Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Habt Ihr diesen Open Trails Beitrag und die immerhin 52 Kommentare dazu mitbekommen?
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails/posts/1891401170981517

In dem Beitrag wird seitens der DIMB/Open Trails - aus meiner Sicht durchaus begründet - die Haltung der DAV-Hauptversammlung zum Thema Pedelec hinterfragt wird. Selbst wenn man die Pedelec-Entwicklung kritisch betrachtet, muss man - gerade als Biker - aufpassen, beim Thema Pedelec nicht die gleiche Rhetorik zu verwenden, wie sie seit mehr als 25 Jahren gegen Mountainbiker allgemein ins Feld geführt wird (pauschale Angst vor Nutzungs-Konflikten sowie Nutzungs-Frequenz). Das ist taktisch ungeschickt und fördert das Denken in gut/böse-Kategorien, die man im Wald wirklich nicht gebrauchen kann.

Interessant dazu ist die Reaktion der DAV Sektion Schwaben, die offenbar nicht ganz auf der Linie der DAV-Hauptversammlung ist und sich für eine differenziertere Betrachtung ausspricht:
https://www.facebook.com/MTB.Stuttgart.DAV.Schwaben/photos/a.1944507172491036/2236854106589673/

Für die Facebook-Verweigerer der DAV Schwaben Beitrag als Zitat:
DAV gegen DIMB? Biker gegen eBiker?
Gegeneinander statt Miteinander?

Ein kürzlich bei Open Trails erschienener Beitrag (s. Abb. / Link: https://tinyurl.com/y8bzdwtc) und die zahlreichen Kommentare darunter, aber auch eine aktuelle DAV-Empfehlung, auf die sich der Beitrag bezieht, könnten diesen Eindruck erwecken.

Worum geht es?
Laut DAV-Hauptversammlung wird empfohlen, das Laden von Pedelecs auf DAV Hütten zu unterbinden. Begründet wird dies nicht nur mit der Infrastruktur (mitunter schwierige Stromversorgung auf abgelegenen Hütten), sondern auch mit Nutzungs-Konflikten zwischen Wanderern und Mountainbikern, die durch das "vermehrte Aufkommen" noch verstärkt würden. Zum Nachlesen der entsprechende Beitrag auf der DAV Webseite (https://bit.ly/2AhNowa) und ein Artikel aus demMerkur.de: https://bit.ly/2FHyiX5

Unsere Einschätzung:
Als MTB-Gruppe Stuttgart im DAV Schwaben haben wir in unseren Reihen und bei unseren Biketreffs immer wieder auch Biker, die mit einem Pedelec-MTB fahren. Dabei bestätigt sich eine alte Mountainbiker-Erkenntnis: es ist nicht entscheidend mit 'was' man fährt, sondern 'wie' man fährt.

Wir können absolut nachvollziehen, dass manche DAV Hütten ihre teilweise ohnehin knappen Stromkapazitäten für andere Zwecke als das Aufladen von Pedelec-Akkus vorhalten müssen (Licht, Wärme, Telefon etc.). Die Begründung mit Nutzungs-Konflikten und erhöhter Frequenz halten wir aber für zu pauschal, denn Nutzungs-Konflikte sind keine Zwangsläufigkeit und auch Frequenz ist nicht automatisch ein Problem.

Wie so oft ist nicht in erster Linie die Quantität, sondern die Qualität entscheidend: ein rücksichtsloser Besucher der Bergwelt ist für das Miteinander am Berg viel schädlicher als zehn rücksichtsvolle. Und wenn wir über Frequenz reden: die geht ja nicht nur von "den Neuen" aus, sondern ist - in manchen Gebieten - das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung intensiver touristischer Nutzung inkl. der entsprechenden Infrastruktur wie zum Beispiel Seilbahnen (auch die übrigens eine technische Hilfe, die über die reine Muskelkraft hinausgeht).

Die empfundenen und an manchen Brennpunkten sicherlich auch vorhandenen Probleme mit Nutzungs-Konflikten und hoher Nutzungs-Intensität jetzt nur an einer Nutzergruppe festzumachen, weil diese neu ist, halten wir nicht nur für unglücklich, sondern für das Miteinander am Berg geradezu kontra-produktiv, denn das fördert eine Unterteilung in willkommene und unwillkommene Nutzer und damit ein Gegeneinander.

Konstruktiver als diese explizit kritische Haltung einer bestimmten Nutzergruppe gegenüber sind aus unserer Sicht zwei Aspekte:
1. Alle Alpenbesucher egal welcher Kategorie dafür sensibilisieren, wie sie sich wo und wann am besten verhalten, damit sie Konflikte vermeiden können. Diese Aufklärungsarbeit ist eine traditionelle Stärke des DAV, dabei sollten Pedelec-Biker explizit eingeschlossen werden.
2. Damit die teilweise hohe Zahl der Begegnungen auf gemeinsam genutzten Wegen auch weiterhin so konfliktfrei wie möglich abläuft, sollte man zusätzlich zur Aufklärungsarbeit vorhandene Brennpunkte durchaus kritisch, aber eben gesamthaft und nicht mit Fokus auf nur eine Nutzergruppe betrachten. Erst dann kann man wirklich sinnvolle Maßnahmen entwickeln, die an diesen Orten zu einer Entspannung beitragen. Zum Beispiel durch empfohlene Routen und attraktive Alternativen für unterschiedliche Anforderungen.

Gerade weil wir Mountainbiker die Situation "der Neuen" nur allzu gut kennen, werden wir uns dafür einsetzen, dass das Thema im DAV gesamthaft und ohne kritischem Fokus auf nur eine Nutzergruppe betrachtet wird. Der DAV ist seit jeher darin geübt und sehr erfolgreich, die Interessen unterschiedlichster Nutzergruppen unter einen Hut zu bringen. Das wollen wir nutzen.

Es funktioniert nur miteinander!

P.S.: Bei dem ganzen Thema sollte man nicht vergessen, dass die Situation in den Alpen sehr speziell ist, weil die nutzbare Fläche oft klein (Täler) und die Nutzungsdichte hoch (Tourismus) ist. Diese Situation ist nicht ohne weiteres auf die Fläche, nicht auf Mittelgebirge und auch nicht auf die Naherholungsgebiete von Ballungsräumen übertragbar. Hier spielen die Themen Nutzungs-Konflikte und Nutzungs-Frequenz noch mal eine andere, im Zweifel noch kleinere bzw. leichter lösbare Rolle.
 
Motorfahrzeuge, die nur zum Spaß bewegt werden gehören nicht auf Berg- und Waldwege. Gewöhnt Euch daran...
Eine solche Klarstellung hätte ich mir vom DAV gewünscht. Das mit Laden auf den Hütten ist nichts halbes und nichts ganzes.

BTW Das sich die DIMB auf den Standpunkt stellt "solange E-Bikes vom Gesetzgeber als Fahrrad eingestuft wird tun wir das auch" ist für mich akzeptabel. Das sie sich nun aktiv für E-MTBs einsetzt, lässt mich allerdings mal wieder über einen Austritt nachdenken.
 
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Auch wenn dieses Schein"argument" mittlerweile von OT-FB - also sogar der DIMB - verwendet wird: Es bleibt Unsinn.

Nein, nicht wirklich.

Die Argumentation die du gegenüber E-Bikes bringen kannst, kann ich dir fast gleich umschreiben das sie auch auf einen Wanderer gegenüber einen Biker passt.

Ich bin ja prinzipiell deiner Meinung. Ich halte Pedelecs als super fürs Pendeln ( Auto Ersatz) aber nicht als Sportgerät und bin persönlich auch der Meinung das da etwas falsch läuft. Dennoch halte ich nichts davon auf die selbe Art für Einschränkungen zu argumentieren wie die Argumente gegenüber mich und andere Biker gebraucht werden.
 
Das sie sich nun aktiv für E-MTBs einsetzt, lässt mich allerdings mal wieder über einen Austritt nachdenken.
...mich auch.

Fahrrad und Wanderstiefel werden von Körperkraft bewegt. Die seltsame Gleichstellung von ElektroMopeds mit Fahrrädern ist so willkührlich wie das Waldgesetzt in Baden-Württemberg. Und VerbrennungsMopeds dürfen auch nicht in den Wald oder gar auf Wanderwege.

Nur weil E daraufsteht ist es nicht gleich sakrosankt.

Es gibt bestimmt Menschen, die ein elektrisch betriebenes Quad sehr sanft über Wege bewegen können und die entsprechenden Fähigkeiten dafür mitbringen...
 
Motorfahrzeuge, die nur zum Spaß bewegt werden gehören nicht auf Berg- und Waldwege. Gewöhnt Euch daran...

Andersrum wir ein Schuh draus:
Pedelecs werden gesetzlich nicht als Motorfahrzeuge gesehen. Gewöhnt Euch dran...

Deshalb (und unabhängig von meiner Meinung zu Pedelecs, die durchaus auch kritische Aspekte enthält) wünsche ich mir persönlich definitiv nicht, dass sich ein einflussreicher Verband wie der DAV noch eindeutiger gegen Pedelecs stellt, als jetzt schon. Gerade weil Pedelecs halt gesetzlich erlaubte Realität sind und das Thema nicht verschwindet, nur weil der DAV (oder die DIMB) sagt "Ihr dürft/sollt nicht mitspielen."
Dürfen sie halt doch und machen sie auch.

Im Gegenteil: ich sehe die Pedelec-Biker lieber integriert, also z.B. in lokale Biketreffs, wo man immerhin eine Chance hat, sie für das Verhalten im Wald zu sensibilisieren, als wenn sie sich vom DAV/der DIMB ausgegrenzt fühlen und auf jegliche Trailrules etc. pfeifen.

Ansonsten was @hfly schrieb: gerade wir sollten uns nicht der gleichen, pauschalen "im Wald/auf dem Berg ist es eh schon zu voll"- und "technische Hilfsmittel ohne Naturbezug"-Argumente bedienen, wie wir sie seit Jahren von den MTB-Gegner zu hören bekommen.
Inhaltlich und moralisch nicht, aber auch aus taktischen Gründen nicht.
 
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Pedelecs werden gesetzlich nicht als Motorfahrzeuge gesehen
Ist mir bekannt. Das muss (und wird) aber gerade in Bezug auf das Betretungsrecht nicht so bleiben.
gerade wir sollten uns nicht der gleichen, pauschalen "im Wald/auf dem Berg ist es eh schon zu voll"- und "technische Hilfsmittel ohne Naturbezug"-Argumente bedienen,
Tue ich nicht. Naturerholung braucht keinen Motor - das muss reichen.
aber auch aus taktischen Gründen nicht
Aus taktischen Gründen sollten sich die Radfahrverbände die Abgrenzung vom E-MTB derzeit sparen, das stimmt. Allerdings sollenten sie auch keine aktive "Pro"-Position einnehmen.
 
Nein, nicht wirklich.

Die Argumentation die du gegenüber E-Bikes bringen kannst, kann ich dir fast gleich umschreiben das sie auch auf einen Wanderer gegenüber einen Biker passt.

Die Argumentation die du gegenüber E-Autos bringen kannst, kann ich dir fast gleich umschreiben das sie auch auf einen Biker gegenüber einen E-Biker passt.

Das wird dann die Diskussion in ein paar Jahren? Darf ich dann mit dem Tesla in den Wald?
Und hier wär es nur von Motor auf Motor....Merkst du den Fehler in deinem Satz....?
Bei der heutigen Debatte geht es um die erstmalige Freigabe der Freizeitnutzung von Motorfahrzeugen in der Natur. Und die ist eindeutig eine falsche Entscheidung vom Gesetzgeber.
 
Mein Bauchgefühl folgt eindeutig @mw.dd
Ändert aber nichts daran
Pedelecs werden gesetzlich nicht als Motorfahrzeuge gesehen.
Und bei allen derzeitigen Bestrebungen, Leute zum Umsteigen aufs (e)Bike zu bewegen, wird an dieser gesetzlichen Haltung nmV totsicher nichts gedreht werden. Wird man sich wohl wirklich dran gewöhnen müssen.
Und ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass man z.B. bei der "Verteilung" der Betretungsrechte nochmal anders klassifiziert.

Was man sich aus meiner Sicht evtl. überlegen könnte/müsste, wäre das bisherige 25km/h Kriterium über eine zusätzliche Leistungsbeschränkung zu erweitern, um eben gerade im Mountainbikebereich "Druck" rauszunehmen (im wahrsten Sinne des Wortes).
 
Fahrrad und Wanderstiefel werden von Körperkraft bewegt

ein Pedelec wird auch durch Körperkraft ( wenn auch weniger) bewegt , zumindest das was ich im Urlaub ausgeliehen hatte bewegte sich keinen meter ohne das man in die pedale trat ( jaja bergab natürlich schon )

P.S. und anstrengend wie sau wars auch , dafür konnte ich dann stellen fahren die ich konditionel sonst nicht geschafft hätte
 
Die seltsame Gleichstellung von ElektroMopeds mit Fahrrädern ist so willkührlich wie das Waldgesetzt in Baden-Württemberg. Und VerbrennungsMopeds dürfen auch nicht in den Wald oder gar auf Wanderwege.
Es gehört für mich zur Toleranz dazu, dass man auch mal andere Verhaltensweisen akzeptiert, so lange es keine gravierenden negativen Folgen gibt. Die Entscheidung über die Zulässigkeit von Pedelecs haben andere gefällt. Weder der DAV, noch die DIMB, haben eine Möglichkeit hier zu wirken. Weil die Elektromobilität politisch gewünscht ist. Sie ist auch in der Freizeit gewünscht. Und sie ist auch auf Radwegen, Feldwegen und Forststraßen gewünscht. Deshalb die Gleichstellung mit dem Fahrrad um die Nutzung unkompliziert zu machen.

Das es mit dieser Gleichstellung ein Problem auf Trails oder im Hochgebirge geben kann, das hat man damals politisch nicht im Auge gehabt. Es gibt aber auch keine sinnvolle Möglichkeit zu differenzieren wo Pedelecs erlaubt sind, wenn man die gewünschte Mobilität als Fahrrad beibehalten will. Soll ich eine 2-Meter-Regel für Pedelecs fordern? Wir wissen alle welche neuen Probleme daraus erwachsen.
 
Und ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass man z.B. bei der "Verteilung" der Betretungsrechte nochmal anders klassifiziert.
Eugentlich wäre das kein Problem und aus meiner Sicht "die" Lösung.
wäre das bisherige 25km/h Kriterium über eine zusätzliche Leistungsbeschränkung zu erweitern
Gibt's schon: 250W. Sowohl das eine als auch das andere kann aber niemand kontrollieren. Dazu kommt:
Tatsächlich ist die Sache die, dass bei der Ermittlung der maximalen Nenndauerleistung den Herstellern ein ausgesprochen großer Ermessensspielraum eingeräumt wird.
...
Die derzeitig gültige Rechtslage macht es möglich, dass E Bike Motoren laut Herstellerangaben eine vorgegebene maximale Nenndauerleistung von 250 W haben, deren Arbeitsbereiche aber in der Realität mehr als das doppelte der maximalen Nenndauerleistung haben können. Beispielsweise kann ein 250 W Bosch CX Motor aus dem Jahr 2018 inzwischen im Fahrbetrieb auf eine maximale Spitzenleistung von über 800 W kommen.
https://ebiketuningblog.com/2018/07...erleistung-maximalleistung-spitzenwattabgabe/
Braucht man auch, sonst funktioniert der "Uphill-Flow" ja nicht :rolleyes:
zumindest das was ich im Urlaub ausgeliehen hatte bewegte sich keinen meter ohne das man in die pedale trat
Bei denen, die ich bis jetzt Probe gefahren bin konnte man nicht von "Treten" reden - da hat es gereicht, wenn man die Füße fallen ließ.
 
ein Pedelec wird auch durch Körperkraft ( wenn auch weniger) bewegt , zumindest das was ich im Urlaub ausgeliehen hatte bewegte sich keinen meter ohne das man in die pedale trat ( jaja bergab natürlich schon )

P.S. und anstrengend wie sau wars auch , dafür konnte ich dann stellen fahren die ich konditionel sonst nicht geschafft hätte

War neulich wandern, anstrengend wie sau wars, wenn auch weniger....


Achtung:

IRONIE an....
Endlich Aussicht auf Gleichberechtigung.... hoffentlich wird das auch geländegängig weiterentwickelt.Wenn schon motorisierte Fahrzeuge in den Wald dürfen, dann sollten sich Wanderer auch motorisieren....
IRONIE aus...

Ich bin gespannt, wie sich die schöne neue E-Welt noch entwickelt....wenn die ganzen E-Luschen dann komplett verweichlicht und schlabbrig geworden sind, gibt es für die dann bald auch ein kleines E-Förderband, das beim Beischlaf hilft die schlaffe Nudel in die Muschi rein und raus zu bringen....:lol:
 
also doch wandererlogik
valider Einwand :daumen: und JA - wäre so - bei gegebener Rechtslage (deshalb auch mein :D)

Wäre die Rechtslage allerdings so, dass Pedelecs Motorfahrzeuge wären und keine Fahrräder, wäre es eben keine "Wandererlogik", sondern dieselbe Logik, mit der man z.B. MotoCrosser nicht in den Wald lässt. Durchaus auch ne valide Sicht, oder nicht?
 
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Es gibt aber auch keine sinnvolle Möglichkeit zu differenzieren wo Pedelecs erlaubt sind
Doch - gibt es. Ein "Opt-In", das bestimmte Waldstraßen für E-Bikes freigibt. Die Kriterien dafür dürfen sich Grundbesitzer und Behörden gern in Abstimmung mit den Interessenvertretern der E-Biker und der anderen Wegnutzer aussuchen :D
Auch in Bikeparks ohne Lift (Stromberg, Rabenberg etc.) könnte das E-Bike durchaus sinnvoll genutzt werden.
 
Wenn man es den Menschen ermöglichen will anstelle des PKW mit dem Pedelec zur Arbeit, zum Einkaufen, an den Baggersee oder einfach nur "eine Runde zur Bewegung" zu fahren, dann geht dies nur wenn alle Feldwege und Forststraßen offen sind. Denn niemand würde sich vorher sonst die Mühe machen extra die freigegebenen Wege herauszusuchen.

Von der Schwierigkeit der Abstimmerei mit den Grundeigentümern mal abgesehen. Da käme auf Jahre kein ausreichendes Wegenetz zusammen. Dazu kommt dann die Frage wer das beschildert und kontrolliert? Und selbst die Frage was Wald und was offene Landschaft ist, ist schwer zu beantworten, weil man das tatsächlich nicht an den Bäumen festmachen kann.

Der Erfolg der Pedelecs liegt eben genau darin, dass man sie mit Fahrrädern gleichgestellt hat. Das sieht man an den S-Pedelecs, die für viele sicherlich attraktiver wären, weil sie schneller sind. Aber weil es damit nicht mehr die freie Wahl der Strecke gibt, (und noch ein paar andere Auflagen, die aber weniger ins Gewicht fallen, Führerschein haben die Meisten sowieso, Helm auch, Versicherung kostet auch nicht viel), haben die nur einen kleinen Marktanteil. Ich glaube unter 10%.

Von dem her ist es absolut utopisch zu glauben, dass die Politik die E-Mobilität beschränken wird und die Gleichstellung von Pedelecs und Fahrrädern aufhebt. Das Thema Mountainbike ist in dem ganzen viel zu klein, als dass es Gewicht hätte. Ehr würde die Entscheidung fallen, wenn es zu viele Probleme auf einem Weg gibt, dann Verbote für alle Radfahrer auszusprechen. Denn das kann man im Vergleich dazu einfach mit einem Verbotsschild lösen.

Und wenn wir jetzt alle ganz laut behaupten, dass die Pedelecs auf manchen Wegen ein Problem sind, dann wird die Verwaltung umso ehr mit Verbotsschildern reagieren.
 
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Es gehört für mich zur Toleranz dazu, dass man auch mal andere Verhaltensweisen akzeptiert, so lange es keine gravierenden negativen Folgen gibt. Die Entscheidung über die Zulässigkeit von Pedelecs haben andere gefällt. Weder der DAV, noch die DIMB, haben eine Möglichkeit hier zu wirken. Weil die Elektromobilität politisch gewünscht ist. Sie ist auch in der Freizeit gewünscht. Und sie ist auch auf Radwegen, Feldwegen und Forststraßen gewünscht. Deshalb die Gleichstellung mit dem Fahrrad um die Nutzung unkompliziert zu machen.

Das es mit dieser Gleichstellung ein Problem auf Trails oder im Hochgebirge geben kann, das hat man damals politisch nicht im Auge gehabt. Es gibt aber auch keine sinnvolle Möglichkeit zu differenzieren wo Pedelecs erlaubt sind, wenn man die gewünschte Mobilität als Fahrrad beibehalten will. Soll ich eine 2-Meter-Regel für Pedelecs fordern? Wir wissen alle welche neuen Probleme daraus erwachsen.

Ist jetzt nicht dein Ernst....:confused: Ihr wollt nur nicht dagegen wirken....logisch, bei der Entwicklung die momentan zu beobachten ist, wären ja bald keine Mitglieder mehr da....kann ich natürlich nachvollziehen, daß ihr da mitziehen müsst. Und da hängt ihr euch nun genauso in die kapitalistische Hängematte wie die Industrie und die Politik.
Politisch gewünscht? Ja....vom finanziellen Aspekt her vielleicht sogar von der Politik. Ideologisch aber ist es doch nicht richtig in der Freizeit....der ursprüngliche Gedanke war ein Großer....wir tun was für die Umwelt, wenn weniger mit dem Auto fahren, gibt es weniger Emissionen....Passt beim Weg von Zuhause zur Arbeit. Perfekte Welt.?
Pustekuchen, jetzt werden aber in der Freizeit, wo man sich bisher umweltfreundlich und gesund bewegt und von der Arbeit erholt hat Fahrräder durch E-Bikes ersetzt, weils ja so schön angenehm ist und noch mehr Spaß macht. Damit ist der ursprüngliche Gedanke mal sowas von in die Hose gegangen.
Ihr habt das Problem als Interessenvertretung der Fahrradfahrer, daß Pedelecfahrer auch Fahrradfahrer sind im Sinne des Gesetzes. Ich verstehe die Richtung in die ihr geht. Ich finde sie aber grundlegend falsch.
Nicht falsch für alle Fahrradfahrer, aber falsch für das, wofür ihr eigentlich immer gekämpft habt. Für ein freies und gleichberechtigtes Biken in der Natur und für das Befahren von schmalen Wegen.
Ihr könnt kämpfen wie ihr wollt, die die was dagegen haben, daß sich das MTB ausbreitet, sind euch immer einen Schritt voraus. Teile der geplanten Gesetzesänderung sind ja so ein Schritt.
Selbst wenn ihr gesetzlich was durchbringt, je höher der Nutzungsdruck, desto höher die Bereitschaft der anderen Seite selbst bestehende und erlaubte Wege einfach zuzulegen und zu "renaturieren". Erst kürzlich wieder erlebt. Das bedeutet, daß mit jedem weiteren "Erfolg" einen kleinen Trail zu legalisieren der Schritt in Richtung Reservate und erlaubte Forststraßen größer wird. Somit schaufelt ihr euer eigenes Grab....zumindest was die ursprüngliche Mission der DIMB betrifft.
Auch ich erwäge mittlerweile wieder aus der DIMB auszutreten, will ich den Prozess des Wandels von Fahrradfahren in Motorradfahren mit der Folge der Aussperrung nicht noch unnötig beschleunigen.
 
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Dazu kommt dann die Frage wer das ...kontrolliert?
Komisch; auf die Antwort auf die Frage, wer denn kontrollieren soll, ob das E-Bike im Wald tatsächlich ein Pedelec25 oder doch was anderes ist warte ich immer noch. Und diese Kontrolle ist erheblich schwieriger.
Ehr würde die Entscheidung fallen, wenn es zu viele Probleme auf einem Weg gibt, dann Verbote für alle Radfahrer auszusprechen.
Genau. Top-Argument: Die vielen E-Bikes.
daß Pedelecfahrer auch Fahrradfahrer sind
Stimmt so nicht. Das Pedelec25 ist dem Fahrrad gleichgestellt, aber deswegen nicht das Gleiche ;)
 
Ist jetzt nicht dein Ernst...

Es ist ja nicht so, als dass wir diese Entwicklung uneingeschränkt positiv sehen. Auch im Verein gibt es Diskussionen.

Was wäre gewesen wenn der Gesetzgeber Pedelecs nicht gleich gestellt hätte? Das wäre für die DIMB sicherlich leichter gewesen sich dann nur wie bisher um die Mountainbiker ohne Motor zu kümmern.

Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Es sind auf anderer Ebene Entscheidungen gefällt worden. Wie ich ausführe spielte das Thema MTB da keine Rolle. Wir sind eine Randerscheinung.

Aber wir müssen jetzt sehen wie wir mit der Situation umgehen. Ich kann mich dagegen positionieren. Mit der Konsequenz das es eine weitere Spaltung der Naturnutzer gibt. Es wird dann eine E-DIMB entstehen mit der wir uns heiße Diskussionen um das Wegerecht liefern usw. Ist das erstrebenswert?

Oder ich kann versuchen das Beste aus der neuen Situation zu machen. Die Pedelecs zu intergrieren und mit den Trailrules zu appellieren, dass mit den neuen Möglichkeiten vernünftig umgegangen wird.

Meine Beobachtung war eigentlich, das sich die Konflikte zwischen den mit und ohne E Fahrenden mittlerweile beruhigt hatten. Man hat sich aneinander gewöhnt. Auf einmal fahren Leute damit, die noch am Anfang dagegen waren. Das das Thema jetzt wieder so hochkocht ist sehr schade.
 
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Aber wir müssen jetzt sehen wie wir mit der Situation umgehen. Ich kann mich dagegen positionieren. Mit der Konsequenz das es eine weitere Spaltung der Naturnutzer gibt. Es wird dann eine E-DIMB entstehen mit der wir uns heiße Diskussionen um das Wegerecht liefern usw. Ist das erstrebenswert?

Oder ich kann versuchen das Beste aus der neuen Situation zu machen. Die Pedelecs zu intergrieren und mit den Trailrules zu appellieren, dass damit mit den neuen Möglichkeiten vernünftig umgegangen wird.

Sehe ich ebenso.

Der DIMB hat ein Ziel. Er will dich und mich in die Lage versetzten das wir unseren Sport ausüben können ohne künstlich beschränkt zu werden.

Eine 2. Front aufzumachen war noch nie hilfreich. ( Gab es in diesem Forum in Diskussionen schon mal WW2 Argumente? :D )

Gesetzgeber hat eine Entscheidung gefällt ( Rechtlich sind Pedelecs Fahrräder) und das lässt sich nicht abwenden.

Es gibt grade diese Verordnung zu Kleinstfahrzeuge:
https://www.bundestag.de/presse/hib/-/563716

Da sind riesen Diskussionen der Fahrer jener die ähnlich argumentieren. Wieso soll mein E-Roller auf 20Kmh beschränkt werden und brauch einen Blinker, Nummernschild, aber Pedelecs sind Fahrräder.

Die Antwort ist recht einfach:
Pedelecs sind ein riesen Geschäft, die sind politisch gewollt. Während E-Roller, Longboards usw kaum eine Rolle spielen.

Das ist nunmal die Realität.

Mit der müssen wir uns arrangieren um unser Ziel zu erreichen und nicht nebenbei Windmühlen-Kämpfe bestreiten. Das wäre ein Grund aus dem DIMB auszutreten wenn die anfangen nicht zielführend alles anzukämpfen was uns jetzt nicht ganz in den Kram passt.

Pedelecs eröffnen vielen Leuten das Mountainbiken die körperlich nicht mehr dazu in der Lage wären. Das ist oftmals schlecht, weil die es zu Unfällen kommen kann usw.
Aber es gibt auch Vorteile. Jeder Wanderer der gerne mal aufs EMTB steigt ist einer der unsere Position versteht. Und wenn es dann noch jemand ist der z.b im Schwarzwald Verein aktiv ist der dann auf einem Treffen sich positiv darüber äussert das die 2-Meter Regel abgeschafft werden kann dann ist das einfach nur zielführend.

Mit E-Bikes arrangieren und das beste draus machen ist die Lösung die zum Ziel führt, alles andere kannst in die Tonne treten, hat eh keine Aussicht auf Erfolg und hindert uns daran zu erreichen was wir erreichen wollen.
 
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