Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Noch mal zum Thema Verbotsschilder am Jusi (#3438 von Traufradler); hier noch mal der Link:

http://www.swp.de/metzingen/lokales/alb-neckar/Der-Schilderstreich-von-Kappis;art5678,2437074

Kurz zusammengefasst: Das Regierungspräsidium Stuttgart hat im NSG Jusi insgesamt 8 Fahrrad-Verbotsschilder aufgestellt - wohlgemerkt auf Wegen über 2 m, die häufig befahren werden, aber auch rege von Wanderern, Spaziergängern, Landwirten... genutzt werden. Es handelt sich hier aber nicht um ein neues Verbot, sondern um die Verdeutlichung des Radfahrverbots aus der Naturschutzgebiets-Verordnung von 1992, das - zumindest auf den breiten Wegen - bislang aber niemanden interessiert hat. Begründet wird die Notwendigkeit der neuen Schilder folgendermaßen:

Was den Jusi angeht, so habe das Radfahren drastische Folgen für den Artenschutz, erklärt Hamm: Dort lebt der Alpenbockkäfer, ein europaweit geschütztes Insekt, das vom Aussterben bedroht ist. Besonders Mountainbiker machen dem Käfer aber den Garaus, wenn sie über jene Steine fahren, auf denen sich das Insekt niederlässt, so der Sprecher weiter. Und: "Wir wollen hier nicht den Amtsschimmel reiten - aber wir sind rechtlich verpflichtet, Naturschutzgebiete zu bewahren."

Ein bisschen Recherche im Internet hat ergeben:
  • Der Alpenbockkäfer liebt lichte Buchenwälder, wie sie am Jusi vorhanden sind
  • Die Käfer haben ein 2-3-jähriges Puppenstadium, schlüpfen Anfang Juli, paaren sich dann und sterben Mitte August schon wieder
  • Bevorzugte Aufenthalts- und Paarungsorte der Käfer sind sonnig gelegene Buchenstämme mit Rissen (wegen Eiablage), dort zeigen sie auch Revierverhalten
  • Es ist nirgendwo davon die Rede, dass sich der Käfer speziell auf Steinen niederlässt - er bevorzugt das Buchenholz, was sogar von der Landesanstalt für Umwelt und Naturschutz Baden-Württemberg (http://www.lubw.baden-wuerttemberg....mand=downloadContent&filename=ros_alp_end.pdf so gesehen wird. Allerdings steht auch in keinem Merkblatt, dass der Käfer sich nicht bzw. selten auf Steinen und außerhalb des Waldes aufhält.
  • Die Hauptgefahr für den Käfer besteht einerseits in der Zerstörung seiner Lebensräume, ganz besonders aber in seiner langen Puppenphase und der intensiven Nutzung von Buchenholz. Die Weibchen legen ihre Eier eben auch gern in gelagertem Buchenbrennholz ab.
So, und nun zum Jusi:
  • Beschildert wurden keine Singletrails, sondern breite Wirtschaftswege über 2m, zu großen Teilen sogar außerhalb des Waldes
  • Das Waldgebiet selbst ist von einem relativ dichten Netz an Wanderwegen <2m durchzogen, die zwar viel bewandert, aber, wie Traufradler schon schreibt, kaum (illegalerweise) befahren werden
  • Am Gipfel befindet sich, direkt am Waldrand, eine Unterstandshütte mit Grillstelle.
Wenn man dem Käfer etwas Gutes tun will, müsste man doch als allererstes diese Grillstelle entfernen. Wer hier ein Feuer anzündet, sucht sich das Holz in der Umgebung zusammen - und verbrennt vielleicht die Alpenbock-Larven. Beim Holzsammeln im Wald können Käfer zertreten werden (eher wahrscheinlich als auf den Wirtschaftswegen). Wenn das Überfahren dann wirklich ein Problem darstellt, müssten auch die Wanderwege zumindest teilweise geschlossen werden - dem Käfer ist es wahrscheinlich egal, ob er unter einen Reifen oder unter eine Schuhsohle kommt. Wobei ich sehr vermute, dass die Wanderer, die auf den Wegen bleiben, ebenfalls keine ernsthafte Gefahr für den Käfer darstellen. Besser und wirksamer als Verbotsschilder wären übrigens entsprechende Hinweisschilder, die an die Vernunft aller Naturfreunde (Biker, Wanderer, Landwirte...) appellieren. Denn von September bis Juni, also die meiste Zeit des Jahres, ist es ja wohl kaum möglich, einen Alpenbockkäfer zu überfahren oder zu zertreten.

Der Schluss liegt nahe, dass der wahre Grund der Aktion ein anderer ist und wir Biker mal wieder als böse Buben herhalten sollen. Ich würde mich gern schriftlich ans Regierungspräsidium wenden und um Aufklärung bitten. Könnte mir jemand, der mehr Ahnung hat als ich (Biologe, Zoologe...) hierzu noch ein paar genauere Fakten zu den Lebensräumen des Alpenbocks sagen - vor allem zu der Frage, ob mit Käfern auf breiten Wirtschaftswegen außerhalb des Waldes zu rechnen ist.
 
@fmk:

Sehr gut zusammengetragen, vielen Dank dafür. Also dient der Käfer wohl tatsächlich nur als Ausrede.

Interessant auch dass die auserwählten Tiere, hier und in Esslingen, v.a. unter der Forstwirtschaft zu leiden haben. Wäre in dem Zusammenhang schon mal spannend ob ein Baumfällverbot auch mit Käfer, Specht und Co begründet wird...
 
Sowas sollte die DIMB aufgreifen und widerlegen. Und nicht son quatsch wie "so fühlt sich der rasende MTBler und Olympia ist unser Vorbild, wenn es um Menschenrechte, Vertreibung und Co. geht" Das sind Schüsse die total nach hinten los gehen. Das klingt nämlich alles genauso albern, wie die Argumente der "Gegner".
 
Hallo FMK und alle anderen.
Ich glaube, es ist nicht so wichtig, wissenschaftlich lückenloß zu argumentieren (wobei das sicher nicht schaden würde)
Wichtig ist, zu zeigen, dass sich viele über sowas aufregen.
Schreibt Leserbriefe, schreibt Mails, zeigt, dass sich Widerstand gegen die unfaire Behandlung der Radfahrer bildet.

Die Sache am Jusi ist desshalb ein Paradebeispiel, weil es nicht nur ein paar Downhiller oder einsame Marathon Radler einschränkt sondern Famile Müller auf dem Sontagsausflug und Rentner Ernst auf seinem neune E-Bike.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt nämlich alles genauso albern, wie die Argumente der "Gegner".

Bitte erklär mal, was daran albern ist?

"Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Im Sinne des olympischen Gedankens muss jeder Mensch die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art haben. Dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay."
 
Wenn man jetzt mal davon absieht, dass dieses Olympia-Zitat wohl eher im Zusammenhang steht mit Diskriminierung von Frauen/Homosexuellen/Behinderten/Volkszugehörigkeit und nicht sowas banalem wie einer 2m Regel im Wald, halt so wie ich es gesagt habe: "Olympia ist unser Vorbild, wenn es um Menschenrechte, Vertreibung und Co. geht"
 
Hallo FMK und alle anderen.
Ich glaube, es ist nicht so wichtig, wissenschaftlich lückenlos zu argumentieren (wobei das sicher nicht schaden würde)
Wichtig ist, zu zeigen, dass sich viele über sowas aufregen.
Schreibt Leserbriefe, schreibt Mails, zeigt, dass sich Widerstand gegen die unfaire Behandlung der Radfahrer bildet.

Die Sache am Jusi ist deshalb ein Paradebeispiel, weil es nicht nur ein paar Downhiller oder einsame Marathon Radler einschränkt sondern Familie Müller auf dem Sonntagsausflug und Rentner Ernst auf seinem neune E-Bike.

Wissenschaftlich lückenlos muss sicher nicht sein, aber das Wesentliche muss halt stimmen - ich will ja keinen Bullshit ans RP schreiben. Und da gibt's im Forum bestimmt Leute, die wesentlich mehr Ahnung von der Tierchen haben als ich.
Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen - gerade hinsichtlich Familie Müller und Rentner Ernst. Aber laut RP sind es ja nur die Mountainbiker, die die Käfer zerfahren. Familie Müller und Rentner Ernst fahren offenbar drum herum - und alle anderen Wegbenutzer sowieso.

Gruß Michael
 
Sowas sollte die DIMB aufgreifen und widerlegen. Und nicht son quatsch wie "so fühlt sich der rasende MTBler und Olympia ist unser Vorbild, wenn es um Menschenrechte, Vertreibung und Co. geht" Das sind Schüsse die total nach hinten los gehen. Das klingt nämlich alles genauso albern, wie die Argumente der "Gegner".

Wenn wir Dich für die Mithilfe bei der 2-Meter-Regel-Kampagne gewinnen könnten, wäre das Wirken der DIMB bestimmt deutlich ausgewogener...

Zum Thema Olympia: nicht Olympia in seiner aktuellen Ausprägung ist unser Vorbild und sicherlich nicht das IOC, sondern der olympische Gedanken und den gibt es schon ein bisschen länger als die kommerziellen olympischen Spiele mit ihrer global-politischen Komponente.

Der Satz "Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Im Sinne des olympischen Gedankens muss jeder Mensch die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art haben. Dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay." passt nun mal - ob olympisch oder nicht - perfekt zu unserem Anliegen:
jeder hat das Recht auf Ausübung seines Sports und es sollte nicht eine Gruppe ohne Grund mehr Rechte als die andere haben, Diskriminierung egal welcher Art wird abgelehnt und das alles klappt auch wunderbar, wenn man sich versteht, einander freundlich begegnet und Fairplay walten lässt.

Warum Du das Quatsch findest, habe ich noch nicht verstanden.

Und den Satz "die DIMB sollte mal" könnte man auch so formulieren: "die Biker sollten mal" oder "jeder einzelne Biker sollte mal" oder "@Ecksofa sollte mal".
Denn wer ist die DIMB, dass die "mal sollte"? Wer bist Du, dass Du der DIMB sagst, was sie "mal sollte", ohne dass Du dazu beiträgst, dass die DIMB tut, was Du meinst, was sie "mal sollte"?

Vom Sofa aus kommentieren ist immer einfach. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
interessanter Beitrag gerade auf n-tv.
Verkehrsberuhigung nach dem Motto “shared space“
Nur rechts vor links als Regel, keine Beschilderung.
Und plötzlich verlabgsamt sich alles, während alle aufmerksamer werden.
Jeder ist plötzlich selbst verantwortlich und kann sich nicht mehr auf Vorrang berufen.
 
interessanter Beitrag gerade auf n-tv.
Verkehrsberuhigung nach dem Motto “shared space“
Nur rechts vor links als Regel, keine Beschilderung.
Und plötzlich verlabgsamt sich alles, während alle aufmerksamer werden.
Jeder ist plötzlich selbst verantwortlich und kann sich nicht mehr auf Vorrang berufen.


guter Ansatz, ist aber gerade z.B. in der Stuttgarter Innenstadt grandios in die Hose gegangen: keiner hat's geblickt, es wurde wild geparkt und alle waren ohne Schilder ganz orientierunglos. Vielleicht gibt es doch einen Grund, dass es diese Regel nur in BaWü gibt. ;)
 
Ja, ist ja gut, ich habs wohl etwas forsch formuliert, aber mir persönlich stoßen solche, meiner Meinung nach, populistischen Sprüche halt auf. Das ist mir dann "zu" lobbyhaft. Ich halt mich hier mal besser raus.

PS: Ich hab hier zwar ein Ecksofa stehen, aber das hab ich nur für Besuch dahingestellt. ;)
 
Ja, ist ja gut, ich habs wohl etwas forsch formuliert, aber mir persönlich stoßen solche, meiner Meinung nach, populistischen Sprüche halt auf. Das ist mir dann "zu" lobbyhaft. Ich halt mich hier mal besser raus.

Du zu forsch, ich zu empfindlich, OK?! :bier:

"Raushalten" hingegen bringt uns nicht weiter.
Gerade so kritische Geister brauchen wir.
Bei der DIMB und/oder bei Open Trails.

Plädoyer für die Lobbyarbeit:
Das lobbyhafte haben wir dringend nötig und viel zu lange vernachlässigt.
Ob einem das lobbyhafte nun passt oder nicht.Denn mit guten Argumenten allein kommt man ganz offensichtlich nicht sehr weit und wird von so Leuten wie Bonde weiter ignoriert.
Damit sich so einer bewegt, muss man viele Leute erreichen, muss man an einem Stimmungswechsel arbeiten. Das ist u.a. Lobbyarbeit.
Die Politiker gehen nach dem Weg des geringeren Widerstandes, also müssen wir sichtbar Widerstand leisten. Das ist Lobbyarbeit.
Ein Politiker will populär sein. Sich gegen den olympischen Geist zu positionieren ist nicht gerade populär.

Mir persönlich ist das auch ziemlich schnuppe, ob das mit der "Rücksicht statt pauschale Verbote" jetzt olympisch ist oder nicht.
Ich fahre auch nicht meine Tour und denke mir: "Heute bin ich mal wieder besonders olympisch unterwegs."Ich denke aber auch nicht die ganze Zeit, Olympia ist igitt. Zu igitt, um es auch nur mit der Kneifzange anzufassen. Zu igitt, um es nicht aus aktuellem Anlass in unserem Sinne aufzugreifen.
Ich denke also in dem Moment nicht darüber nach, wie igitt Olympia ist, sondern wie wir den diversen Parteien und Gruppierungen klar machen können, wie absurd die 2-Meter-Regel, wie unverhältnismässig sie ist und wie sehr sie dem widerspricht, was sie sonst immer gerne propagieren.

Wenn sich also ein Politiker mehr überlegt, ob er sich wirklich weiter vor Bondes Karren spannen lässt, wenn man ihn fragt, wie er angesichts der olympischen Charta die 2-Meter-Regel sieht, ist das ein Punkt für uns.

Wenn sich ein grüner Politiker mehr überlegt, ob er sich dem Verbots-Minister gegenüber weiter loyal verhält, wo seine Partei doch gerade die Abkehr von der Verbots-Partei propagiert, ist das ein Punkt für uns.Wenn Zeit, Süddeutsche, ZDF und Stuttgarter Nachrichten vom bornierten Verhalten und dem Ärger mit den Radfahrern schreiben, dann ist das ein Erfolg von Lobbyarbeit.

Ist Lobbyarbeit igitt? Vielleicht. Aber wenn man mit guten Argumenten allein nicht weiter kommt, kann man es entweder aufgeben oder doch auch mal mit Lobbyarbeit versuchen.

Ich habe heute wieder einige positiv überrascht Gesichter gesehen, als ich freundlich grüßend und weit am Wegesrand mit gemäßigter Geschwindigkeit an Spaziergänger vorbeigefahren bin. Auch das ist Lobbyarbeit, weil das 3-4 Leute, heute in Summe vielleicht 15 Leute sind, die am Stammtisch zumindest sagen "Ja, sind aber nicht alle rücksichtslos." Auch das bewegt einen Stimmungswandel. Kleine Schritte

Und in dem Sinne sollte uns auch die Aufklärungsarbeit in den eigenen Reihen wichtig sein.

Wenn sich ein Biker mehr rücksichtsvoller verhält, weil er den Text über subjektive Geschwindigkeitsempfinden gelesen hat, ist das auch ein Punkt für uns.

Dennoch ist es eine wichtig Information, dass bei ein paar Beiträgen in letzter Zeit das lobbyhafte doch sehr deutlich durchgeschienen ist.
Sehe ich zwar nicht so, ist aber eine wichtige Information, die wir sicherlich berücksichtigen werden.
 
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So, und nun zum Jusi:

Man mag noch ergänzen:
Die Sonnenwendfeier, die jedes Jahr dort stattfindet und einige hundert Leute anlockt, die sich auf den Wiesen breit machen (ein Wunderschönes Fest, wie ich finde), das scheinbar im Vergleich zu den wenigen Radfahrern, die dieses Gebiet durchfahren, kein Problem darzustellen scheinen!
Im übrigen gab es am Jusi bis vor kurzem das bisher einzige mir bekannte Bikeverbotsschild hier in der Gegend! Und dieses war in meinen Augen gerechtfertigt, weil wir dort große Probleme mit Errosion haben. Deswegen gibt es dort mühsam angelegte Stufen, die leider von Bikern gerne umfahren werden.
 
Ist Lobbyarbeit igitt? Vielleicht. Aber wenn man mit guten Argumenten allein nicht weiter kommt, kann man es entweder aufgeben oder doch auch mal mit Lobbyarbeit versuchen.

Lobbyarbeit hat ursprünglich bestimmt mal dem Interessenausgleich gedient und verhindert, dass viele Positionen gar kein Gehör gefunden haben. Inzwischen hat sich aber Lobbyarbeit zu einem Grundübel unserer Demokratie entwickelt, wenn man bedenkt, dass auf einen Bundestagsabgeordneten 100 hauptberufliche Lobbyisten kommen, die nicht nur große Teile unserer Gesetze formulieren, sondern die Abgeordneten auch gleich mit Listen versorgen, wie sie bei welcher Gesetzesvorlage abstimmen sollen! Wo Argumente nichts mehr Wert und Geld und Einfluss alles ist...

Aber das können wir nicht ändern und deswegen auf die Vertretung unserer Interessen zu verzichten ist sicher keine gute Lösung, zumal bei uns keine hauptamtlichen Lobbyisten am Werk sind und kommerziellen Interessen dahinter stehen.

Die olympische Charta finde ich persönlich auch nicht so glücklich, handelt es sich doch weder um Gesetze noch um allgemein anerkannte Leitsätze. Welchen Einfluß hätte es, wenn die Sportschützen oder die Motocrosser sich mit dem Argument gegen die Erschwernisse ihres Sports auflehnen würden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Argumente ausser bei den Betroffenen Zustimmung finden würden. Aber lieber die ein oder andere Aktion, die nicht so viel bringt, als gar keine Aktionen. Der ehrenamtliche Einsatz bei der DIMB ist vorbildlich und das bisher Erreichte, gemessen an der Verweigerungshaltung auf Seiten der Politik, ist aller Ehren Wert!
 
Im übrigen gab es am Jusi bis vor kurzem das bisher einzige mir bekannte Bikeverbotsschild hier in der Gegend! Und dieses war in meinen Augen gerechtfertigt, weil wir dort große Probleme mit Errosion haben. Deswegen gibt es dort mühsam angelegte Stufen, die leider von Bikern gerne umfahren werden.

UND GENAU DAS ist das Problem mit dieser bescheuerten Kultur immer alles gleich flächendeckend zu verbieten! Dieses eine sinnvolle Schild wird doch durch die ganzen sinnlosen nicht nachvollziehbaren Schilder entwertet, unwirksam, nicht mehr beachtet. Und genau so ist es auch mit dem pauschalen Verbot in Form der 2-Meter-Regel. Wo alles schon pauschal verboten ist, kann man nicht mehr gezielt verbieten, denn verbotener als verboten geht wohl kaum.
 
Und genau mit dieser Argumentation ließ sich letzes Jahr auch ein Biker nicht von uns davon abhalten dort ruter zu fahren...
 
Einige Gemeinden versuchen sich bereits an diesem Konzept:
http://www.sueddeutsche.de/auto/stadt-ohne-verkehrszeichen-kahlschlag-im-schilderwald-1.1607052

Ein Problem scheint dieses Konzept aber für die "ordnungsliebenden Deutschen" zu sein....:D

Ihr habt recht.
Mir fällt gerade der doppelspurige Kreisel im Ort ein, den sie wieder einspurig gemacht haben, weil es mit der "Ich hab Vorfahrt" Mentalität zu oft gekracht hat :-(
Sowas beherschen nur die Franzosen.
 
Eine einzige Textpassage inkl. der dazugehörigen Bußgeldvorschrift aus einem Gesetz zu streichen, macht ein Landtag so nebenbei..., wenn er es will.
Darum halte ich den Textschnipsel schon für günstig. Keine Unmengen an anderen Regelungen, die diskutiert und beraten werden müssten... das macht es einfacher und nimmt die Furcht bei den Waldbesitzern.

Der Landtag hat übrigens im Dezember 2013 noch ein paar Änderungen des Waldgesetzs mit Wirkung zum 01.01.2014 beschlossen.
Die Streichung der 2-Meter-Regel war leider noch nicht dabei.
 
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