Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Und was steht in dem Artikel?


Hier der Text in Braille zum rauskopieren ;-)

Fahrradfahren im Wald: Biker wollen Zwei-Meter-Regelung kippen

Neue Debatte im alten Konflikt zwischen Radfahrern und Fußgängern: Zwei Meter müssen Waldwege in Baden-Württemberg mindestens breit sein, damit Radfahrer darauf fahren dürfen. Eine Initiative hat in einer Online-Petition mehr als 30.000 Unterschriften gegen diese Regelung gesammelt. Das Beispiel Ulm-Böfingen zeigt, dass Kompromisse schon heute möglich sind.

THOMAS LIERSCH | 24.09.2013

Wenn Radfahrer im Wald auf Fußgänger treffen, kann es schon mal Ärger geben. So war das auch vor gut einem Jahr im Ulmer Stadtteil Böfingen, als sich dort Mountainbiker Strecken anlegten und querfeldein durch das Erholungsgebiet fuhren - in hohem Tempo und über Sprungschanzen. Wanderer fühlten sich gefährdet, auch Naturschützer beklagten sich. Nach längeren Auseinandersetzungen gab es eine Einigung. Heute fahren die Biker in Böfingen auf einer im Einvernehmen gefundenen Strecke.

Doch legal ist das nicht, die Radfahrer werden lediglich geduldet. Denn in Baden-Württemberg dürfen Radfahrer laut Landeswaldgesetz nicht auf Wegen fahren, die weniger als zwei Meter breit sind. In einer Online-Petition wenden sich nun mehrere Radverbände gegen die Zwei-Meter-Regel. Mehr als 30.000 Unterschriften sind innerhalb eines Monats zusammengekommen, 50.000 sollen es bis Ende November werden. Zu den Initiatoren der Petition gehört die Deutsche Initiative Mountainbike (Dimb), ein Verein mit 60.000 Mitgliedern.

"Radfeindlich" nennt Hendrik Ockenga von der Dimb die Zwei-Meter-Regel. Im Alltag gebe es kaum Probleme zwischen Radfahrern und Spaziergängern, weshalb eine solche Regelung nicht nötig sei. Zudem könne die Breite eines Waldweges ohnehin nicht gemessen werden, weil es keine klaren Begrenzungen wie durch Bordsteine gebe. "Wichtig ist uns die gegenseitige Rücksichtnahme", sagt Ockenga. Die Zwei-Meter-Regel aber steht dem entgegen, meinen er und die Petitionsunterstützer. Denn: Aufgrund dieser Regel selbst gebe es immer wieder unnötige Diskussionen. Spaziergänger würden Radfahrern auf schmaleren Wegen vorhalten, dass sie dort gar nicht fahren dürfen. So komme es zu Konflikten, auch wenn die Spaziergänger gar nicht gefährdet worden seien.

Auf breiteren Wegen sei die Gefahr sogar höher. "Dort treffen viele Fußgänger auf viele Radfahrer, die schnell unterwegs sind", sagt Ockenga. Auf schmalen Wegen seien Radfahrer dagegen vorsichtiger unterwegs. Man müsse den Bürgern mehr Verantwortung zutrauen. "Nicht alle Radfahrer und auch nicht alle Mountainbiker sind Rowdys", sagt Ockenga. Er selbst steige vom Rad, wenn er auf einem sehr engen Weg Fußgängern begegne. Querfeldeinfahren verurteilt er, das verstößt auch gegen die Richtlinien der Dimb. Rowdys, die das machen, ließen sich aber ohnehin nicht von irgendwelchen Regelungen wie einer Mindestbreite für Wege beeindrucken.

Der Schwäbische Albverein stellt sich wegen Sicherheitsbedenken hinter die Zwei-Meter-Regel. Wegereferentin Martina Steinmetz sagt: "Wir vertreten die Interessen der Wanderer." Gegenseitige Rücksichtnahme sei natürlich gut, sie befürchtet aber eine größere Gefahr für Wanderer ohne die bestehende Regelung. Gerade ältere Wanderer seien dann betroffen. Sie könnten nicht so schnell zur Seite gehen, wenn ihnen auf schmalen Wegen Radfahrer begegneten. Steinmetz verweist darauf, dass es schon heute die Möglichkeit gebe, dass Singletrails ausgeschrieben werden - also schmale Wege, die speziell für Mountainbiker gedacht sind, die sportlich fahren wollen.

Für Ockenga von der Dimb sind einzelne speziell ausgeschriebene Strecken nur eine "Pseudo-Lösung", zumal auch auf diesen Wegen trotzdem auch Fußgänger unterwegs sein dürfen. Für ihn bleibt klar: Das Radfahren auf schmalen Waldwegen soll legalisiert werden, die Zwei-Meter-Regel ergibt keinen Sinn und muss gekippt werden. Thüringen habe eine ähnliche Regelung zurückgenommen, Hessen auch. Ockenga hofft, dass die Petition in Baden-Württemberg dasselbe bewirkt: "Wir glauben, wenn sich die Politik mit dem Thema beschäftigt, wird die Regelung fallen." Tatsächlich liegt im Landtag eine Anfrage der CDU vor, zu früherem Zeitpunkt hatte bereits die FDP-Fraktion eine Anfrage an das von Alexander Bonde (Die Grünen) geführte Ministerium für ländlichen Raum.

Die damalige Antwort gleicht der Antwort auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE: "Grundsätzlich dient die Zwei-Meter-Regelung dem Interessensausgleich zwischen Wanderern, Mountainbikern, Touristikern, Waldbesitzern, Naturschützern und Jägern. Über das Pilotprojekt im Schwarzwald prüfen wir mit allen Beteiligten Alternativen zur bestehenden Regelung." Das angesprochene Projekt sieht vor, dort zehn Prozent des Mountainbikenetzes als Singletrails einzurichten.

Die Idee ähnelt der in Böfingen gefundenen Lösung, wo allerdings keine Schilder die Strecke der Mountainbiker ausweisen. Der dort zuständige Revierförster Max Wittlinger sagt, die Situation vor Ort sei inzwischen "sehr entspannt". Die Mountainbiker würden sich fast alle an die festgelegte Strecke halten, die für die Natur und die Sicherheit der Wanderer verträglich sei. Wittlinger ist gegen die Petition und findet, die Zwei-Meter-Regel habe sich bewährt. Er glaubt, bei einer Aufhebung könnte die Unfallgefahr steigen und es könnten wieder mehr Mountainbiker auf die Idee kommen, querfeldein zu fahren.

Einer der Böfinger Mountainbiker, der anonym bleiben möchte, sagt: "Wir sind super zufrieden." Böfingen sei für ihn ein Positivbeispiel. Konflikte mit Spaziergängern gebe es inzwischen selten und unter den Bikern würden sich nur "ein paar Idioten" nicht an die erlaubte Strecke halten. Der Mann gehörte zu den Vertretern der Radfahrer, die jene Strecke damals mit Naturschützern und Förstern ausgehandelt hatten. Doch auch wenn mit der abgesteckten Strecke in Böfingen ein praktikabler Kompromiss gefunden wurde: In Sachen Zwei-Meter-Regelung sind die Mountainbiker anderer Ansicht als Förster Wittlinger - viele von ihnen haben die Petition dagegen unterschrieben.
 
So geht das, seit Angela mal sagte, die Bremsklätze müssten niedergewalzt werden....

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Was erwartest du von Personen, welche Ihre Räder nach dem Putzen noch mit Desinfektionstüchern abwischen? :) Sorry, musste sein.

Schade drum, aber vielleicht sind die ersten zwei Poster nicht der normale Querschnitt. Davon gehe ich sogar aus.
 
ich habe die Online-Petition mal ins RR-Forum verlinkt, scheint aber dort nicht besonders anzukommen. Aber schaut selbst....i

Es gibt immer Leute in Foren, die nur darauf warten, dass sie sich verbal abreagieren können, egal ob es in der Sache gerechtfertigt ist oder nicht.

Aber es gibt eben auch die Vernünftigen und die, die nur mitlesen und die wissen jetzt von der Petition und das ist gut so! :-)

In diesem Sinne vielen Dank für Deinen Einsatz im Namen aller Radfahrer!
Denn das sollten wir nicht vergessen: die 2-Meter-Regel ist nicht nur MTB- sondern allgemein Radfahr-feindlich und diskriminierend. Dahinter steckt die gleiche Haltung, die auch Radfahrern auf der Straße entgegen schlägt. Wir Radfahrer sollten also zusammen halten.
 
Rennradfahrer? Sind das nicht diese mißvergnügten Menschen, die einem immer grußlos unter'm linken Lenkerende durchwischen? ;)
Hab' grad mal nachgeguckt: Die haben ein Unterforum "Cyclocross", sind damit also genau so betroffen, wie wir. Wer dort angemeldet ist, könnte sie darauf ja mal aufmerksam machen.

Gruß,

Clemens
 
Die RR'ler strafen uns doch auch immer so herrlich mit Mißachtung, wenn man ihnen mal auf 'nem Radweg begegnet

vor allem wenn mal langsam aber stetig auf surrenden Reifen davon zieht... :D

Ich bin mal mit 1 Zoll Slicks auf meinem MTB bei einem regelmäßigen RR-Treff aufgetaucht. Die haben alle ein bisschen doof geguckt und sich ihren Teil gedacht. Ich habe einfach nett gefragt, ob ich mitfahren kann und es gab keine großen Einwände. Beim dritten Mal, so auf halber Strecke, fuhr einer der Älteren an meine Seite und meinte: "Du bist ja echt ein netter Kerl und Du hälst ja auch mit, aber kannst Du Dir nicht mal ein richtiges Rad kaufen? Die anderen Rennradfahrer lästern schon über unsere Gruppe. Überleg's Dir mal." :)

Ich habe mir dann tatsächlich ein halbes Jahr später ein Rennrad gekauft.
Bis dahin mussten sie leiden.
 
Mir fällt auf das fast immer wenn ich Biker im Wald oder wo auch immer anspreche die wenigstens die Petition kennen.
Es scheint also ein große Gruppe von Freizeitradlern zu geben die nicht die Foren kennen oder über FB und die DIMB nicht erreicht werden.
Ich habe mir überlegt es wäre gut kleine Kärtchen (ähnlich Visitenkarten) dabei zu haben die man den Leuten in die Hand drücken kann mit dem Link zur Petition und zur Kampanienseite der DIMB. Das bleibt bestimmt besser haften als wenn man die Leute nur anspricht, das haben die vergessen bis sie daheim sind.
Macht das Sinn??
Wenn ja könnte jemand ein Layout entwerfen und hier zur Verfügung stellen, so das wir uns das lokal ausdrucken und unterwegs verteilen können?

Thomas
 
Ja ja die RR-Fahrer :D
Was einige in dem Forum zum Besten gegeben haben ist genauso verbohrt wie die Position einiger Wanderer....

RR gegen MTB ist wohl so wie VW gegen Opel.... eben so ein richtig schöner Markenhass....
Ich versteh teilweise wirklich nicht, wie engstirnig man sein kann :(
 
Verbohrte Rennradler... wenn ich die Kommentare hier lese, ist die Mountainbikefraktion auch nicht besser.
Ich fahr beides. Bin ich jetzt Schizophren? Muß ich mich plötzlich anders verhalten?
Die meisten Rennradler sind nett und Ihr macht die Gruppe an ein paar Idioten fest. Machen die Wanderer das Gleiche nicht mit uns und wir beschweren uns zu Recht darüber?

Anderes Thema: Ich habs nicht sein lassen können:
http://www.abgeordnetenwatch.de/reinhold_pix-597-44460--f390796.html#questions
Dort ist noch eine weitere Anfrage, die bisher nicht viel Interesse auf sich gezogen hat. Außerdem scheint der gute Mann mit Federführend für die Hinhaltetaktik und Blabla Antworten zu sein. Umso wichtiger daß weiter Interesse bekundet wird, bzw. mehr unangenehme Nachfragen kommen!

Also bitte wieder Interesse bekunden und/oder selber nachfragen!
 
...das kann man so nicht stehen lassen.

Es gab mittlerweile auch schon andere Antworten, ohne Textbausteine und teilweise kompromissbereit.

Den Pix muss man in der Tat nicht weiter fragen, der haut nun wohl nur noch die Standartantwort raus...
 

Oder eben nirgends.... weil Wanderer ja immer und überall sind :rolleyes::lol:

War heute mal wieder auf dem verbotenen Tail unterwegs.
Zum fahren kam ich eigentlich kaum, ich hab nur Äste und Bäume auf die Seite geräumt, die der Sturm letzte Woche umgetan hat.

Hab dann lustigerweise mal beim Kraftwerk Rheinau (Welches ja den Weg wartet und pflegt) angerufen und gefragt, wie viele Wanderer sich denn schon über die umgesturzten Bäume beklagt haben.
Einige lagen wirklich genau mit der Krone auf dem Weg und das durchkommen war recht schwer.

Also die Antwort hat mich dann doch schon etwas verwundert und überrascht.

Wie Bäume umgestürzt? Ehrlich? Hmmmm gut dann kümmern wir uns darum. Sie sind der erste der jetzt angerufen hat und uns dies mitgeteitl hat. Vielen Dank

Soviel dann zu der Aussage vom Forstamt, das die Instandhaltung Geldkostet und das ja soooooooo viele Wanderer dort unterwegs sind.

Der Mitarbeiter des Kraftwerks wollte mir die Tage noch ein Schreiben fertig machen, wie viele Wanderer da ca unterwegs sind, das ich dann dem Forstamtbürokraten übermitteln kann/darf/werde.

Mal schauen ober sich dann mal zu einer Ausnahmegenehmigung durchringen kann..... Aber ich mach mir da wenig Hoffnung.
 
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