[A] The last stop of the line - oder Wenn fixe Ideen starrgängig bleiben.

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Für alle, die nicht alles Lesen wollen: hier gehts zum Bike



Teil 1
Über fixed gear bikepacking - Entwurf für einen Custom Rahmen​


Einleitung

Mit ein paar habe ich ja schon drüber gesprochen und ich hab ne Weile gebraucht mich zu entscheiden, aber ich denke es ist durchaus fair diesen letzten* echten Aufbau hier mit Euch zu teilen.

Noras Bikepacking FXGR.jpg


Viel mehr als das - und die Konsolidierung mit der Rahmenbauerin meiner Wahl - gibt es gerade noch nicht. Aber die Teileauswahl geht voran und natürlich kann ich Euch was zum Vorhaben erzählen.

Die Vorgeschichte
Matt Chester ist schuld. Natürlich. Aber nicht nur, weil jemand schuld sein muss - und ich kann das genauso natürlich nicht sein - sondern weil er mir den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass sich Berge, bikepacking, off road und fixed gear nicht ausschließen müssen. Das ist nun schon eine Weile her und auch wenn ich mit meinem Chester



nie 100% warm wurde, tät ich ihm heuer noch eine Chance geben. Aber denkste, @Horst Link will nicht. Nun denn. Aber das Chester ging ja auch, um ein bisschen was für den Hummer flüssig zu haben.

Nach Herbst 2018 hab ich denn immer wieder diverse Versuche unternommen ein fixes Dropbar Rad für die Geländenutzung aufzubauen. Most notably:

die Gazelle:



und das Raleigh:

IMG_20220916_151932.jpg


Beide waren super bequem aber leider auch super zu groß - die Gazelle hatte ne Sitzrohrlänge von 64cm! Beiden gemein war eine Überstandshöhe von 87cm - eindeutig zu viel...

Neben Matt Chester muss nun aber noch Mark Hudson, der Archivar des Rough Stuff Fellowship und die durch ihn wieder in die allgemeine Erinnerung geratene wunderbare Welt von alten Rädern in unmöglichen Gegenden genannt werden. Beiden verdanke ich auf sehr unterschiedliche Art und Weise meinen Hang zu fixen Rädern mit ansprechendem Design.

Neben der unsäglichen Rahmenhöhen ansonsten passender Rennradrahmen und der Unmöglichkeit ein Bike nach meinen ästhetischen, baulichen und technischen Vorstellungen auf Grundlage alter oder neuer MTBs zu schaffen - das Tao von Eric/Heroux bereitete mir etliche schlaflose Nächte und noch mehr Tagträume - hatte ich mich gegen Jahresende durchgerungen, dem Rahmenbau noch eine Chance zu geben ...

Viel Spaß :)


---
* Es gibt natürlich kleinere Projekte, wie Räder für Kind 2, Freund*innen und womöglich auch in Zukunft noch ein Rohloff-Umbau des Hummers, wenn Kind 1 nicht irgendwann selbst fährt oder wir sowas wie den Hase Pino kaufen um weiter Touren fahren zu können. Aber was für mich werde ich hiernach eher nicht mehr machen - wozu auch :)
 
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Re: [A] The last stop of the line - oder Wenn fixe Ideen starrgängig bleiben.
Hilfreichster Beitrag geschrieben von µ_d

Hilfreich
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von µ_d

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Erster :love:

Warum aber nicht einfach alte Rennradrahmen in passender Größe verwenden?
Die müssen ja nicht immer 60+ Rahmenhöhe haben ;)
 
Erster :love:

Warum aber nicht einfach alte Rennradrahmen in passender Größe verwenden?
Die müssen ja nicht immer 60+ Rahmenhöhe haben ;)
Weil die dann immer ein zu kurzes Steuerrohr haben, was nen laaaannnngen Vorbauschaft nach sich zieht, was dann, vor allem beladen und im Gelände sich dann alles angsteinflößend verwindet.
(Vielleicht liegt das auch an meinem links-grün-versifften Wohlstandsgewicht mit dieser veganen Bioernährung).
 
Einleitung

Mit ein paar habe ich ja schon drüber gesprochen und ich hab ne Weile gebraucht mich zu entscheiden, aber ich denke es ist durchaus fair diesen letzten* echten Aufbau hier mit Euch zu teilen.

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Viel mehr als das - und die Konsolidierung mit der Rahmenbauerin meiner Wahl - gibt es gerade noch nicht. Aber die Teileauswahl geht voran und natürlich kann ich Euch was zum Vorhaben erzählen.

Die Vorgeschichte
Matt Chester ist schuld. Natürlich. Aber nicht nur, weil jemand schuld sein muss - und ich kann das genauso natürlich nicht sein - sondern weil er mir den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass sich Berge, bikepacking, off road und fixed gear nicht ausschließen müssen. Das ist nun schon eine Weile her und auch wenn ich mit meinem Chester



nie 100% warm wurde, tät ich ihm heuer noch eine Chance geben. Aber denkste, @Horst Link will nicht. Nun denn. Aber das Chester ging ja auch, um ein bisschen was für den Hummer flüssig zu haben.

Nach Herbst 2018 hab ich denn immer wieder diverse Versuche unternommen ein fixes Dropbar Rad für die Geländenutzung aufzubauen. Most notably:

die Gazelle:



und das Raleigh:

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Beide waren super bequem aber leider auch super zu groß - die Gazelle hatte ne Sitzrohrlänge von 64cm! Beiden gemein war eine Überstandshöhe von 87cm - eindeutig zu viel...

Neben Matt Chester muss nun aber noch Mark Hudson, der Archivar des Rough Stuff Fellowship und die durch ihn wieder in die allgemeine Erinnerung geratene wunderbare Welt von alten Rädern in unmöglichen Gegenden genannt werden. Beiden verdanke ich auf sehr unterschiedliche Art und Weise meinen Hang zu fixen Rädern mit ansprechendem Design.

Neben der unsäglichen Rahmenhöhen ansonsten passender Rennradrahmen und der Unmöglichkeit ein Bike nach meinen ästhetischen, baulichen und technischen Vorstellungen auf Grundlage alter oder neuer MTBs zu schaffen - das Tao von Eric/Heroux bereitete mir etliche schlaflose Nächte und noch mehr Tagträume - hatte ich mich gegen Jahresende durchgerungen, dem Rahmenbau noch eine Chance zu geben ...

Viel Spaß :)


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* Es gibt natürlich kleinere Projekte, wie Räder für Kind 2, Freund*innen und womöglich auch in Zukunft noch ein Rohloff-Umbau des Hummers, wenn Kind 1 nicht irgendwann selbst fährt oder wir sowas wie den Hase Pino kaufen um weiter Touren fahren zu können. Aber was für mich werde ich hiernach eher nicht mehr machen - wozu auch :)
Uhi, customfixeddropbargeländefahrrad, da lese ich mit (die Gazelle ist immer noch eines der coolsten Crossräder, find ich :love: . Troz dem zu groß sein)
 
Teil II
Eine Vorgeschichte ohne Ende​


Nachdem mich @a.nienie davon überzeugt hatte - sehr selbstlos im Übrigen! - dass das Tao nix für mich ist, da wir offenbar doch recht ähnliche Vorlieben haben, was fahrverhalten und so angeht, war ich lange überzeugt, dass ein klassisches Monstercross mit 45mm Reifen die richtige Entscheidung ist. Doch nicht nur ihr, sondern auch Eva, die Rahmenbauerin, tendierten für 2plus Bereifung und so langsam stelle ich mir das auch schön vor, nicht vor jeder Budelkiste oder bucklicken Waldfahrzeugspiste absteigen zu müssen und der Komfort mit dickeren Pellen - fraglos klaglos.

Ein paar Details behalte ich noch etwas für mich, aber zumindest habe ich grad die ersten Bestellungen auf der anderen Seite des Ozeans gemacht. Darunter der obligatorische Vorbau von Cjell Mone, den ich auch am Lobster von Beginn an fahre.

Gesetzt sind außerdem diese lederne Sitzgelegenheit:

Screenshot_20230214_180922_com.android.gallery3d_edit_1003740968389542.jpg


Und Standesgemäß für eine bikepacking Maschine gab es auch ne Neue Tasche:

Screenshot_20230214_181006_com.android.gallery3d_edit_1003801777158803.jpg


(Eine "Key Pa" aus Vermont. Made by https://www.waxwingbagco.com/ - die hing ne ganze Zeit in den Berliner Kleinanzeigen rum. Etwas größer noch als ne Carradice Longflap und wunderschön verarbeitet).

Zum Abschluss noch ein mögliches "Einsatzfoto"

050123_03.jpg

(Da steckt irgendwo ein Hummer im Holz)​
 
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Das erinnert mich an meine längst vergangenen Stahl-Fixie-CXer - den Peugeot-Rahmen hätte ich niemals nie weggeben dürfen. Dabei aus Selbstmitleid (und weil sicher ein super Radl rauskommen wird)!
 
Ketzerische Frage, aber trotzdem: Was kann das Rad dann was der Hummer nicht konnte?
Ach ketzerisch, ist ja durchaus relativ legitim. Nun, bis auf einige Fertigungsdetails, etwas mehr Reifenfreiheit und einem etwas längerem OR, unterscheidet sich das Rad nicht vom Hummer. ABER ich wollte ja auch kein gänzlich anderes Rad, mit dem ich Sachen machen könnte die ich mit dem Hummer nicht mache, sondern genau das: eine etwas veränderte "Kopie" vom Hummer. Warum? Der Hummer ist mein "Daily", ich mach damit alle Alltagswege, Familienausflüge und Sommerurlaube. Dabei hängt meist mein Kind im "Hase Trets" hinten dran.

Ein bleibender Umbau auf Fixed geht so also nicht, die Verwendung eines anderen Rads als "Daily" hab ich probiert, ging sich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht aus...
 
Badei! Klingt auf jeden Fall nachm sehr interessanten Konzept!

Ich find so Raeder ja auch immer mega ansprechend leider passt das nicht ganz zu meinen Fahrprofilen.
 
Teil III
Wenn nach der Geschichte vor der Geschichte ist und eine fixe Idee eben starrsinning ist​


Tada. Während ich noch am Moonshiner baue, frage ich mich die ganze Zeit über, was ich eigentlich mit dem Hummer mache und das ich eigentlich neben dem Moonshiner nur noch ein fixes Bike haben will, um im Alltagsrealismus realistisch zu bleiben.

Nun, die Idee der fixen bikepacking maschine, wie ich sie mir hier ursprünglich vorgestellt habe, hat sich ein wenig aufgelöst. Die Denkrichtung die sich immer mal wieder und inzwischen konsistent eingenistet hat, heißt tracklocross. Nicht zwangsläufig in Renn-Events gedacht, obwohl ich das nicht ausschließen will, sondern eher für mit ein bisschen mehr Zeit in Wald und Wiese Spaß haben. Runter gebrochen auf das eben sehr EINfache Erleben eines fixen Rads.

Die ersten Überlegungen gingen in Richtung Umbau Lobster oder eine frankenbikige Operation an einem der alten Renner. Letztere sind aber in Wirklickeit einfach nicht geeignet: die Rahmen zu weich, die Reifenfreiheit zu schmal, die Tretlager zu tief und je breiter der Lenker, desto mehr Verwindung im Steuerrohr. Den Hummer umbauen, mmmh. Längeres Nachdenken und Abwägen und eher so aus dem Bauch raus, neee, passt einfach aus verschiedenen Gründen nicht, auch weil der Hummer ja für Touren gedacht und umgesetzt ist und ich ihn mir schlicht optisch nicht gut mit einem breiten Riser vorstellen kann.

Also was neues. Und so fragte ich ganz lieb bei einer Person auf der anderen Seite des Planeten an, wie es denn mit einer geplanten Produktion von tracklocross rahmen aussieht.

Die Antwort: Produktion noch unklar ABER wenn ich will, kann ich mich in die für Freunde gedachte Pre Production Reihe einreihen - so wird es nun ein pre production semi-custom Rahmen auf dessen Gestaltung ich keinen Einfluss habe. Die Idee dahinter ist es, eine Vorübung für die tatsächliche kleinserienlproduktion durchzuführen, um Abläufe zu optimieren, damit dann alles so effizient und sparsam wie möglich ablaufen kann. Dafür ist der Preis unschlagbar und ich freu mich darüber eine kleine Rahmenschmiede auf ihrem Weg unterstützen zu können.

Wenn es was zu sehen gibt - sehr ihr das auch. Und wenn ich die abschließenden Specs habe, kann ich hier zumindest über die große Masse an Teilen philosophieren, die so ein Tracklocross (©TX) eben braucht.

Bis dahin gehabt Euch wohl :)
 
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