Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

...ja eben, der gute Mann fährt auch Ski, deswegen kommt auch kein Seitenhieb auf Skiläufer in seiner Rede vor.

Er hat da ein ekelhaft egozentrisches Verständnis von Recht und Unrecht auf Natur und Heimat von sich gegeben. Das kann ich im kleinen Kreis für mich machen! vollkommen legitimes Vorgehen. Aber als Rede zum 125. Jubiläum müssen solche Passagen zu denken geben. All denen zu denken geben, die angesprochen wurden und all denjenigen zu denen er gesprochen hat.

Und es ist genau diese egozentrische Denkweise die dazu führt von einem großen Konfliktpotential zu reden, die allen anderen eine Daseinsberechtigung abspricht. Diese grundsätzliche Verachtung allem gegenüber was nicht exakt so ist wie man es selbst für gut heißt, lässt tief blicken.

Wenn es dann in der Pressemeldung hießt, die Rede hätte begeistert, dann bedeutet das aus meiner Sicht ganz eindeutig, solche Denkweisen sind beim SAV mehrheitsfähig. Es wird dort also in weiten Kreisen nicht nur der eigene Besitzstand mit Händen und Füßen verteidigt, sondern auch jeder der nicht regelkonform ist mit Häme, Verachtung und Verunglimpfung überzogen.
 
(...) Wir haben gebremst, sind abgestiegen und haben das Bike und uns auf die Seite gestellt, damit sie passieren konnten. Nach einem freundlichen Gruß unsererseits kam dann ein grummelndes "nja.. ihr habt euch ja gut verhalten" von dem Wanderer zurück.

Wie ich finde, ein schönes Beispiel dafür, dass man auch mit prinzipiell "feindlich" gesinnten Wanderern durch angepasste Verhaltensweisen auf den Trails ohne jeglichen Konflikt co-existieren kann!

Erstmal vielen Dank, dass Du - wie viele andere Biker - so rücksichtsvoll agierst. Das ist sicher zu unser aller Vorteil. In der aktuellen Situation, aber als normale Rücksichtnahme auch in einer Zukunft ohne 2-Meter-Regel.

ABER es geht auch mir auf den Senkel, dass man sich teilweise nicht nur rücksichtsvoll, sondern fast schon devot verhalten muss, nur um dann so eine gönnerhafte Duldung zu erfahren. Was bilden die sich ein? Naja, das Recht gibt Ihnen ja recht... :rolleyes:

"Wir" verhalten uns brav defensiv und brechen uns dabei keinen Zacken aus der Krone. Manchmal ist es ja fast lustig, zu beobachten, wie denen die Luft aus den aufgeblasenen Backen weicht, wenn man sich entgegen der Vorurteile zuvorkommend und freundlich verhält. Aber man kann es in der devoten Ausprägung nicht wirklich von allen Bikern erwarten und ich will es auch gar nicht von allen Bikern erwarten, denn es ist Ausdruck einer Diskriminierung. Ein Grund mehr, sich gegen die 2-Meter-Regel zu engagieren, statt sich - wie viele Biker - damit zu arrangieren!

Denn in dieser Ungleichheit liegt die Ursache für Konflikte. Soll ein bikender Teenager vor den Spaziergängern im Dreck kriechen und sich denken "OK, wenn ich schön lieb bin, krieg ich keinen Ärger." Wollen wir diese Art von Mentalität wirklich (wieder) haben? Bloß nicht aufmucken, bloß die Klappe halten, bloß nicht die Meinung sagen? Sollen so junge Biker sozialisiert werden? Da kann einem echt übel werden!

Und zwar ganz unabhängig davon, dass sich in der Praxis die allermeisten Spaziergänger absolut anständig verhalten, indem sie in so einem Fall ganz normal "Danke!" sagen und sich darüber freuen, dass man ihnen den Vortritt gelassen hat, statt mit schulmeisterlichen Kommentare nachzutreten.

Meine Kinder sollen mal ohne schlechtes Gewissen durch den Wald fahren und anderen Waldnutzern in selbstverständlicher, ungezwungener gegenseitiger Rücksichtnahme auf Augenhöhe begegnen können.
 
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Okay, ich muss zugeben, dass ich den Kommentar ohne komplette Lektüre der Festschrift verfasst habe. Jetzt zweifle ich gerade doch ein bisschen an der Tragweite solcher Haltungen bzw. Machtpositionen in Bezug auf unseren Sport. Ich glaube allerdings weiterhin, dass wir vornehmlich diejenigen unter Druck setzen müssen, die sich der gefühlten Mehrheit anbiedern und dementsprechend legislativ zu Werke gehen.

Nun, ich muss die Tage eh noch einen Schein bei ihm abholen. Ich werd mir vorher das auf der vorigen Seite verlinkte Shirt bestellen und anziehen und ihn dann fragen, ob er Zeit für eine kurze Frage hat. Versuchen kann man's ja. :D
 
Wenn Aussagen wie sie die Festschrift enthält Basis für die Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zum Antrag der Abg. Dr. Friedrich Bullinger u. a. FDP/DVP, Drucksache 15 / 3726 vom 02. 07. 2013 sind, ich zitiere nochmals: "Die Wanderverbände in Baden-Württemberg lehnen eine Aufhebung der 2-m-Regelung deshalb nachdrücklich ab.", dann wirft das kein gutes Licht auf die Ministerialbürokratie und Politik in Baden-Württemberg.
 
..... ich zitiere nochmals: "Die Wanderverbände in Baden-Württemberg lehnen eine Aufhebung der 2-m-Regelung deshalb nachdrücklich ab.", dann wirft das kein gutes Licht auf die Ministerialbürokratie und Politik in Baden-Württemberg.

Ministerialbrokratie fürwahr! Von Verwaltungskunst kann in diesem Hause keine Rede sein, der Freiherr von Stein würde im Grabe rotieren.

Und Horst Seehofer sagte mal, er würde versuchen, die Hälfte der Gesetze abzuschaffen. Die Bürokratie sei die Geißel unserer Zeit. Erstgenanntes ist vielleicht etwas übertrieben. Aber letzteres pflegen Minister Bonde & Co in Baden Württemberg Tag für Tag.
 
Okay, ich muss mal eine Lanze für den guten Prof. Mezger brechen. Ich habe bei ihm mehrere Seminare + Vorlesungen besucht, dazu v.a. eine über "Die Alpen" im diesjährigen Sommersemester. Der Typ ist ein fantastischer Dozent und dank ihm weiß ich nun deutlich mehr über die Alpen jenseits von Folklore und Tourismus (auch wenn erstes lustigerweise ja sein Forschungsschwerpunkt ist). Er hat dann in einer der Sitzungen zum Thema Tourismus auch kurz über die "neumodischen" Arten, die Alpen zu erfahren, gesprochen. Ihm ging es da nicht vorerst um die schädlichen (?) Auswirkungen auf die Natur oder die Legalität oder den Konflikt mit Wanderern (denn er fährt z.B. auch Ski, was ja nicht gerade eine grüne Sportart ist); seine Position kommt von der Naturerfahrung her: die klassische Rotsocke, die nicht mit High-Tech-Ausrüstung, Navi und sonstigem Gedöns die Alpen überrennt, sondern in Ehrfurcht und mit jeder Menge Orts-, Geschichts- und Kulturkenntnis die "Faszination Alpenraum" erfahren möchte. Demut vor dem Berg und all sowas halt.

Okay, das klingt wie ein Werbetext. :D Was ich sagen möchte: der lehnt Mountainbiker nicht in erster Linie als Wander-Konkurrenz ab, sondern kritisiert einfach pauschal den modernen Zeitgeist in Sachen Outdoor-Sport...wie ich finde auch teilweise berechtigt. Ist damit m.E. in der causa 2-Meter-Regel kein wirklicher Gegner.

Nein, das Problem sind nicht Idealisten und Fossile. Das Problem sind Opportunisten wie die aktuellen BaWü-Grünen, die ihr Fähnlein nach dem Wind richten. Denen muss Feuer unterm A**** gemacht werden, nicht dem Almöhi, der wenigstens berechenbar ist. Ich muss mir selbst vorwerfen, diese Partei bei der letzten Landtagswahl gewählt zu haben. In Zukunft nur noch parteilose Kandidaten.

Schön, dass Du hier eine Lanze für den Professor brichst, aber ändert das seine negative Grundhaltung gegen die heutigen Natursportarten!
Verzichtet der Herr Professor auch auf Autos, Bus, Bahn und den Flieger oder verzichtet er auf moderne Medizintechnik?
Das ist doch nur Folklore, wenn man nur die rote Sockenfraktion als Natur- Anerkenner lobt und den anderen Natursportarten unterschwellig Naturfeindlichkeit unterstellt.
Andere sind halt mit Elefanten über die Alpen oder durch die Wälder und ich fahre mit dem Auto über die Alpen oder mit dem Bike durch die Alpen und die Wälder.
Aber ich wandere auch und ich pennen dann sogar in meinem Hightechzelt in den Alpen. Dennoch achte und schätze ich die Natur.
Fahrräder gibt es nun schon weit über 100 Jahre, da sollte es auch den ewig gestrigen klar sein, dass die Teile sich weiterentwickelt haben und heute für Wald und Bergtouren bestens geeignet sind.
Wenn der Herr Mezger auf seinen Touren im Schwarzwald oder den Alpen verunglückt oder plötzlich schwere gesundheitliche Probleme hat, dann würde der doch auch nicht auf den Heli von der Bergrettung verzichten und stattdessen den Eselstransporter anfordern; also warum beschwert er sich dann über Gleitschirmflieger?

Ich durfte auch mal einen sehr guten Professor erleben, der fachlich bestens lehrte, der aber meinte, in unserem Fachgebiet hätten Frauen nichts verloren.
Glücklicherweise kam er damit an unserer Hochschule nicht durch, weil niemand eine solche Denkstruktur akzeptiert hat auch nicht seine Dienstvorgesetzten.
 
Okay, ich muss mal eine Lanze für den guten Prof. Mezger brechen. (...) Ihm ging es da nicht vorerst um die schädlichen (?) Auswirkungen auf die Natur oder die Legalität oder den Konflikt mit Wanderern(...); seine Position kommt von der Naturerfahrung her: (...) in Ehrfurcht und mit jeder Menge Orts-, Geschichts- und Kulturkenntnis die "Faszination Alpenraum" erfahren möchte. Demut vor dem Berg und all sowas halt.

(...) der lehnt Mountainbiker nicht in erster Linie als Wander-Konkurrenz ab, sondern kritisiert einfach pauschal den modernen Zeitgeist in Sachen Outdoor-Sport...wie ich finde auch teilweise berechtigt. Ist damit m.E. in der causa 2-Meter-Regel kein wirklicher Gegner.


-> Den Punkt "Naturerfahrung" verstehe ich. In dem Sinne könnte Prof. Mezger sogar ein Mitstreiter gegen die 2-Meter-Regel sein, denn die Biker auf >2-Meter-Wege zu verbannen, wird ihre Naturerfahrung auch nicht in neue Sphären treiben.


@axisofjustice: vielen Dank für die differenzierte Darstellung! Das tut uns allen ab und zu mal ganz gut und zeigt wunderbar, dass unter den Bikern eben nicht nur grobe Natur-Vandalen sind. Ich glaube auch nicht, dass es sinnvoll ist, jetzt auf einen älteren Herrn einzuschlagen. Nur die Haltung dahinter und wie der Albverein sie interpretiert, die müssen wir uns schon anschauen.

Wie gesagt, den Punkt "Naturerfahrung" verstehe ich schon. Biker könnten teils mit offeneren Augen durch die Natur radeln, mehr Sinn für die Schönheit entwickeln und sich mehr damit beschäftigen, was da eigentlich gerade neben dem Weg abgeht (Brunftzeit, Brutzeit, Bodenbeschaffenheit, Naturdenkmäler etc.). Und klar kommt es vor, dass Radler in der Natur nur eine Art riesigen Bikepark, nur einen topographische Spielplatz sehen.

Darin steckt aber doch auch eine Chance. Immerhin sehen sie in der Natur überhaupt noch etwas, begeben sich überhaupt noch regelmäßig in die Natur! Ich glaube, dass man über den Umweg "Funsport" Leute in den Wald locken kann, die dort normalerweise nicht hingehen und dadurch überhaupt erst die Chance hat, dass diese Leute jemals eine Naturerfahrung machen.

Oder soll der Wald ein Geheimtipp für Eingeweihte werden?
Nur wer den Wald erlebt, hat die Chance, ihn schätzen zu lernen.

Nur am Rande: die von Prof. Mezger gemeinte Art der Naturerfahrung spreche ich übrigens auch vielen "max. 500m-Umkreis-vom-Parkplatz"-Ausflüglern ab, die 2mal im Jahr mal "so richtig Natur erleben" wollen. Wenn ein Ausflugslokal in der Nähe ist. Mit einer schönen Tasse Kaffee. Und sauberen Toiletten bitte schön.

Manchmal glaube ich eh, dass nur eine kleine Minderheit von echten Wanderern und echten Bikern von der Regel betroffen ist, denn nur die bewegen sich überhaupt auf den genannten Wegen (mal abgesehen von touristischen Hotspots). OK, in der Nähe von Siedlungen sind noch die Hundebesitzer auf solchen Wegen unterwegs. Jedenfalls haben diese "Heavy-User" nach meiner Erfahrung nur selten ein Problem miteinander. Während alle anderen sich gegenseitig auf den breiten Wegen nerven. D.h. wir brauchen eigentlich v.a. klare Regeln für die breiten Wege: z.B. das Rechtslauf-Gebot und eine Beschränkung der Gruppengröße auf max. 5 Personen. Kinder, Hunde und Schwerhörige sind an einer kurzen Leine zu führen. Ich weiche ab...
 
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habe gestern Mittag bei uns im Schönbuch beim Biergarten mal mit ein paar Bikern geredet. Und Sie zum Thema 2m Regel angesprochen. Im Grunde sagen alle das gleiche: Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme, aber keiner kannte die Petition!!!
Die meisten wollen es sich mal angucken und unterschreiben.
Es bringt uns meiner Meinung nach am Meisten wenn jeder einfach mal 10 andere Biker auf das ganze hier aufmerksam macht.
Interessant war auch das mitten im Schönbuch ein Segway unterwegs war.
 
...man muss trotz allem die Aussagen des Hr. Mezger im Zusammenhang mit dem "Argument" des MfLR sehen "die Wandererverbände begrüßen die Regelung".

Gegen diese Art von Polemik kommt man mit Sachargumenten schlecht an, bzw. die Schenkelklopfer der Veranstaltung im neuen Schloss werden sich davon kaum aus ihrer so schön vom Hr. Professor begründeten Vorurteilsfestung hervorlocken lassen.
 
Ich habe am Wochenende einen bikenden Kollegen auf einem Firmenfest getroffen. Hatte schon von der Petition gehört, aber noch nicht unterschrieben. Versteht die ganze Aufregung eh nicht, hatte noch nie Probleme im Wald. Klar wäre es ihm lieber, es gäbe die Regel nicht, aber dagegen einsetzen will er sich nicht. Schließlich habe er persönlich ja kein Problem. Fazit: wenn er dran denkt und Zeit hat, wird er unterschreiben, ich soll ihm mal den Link schicken. Aber im Grunde genommen ist es ihm egal, er unterschreibt wenn dann eher um mir einen Gefallen zu tun. Richtig stören würde ihn eigentlich nur, wenn jetzt mehr Leute von der Regel wissen und er deshalb öfters auf die Regel angesprochen wird und dadurch Ärger hat.

Ein andere Bekannter hat mir erzählt, dass er die 2-Meter-Regel gut findet, weil dann nicht so viele Idioten auf seinen schönen Trails rumfahren. Insgesamt sollen wir nicht so viel Wind um die Sache machen, er habe keinen Bock auf Ärger.

Man kann sich darüber jetzt aufregen. Aber wir müssen auch anerkennen*, dass es diese Haltung gibt. Das ist auch kein Biker-Problem, sondern ein gesellschaftliches. Was man da machen kann, weiß ich auch noch nicht genau. Ich versuche in solchen Fällen immer zu erklären, warum ich mich gegen die Regel engagiere, was mich motiviert.

Nur damit das jetzt nicht falsch rüberkommt: ich kenne auch Biker, die sich total darüber freuen, dass endlich was passiert, natürlich schon unterschrieben haben, mitmachen wollen und nur darauf warten, dass man ihnen sagt, wie sie sich engagieren können etc. ;)

*nicht im Sinne von Anerkennung, aber wir dürfen auch nicht so arrogant sein zu glauben, dass es quasi Biker- und Bürgerpflicht ist, sich gegen die 2-Meter-Regel zu engagieren, und dass das alle anderen selbstverständlich auch so sehen.
 
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(...) die Schenkelklopfer der Veranstaltung im neuen Schloss werden sich davon kaum aus ihrer so schön vom Hr. Professor begründeten Vorurteilsfestung hervorlocken lassen.

Ja, das ist wahr! Die Fraktion hat sicherlich nicht in erster Linie "Naturerfahrung" gehört, sondern "Siehste Lieselotte, selbst der Professor sagt, dass man diese Hottentotten aus dem Wald aussperren muss! Hab' ich doch immer gesagt."
 
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Als Kontrast zu den vermeintlich mit der 2m Regel in Verbindung stehenden Unfaellen...

Hier der "Fall" einer Frau, die ziemliches Glueck hatte von einem MTBler der auf Pfaden, auch noch abends, unterwegs war gefunden worden zu sein.

„Wenn uns der Radfahrer nicht so gut hätte einweisen können – der war sehr hilfreich –, hätten wir sie nicht so schnell gefunden.“

http://www.tagblatt.de/Home/nachric...in-schwer-verletzt-geborgen-_arid,191466.html
 
So lang jetzt keiner den Biker verknacken will...

Dort ist weit und breit nix was 2m Breite erreicht ;) Aber schön ist es dort abseits der Stoßzeiten zu fahren... Muss wohl wieder an den Trauf ziehen.
 
Ja, das ist wahr! Die Fraktion hat sicherlich nicht in erster Linie "Naturerfahrung" gehört, sondern "Siehste Lieselotte, selbst der Professor sagt, dass man diese Hottentotten aus dem Wald aussperren muss! Hab' ich doch immer gesagt."
...und ich würde noch weiter gehen.

Anlass dieser Rede war das 125 jährige Jubiläum des SAV. Derartige Jubiläen sind in der Regel Anlass sich kollektiv auf die Schultern zu klopfen, Errungenschaften zu feiern und einen Ausblick zu geben, wie man die nächsten Jahre gestalten will. Wenn stattdessen eine, man kann es meiner Meinung nach schon so nennen, Brandrede gehalten wird, wirft auch das ein gewisses Licht auf den Jubilar dem damit gehuldigt werden soll.

Böse gefolgert, kann man sagen, der SAV definiert sich nach 125 Jahren nicht über das was er leistet, sondern dadurch wodurch er sich von Rest der Gesellschaft abgrenzt.
 
Nur damit das jetzt nicht falsch rüberkommt: ich kenne auch Biker, die sich total darüber freuen, dass endlich was passiert, natürlich schon unterschrieben haben, mitmachen wollen und nur darauf warten, dass man ihnen sagt, wie sie sich engagieren können etc. ;)


Ich habe die Petition verfasst, weil ich Bürokratie hasse. Und die 2m-Regel ist Bürokratie.
  • Rechtlich taugt sie nichts, schon weil man de 2m nicht messen kann und lt. Minister Bonde auch gar nicht messen muß (wozu er die 2m-Regel dann dennoch braucht, bleibt sein Geheimnis).
    .
  • Zumindest dient sie aber dazu, und das ist übel genug, die Illusion zu verbreiten, Radfahrer respektive Mountainbiker hätten es nötig, daß man sie bürokratisch gängelt. Das schürt Vorurteile und diese bremsen, weil oft unüberprüft übernommen, bike-freundliche Politik. Damit sind letztendlich alle Biker betroffen. Unter ihnen gibt es eben solche, die sich politische Verleumdung gefallen lassen und solche, die sich so etwas nicht gefallen lassen.
Gut ist es, daß sich viele derjenigen, die sich so etwas nicht gefallen lassen, die Petition unterschreiben. Noch besser ist es, daß auch andere Leute die Petition unterschreiben, weil sie zwar persönlich nicht betroffen sind, aber umsomehr damit die Mountainbiker insgesamt unterstützen.
 
I
  • Rechtlich taugt sie nichts, schon weil man de 2m nicht messen kann und lt. Minister Bonde auch gar nicht messen muß (wozu er die 2m-Regel dann dennoch braucht, bleibt sein Geheimnis).
Ich kann dir sagen, warum er die 2m-Regel braucht...... für die Rechtssicherheit :rolleyes::lol:
Damit ist er recht sicher, dass das Recht auch sicher ist und das man die Wanderer, die vermutlich garnicht da sind nicht mit quitschenden Bremsen aufschreckt :love:
 
Am Samstag hatte ich auch wieder einen typischen Fall (Abfahrt von der Solitude). Links geht ein schmaler Trail am Waldrand auf einer Wiese runter, 50m weiter rechts verläuft parallel die Solitudeallee (eine Waldautobahn). Auf der Waldautobahn tummelten sich die Fußgänger, Kinderwägen etc. in Scharen. Diverse Radfahrer fuhren mit ordentlicher Geschwindigkeit (30km/h) im Slalom durch die Mengen talwärts. Wir sind links auf den leeren Trail. Ca. 30m vor mir kam uns eine einzelne Fußgängerin entgegen. Ich rufe meinem Mitfahrer zu "Vorsicht Fußgänger", drossele das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit und weiche auf die Grünfläche aus. Und was schallt mir entgegen? "Sie könnten auch drüber auf dem Weg fahren!" Großartig! Im nachhinein ärgere ich mich, nicht zur Diskussion angehalten zu haben, aber durch die schöne Tour war ich so gutgelaunt und hatte echt keinen Bock mir die Laune verderben zu lassen.
 
da kann man echt gespannt sein, was kommt.

Im Zweifelsfall (auch oder gerade aus dem Ministerium) Textbausteine.

Schema:

Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Teufel, CDU (Landtags Drs. 15/3991, ......)

Textbaustein
Textbaustein
Textbaustein
Textbaustein
Textbaustein

Gez. Textbaustein (Minister für Textbausteine)
 
Mmh, die Grünen haben in BW ja gerade mal knapp 2% der Erststimmen (etwas mehr als 80000 Stimmen) und knapp 3% der Zweitstimmen ( etwa 130000 Stimmen) eingebüßt im Vergleich zur Bundestagswahl 2009.
Das ist nur dann ein Hoffnungsschimmer, wenn man denen begreiflich macht, dass bei dem Ergebnis der CDU von 51% die Regierungszeit von Hr. Kretschmann eh abgelaufen ist (obwohl daran wahrscheinlich sowieso niemand zweifelt, es sei denn es gäbe ein 2. Fukushima).
 
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...und ich gehe trotzdem jede Wette ein, unsere Chancen auf eine Änderung sind jetzt höher als nach der nächsten LTW mit einem evtl. erneuten Regierungswechsel.
 
...und ich gehe trotzdem jede Wette ein, unsere Chancen auf eine Änderung sind jetzt höher als nach der nächsten LTW mit einem evtl. erneuten Regierungswechsel.

Sehe ich ähnlich und habe auch gar keine Lust so lange zu warten! ;-)

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Mal'ne andere Frage: Radcross ist ja schwer im kommen (glaube ich). Hat da jemand Kontakte, kann in der "Crosser-Szene" für die Petition werben? bloggen? facebooken? twittern?

Auf Rennen Unterschriften sammeln und Flyer verteilen? Ist doch jetzt dann bald Saison, oder?

Gibt es sowas wie einen Crosser-Verband?

Herzlichen Dank und Gruß
Hockdrik
 
Hier mal ein Beispiel zur konkreten Auslegung der 2-M-Regelung:
der Touren-Anbieter "Bergbiken" hat unter http://www.bergbiken.de/index.asp?id=10&spr= den mehr oder weniger klassischen X-Cross auf der Schwäbischen Alb ausgeschrieben.

Irgendwann erhielt der Anbieter Post vom Landratsamt Reutlingen - seitdem steht die Tour mit folgendem Hinweis online:
Wichtiger Hinweis: auf Wunsch des Kreisforstamtes des Lkr. Reutlingen müssen wir darauf hinweisen, dass alle oben und unten genannten Singletrails im Bereich des Lkr. Reutlingen, sofern sie zwei Meter Breite unterschreiten, im Rahmen dieser Tour geschoben und nicht gefahren werden (s.a. Fotos unten als kleinen Vorgeschmack dazu). Dies ist dem LWaldG Ba-Wü, §37 Abs. 3 geschuldet.

Es gibt wohl weitere Beispiele bei anderen Tour-Anbietern, bei denen ein "Vergleich" zur weiteren Durchführung von geführten Touren geschlossen wurde, indem eine jährliche "Waldbenutzungsgebühr" vom Veranstalter entrichtet wurde. Inwieweit sich dies dann rechtlich mit der 2-M-Regelung verträgt oder eine wirkliche Sonderregelung darstellt wage ich erst mal anzuzweifeln. Fühlt sich irgendwie nach Ablasshandel an.
 
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