Knieschmerzen beim biken

@Tom0776 , ich denke wenn du ohne viel Druck und mit hoher Trittfrequenz schmerzfrei fahren kannst spricht nichts dagegen bis zum Termin beim Orthopäden zu radeln. Gewalttouren würde ich bis dahin meiden.
Nach Murphy ist es aber eh meist so, dass man zum besagten Facharzttermin keine / kaum noch Beschwerden hat.
So ergeht es mir jedenfalls manchmal. ;)

Übrigens, was mir bei Knieschmerzen während der Fahrt auch hilft, ist wechselnde Belastung. Also besonders am Berg mal sitzend und mal stehend pedalieren.

Viel Erfolg und baldige Schmerzfreiheit.
 
Zum Thema Knielot bin ich der gleichen Meinung wie bei den Themen Sattelneigung, Position der Bremshebel usw: Nur weil in irgendeinem Bikemagazin irgendein unterbezahlter Redakteur schreibt, dass man sein Bike so und so einzustellen habe, muss man dem noch lange nicht folgen.

Erstens ist der Mann Bikejournalist und nicht Orthopäde und zweitens sind Menschen nun mal sehr unterschiedlich.

Da sollte einfach jeder einstellen was ihm gut passt.
 
@Florent29 , sehe ich auch so. Aber es ist eine Art Grundeinstellung die man auf seine individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Ich bekomme zum Bsp. Knieprobleme, wenn der Kniewinkel zu spitz ist. Also Front Kniescheibe mit Pedalachse sind bei mir im Lot.
 
Ich habe beim Knielot Zuhause auf der Rolle experimentiert. Wenn ich 5mm nach vorne über der Pedalachse bin (mit Pendel gemessen), tut das Knie weh. Daher paßt für mich nur genau die Achse oder ein wenig zurückversetzt.
 
Schau, dass du einen guten Sportorthopäden findest. Mit der Betonung auf GUT. Da laufen leider genügend schlechte rum.
Negativbeispiel: Meine Schwester hatte unterschiedlcih lange Beine. Mehrere Jahre wurden laut Orthopäde die Schuhe alle entsprechend einseitig erhöht. Ein anderer Orthopäde schaut sich meine Schwester an, meint, "die Wirbelsäule ist krumm", Macht einen Chiropraktikergriff an ihr (bitte nicht kommentieren, ist umstritten), und von dem Zeitpunkt an hatte sie gleich lange Beine.
Positivbeispiel: Ich hatte beim zu Fuß gehen massive Schmerzen im Vorderfuß, einseitig. Beim Biken war nichts zu spüren. Der Sportorthopäde fragt "Bikest du viel? Mit Clickies?" Beides hat gestimmt (hab damals als Guide gearbeitet). Der Orthopäde meint "Kenn ich, ist eine typische Überlastungsreaktion durch die Pedale, kann bis zum Ermüdungsbruch im Vorderfuß gehen." Er hat Recht gehabt und mich richtig behandelt. Ich konnte nach zwei Wochen wieder Touren führen, ohne Schmerzen beim Gehen.
 
Öhm, ich glaub ich könnte tatsächlich ein paar Tipps geben.
Hatte schon ähnliche beschwerden. Und habe dann angefangen systematisch alles zu überprüfen, was ich bis damals als normal empfunden hatte:
Die Sitzposition ist seit Jahren weitestgehend unverändert auf meinen Bikes, also falsches Sitzen würde ich jetzt fast ausschließen.

1. Bitte mal während der Fahrt genau beobachten, ob das Knie eine dreidimesionale (statt einer 2-dimensionalen) Bewegung ausführt. Wenn das Knie beim Beugen leicht nach links oder rechts ausschert, könnte das ein Hinweis auf eine nicht optimale Ausrichtung der Cleats hinweisen. Das führt zu Kniegelenksverschleiß. Und zwar bei jeder Kurbelumdrehung.

2. Q-Faktor der Kurbelsätze überprüfen. Seit meinen Beschwerden fahre ich nur noch Kurbelsätze, die weniger
als 170mm Q-Faktor haben.

3. Weniger Sitzhöhe. Die meisten Leute lieben es einfach sich den Sattel soweit wie möglich in den Hintern zu schieben. Dann tut nicht nur das Popöchen etwas mehr weh als es müsste, es wird dadurch auch verhindert zu einer guten Technik mit hohem Wirkungsgrad zu kommen, ABER der gesamte Becken und Hüftgelenkapparat wird ebenfalls unter eine unnötig hohe Spannung gebracht. Ein paar wenige Millimeter Sattelabsenkung können Wunder bewirken!

Diese paar kleinen Maßnahmen wirken wahrscheinlich sogar vorbeugend...
 
Danke für Eure Hilfe. Also ich war am Wochenende wieder biken und habe das mal beobachtet. Würde sagen, dass ich keine 3 dimensionale Bewegung mit dem Knie machen. Die Cleats stehen so, dass die Füße eine minimale V Form machen. Also die natürliche Fußstellung. Das habe ich schon seit Jahren so und in der Regel keine Probleme.
Q-Faktor, da habe ich keine Ahnung. Ich fahre Standard 175mm Kurbel (Deore, SLX und Ultegra Compact)

Um es mal ganz platt zu beschreiben. Die Sattelhöhe ist so eingestellt, dass das linke Knie fast zu durchgestreckt ist und das rechte etwas zu sehr angewinkelt. Beim schweren kurbeln am Berg überlaste ich dann offensichtlich das rechte Knie. Fühlt sich dann so an, als fährt man mit zu tiefem Sattel. Bin nun schon 1-2 leichtere Gänge als gewohnt am Berg gefahren, damit geht es.

Wie gesagt, ich bin etwas "krumm". Man hat mir schon mal einen leichten Beckenschiefstand bescheinigt, wenn ich so recht drüber nachdenke und in alte Arztunterlagen sehe. Ist aber schon lange her und wurde damals auch mit orthopädischen Handgriffen ausgeglichen. Scheint nun aber wiedergekommen zu sein.
Na mal sehen, ende der Woche habe ich Termin beim Doc.
 
Also an deiner Stelle würde ich den Längenunterschied (egal ob wegen Skoliose oder Beinverkürzung) fachmännisch ermitteln lassen und ausgleichen. Eventuell reichen ja schon Einlegesohlen aus.
Bei Verwendung von Cleats wird das schon schwieriger, ich denke Unterlegscheiben oder Abstandshalter sind da nicht so sinnvoll. Der Klickmechanismus vom Pedal stützt sich meines Wissens auch an der Sohle ab, Könnte mir vorstellen, dass so ein Cleat mit Abstandshaltern recht hackelig aus / einklickbar ist.
Dann eher einen guten Schuster finden, der die Schuhsohle lösen kann und eine Zwischensohle einbringt. Ist natürlich nicht ganz billig. Alternativ zwei unterschiedlich lange Kurbelarme, ich denke das machen einige mit größeren Beinlängendifferenzen.
 
Da würde mich mal interessieren, wie? Magst du dazu kurz was schreiben?
Puh, ist schon länger her, ob ich das alles noch zusammen bekomme?
Was wichtig war, erst mal dem Fuß Ruhe verordnen, besonders biken vermeiden (bis zur nächsten geführten Tour). Dann hat er mir Einlagen verpaßt, ein Paar normale, und ein Paar Sporteinlagen, die einen wesentlich steiferen Aufbau haben und sich nicht biegen lassen. Durch die Sporteinlagen verteilt sich der Druck im Bikeschuh besser und gleichmäßiger. Zu den Sporteinlagen muss ich zwar was zuzahlen, sind aber Peanuts.
 
Hey @Tom0776
Ich bin zwar kein arzt, aber von dem, was du beschreibst tippe ich mal auf einen verkürzten muskel und sehnen apparat an. Und zwar ganz spezifisch die Wirkungskette vom Hüftbeuger zum quadrizeps auf der oberschenkel oberseite zum Patellarsehnenapparat bis zum Sehnenansatz unter der Kniescheibe. Beim Radfahren verkürzt der automatisch, da der viel Kraft aufwändet, aber nie ausgestreckt wird (Gebeugte Sitzposition). Wenn du nun tagsüber auch noch viel am Schreibtisch sitzt hast du den salat. Schmerzen können praktisch überall in dieser wirkungskette auftreten, wenn da was nicht stimmt.
Ich habe meine starken knieschmerzen durch Dehnübungen innerhalb von einigen Monaten in den Griff bekommen. In härteren Fällen muss man aber erstmal mit 'massage', also querflexion der Patellarsehne und eventuell der Sehne im Hüftbeuger beginnen. Ich war damals auch im MRT, bei diversen orthopäden usw. Alle haben etwas anderes gesagt aber nirgends was feststellen können. Herausbekommen hat es dann ein guter physiotherapeut in unter 25 sekunden...
Die Übungen soll dir aber dein physio zeigen, wenn es das denn ist. schließlich ist der profi ;)
Gute Besserung!
 
@alteoma301,

vielen Dank. Also der Orthopäde meinte dass mit dem Kniegelenk aus seiner Sicht alles OK ist. Er hat mit der Sonografie nach Schleimbeutel bzw. Entzündungen geschaut und die Beweglichkeit des Knies überprüft.
Alles unauffällig. Beinlängendifferenz liegt bei knapp 0,5cm, das wäre nicht groß der Rede wert.
Aber ich bin massiv verkürzt bzgl. Muskel und Sehnen im Beugebereich. Soll dringend quadrizeps und auch Wadenmuskel sowie Hüftbeuger dehnen. Dazu habe ich diverse Übungen für zu Hause bekommen.
Das habe ich jetzt ein paar Tage gemacht und tatsächlich wird es besser. Es scheint also wirklich von den Verkürzungen bzw. der einseitigen Belastung zu kommen.
 
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