Gut, daß dieses Problem (Ablauf der Kette bei Rückwärtstritt) mal in den Fokus gerückt wird. Z.B. mein Fitnessrad: Die "hintere" Kettenlinie (Mitte Ritzelpaket) bei einem HG-Freilauf (135 [mm] Klemmweite) und 11-fach Ritzelpaket liegt bei y = 44.0 [mm] (Von der Radl-Längsebene bis Mitte des mittleren Ritzels (das 6.) gemessen ). Die Kontrolle gibt mit a = Abstand Mitte äußeres Ritzel zur Klemmweiten-Fläche = 4.0 [mm]
b = Ritzelabstand 11-fach = 3.9 [mm]
c = Halbe Klemmweite = 67.5 [mm]
m = c - 5 x b - a = 67.5 - 19.5 - 4.0 = 44.0 [mm]
Die Antriebs-Konfiguration (eine Dualdrive-3-Gang-Nabe mit HD-Freilauf; 11-fach XT-Kettenschaltung) hatte diese Kettenlinie vorgegeben.
Die "vordere" Kettenlinie konnte zunächst nur bei 50.5 [mm] liegen, da das Kettenblatt mit 38 Zähnen bei kleinerer Kettenlinie vorn an der Kettenstrebe "gesägt" hätte. Schon beim Aufbau hatte ich mir überlegt, einen "Blötsch" in die Kettensrebe zu drücken, um eine saubere Kettenlinie zu erhalten. Zunächst hatten aber andere Aufgaben Vorrang. Die unsaubere Kettenlinie machte beim Schalten auf die größten Ritzel gar keine Probleme (Die kleinen Ritzel profitierten wegen des kleineren Schtäglaufs davon !). Die Verbesserung der Kettenlinie habe dann erst ca. 6 Jahre später durchgeführt. Unmittelbarer Anlaß war das Ablaufen der Kette beim simultanen Schalten der Naben- sowie Ketten-Schaltung mit "Ketten-Geschbnetzeltem" (Kettensalat) , was dann aich eine neue Kette erforderlich machte. So etwas geht gar nicht !
Aus Sorge vor unerwünschten Deformationen hab ich beim Eindrücken des Blötsches einen Rahmen für die Kettenstreben gebaut. Vgl. folgende Bilder :
Für den größten Schräglaufwinkel ergibt sich: Mit tan (alfa) = (5 x b) / L ; (L = 430 [mm] = Kettenstrebenlänge) :
alfa = arctan (alfa) = 2.6 [Grd]
Nach meinen Erfahrung mit dem Schräglauf bei einer 11-fach Konfiguration gab es bei tan (alfa*) mit dem weiter außen (+ 6.5 [mm]) liegenden vorderen Kettenblatt schon inakzeptable Probleme ("Kettensalat"). Das betraf die beiden inneren (größten !) Ritzel.
5 x b + 6.5 [mm] = (19.5 + 6.5) [mm] = 26.0 [mm]
alfa* = arctan (alfa*) = 3.46 [Grd]
Der Ablauf der Kette beim Rückwärtstritt erfolgt, weil die Kette auf dem oberen Trumm praktisch keine Spannkraft entwickelt (Nichts außer der Schwerkraft des oberen Trumms spannt !) ,. denn der untere Trumm ist nun der "Last"-Trumm und der obere ist der Leer-Trumm. Evtl. hat die Schwerkraft bei anderem Einlaufwinkel der Kette (andere Umschlingung des (der) größten Ritzel(s) (kleinere Winkel als 180 [Grd] oder größere als 180 [Grd] ?) einen günstigen Einfluß. Im Zweifel ist eine experimentelle Untersuchung nötig. Bei meiner Konfiguration Rizel 36 Z und KB 38 Z ist der Umschlingungs-Winkel fast 180 [Grd}.
Nebenbei: Der von mir zunächst eingesetzte Chainglider Open erwies sich für das Problem durch seinen obern Flügel als kontraproduktiv. (Er drückt seitlich aif die Kette). Eine modifizierte Version des Chainglider Opens (Ohne Flügel mit festem Anbau am Radl-Rahmen ist angedacht, aber nicht nicht erprobt).
Die geometrischen Verhältnisse für eine 12(13)-fach Konfiguration (Z.B. Ritzel-Abstände,, Lage der Kassetten-Kettenlinie, Kette u.a.) sind mir nicht bekannt. Da wirde ich gern mal genaue Werte erfahren. 13-fach gibt es nur bei Camoagnolo und Rotor oder beim Chinamann (Ali ?).
Nach Verbesserung der Kettenlinie ist das Problem "Ablaufen der Kette bei Rückwärtstritt" für meine Kinfiguration gelöst (ca. 1000 [km] ohne Vorfälle !).
Mit freundlichem Gruß EmilEmil