennis sollte so in ein paar Wochen (davon nur 3 bis 5 Tage ruhig stellen) kein Problem darstellen, zur Sicherheit in 6 Wochen Kontrolle beim Orthopäden.
Der Orthopäde hat dann eine belastungsaufnahme gemacht (5 KG wasserkanister in beide Hände und Armmuskeln entspannen) und mich direkt nach Hannover zum Schulterpapst überwiesen. Das Schlüsselbein war auf der Aufnahme deutlich nach oben gewandert - Ich verfluche die erste Ärztin bis heute…
Da so viel Zeit ins Land gegangen ist, wachsen die Bänder natürlich nicht mehr zusammen.
Am 11.06. wurde ich deshalb in Hannover operiert -> Einsetzen der Gracillissehne mit Loop-Verfahren (dadurch kein bohren in Coracoid nötig) + Hakenplatte (welche 6 Wochen post OP raus kommen soll).
Die OP verlief laut dem Doc reibungslos, laut Bericht in 50 Minuten erledigt (wow!).
Warum habe ich mich für die OP entschieden?: Auch 6 Monate nach dem Sturz war die Schulter sehr instabil, bei fast allen Bewegungen über Kopf- bzw Schulterhöhe (egal ob Tennis spielen oder nur Fenster putzen) hat sich das Schlüsselbein ständig verschoben. Laut Doc + Orthopäde würde sich der Zustand nicht ohne OP verbessern (unabhängig voneinander haben mich beide gefragt: Könnten Sie gut damit leben wenn es so bleibt wie es jetzt ist? Klare Antwort: Nein!)
Ich hatte vor 12 Jahren bereits super Erfahrungen mit der sehnenplastik als Kreuzbandersatz gemacht (natürlich ist das Gelenk nicht ganz so kompliziert) und wahrscheinlich einen der besten Schulterspezialisten im ganzen Land an der Hand. Er war sich auch total sicher, dass ich dieses Jahr noch den Schläger schwingen kann, sofern alles „halbwegs normal“ verläuft.
Nun sind fast zwei Wochen um, dem Physio ist die Beweglichkeit der Schulter positiv aufgefallen, außerdem keine Schwellungen oder Blutergüsse, sein Fazit: „Der Doc weiß auf jeden Fall ganz genau was er da tut.“
Ich halte euch auf dem Laufenden