Wer erklärt dem Erfinder, dass er die Praxis vergessen hat in seiner Theorie... 1. Die Zielgruppe der Leute die einen Powermeter kaufen ist begrenzt und das sind meist die völligen Bike Nerds - Das wird sich keiner ans Bike schrauben. 2. Gelände = Vibration = unrundes Treten = keine verlässlich messbare Kettenspannung. 3. das Geräusch macht mich schon im Video agro...
Es gibt schöne, integrierte und funktionierende Lösungen. Man sollte Aufwand für R&D nur dann aufwenden, wenn man A mit der Konkurenz mithalten kann oder diese übertreffen kann oder B eine bessere Technologie verwenden kann. Oder wenn der Markt so rießig ist, dass es sich über die Masse lohnt. Nichts davon trifft zu.
Ich denke schon, daß so ein Gerät seinen Markt haben könnte. Fürs Training brauchst Du den PM eigentlich nicht dauernd - GA Fahrten kannst Du auch über den Puls oder Atmung oder Körpergefühl steuern; und wenns ins Gelände geht, brauchst den PM eh nicht. Da hast Du auch mit Kurbelarm oder SpiderPMs nur Zickzack Spitzen mit >1000W und dazwischen Gerumpel von 0 bis 500. Wirklich brauchen kannst Du nen PM zur Steuerung von Intervallen, weil es ansonsten sehr schwierig ist, Leistung über kurze Intervalle konstant zu halten. 350W nach 10 Sekunden und 350W nach 5 Minuten fühlen sich
sehr unterschiedlich an*. Solche Intervalle wird man aber eher auf dem Forstweg fahren, als im Gelände.
Also könnte der Markt darin bestehen, daß sich jemand das Teil für seine Intervallfahrten dranklickt, und wenns ruppig wird, daheim lässt. Oder im Verein / Jugendbereich mal herumreicht.
Oder als günstiger Einstieg.
Mich hat der Preis ne lange Zeit abgehalten. Wenn man noch keinen PM hat, kann man sich nicht so recht vorstellen, was man damit anfangen soll. Das lese ich auch aus einigen Reaktionen hier deutlich heraus. Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die sich ihren Alltag nach Trainingseinheiten und -Plan einteilen. Da fällt PM in die Klasse Profis und Möchtegernprofis. Ich hab mir meinen eigentlich gekauft, weil Garmin ohne einen PM eigentlich keine sinnvolle Bewertung von Trainings und Touren abgeben kann; das habe ich als Mangel empfunden. Garmin weiß halt nicht, ob ich auf dem Arbeitsweg Gegenwind in Sturmstärke hatte, bergauf das schwere Rad plus Laptop, Ersatzklamotten und Getränken im Gepäck hatte oder die Kette nicht geölt (gewachst!).
Kaum hat man den PM am Rad, liefert der einem halt auch sehr aufschlussreiche Werte, die ich interessant finde auch wenn ich mein Training
nicht danach ausrichte.
*Hier mal klassisch ein Bild einer "Leistungskurve". Je nachdem wie lang, kannst Du ein und dieselbe Leistung easy (grün), OK (gelb) oder am Limit (rot) treten. Entsprechend unterschiedlich fühlt sich das halt über die Dauer, die man diese Leistung abruft, an. Man fängt quasi links an und kommt in immer schwerere Bereiche, je länger man konstant tritt. Der PM kann Dir halt rechtzeitig sagen, wie lange das, was Du gerade reinhaust, in etwa gut gehen wird. Völlig ohne verbissenes, selbstoptimiertes zähnefletschendes Training...