Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Gastrofoto rulez 😁

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Ich bin leider konditionell am Ende. Bin schon den Nachmittag im Park gelegen.
Diese Mif Cal Querung muss ich wann anders nochmal angehen, Knochenbrecher Anstiege bei ueber 40°, das geht einfach nicht.
Das faehrt man echt besser an Weihnachten 😳
Nachts ginge es von der Temperatur her, aber welchen Sinn ergibt es, unbekannte Strecken dann zu fahren wenn man nix davon sieht.
Zeitlich waere es sowieso spannend geworden

Bin zurueck ins letzte Staedtchen und direkt in die erste Bar. Jetzt plane ich um 😁
 
Am Donnerstag hatte ich tagsüber den Hund gehütet,
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aufgeräumt, das Haus geputzt, Leergut weggebracht, den Platten am E-Bike geflickt, was halt so alles anstand. Um 17 Uhr dachte ich, dass ich eigentlich noch am Abend auf eine Zweitagestour aufbrechen und mir so die Illusion einer Dreitagestour vermitteln könnte.
Bis ich alles gepackt hatte und loskam, war es schon fast 19 Uhr, also noch knapp 2 Stunden hell, und einen Plan hatte ich nicht wirklich.

Doch es war ein herrlicher Abend: Tödi und Gemsfairen im letzten Abendlicht.
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Allerdings hab ich seit einiger Zeit das Problem, dass mir beim Radeln in der Fläche nach kurzer Zeit die Hände einschlafen, darum war ich froh, als es nach knapp zwei Stunden in die Steigung zum Urnerboden ging. Bis mindestens auf 1000m wollte ich noch rauf, doch bei der ersten angepeilten Stelle hatte es Muggel, die zweite war in einer Kuhweide und die dritte zu sehr am Hang.

Also wurde es weit nach 22 Uhr, bis ich meine Hängematte aufgehängt hatte und ich war zudem schon um die Kurve rum, vor der ich Morgensonne gehabt hätte.
Obwohl ich direkt neben der Strasse hing, war die Nacht ruhig. Weil die Sonne aber eben nicht kam,
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fuhr ich ungefrühstückt los in die Sonne.
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Hinter dem kleinen Dorf fand ich eine grosse Steinplatte an der Sonne, auf der ich mein Frühstück genoss.
Anschliessend gings weiter auf den Klausenpass.
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In der Nebensaison unter der Woche ist der Klausen ein geruhsamer Pass, doch heute war schon früh (ich war um 9 Uhr oben) viel Verkehr und gefühlt an jedem Parkplatz standen die Camper dicht an dicht.

Auf dem Pass musste ich mich entscheiden, wie es weitergehen sollte. Schnell die Strasse runter, um vorwärts zu kommen, den Schächentaler Höhenweg, ein ebenso schöner wie sicherer Wert, oder links den Nordhang hoch über eine zweifelhafte Passage ins Brunnital, was ich noch nie gemacht hab? Ich führ mir die Karte zu Gemüte. Die interessante Nordseite bietet 5km Singletrail mit vielen Spitzkehren und 450 zusätzliche Höhenmeter... Es sieht nicht sehr nach Gravelbikes aus, also los!
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Nach der tollen Kurve unter dem Schärhorn wurde der Weg dann leider schnell schlechter. Zuerst ging es fahrbar durchs Gries, doch dann begann der Fussmarsch. Zum Beispiel diesen Hang runter. Vieles wäre ich auch mit meinem Enduro nicht gefahren.
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Immerhin, die Aussicht passte.
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Ich konnte auch ab und zu fahren.
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Alles in allem zog sich die Passage dann jedoch sehr. Für die 10km ins Brunni brauchte ich 2.5 Stunden... Schade, denn das Brunnital ist wunderschön, doch es ist eine Sackgasse, also weiss ich nicht, ob ich da so bald wieder hinkommen.
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Zuhinterst im Tal mach ich Mittagspause und frag mich, wie es weitergehen könnte. Ich könnte eine relativ gemächliche Runde machen und ab Unterschächen direkt den Gegenhang hoch ins Geissgrätli, doch dann wäre ich zu früh fertig. Sonst stehen noch der Susten-, Furka-, Gotthard-, Maighels- und der Oberalppass zur Verfügung. Für all diese Pässe muss ich mindestens nach Wassen, also verwerfe ich das Geissgrätli, fahr runter ins Reusstal und mach mich an den Anstieg.

Der ist weniger lustig, denn im Reusstal gibt es kaum Alternativen zur Hauptstrasse und da ist gut Verkehr.

So komm ich nach Wassen, verpflege mich mit Cola und entscheide mich gegen den Sustenpass. Dafür definiere ich den Maighelspass als Tagesziel. Das sind von Wassen noch 1500hm, wobei die letzten wieder zu Fuss zurückzulegen sind.

Von Wassen bin ich bald in der Schöllenenschlucht. Hier hat es einen tollen Radweg auf den Steinschlaggallerien, in denen sich die Autotouristen stauen.
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Einfach weil es fast obligatorisch ist: Teufelsbrücke.
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Und Andermatt. Zum Glück habe ich schon gewählt.
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Ich fahre zum ersten Mal offroad mit dem Restrap Randobag. Die Kiste ist äusserst praktisch, sehr geräumig und super zugänglich. Zudem kann man sie abmontieren und mit einem Riemen über die Schultern tragen, was im weiteren Verlauf noch wichtig wird. Laut Jan Heine sollen solche Taschen ausserdem aerodynamische Vorteile bringen 😉 Ungünstig ist, dass sie die Griffpositionen am Lenker etwas einschränkt und dass sie im groben Geläuf nicht bombenfest sitzt. Zudem sind Träger und Tasche zusammen 1.7kg schwer.

Darm geleert und Flaschen gefüllt, weiter geht's ins Unteralptal. Obwohl ich hier erst auf 1600m bin, hat es kaum einen Baum. Und zum Glück auch keine Autos mehr und überhaupt weniger Menschen.
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Was nun folgt, ist wieder suboptimal. Für knapp 500hm ist wandern angesagt. Das funktioniert gut, solange ich schieben kann.
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Doch zwischendurch führt nichts an Tragen vorbei und das ist mit dem Setup etwas ein Krampf. Die Fronttasche kann ich umhängen, doch das Rad muss trotzdem auf die Schultern. Wegen der Rakete hinten ist der Schwerpunkt ungünstig und überhaupt: Ein Rad schultern ohne Rucksack, auf dem man es ablegen kann, ist ein Krampf. Ich schimpfe mehrmals laut, doch immerhin geht es mir nicht so, wie der Frau, die mir barfuss entgegen kommt, weil sie an ihren beiden Schuhen die Sohlen verloren hat.

So ist es wie immer: Irgendwann ist es vorbei und oben ist schon rausgestuhlt.
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Allerdings ist die Sonne bald weg und so wird es schnell kühl. Ich stogle noch etwas in der Gegend rum, untersuche die Militärruine nebenan und rette da einen Rotschwanz, der verzweifelt immer wieder in die einzige noch intakte Scheibe fliegt. Anschliessend baue ich mein Zelt auf.
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gucke etwas in die Berge
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schiebe ein bisschen mögliche Routen für den nächsten Tag auf dem Handy hin und her und lösch dann bald einmal das Licht.
 
Die 68 km heute war eher unspektakulär, neue Wege für mich waren nicht dabei, dennoch hat die Runde Spaß gemacht. Es waren viele schöne Ecken dabei, und vor allem, nachdem es auf meinen sechs vorherigen Touren (2x Rennrad, 4x MTB) geregnet hatte, kein Tropfen oder Spritzer von oben oder unten... herrlich.

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Allerdings hatte ich mal wieder einen Platten. Ich hatte mir noch gedacht, dass ich vorne mal nachpumpen könnte... schon konnte ich mich in obiger Kurve (auch dank der flat Pedale) so eben auf'm Sattel halten.

Das mittige Loch war schnell gefunden. Es kam aber keine Milch, sondern eine klare Flüssigkeit raus, die leider nicht abdichtete. Hatte zum Glück ein Sackerl frische Milch dabei, konnte also nachfüllen, und im nu war das Loch zu.
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Veiglberg
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Pullacher Eis
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Eine schöne Woche allen Urlaubern und Nichturlaubern!
 
Zuletzt bearbeitet:
und lösch dann bald einmal das Licht.
Als ich mich am nächsten Morgen langsam mit dem Gefühl vertraut mache, dass ich jetzt dann aufstehen sollte, stelle ich fest, dass ich für feucht-kühle 6°C eigentlich keine Kleider dabei hab. Ausser den Velokleidern und etwas für in den Schlafsack hab ich eh nichts dabei. Also trödle ich das Aufstehn noch etwas heraus, frühstücke im Schlafsack mit meinem letzten Wasser, das ich mir am Tag zuvor gespart habe und frag mich, wann wohl endlich die Sonne kommt.
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Um es kurz zu machen: Mein Biwakplatz ist suboptimal, die Sonne geht schliesslich hinter diesem Felsklotz auf und folgt schön der Kante, wobei das Zelt immer im Schatten bleibt.
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Allerdings wecken die vier Betonpfeiler meine Neugierde. Was wohl mal eine Militärseilbahn war, scheint mir bestens als Hängemattenaufhängung zu taugen.
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Funktioniert!
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Doch genug gespielt, ich habe ja auch noch ernsthaftes Radfahren vor heute. Die letzten paar Meter zum Pass sind bald überwunden
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und die Abfahrt wartet.
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Ich wusste ungefähr, was auf mich zukommt, die Bachquerungen hatte ich jedoch verdrängt. Nr. 1 Viel weiter oben kann man nicht in den Rhein fallen.
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Nr. 2
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Fazit: Landschaftlich top, doch so richtig empfehlen kann ich das mit dem Gravelbike und Gepäck nicht. Trotzdem sauge ich die Bergwelt förmlich in mich rein.
Der Singletrail ist bald fertig, es folgt eine Kiessstrasse und dann der motorisierte Wahnsinn auf der Oberalppassstrasse. Darum folge ich weiterhin der Mountainbikeroute 1, die mich bald von der Strasse wegbringt und wieder in aussichtsreiche Höhen über Disentis führt. Die schneebedeckten Berge ganz hinten sind die Rückseite vom Tödi vom ersten Abend.
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Ab Disentis folge ich der Eurovelo Route 15, in der Schweiz bekannt als Nationale Veloroute 2 oder schlicht Rhein-Route. Die ist schlicht top. Ok, für Familien mit Zweispurmonsteranhänger vielleicht nicht.
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In Ilanz stellt sich die Frage: Links oder rechts über die Bergsturztrümmer, durch die die Rheinschlucht führt. Ich wähle links.
Bis Laax gilt es nun sowohl der Hauptstrasse auszuweichen, als auch nicht auf verblockte Wanderwege zu kommen. Das gelingt mir gut, bis ich auf eine offizielle Veloroutenumleitung stosse, die mich souverän auf die Hauptstrasse lotst und dann verschwindet. Immerhin hat es da eine Tankstelle mit Shop. Da mein Tacho zwischendurch 40°C anzeigte, ist es Zeit für eine Elektrolytpause. Der Randobag schluckt zwei Dosen und eine Packung Chips und ich fahre an einen Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht.
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Die Strecke von Laax bis Tamins ist sowieso wieder vo Feinsten. Auf 14km schlängelt die sich durch Wald, kleinräumige, heckendurchsetzte Kulturlandschaft und am Abgrund entlang
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und streift dabei kaum je Häusergruppen mit mehr als drei Häusern. Allerdings ist es weiterhin heiss und als mir an einem grobschottrigen Aufstieg fast die Elektrolyte wieder hochkommen, muss ich mich ernsthaft fragen, wie es für den Rest des Tages noch weitergehen soll.
Von Tamins erreicht man einfach Chur mit einem Bahnhof mit Zügen in alle Welt, so zB ohne Umsteigen bis Hamburg. Oder man fährt links hoch zum Kunkelspass.
Ich sitz in einen Brunnen und wäge ab: Gemütlich nach Chur oder 700 sacksteile Höhenmeter zum Kunkelspass. Irgendwo da hinauf.
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Hier hab ich es schon fast geschafft.
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Blick zurück
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und oben.
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Ich esse eine schreckliche Tüte Reis und bewundere den Sonnenuntergang.
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Anschliessend roll ich runter nach Bad Ragaz zum Bahnhof.
 

Anhänge

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Die Ferien sind vorbei, doch heute hatte ich frei 😁
Also ab an den See
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Ich hab das Gefühl, früher war weniger Russ (wir Schweizer haben ja kein ß, doch selbst in meinen Augen sieht das seltsam aus, ich meine natürlich Ruß).

Und auf den See
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Und dann habe ich gehört, dass die Glarner ein goldenes Kalb aufgestellt hätten. Da musste ich doch für alle Bovinaffinen und v.a. für @Stefan090801 nachschauen gehen.

Tadaa!
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4 Jahre Arbeit, 4 Millionen Schweizer Franken... Wer hat, der hat. Vielleicht sollten wir das Trump schenken für tiefere Zölle 🫢
 
Wie transportiert du das SUP, oder hast du es dort ausgeliehen? Sup und Rad klappt bei mir bis jetzt noch nicht 😃
Es liegt aufgerollt im Anhänger, daneben hat es noch (ein wenig) Platz für den Hund.

Alternativ hab ich auch einen grossen Rucksack, in den alles reinpasst:
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Doch das ist nur für Kurzstrecke. Heute war ich 50km unterwegs.
 
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