Zum Boykott aufrufen ist doch Quatsch. Diejenigen, die die Thematik länger verfolgen, machen auch ohne Boykott keinen Urlaub in BW. Insofern hat die bisherige Kampagne bereits Früchte getragen, ohne dass die DIMB offiziell zur Schädigung des Tourismus aufrufen musste. Und der Rest - der würde einem offiziellen Boykottaufruf nur dann nachkommen, wenn es gerade zufällig in den Kram passt.
Für mich geht es dieses Jahr zumindest ins 2 Stunden weiter entfernte Allgäu (zum Wandern übrigens). Eventuell mache ich dennoch einen Zwischenstopp in BW, weil ich meiner Tochter die lange Fahrt nicht zumuten will oder weil es für den Rückweg einfach prima auf dem Weg liegt. In diesem Fall werde ich in den üblichen Bewertungsbogen aber auch deutlich machen, dass ich nur zur Durchreise hier bin und dass 7 Übernachtungen wegen der 2-Meter-Regel nach Bayern abwandern.
Letztlich bleibt bei all dem "Kleinvieh" aber die Frage, ob es den Tourismus "momentan" wirklich kratzt? Der Schwarzwald ist seit eh und je ein Rentnerparadies! Mit Kuckucksuhren und bunt bemalten Schnapsgläschen lockt man alte Leute und Japaner. Ich kenne keine Zahlen, aber ich glaube, MTB-Touristen spülen weit weniger in die Kassen als Wellnessurlauber mit Orangenhaut.
Den Sprung hin zum Mountainbike-Eldorado scheint BW zur Zeit nicht gehen zu wollen. Und wenn ihr Plan aufgeht und sie wohlhabende ausländische Rentner in ihr Landidyll ziehen, dann kann man den Tourismusverbänden dafür auch keinen Vorwurf machen. Wenn es nicht aufgeht, kann man ihnen immer noch vor Augen führen, dass sie die Chance verpasst haben. Sollte der MTB-Sport bis dahin so wachsen wie zur Zeit, wird der Vorsprung der anderen Touristengebiete wohl kaum aufzuholen sein.