29er HT - wieviel muss man anlegen, Komponenten etc

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Hallo zusammen,

jetzt ist es soweit, mein ziemlich in die Jahre gekommenes GT Zaskar (ca 15 Jahre alt) wird zum Dienstrad umfunktioniert und es muss was Neues her. Bin jetzt über diverse Hersteller- und Testseiten gegangen und habe leider total den Überblick verloren, was Ausstattung und damit auch den Preis betrifft. Mein Federgabel Knowhow ist bei RockShox Judy stehengeblieben und damals gabs nur ne Handvoll Scheibenbremsen (hab ein Magura am alten Bike).

29er solls sein, da habe ich jetzt zwei Hardtails probegefahren (Trails, Uphills, Bikepark) und das hat mir gut gefallen. Waren leider beides welche weit jenseits der 2000 € Marke, und da spielt meine Regierung nicht mit. Hardtail wird es auf jeden Fall sein, Fully mit einer ansatzweise brauchbaren Ausstattung geht auch nicht.

Auf was muss man denn bei Federgabeln und Scheibenbremsen heutzutage achten ? Was sollte mindestens drin sein ? Ich habe jetzt alles mögliche an Gabeln gesehen, von Manitou Match über RockShox Reba bis Fox Float, das selbe bei Bremsen, Hayes, Shimano, Magura ? Und die Gretchenfrage - wieviel muss man ungefähr anlegen, damit man nicht gleich nach einem halben Jahr anfangen muss, Komponenten zu tauschen ?

Danke !!
 
Ein HT in der 1k€ - Klasse ist schon ein guter Anfang, darunter musst Du Kompromisse machen. Insbesondere wenn Du die nächsten 15 Jahre abdecken möchtest. Verschleissteile wirst Du immer haben.

Ich habe gute Erfahrungen mit
Gabel: Reba
Bremse: XT (die Aktuellen von Magura sind m.e. gewöhnungsbedürftig)
Achte auf Steckachsen (ist bequem beim Radwechsel, gibt vorne deutlich mehr Steifigkeit) und eine Probefahrt.
 
So, habe nochmal eine ausgiebige Runde in den Online Shops gedreht. Was mir bei den 29ern aufgefallen ist sind die teilweise doch recht hohen Gewichtsangaben. Und dass z.B. eine Scheibenbremse garnicht so teuer ist. Was mich zu der Frage bewegt - lieber etwas mehr ausgeben und einen leichten Carbonrahmen nehmen, verschlissene Teile ggf austauschen ? Der Rahmen ist ja das was bleibt, meistens auch die Gabel. Bei Rose gibts ein 29er HT Carbon Bike für 1500 € , Fuji hat ein Sondermodell für 1600 (SLM 2.4), Canyon hat eins für 1700... lohnt die Mehrausgabe ? Hat jemand Erfahrung mit Carbon Hardtails ? Zu der Zeit als ich mein letztes Bike gekauft habe war Carbon nur bei Exoten verbaut, und die waren sauteuer...
 
Die Frage ist, was du eigentlich fahren möchtest? Du schreibst irgendwas von "Trails, Uphill, Bikepark"... das ist ein ziemlich weites Feld. Anstatt über Alu oder Carbon nachzudenken, würde ich lieber erstmal über den Einsatzzweck nachdenken. Da gibts nämlich auch bei Hardtails erhebliche Unterschiede in Sachen Geometrie und Ausstattung.
 
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29er solls sein, da habe ich jetzt zwei Hardtails probegefahren (Trails, Uphills, Bikepark) und das hat mir gut gefallen. Waren leider beides welche weit jenseits der 2000 € Marke, und da spielt meine Regierung nicht mit. Hardtail wird es auf jeden Fall sein, Fully mit einer ansatzweise brauchbaren Ausstattung geht auch nicht.

Hallo,

was interessant wäre - für welchen Einsatzbereich suchst Du? Nach Deinem Testgebiet (Trails, Bikepark) klingt es so, als ob ein Allmountain-/Enduro-HT die Stoßrichtung wäre. 2k€ als Preisobergrenze? Was mir dazu einfällt:
Trek Stache 8
Kona Honzo
Cheetah MountainSpirit
Canyon AL SLX 9.9

Mal so als Ideen für die genannten Einsatzzwecke....

Aloha!
 
Der Bikepark war ein Miniausflug und wird sicher die Ausnahme bleiben. Sportliche Cross Country Touren, Singletrails und vielleicht mal ein Hobbyrennen sind eher das was ich Sinn habe. Zum Runterbomben bin ich zu alt :D , das überlasse ich den Jungen.

Dann sehe ich auch immer mehr Bikes grad im XC Bereich mit nur noch zwei Kettenblättern vorne - hat man da überhaupt noch die volle Bandbreite ? Und werden da andere Umwerfer und Zahnkränze verwendet ? Nur falls man später mal Umrüsten will….
 
Na ja, das erweitert natürlich den Kreis der Aspiranten. Wenn Du auf ein optimales Preis/Leistungsverhaeltnis aus bist, dann sind Canyon und Cube sicher gute Adressen. Im Alusegment sind dann Schaltungskomponenten auf dem Level SLX und XT drin. Federgabel Rock Shox Reba oder eine einfache Fox 32. Einfach im Sinne Zugstufeneinstellung und Lockout, keine Druckstufe etc. Aber das braucht es auch nicht. Bei Carbon machst Du ein paar Abstriche bei den Komponenten. Aber meiner Meinung nach ist das der bessere Weg. Komponenten sind schnell getauscht, ein Rahmen eher nicht.

Aloha!
 
Zum Thema Carbon Rahmen: lies mal hier. Genau dieses Problem wird bei einer 2-Fach Kurbel aber nicht auftreten.

2/3 Fach umrüsten: geht. Musst nur alles Tauschen. Evt. kannst Du die Zughüllen weiter nutzen, ist aber keine gute Idee.
 
Wie groß ist denn normalerweise der Gewichtsunterschied zwischen einem Carbon- und einem guten Alurahmen ?
 
2/3 Fach umrüsten: geht. Musst nur alles Tauschen. Evt. kannst Du die Zughüllen weiter nutzen, ist aber keine gute Idee.

Bei Shimano muss man nur Kurbel und Umwerfer tauschen. Die Schalthebel der Umwerfer gehen für 2- und 3-fach.

Ich finde die Trek Superfly Serie sehr empfehlenswert. Ab dem Superfly 7 gibt es Steckachsen an Gabel und Rahmen. Das Rahmengewicht beträgt nur ca. 1.450 g. Das Gesamtgewicht liegt bei ca. 11,5 kg. Wenn du mehr Geld ausgeben willst, ist dieses bei den Laufrädern gut angelegt. Räder, Reifen, Schläuche, Bremsscheiben und Kassette bieten die Möglichkeit, das Gewicht deutlich unter 11 kg zu drücken.
 
Wie groß ist denn normalerweise der Gewichtsunterschied zwischen einem Carbon- und einem guten Alurahmen ?

Zwischen dem o. g. Rahmen des Trek Superfly und einem Carbonrahmen der gleichen Preisklasse nur 100 g bis 200 g. Das ist m. E. den Aufpreis nicht wert. Das Geld ist im Laufrad-Tuning deutlich besser angelegt, weil sich leichtere Laufräder deutlich mehr auf das Fahrverhalten auswirken als das Rahmengewicht. Oder merkst du am Fahrverhalten, ob deine Wasserflasche voll, halbvoll oder leer ist?

EDIT: Bei anderen Alu Rahmen können es aber auch 400 g bis 500 g sein. Kommt halt auf den Hersteller an.
 
Bin auch letztes Jahr nach meinen aktiven Zeiten in den 90ern (habe selbst ein Zaskar, zwei Rockys und ein Dynamics) wieder eingestiegen und bin seit November voll von 29" überzeugt :D

Stichwort Carbon:

Carbon ist recht empfindlich und für mich auch recht speziell zu fahren. Ich habe mehrere Alu-Hardtails und ein Carbon Starrbike. Würde als einziges Bike keinen Carbonrahmen haben wollen, da man dann ständig aufs Material aufpasst. Mein Carbonrahmen wiegt in 48 cm Grösse 1350 Gramm (ohne alles), mein Niner EMD 1780 Gramm (Alu, mal zum Vergleich). Hätte ich einen Niner Air 9 Rahmen, käme der auf ungefähr 1600 Gramm – das sind dann 250 Gramm Unterschied für 70% Aufpreis. Einen Carbonrahmen um die 1000 Gramm würde ich sowieso nicht mehr fahren wollen, aber ich wiege auch 95 Kg.

Das Geld würde ich, wie schon oben erwähnt, lieber in gute Laufräder investieren. Vor allem in vernünftige Felgen mit 25 mm Maulweite!

Du klingst ja auch bzgl. Deines Einsatzbereiches so, dass Du nicht nur stumpf Kilometer bolzen, sondern es auch mal laufen lassen willst. Mit einem Bike, das ein grösseres Spektrum als stumpfes XC Geschrubbe abdeckt, wirst Du also mehr Spass haben.

Insofern würde ich nach einem Rahmen schauen, der

• 120 mm abkann
• um die 72° Sitzwinkel und <= 70° Lenkwinkel hat
• Kettenstreben um die 435 mm hat

So hast Du ein Spassgerät, mit dem Du auch gut den Berg hochkommst.

Kandidaten, die generell erstmal in diese Schema passen, gibt es einige. Der Preis sei mal aussen vorgelassen, Du solltest Dir erstmal einen Überblick über die Geos verschaffen, sind alles 29":

• On One Parkwood
• Nicolai TB
• Cotic Solaris (Stahl)
• Niner ROS 9 (Stahl)

Die aufgeführten Rahmen sind explizit keine Basis für reinrassige Rennfeilen, sondern tolle Allrounder, die ein breites Feld abdecken. Das Gewicht steht da natürlich nicht an erster Stelle. Rechne mit 1.800 - 2.200 Gramm für einen Alu-Rahmen und mit 2.200 - 3.000 Gramm für einen Stahlrahmen. Stahl ist zudem noch etwas komfortabler.

Generell kann man sagen, das grundsätzlich die Alurahmen alle ziemlich gleich sind und die Hersteller teilweise ordentlich zulangen. Bei Nicolai ist es wg. der Produktion in Deutschland noch gerechfertigt, bei den ganzen Asia-Produktionen m. E. nach nicht. Klar sieht ein teurer Rahmen besser aus, weil die Lackierung hochwertiger ist, ansonsten war es das. Das On One Scandal V2 z. B. kostet(e) um die 250,– EUR, ein Niner EMD 700,– EUR. Der EMD hat ein tolles Finish und coole Hydroform-Rohre, wiegt aber genau soviel wie das Scandal und von der Steifigkeit nehmen die sich auch nichts.

Bzgl. der Ausstattung: Ich habe eins meiner Bikes komplett mit SLX ausgestattet. 2x 180 mm, 2x 10 – wenn man nur auf's Preis-/Leistungsverhältnis schaut, braucht man nichts hochwertigeres. Die SLX fkt. perfekt beim Schalten und Bremsen. Das Multirelease der XT ist nett, aber da kann man ja z. B. nur die Trigger der XT nehmen und den Rest SLX lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich gutem Konzept an. Wenn ich mir allerdings die im Raum stehenden Preise so ansehe glaube ich dass ich noch eine Weile meinen Zaskar weiterfahre und hoffe auf günstigere Modelle nach Jahresmitte.... Ich will ja nicht nach einem halben Jahr schon anfangen müssen, Teile auszutauschen.
 
Hört sich gutem Konzept an. Wenn ich mir allerdings die im Raum stehenden Preise so ansehe glaube ich dass ich noch eine Weile meinen Zaskar weiterfahre und hoffe auf günstigere Modelle nach Jahresmitte.... Ich will ja nicht nach einem halben Jahr schon anfangen müssen, Teile auszutauschen.

Gib mal nicht so schnell die Hoffnung auf. Viele Hardtails haben in letzter Zeit eine flachere Geometrie bekommen, die sie besser touren- und abfahrtstauglich machen.

Das hier:
http://www.canyon.com/mountainbikes/bike.html?b=3173#tab-reiter2

erfüllt schon mal zwei von drei Punkten auf holgersens Checkliste: kurze Kettenstreben mit 434 mm und 70º Steuerwinkel.
Wenn du da noch vorne einen traktionsstärkere Reifen (z.B. Trailking 2.2") drauf ziehst, wird das Rad schon deutlich trailtauglicher und ist trotzdem noch zum Kilometerschrubben geeignet.
 
Einen Vorschlag hätte ich hierzu auch: Das Stevens Colorado 401.

Ich fahre das Teil selber und es hat einen der leichtesten Alurahmen auf dem Markt.

Ausstattungsbedingt ist es sehr gut ausgestattet. Hat sogar noch eine 3-fach Kurbel.
Allerdings fahre ich das 2013er Modell das sich durch die Bremse vom 2014er Modell unterscheidet.
Das 2014er hat Shimano XT Scheibenbremsen, das 2013er Avid Elixir 5.

Einziges Manko bisher Shimano SLX-Trigger-Schalthebel. Das lässt sich auf jeden noch leicht beheben. Triggerschaltgriffe á la XT und XTR findet man auf dem Bikemarkt oder bei Bike-components günstig.

http://www.stevensbikes.de/2014/index.php?bik_id=37&cou=DE&lang=de_DE

Ich hatte 1.600 € bezahlt dafür.

Bin zufrieden mit dem Bike, habe lediglich eine 20 mm Riser Bar (Easton Monkey Bar EA70) montieren lassen, für eine etwas aufrechtere Sitzposition.
Weitere Baustellen sind noch andere Griffe und anderer Stattel für Schmerzfreiheit auf Langstreckentouren, sowie größere Bremsscheiben. hab den Eindruck dass die 180/160 mm Scheiben mit meinem Gewicht von ~ 85 kg etwas überfordert sind.

Es fährt sich agil, wendig und ich lasse es gerne mal krachen mit dem Bike. Als Wiedereinsteiger für mich der ideale Wiedereinstieg nach einem alten Pakka Epsilon aus den späten 90er Jahre mit damals recht leichtem Stahlrahmen.
 
Einen Vorschlag hätte ich hierzu auch: Das Stevens Colorado 401.
Ich fahre das Teil selber und es hat einen der leichtesten Alurahmen auf dem Markt.

Das ist mal wieder so ein "ich fahr Bike xy und bin zufrieden und ihr müsst das jetzt auch toll finden" Beitrag.
Hier gings u.a. um einen breiteren Einsatzbereich und Trailtaugliche Geometrie mit etwas flacherem Steuerwinkel, den genau das von dir genannte Rad mit 72º nicht hat.

Setzen. Sechs.
 
Das ist mal wieder so ein "ich fahr Bike xy und bin zufrieden und ihr müsst das jetzt auch toll finden" Beitrag.
Hier gings u.a. um einen breiteren Einsatzbereich und Trailtaugliche Geometrie mit etwas flacherem Steuerwinkel, den genau das von dir genannte Rad mit 72º nicht hat.

Setzen. Sechs.

Also ich muss mich ja nicht mit den ganzen Geometrien und so penibel genau auseinandersetzen. Ich bin ja kein Geometriefetischist.
Ich habe nicht einmal gewusst, dass mein Rad einen 72° Steuerwinkel hat. Danke für den Hinweis. ;)

Meine Absicht war das nich, anderen zu sagen, was ich toll finde. War vielmehr ein HT-Tipp mehr auch wieder nicht.

Was ist denn schon trailtauglich? Wenn man sich die heutigen CC-Rennstrecken anschaut, sind sie anspruchsvoller geworden. Anscheinend kann man ja auch mit CC-Feilen richtige Trails fahren. Wenn manns kann, kann man ja auch ein Cyclocross nehmen. ;)

Bislang war noch nicht genau die Rede von was Trailtauglichem.
 
So, nach längerem Hin und Her hab ich ein neues Spielzeug - ein Fuji Tahoe 1.1 29er . Hat schon paar Ausfahrten hinter sich und macht richtig viel Spaß. An der Sitzposition, vielmehr dem Cockpit muss ich noch etwas feilen, Lenker mit mehr Kröpfung und etwas längerer Vorbau, sonst passt alles.

Danke allen, die mir mit Ratschlägen geholfen haben !
 
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