Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Drei Tage durch Lippe und den Weser Radweg hinauf

Start
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nach Osten Richtung Weser, vorbei an
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Grohnde, eigentlich wollte ich auf die andere Seite - aber die Fähre fährt Montags nicht.
Dafür vorbei an der einreihigen Platanenallee
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Polle; hier bin ich nur vorbei und nicht über den Fluss
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Schloß Corvey
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Kloster Bursfelde
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Wetter gabs auch
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Bad Karlshafen, ein Stück dahinter mein Schlafplatz mit Obst fürs Frühstück
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Ziel der Weserstein in Hann. Münden
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An und Abreise war mit dem Zug, was recht gut ging. Gepäck hatte ich gefühlt zu viel dabei, das geht
sicher noch besser. Aber es war eine schöne Tour über den gut ausgebauten Weserradweg.
 
Drei Tage durch Lippe und den Weser Radweg hinauf

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nach Osten Richtung Weser, vorbei an
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Grohnde, eigentlich wollte ich auf die andere Seite - aber die Fähre fährt Montags nicht.
Dafür vorbei an der einreihigen Platanenallee
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Polle; hier bin ich nur vorbei und nicht über den Fluss
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Schloß Corvey
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Kloster Bursfelde
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Wetter gabs auch
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Bad Karlshafen, ein Stück dahinter mein Schlafplatz mit Obst fürs Frühstück
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Ziel der Weserstein in Hann. Münden
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An und Abreise war mit dem Zug, was recht gut ging. Gepäck hatte ich gefühlt zu viel dabei, das geht
sicher noch besser. Aber es war eine schöne Tour über den gut ausgebauten Weserradweg.
Heimat 💕🫶
 
Heute auch wieder unterwegs gewesen.
Auf den Plattenpass geradelt den Ricola Kräutergarten besucht und auf dem Heimweg noch beim Chessiloch vorbeigekommen wo sich die Soldaten im ersten Weltkrieg verewigt haben.
Schön wars wie immer.
Gruß vom pensionierten Ü 68
 

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Erste Etappe von Aachen nach Stolzembourg / Lux, 175 km
Nach Bahnanreise und kurzem Frühstück am Dom geht es sofort auf die Vennbahn. Hier folgen nun 125 km ein feinstes und glattes Asphaltband mit geringen Steigungen bis Troisvierges. Auf der gesamten Strecke gab es weniger Baumwurzelbruch als auf meinem Arbeitsweg.
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Café
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Vennbahn als Grenze. Rechts B, links D
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Kurzer Abstecher ins schnuckelige Monschau.
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Printen sind super Powerfood für unterwegs, hier mit Eierlikörglasur 😍
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Typisches Vennbahnunterstellhäuschen
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Kletterbrücke in Born
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Burg Reuland kannte ich nur vom Namen. Hier das Gemäuer dazu
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Der Fledermaustunnel ist für die Durchfahrt gesperrt, kann aber wohl besichtigt werden. Ich dachte mir, fahr mal vor und schau rein. Da mich ein schmuckes RR-Pärchen rasant überholte, glaubte ich, kann man durch. Wenig später war mit einem schweren Tor der Weg versperrt, weit vor dem Tunnel. Der junge Mann gebrauchte alle möglichen französischen Schimpfwörter, die ich auch verstehe. Der war total am Durchdrehen. Ich sagte, dass dort eine Umleitung sei. Er meinte, dort ginge es steil bergauf. 10 %. Ooocchhh...
Kurze Zeit später erreiche ich Luxemburg.
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Fortsetzung folgt...
 

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Ich bin zum dritten Mal im Norden von Luxemburg und immer war ich sehr angetan.
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Ende der Vennbahn in Troisvierges.
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Gedenkstätte für Auschwitz in Cinqfontaine.
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Sagte ich bereits, daß mir Luxemburg gefällt?
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Auch ohne Vennbahn perfekte Radwege
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Dann musste die halbe Eierlikörprinte dran glauben
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Abfahrt kurz vorm Camping du Barrage in Stolzembourg
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Der Fluß Our trennt mich von Deutschland.
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Klasse Etappe. Die Vennbahn wird mir irgendwann etwas dröge, aber auf so langer Strecke fast vollständig verkehrsfrei ist schon ziemlich geil.
Morgen geht's weiter, hier und hier.
 
Im Nachbardorf jede Menge Autos von sonstwo ... weil ... den Grund sehe ich im Wald vom 'Jaegersteg' aus, welcher einst 'Mappus-Steg' hiess, aber den mag man heute nicht mal mehr out of Pforze 😜

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Gern wird ja hier ueber die Bahn geschimpft und es stimmt ja auch aber es ist immerhin kostenguenstiger als mit ner teuren Blechdose an der Stauparty teilnehmen 🤣
Oder anders gesagt die fuenf groessten Nachteile von Baden-Wuerttemberg heissen A5, A6, A7, A8 (Bild) und A81

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Gestern zogen ein paar Gewitter durch. Unter dem Baum hier kommt man mit Rahmengroesse M aber noch unten durch 👍

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Zurueck im 'Haeusle'.
Wir konstatieren: Die Kinder lernen von den Erwachsenen. Und was sie lernen, spricht Baende 😁
 
Heute Morgen habe ich keine Eile loszukommen, denn erstens regnet es, und zweitens öffnet das Velogeschäft erst um neun. Nach dem ausgiebigen Frühstück montiere ich meine Regenausrüstung für die 200 Meter im strömenden Regen rüber zum eBock, dem E-Bike Kompetenz-Center in Mürzzuschlag. Der kann zum Glück nicht nur E-Bke, sondern auch Cutthie – und sehr nett ist er auch. Der Mech entdeckt an meinen alten Pads angeblich Belagsresten, und gemäss ihm hätte ich sogar noch 2-3 Abfahrten absolvieren können. Er wechselt mir auch gleich die verbogene Scheibe vorne und zeigt mir ein paar Beispiele von Alu-Scheiben, die noch stärker als meine unter Hitze gelitten haben. Bei einer ist das Alu tatsächlich geschmolzen und hervorgeronnen!

Im strömenden Regen ziehe ich weiter. Dank der neuen Beläge könnte ich wieder seelenruhig in die Berge, aber der ursprünglich geplante Hochwechsel liegt natürlich in der Regennebelsuppe. Und so mache ich mich auf den Weg zum Semmering.

Auf dem Pass oben regnet’s kaum noch, aber die Suppe bleibt.
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Ich fahre über den Weltkulturerberadweg ab. Da geht’s an grossen historischen Hotels des heilklimatischen Höhenkurorts vorbei…
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…und natürlich an der Semmeringstrecke, eine der ersten Gebirgsbahnen der Welt. Die Trassierung und die damit einhergehenden Kunstbauten sind absolut beeindruckend, und ich bewundere den Mut der damaligen Baumeister. Leider sehe ich auf dem Radweg nur einen der zahlreichen Viadukte.
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Vielleicht würde man mehr Kunstbauten sehen, und sie verstecken sich bloss im Nebel. Was ich aber klar mitkriege: die Gegend ist von Schluchten und Steilwänden geprägt. Schon mutig und eindrücklich, hier um ums Jahr 1850 eine Strecke zu trassieren!
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Gloggnitz vergällt mich mit viel automobilem Verkehr, und so esse ich nur rasch ein Sandwich und fahre dann so schnell wie möglich weiter. Richtung Ramssattel gibt’s ein bisschen Nebelstimmung.
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In Kirchberg am Wechsel schlage ich mir vor der Kirche nochmal den Bauch voll, und so habe ich nach Edlitz genug Energie, um auf meine Intuition die hören. Die sagt mir nämlich, dass ich nicht auf der Hauptstrasse nach Kirchschlag soll, sondern über die Hügel der Buckligen Welt.

Die Panoramastrasse dort oben ist wie ein Tor zum Himmel…
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…mit schönen Aussichten auf die Bucklige Welt…
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…Kühen…
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…und vor allem einer kleinen feinen Teerstrasse ohne viel Verkehr.
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Das folgende unscheinbare Bild steht für mich für den krassesten Moment, seit ich in Savièse losgefahren bin. Ich bin in den Alpen aufgewachsen, wohne ich den Alpen und habe die Alpen auf unzähligen Touren durchkreuzt. Für mich sind die Alpen etwas Unendliches, denn egal wie lange man dort wohnt und wie viele Touren man darin unternimmt – sie scheinen nie aufzuhören.

Aber sie sind nicht unendlich. Nach der Buckligen Welt hören sie auf. Und so blicke ich total ungläubig und mit Tränen in den Augen auf die scheinbar unendliche Ebene, die auf die endlichen Alpen folgt.
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Wenn ich mich umdrehe, buckelt und faltet es, dass es eine Freude ist, und dank dieser Tour und der zwei Touren vom Wallis ans Mittelmeer weiss ich, dass das 1000 km so weitergeht :love:
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Es kommt noch ein weiteres Gefühl auf: wenn auf meine unendlichen Alpen unendliche Ebenen folgen – wie unendlich gross muss dann die Welt sein!

Irgendwann komme ich von der Aussicht los und fahre weiter. Eigentlich wäre Lockenhaus ein netter Ort zum Übernachten, aber für morgen früh melden sie Niederschläge, da fahre ich den Geschriebenstein lieber noch heute bei schönem Wetter an.
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Beinahe muss ich das Unternehmen abbrechen, denn ich kann mein Handy nicht mehr laden. Aber dank einem Zahnstocher und einem trockenen Nastuch kriege ich es wieder hin, und so kann es ein letztes Mal auf dieser Tour bergauf gehen, zuerst flott auf Teer, dann noch ein bisschen über (legalen 😅) Forstweg.

Und dann bin ich angekommen: der Geschriebenstein, der letzte Gipfel der Alpen.

Wieder dieser Blick auf diese unglaublichen Ebenen.
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Und eine unglaubliche Geschichte: Werner ist auch da, und er ist sogar für einen Downhill-Biker extrem verdreckt. Der Grund? In der letzten Abfahrt ist ihm eine Wildsau ins Vorderrad gerannt!
Wir quatschen ein bisschen über die Gegend und Österreich, und auch darüber, dass hier früher der Eiserne Vorhang durchging – der Geschriebenstein bildet die Grenze zu Ungarn.

Werner weiss nicht wie es sich nach Ungarn abfährt, und so purzle ich lieber bei brauchbarem Licht nach Osten los, statt darauf zu warten und zu hoffen, dass sich im Westen vielleicht noch die Nebelschwaden lichten und den Blick auf den Beginn der Alpen freigeben.

Hach, tut das gut, nach dem doch ein bisschen mühsamen Österreich in ein neues Land zu kommen!
Ungarn empfängt mich mit sanften Hügeln in feinem Abendlicht.
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Aber hat Ungarn auch eine Unterkunft für mich? In Velem frage ich in der Openair-Bar nach. Zwei besoffene Männer bringen mich zu einem Haus, wo wahrscheinlich Zimmer vermietet werden, aber da ist niemand da.
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Ich ziehe weiter und geniesse einen letzten Blick auf die Alpen :love:
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An Kőszegszerdahely und Kőszegdoroszló vorbei komme ich nach Lukácsháza. Die Dorfnamen lassen es erahnen: die Kommunikation in Ungarn ist nicht ganz einfach. Aber am Ende finde ich dank Booking ein Bett bei einem netten Paar – ufff!
Karte.

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Bevor das Wetter wieder Umschlägt noch über ein paar Baselbieter Hügel geradelt und noch eine kleine Pause eingelegt.
Schön wars wie immer.
Gruß vom pensionierten Ü 68
 

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Die 199,68 km der zweiten Etappe hatten alles, was das Salz in der Suppe so ausmacht. Flach, wellig, steil, heiß, schnell, langsam...
Zunächst starte ich um 7 Uhr in Stolzembourg. Es gab dort eine Kupfermine, der Weg führt über das als Museum abgelegte Gelände.
Mit knackigen Rampen geht es hoch auf eine Ebene in Nordluxemburg.

Entlang von Sauer, Mosel und schließlich der Saar erreiche ich Lothringen.

Hier verbringe ich die Nacht auf dem Camping in Holving. Morgen gibt's nur eine Kurzstrecke, damit ich gegen Mittag in Saverne ankomme.

Kupfermine
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Sauerradweg
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Echternach
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Autobahnromantik
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Mosel
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Saarburg / D
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Saar mit ihrer Schleife
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Essen, was die Natur mir bietet
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Europadenkmal Berus
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ganz kleiner Grenzverkehr nach F
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Was wäre F ohne seine Schluchten? Nix Colorado de Roussillon oder Rustrel, hier bei Freyming-Merlebach / F. Die Bäume sind deutsch, die Felsen französisch.
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Ich taufe sie auf Nofretete 😍
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Freyming-Merlebach
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Ungarn! Nette Menschen, wunderbar-schwermütige Schnulzen am Radio, weite Landschaften, schönes Licht: gestern Abend habe ich mich, nach einer ersten Ungarnreise vor mehr als zwanzig Jahren, wieder verliebt :love:

Und heute? Hängt der Himmel voller Störche 😅
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Ich bin mal wieder nicht sonderlich in Form, aber zum Glück bläst mich ein kalter Nordwind nach Süden, nach Szombathely.

Gestern Abend fand ich's super in Ungarn, heute hingegen weiss ich nicht, ob’s am bedeckten Wetter, an Orbans Politik oder an meiner latenten Unfitness auf dieser Tour liegt: aber mir scheinen die Menschen bedrückter und verschlossener als vor 20 Jahren.
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Ich kurve durch Szombathely und besorge mir ein paar Forint sowie was zu essen. Beim Weg aus der Stadt führt mich die Route an der Synagoge vorbei. Ob hier Menschen ein- und ausgegangen sind, die 1945 am Präbichl ermordet wurden? Mich schaudert es ob den Grausamkeiten, zu denen die Leute fähig sind 😥
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Nach Szombathely ist nicht immer ganz klar, wo ich mit dem Velo hingehöre, aber irgendwann beginnt ein flotter Fahrradweg neben der Hauptstrasse. Es klart nicht wirklich auf, aber immerhin findet sich die Sonne auf den Feldern.
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Zwischendurch verläuft der Radweg abseits der Strasse - sehr angenehm.
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Auf den Hauptstrassen fahren die Ungarn zwar sehr schnell, aber sie überholen immer mit gebührendem Abstand. Und die Strassen sind in einem ordentlichen Zustand 🤗
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Auf ein paar hundert Metern führt meine Route über eine Hauptstrasse, die für Velofahrer, Traktoren und Pferdefuhrwerke gesperrt ist. Auf der Karte sehe ich keine Alternative, und so fahre ich die Strecke trotzdem. Interessiert kein Schwein – aber über viele Kilometer möchte ich das trotzdem nicht machen.

Bikerouter verzeichnet viele Strassen als Velorouten, was aber nicht bedeutet, dass die Strassen dann sehr verkehrsarm sind. Geht aber schon.
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Wie gesagt, ich bin nicht sonderlich in Form, und der bedeckte Himmel schlägt ein bisschen auf mein sonnenverwöhntes Walliser Gemüt. Zudem habe ich wie immer am ersten Tag in einem neuen Land meine sensiblen Antennen ausgestreckt. Ungarn fühlt sich irgendwie verhärmt an. Das Land ist definitiv nicht reich, und es fehlt die Energie von vor 20 Jahren, als man so etwas wie Aufbruchstimmung spürte.

Als ich in einem kleine Dorf Vorräte einkaufe, erwartet mich an der Kasse ein mürrisches Gesicht unter tristem Licht. Aber natürlich gibt es auch lachende Kinder am Strassenrand – und noch was anderes, was es überall auf der Welt hat: Menschen, die auf ihr Handy gucken 😂

Eine überfahrene Katze mitten auf Strasse rührt mich mal wieder zu Tränen. Ja, der Tod gehört zum Leben wie der Schwanz zur Katze, und trotzdem finde ich den Anblick von Tierkadavern immer wieder brutal. Ich lupfe die Katze ab der Strasse und improvisiere ihr mit zwei Holzstöckchen und ein paar Blumen eine kleine Gedenkstätte. Danach fahre ich in den Regen hinein und mache erstmal Pause.
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Vor Sármellék hat Gianluca in einem offen Unterstand sein Zelt aufgestellt. Wir tauschen uns ein wenig aus und witzeln darüber, dass sich unsere Tourstile diametral unterscheiden: er hat viel Zeit und wenig Geld, bei mir ist es eher umgekehrt. Seit drei Monaten tourt er Richtung Osten. Die Stimmung in Ungarn findet er auch nicht so toll, die Landschaft hingegen ziemlich hübsch. Er hat ein starkes Bedürfnis zu erzählen, und so höre ich eine Weile zu. Dabei geht mir durch den Kopf, dass ich zwischendurch auch gerne sehr viel Zeit für Touren hätte. Aber monatelang alleine umherzustreifen ist nicht einfach, und ich frage mich, wie viel Glück und Freude Gianluca in seiner grossen Freiheit tatsächlich erfährt.
Am Ende kehren an diesem trüben Nachmittag am Ufer des Mekenyei-árok zwei Menschen zurück in ihre Einsamkeit.
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Nach Sármellék nimmt der Verkehr zu, und ich komme an den Balaton.
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Noch ein paar Kilometer auf verschlammten Feldwegen, und ich erreiche das Pilgerziel dieser Tour 🙏
Die Hausmeisterin empfängt mich herzlich im Tempel von Rabten Tashi Ling und zeigt mir das schlichte Weinberghäuschen, in dem ich mich einrichten kann.
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Nach dem Nachtessen im nahen Restaurant umrunde ich noch ein paarmal den Stupa, bevor ich ins Bett falle.
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Karte.

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Nieselregen? Den einen gefällts :love:
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Ich schleiche gemütlich dem Balaton entlang nach Keszthely.
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Vor dieser Tour waren meine Träume und Pläne wie immer hochfliegend, und wie so oft bin ich auf dem harten Boden meiner Unfitness gelandet. Und so habe ich gestern mein Online-Ticket für die Rückreise ab Szeged annulliert: über 250 km in knapp anderthalb Tagen ist mir viel zu viel. Stattdessen gibt es heute mal einen Ruhetag.
Eigentlich kann man ganz einfach Tickets inklusive Fahrradstellplatz auf der Homepage der nationalen Bahngesellschaft MAV buchen, aber für die morgige Fahrt ab meinem Ersatzziel funktioniert’s nicht – der Schalter in Keszthely kann aber :daumen:
Wenn ich schon am Bahnhof bin, gucke ich natürlich auch Züge 🤗
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Keszthely hat flotte Radwege und eine ziemlich belebte Fussgängerzone.
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Mein Ziel ist Héviz. Dort liegt der grösste bebadbare Thermalsee der Welt – sowas kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Vor dem Baden gönne ich mir noch einen Falafel. Der Standbetreiber ist gerade am Vorräte liefern. Er schmeisst extra für mich die Friteuse an und stellt mir einen Stuhl vor den Stand. Danach wartet er mit seiner Freundin geduldig, bis ich fertig gegessen habe, damit er den Stuhl wieder wegräumen und abschliessen kann. Er meint noch schmunzelnd, dass nicht sicher sei, wann er wieder zurückkomme, dann verschwindet er mit seiner Freundin 🥰
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Schon hot, so ein natürlicher Thermalsee! Beim Schwimmen schwefelt das Wasser mal ein bisschen stärker, mal wird es ein bisschen wärmer. Was der Entspannung entgegenwirkt ist ein kleiner Fisch, der meine tollen Velofahrerwaden zum Anbeissen lecker findet 😆
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Total aufgeweicht tauche ich wieder auf und komme auf dem Rückweg nochmals an einem dieser Verbotsschilder vorbei (welches mich aber heute nicht betrifft).
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Telefonozz – endlich verstehe ich mal ein ungarisches Wort, aber es ist wirklich das einzige. Speisekarte, Fahrplanaushang, was auch immer: man versteht wirklich nicht ansatzweise ein Wort! Und während mein paar Tagen in Ungarn muss ich feststellen, dass die Fremdsprachenkenntnisse – falls vorhanden – der meisten Ungarn ziemlich rudimentär ausfallen. Für mich, der ich die kleinen Alltagsgespräche mit der Bäckersfrau oder wem auch immer jeweils sehr geniesse, nicht ganz einfach…
Aber es ist vielleicht besser so, denn sonst würde ich plötzlich noch in schwierige Gespräche über den Zustand meines Lenkerbands verwickelt 😅
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Eine Taigatrommel, einen Balatonblick, einen Trabi und einen Bahnübergang später bin ich wieder im tibetischen Zentrum.
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Ich gehe mit dem Mönch und der Hausmeisterin des Zentrums am Balaton essen. Der See ist grösser als der Bodensee und der Lac Léman – eindrücklich und schön!
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Ich lasse den Abend im Zentrum ausklingen.
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Vor dem Tempel findet sich eine Statue von Sándor Kőrösi Csoma, dem ungarischen Begründer der Tibetologie und Verfasser des ersten tibetischen Wörterbuchs.
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So schön, es hat aufgeklart :love:
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Und nochmal ein paar Runden um den Stupa 🙏
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Karte.

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