Durchblick Dienstrad – Teil 1: So geht Dienstrad-Leasing – Kosten, Vorteile und Wartung

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Re: Durchblick Dienstrad – Teil 1: So geht Dienstrad-Leasing – Kosten, Vorteile und Wartung
ok das mit der Leasinggesellschaft ist natürlich richtig...

Aber der Punkt Insolvenz ist trotzdem nicht ganz ohne in der heutigen Zeit.
Wie läuft das bei einer Insolvenz des Arbeitgebers?
 
Ja. Bei den meisten Anzeigen merkt man es aber. Diese wirkt sehr artikelig.
Na ja, die Marketingabteilungen der Unternehmen schreiben Pressemitteilung/Anzeigentexte so, dass sie entsprechend nach journalistischen Beiträgen klingen. Das ist ihr Job.

Darum wird hier gleich 2x ganz oben bei der Anzeige entsprechend darauf hingewiesen, um was es sich handelt.

Wenn ihr das alle immer so schrecklich kritisch seht, warum lest ihr hier immer munter weiter. Zwingt euch doch keiner.
Oder einfach mal offenen Auges die Beiträge lesen. Dann weiß man, worum es sich handelt. :ka:

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Einer meiner Mitarbeiter (MA) hat Jobrad auch in Anspruch genommen. Als AG war das mit ca. 30 min Aufwand verbunden, also easy.

Wir haben im Prinzip alle Rechnungen, die hier auch geschildert sind, durchgespielt. Eigentlich hätte es sich nicht gelohnt. Aber: Der Mitarbeiter fährt bei Wind und Wetter, im Urlaub, am Wochenende usw. mit dem Rad. Besonders bemerkenswert: Vorher war ein reiner Autonutzer und hatte mit Fahrrädern nichts am Hut. Da das Leasing auch die Verschleißteile und die Werkstattkosten abdeckt, hat er nach nun knapp 30 Monaten alle Verschleißteile schon mehrfach durchgetauscht. Es wurden auch neue Lager in den Naben, 2x ein neues Tretlager, Lenkerband usw. anstandslos bezahlt. Der Aufwand dahinter hält sich auch in Grenzen. Nach Schilderungen des MA muss er nur die Rechnungen und eine Art Bestätigung der Werkstatt, dass Verschleißteile getauscht wurden, einreichen. Ich hab da gar nichts mit zu tun.

Zusätzlich nimmt der MA 50 % des gesparten Geldes und legt das irgendwo an. Er wird das Fahrrad wahrscheinlich nicht übernehmen, sondern ein neues Leasing mit einem sehr hochwertigen Rad eingehen. Da dann auch die Komponenten entsprechend teurer im Austausch sind...möglicherweise noch attraktiver.

Aus meiner Sicht ist das (Vielfahrer und überlegtes Handeln mit dem Ersparten) schon eine Kombination, mit der das System funktionieren kann. Aber nahezu die einzige...alles anderes wird nach hinten heraus mindestens eine Nullnummer.
 
M. M. nach kommt es immer drauf an ob es sich lohnt oder nicht.

Bei mir sind es exakt 120€ netto weniger auf dem Gehaltszettel seit ich das Leasing begonnen habe. Der voraussichtliche Restkaufpreis liegt bei 1075€.

36x120=4.320€
+1075=5495€
Kaufpreis 7170€
Ersparnis=1775€

Das Rad soll übernommen werden. Zum Zeitpunkt des Leasingbeginns war das Rad definitiv nirgends mit Rabatten zu bekommen.
Full Service dabei, allerdings beinhaltet der nur lächerliche 210€ auf 3 Jahre. Also gerade mal 3 Durchsichten. Juckt mich wenig, Reperaturen mach ich sowieso alles selbst. Reifen, Antrieb, Bremsen, locker drin bei der Ersparnis…
Rente, wer weiss was wir zu erwarten haben und wie lange man lebt???
 
Wenn die Rente das einzige Gegenargument ist, müsste ich eigentlich als Beamter sofort zuschlagen!
Bei mir das gleiche Spiel. Der AG, das Land, ist nicht vorsteuerabzugsberechtigt, da geht schon mal ein riesen Sparanteil flöten. Der Steuervorteil durch die Besoldungsumwandlung ist nicht so hoch. Sozialabgaben zum Sparen sind auch nicht vorhanden. Ich habe es mal mit dem Rechner von Jobrad mit Versicherung aber ohne Service für ein 6000 Euro Rad durchgerechnet. Die Leasingrate war ziemlich hoch und nach 36 Monaten lag ich fast beim Kaufpreis. Mit Rückkauf waren es fast 7000 Euro nach 36 Monaten.
 
Das Thema Versicherung sollte unbedingt noch mal ausgeleuchtet werden.

Beispielsweise JobRad verpflichtet nämlich zu einer Fahrrad Versicherung, und wirbt auch damit, dass das Fahrrad dadurch optimal abgesichert gegen Diebstahl ist.
Der Haken an der Sache: Vor allem versichert SICH JobRad auf deine Kosten gegen Diebstahl.

Im Falle eines Diebstahls bekommst du nämlich nicht die Versicherungssumme, sondern JobRad.

Im Grunde naheliegend, aber wenn das Bike quasi abbezahlt kurz vor Leasingende gestohlen wird, und eine Übernahme gewünscht war, kassiert der Leasingpartner zusätzlich die Versicherungssumme. Du erhältst nichts.
Bestenfalls gibt es einen Nachlass für das nächste Leasingbike. Blöd, wenn man nicht weiter leasen wollte.

Dazu mehr hier, auch generell zum Thema Bike-Leasing Erfahrungen.
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst:
  • Natürlich bekommt Jobrad die Versicherungssumme, die sind schließlich der Eigentümer und damit der Geschädigte. Wenn du dir ein versichertes Rad bei 'nem Kumpel leihst, bekommt ja auch dein Kumpel die Versicherungssumme.
  • Die Versicherungssumme dürfte im Wesentlichen dem Restwert entsprechen (plus/minus ggf. dem Unterschied zwischen einer lineare Abschreibung vs. einem exponentiellen Wertverlust).
    JobRad erhält ja nicht den Neupreis wenn das 2 3/4 Jahre alte Rad geklaut wird. (Grundsätzlich besteht bei Fahrradversicherungen die Möglichkeit der Absicherung zum Neupreis. Das kostet aber mehr, und aus den Informationen, die ich auf die schnelle bei JobRad finden konnte, geht nicht hervor, dass die Versicherung den Neupreis ersetzt.)
  • Wenn das Rad geklaut wird, will JobRad den Schaden halt ersetzt haben. Würde dein Kumpel ja auch wollen. Im Gegensatz zu deinem Kumpel wird sich JobRad halt nicht darauf verlassen wollen, dass du zahlungsfähig bist und besteht damit auf eine entsprechende Absicherung.
  • Zu dem Punkt, dass du nichts bekommst, wenn das Rad kurz vor Leasingende gestohlen wird: Das stimmt nicht. Du musst die Restforderung nicht bezahlen. Ohne Versicherung ist nicht nur das Rad weg, sondern du musst auch die Restforderung begleichen, d.h. die noch offenen Leasingzahlungen plus den Übernahmepreis (da der nicht garantiert ist, kann ich mir vorstellen, dass das auch mehr sein kann. Ich hab mir die Vertragsbedingungen hierzu aber nicht angeschaut).
Insgesamt kann ich deine Kritik so nicht nachvollziehen.
 
Bei mir das gleiche Spiel. Der AG, das Land, ist nicht vorsteuerabzugsberechtigt, da geht schon mal ein riesen Sparanteil flöten. Der Steuervorteil durch die Besoldungsumwandlung ist nicht so hoch. Sozialabgaben zum Sparen sind auch nicht vorhanden. Ich habe es mal mit dem Rechner von Jobrad mit Versicherung aber ohne Service für ein 6000 Euro Rad durchgerechnet. Die Leasingrate war ziemlich hoch und nach 36 Monaten lag ich fast beim Kaufpreis. Mit Rückkauf waren es fast 7000 Euro nach 36 Monaten.
Dito. Darum verzichtete ich auf Rückkauf.
Man muss auch sehen, dass Jobrad durch die Überführung zu "Refurbish Dienstleistern" nochmal Geld verdient.
 
Übersehe ich da etwas oder ist's so, dass wenn für den Einzelnen das Leasing günstiger ist als das Bike zu kaufen, irgendjemand die Differenz übernehmen muss? Und in aller Regel ist das der Steuerzahler?
 
Übersehe ich da etwas oder ist's so, dass wenn für den Einzelnen das Leasing günstiger ist als das Bike zu kaufen, irgendjemand die Differenz übernehmen muss? Und in aller Regel ist das der Steuerzahler?
Nö, das weniger Netto des AN entspricht ja nicht der Leasingrate des AG.

Das Risiko, daß der AN am Ende das Rad nicht übernimmt und es sich nicht entsprechend vermarkten lässt, trägt hier wohl der Leasinggeber.

Ein Rad, das noch 2.000€ „Wert“ hat. Aber selbst für 1.000€ keiner nimmt, ist am Ende vielleicht sogar nur 500€ wert.
Das ist am Ende das Risiko des Anbieters.

Wenn der Markt übersättigt ist, oder die Konsumenten nur ein neues Bike wollen…
 
Ich finde es total lästig mit dem Leasing.
Ich hatte mit meinem Jobrad nen Mini Schaden und das hat über nen Monat gedauert, bis es abgewickelt wurde.
Wenn mein Rad so kaputt ist, dass ich ohne reperatur nicht fahren kann, dann hab ich ewig kein Rad.
Zum Glück hatte ich Ersatzteile auf Tasche.
 
Was gerne an Kosten vergessen wird (auch wenn es meistens nicht viel ist):

  • Geldwerter Vorteil muss versteuert werden
  • Umsatzsteuer muss teilweise gezahlt werden
  • Rente sinkt, wenn man unter der Bemessungsgrenze der gesetzl. Rentenversicherung ist.
 
Ich als Arbeitgeber mach das inzwischen so:
Die Firma kauft das Fahrrad und profitiert so von evtl. Nachlässen. Dann wird dem AN das Fahrrad zur Verfügung gestellt. Der oder die muss dann nur den geldwerten Vorteil in Höhe von 0,25% des Listenpreises monatlich versteuern.
Für die AN ist es ein Bonus der gerne in Anspruch genommen wird. Und unterm Strich ist es günstiger als die monatlichen Raten beim Bikeleasing. Egal ob die der AG oder AN bezahlt.
Coole Idee. Hast Du eine feste Laufzeit? Was passiert am Ende der Laufzeit (sofern Du eine hast)? Habt Ihr das Fahrrad über das Unternehmen versichert? Wer zahlt Reparatur? Was passiert beim Weggang des Mitarbeiters?

Wir hatten es bei uns auch diskutiert, aber mir war der administrative Aufwand zu groß.
 
Das Thema hatte ich auch. Lag aber daran, dass das Fahrrad von 9.000€ auf 4.000€ reduziert war. Bei so hohen Rabatten geht die Rechnung normal ziemlich eindeutig zum Barkauf.

Aber selbst wenn bei den absoluten Anschaffungskosten Parität herrschen würde: meins wäre Leasing nicht.
Allein schon, dass durch einen AG-Wechsel die ganze Nummer bedeutend teurer wird, ist für mich ein Ausschlusskriterium.
Wer kann schon mit Sicherheit sagen, für die folgenden 36 Monate an seinem Arbeitsplatz zu bleiben.

Plus die ganzen negative Erfahrungen der Leasingnehmer hier im Unternehmen. Nein danke.
Bei solchen Rabatten ist wahrscheinlich sogar die Finanzierung über Kredit günstiger
 
Das Rad kann für den AN deutlich günstiger als beim Direktkauf werden. So wie bei mir. Dass da natürlich noch jemand anderes kräftig dabei verdient, wird schnell klar wenn man sich mal die Bruttoumwandlungsrate ansieht:

Netto kostet mich das 120€ Rate inkl. geldwerten Vorteil und Premium Versicherungspaket pro Monat.

Brutto beträgt die Umwandlungsrate aber 209€. Abzug vor Steuer. D. h. nach Ablauf der Leasingdauer übersteigt diese Summe bereits den Kaufpreis des Rades um 354€. Dazu kommt noch die Ablösesumme von ca. 1075€.

Es sind dann 8599€ an die Leasinggesellschaft geflossen, obwohl das Rad nur 7170€ gekostet hat.

Macht ein sattes Plus von 1429€ für den Leasinganbieter.
 
Bei Übernahme nach den 36 Monaten ist außerdem zu beachten, dass sich der Restwert am UVP berechnet :(.
Bei der Übernahme nach 36 Monaten ist vor allem das zu beachten:

"In der Regel kann bei Abschluss des Leasing-Vertrages keine Garantie für den späteren Kauf sowie den Kaufpreis gegeben werden."

Das heißt du kannst, wenn es dumm läuft, ohne Fahrad aus dem Leasing rausgehen. Bei der Beispielrechnung hast du dann 2300 Euro bezahlt und stehst nach 3 Jahren wieder ohne Rad da. Das Risiko ist mir persönlich zu hoch.
 
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