Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Dazu kann man nur sagen: Kein Verband, Verein, Gruppe oder irgend jemand sonst hat die Macht, über die gesetzlichen Beschränkungen für das Radfahren im Wald hinausgehende Einschränkungen oder Verbote mit Behörden, Grundbesitzern oder wem auch immer zu vereinbaren.

Dann werden zur Not selbst ausgedruckte und laminierte Schilder aufgehängt (hat man hier im Thread ja auch schon Bilder gesehen), die zwar genaugenommen keine Bedeutung haben und deshalb eigentlich auch nicht beachtet werden müssen...
Und wir, die sich mit dem Thema befassen, wissen das dann evtl auch. Aber viele Menschen sehen solch ein Verbot, halten es für legitim und sind sich sicher, dass wir Biker dort nichts verloren haben.
Und selbst wenn keine Schilder kommen sollten, gibt es dann noch das bereits oben angesprochene "Problem", dass es dann in der Nähe eine explizit für diese bunten Radfahrer-Rowdies (denn für die macht es eben meist keinen Unterschied ob MTBler im Allgemeinen oder Downhiller im Speziellen) ausgewiesene Strecke gibt, auf der wir uns gefälligst zu tummeln haben. Schliesslich besteht ja auch immer noch die 2m-Regel und die bewirkt bisher, dass man uns in manchen Ecken BaWü's bestenfalls gerade mal so duldet (aber nicht akzeptiert).
Ich hoffe dass es nicht so kommt, sehe aber eine mögliche Gefahr, dass sich die Fronten dadurch verhärten können.
(Und wenn es so kommen sollte dann hoffentlich nur kurzfristig, bis sich auch der Letzte an das Bild des Radfahrenden Waldbesuchers gewöhnt hat, oder die alten Hardliner endlich nicht mehr unter uns weilen.).
 
Heute auf open Trails:
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails

"Zur Sache Baden-Württemberg"
Heimtückische Fallen gegen Mountainbiker


Der SWR berichtete gestern über Mountainbike-Fallen. Es wird dabei über den aktuellen Fall an der Borderline Freiburg, die früheren Nägel in Geislingen und den Draht an der MTB Strecke in Albstadt berichtet. Die Betroffenen kommen dabei zu Wort. Der Vorstand des RSG Zollernalb spricht von einer gemeinsamen Resolution aller örtlichen Vereine in Albstadt, welche das Geschehen beruhigte.

Im Beitrag wird erwähnt, dass die Verbände landesweit zusammen stehen müssen, um Fallenleger ins Abseits zu stellen. Herr Lieber, Mitarbeiter im Landwirtschaftsministerium und Leiter des Runden Tisches in Stuttgart, berichtet vom positiven Verlauf der Gespräche. Die Verbände erkennen einander an. Eine Neuinterpretation der 2-Meter-Regel oder eine Gesetzesänderung sei eventuell nötig.

Ein erster Hinweis darauf kann das Zitat aus dem Beitrag sein, dass "Wanderwege" befahren werden dürfen, wenn diese 2-Meter breit sind. Neu ist die Interpretation, dass die Messpunkte feste Begrenzungen sein müssen wie Pfosten, Steine oder Bäume.

Wir wissen zwar dass diese Interpretation auch nicht praxisgerecht ist, aber im Vergleich zu früheren Aussagen, dass nur eine Forststrasse erlaubt sei, erkennen wir schon einen deutlichen Unterschied in der Tonalität.

Wir sehen uns politisch auf einem guten Weg. Wir hoffen, dass die drastischen Beiträge der letzten Tage die Fallensteller zur Vernunft bringen und wir uns auch im Wald wieder auf einem guten, und vor allem sicheren, Weg befinden.

Der Fernsehbeitrag in der SWR Mediathek:
http://www.swr.de/zur-sache-baden-w...54/did=15504976/nid=3477354/9cg9im/index.html

Der Beitrag kann gerne auf der Facebookseite des SWR kommentiert werden.
https://www.facebook.com/ZurSacheBW/posts/351985324925892

Bild: Screenshot SWR Homepage.
#w2mr #opentrails


Mal abgesehen vom Thema "Fallen", das endlich von der Presse mit der gebotenen Deutlichkeit aufgegriffen wird, lohnt sich der oben verlinkte SWR-Bericht auch, weil dort ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums zu Wort kommt und sich öffentlich dazu äußert, ob möglicherweise eine Gesetzesänderung sinnvoll ist (ca. ab Minute 4.45 wird es interessant).

Da tut sich langsam was im Ministerium! :daumen:
 
...klar tut sich dort etwas, die räumen schon mal langsam auf.

Am 13. März 2016 sind Landtagswahlen und aller Voraussicht nach werden hinterher gerade im MflR einige Stellen neu besetzt.
 
...klar tut sich dort etwas, die räumen schon mal langsam auf.

Am 13. März 2016 sind Landtagswahlen und aller Voraussicht nach werden hinterher gerade im MflR einige Stellen neu besetzt.


Wobei so Mitarbeiter wie der im Film gezeigte davon (hoffentlich) nicht direkt betroffen sind, oder?
Die kriegen dann halt im Zeifel einen anderen Chef. Viel schlimmer als jetzt kann es in dem Fall ja nicht werden.
Hoffe ich.
 
Alles schön und gut das sie so langsam was machen wollen. Ich bezweifel aber stark das viele Gemeinden diese Ausnahmeregelung durchführen werden. Es gibt zwar immer mehr Gemeinden die Strecken freigeben aber ein wirkliches Wegnetz is es dann doch nicht.

Und als ich den Absatz weiter unten lass: "8.500 Kilometern das größte ausgewiesene Mountainbike-Wegenetz Europas". War ich doch etwas verduzt. Wo sollen diese 8500 km sein? Ich finde keine gute Seite wo man diese Finden kann, sonst wäre ich regelmässig im SW unterwegs, auch die Suche in diversen Foren ergibt meistens Sackgassen. Wenn mir jemand einen Link zu einer Seite hat wo ich diese ACHTTAUSENDFÜNFHUNDERT KILOMETER finden kann, wäre ich sehr dankbar.
 
24.000 KM Wanderwege, 8.500 Km langweilige Mountenbikerouten von denen lächerliche 10 % Singeltrails werden sollen. Wie die dann aussehen kann ich mir denken. 1,50 breit und flach, auch mit dem E-Crosser zu befahren.:spinner:
Nein danke, da fahr ich lieber illegal weiter und grüße wie immer freundlich. in 99,9% der Begegnungen passt das auch.

Die Arroganz dieser Vereine ist zum kotzen. Wie kann man nur so von sich eingenommen sein und versuchen uns mit so einer lächerlichen 10 % Nummer abzuspeißen.
Man sollte den Spieß mal umdrehen.:lol: Ich fordere jetzt mal dreist, alle Wanderer die eh oft zu 4 nebeneinander laufen, dürfen nur noch auf Wegen mit mindestens 3,50 m laufen.:D
Schmalere Wege dürfen nur noch mit Bikes befahren werden:daumen:......das kurbelt auch die deutsche Bikeindustrie an.....:)
 
Heute, Montag, den 22.6.15, in der SWP:

Gegen die Eskalation
Streit um Mountainbiking: Schwarzwaldverein will runden Tisch


Unbekannte bauen im Wald Fallen für die ungeliebten Mountainbiker. Die Wanderlobby Schwarzwaldverein distanziert sich – und sucht das Gespräch. Der Konflikt ist im Schwarzwald besonders groß. JÜRGEN RUF, dpa


Gengenbach. Nach einer Serie von Sabotageakten an Strecken für Mountainbiker im Wald hat der Wanderverband Schwarzwaldverein zur Besonnenheit aufgerufen. Der Verein verurteile die Taten, sagte Präsident Georg Keller am Samstag in Gengenbach (Ortenaukreis). Der Konflikt zwischen Radfahrern und Wanderern dürfe nicht eskalieren. „Wir müssen über ein Umdenken nachdenken“, sagte Keller. Der Wald sei für alle da, Wanderer könnten ihn nicht wie selbstverständlich für sich alleine beanspruchen. Ziel sei es, sich mit Mountainbikern auf gemeinsame Regeln zu verständigen. Der Schwarzwaldverein werde daran arbeiten und suche das Gespräch mit allen Beteiligten. In den vergangenen Wochen hatten im Südwesten – unter anderem in Freiburg und im Ortenaukreis – Unbekannte an mehreren Stellen im Wald Fallen sowie Barrieren aufgebaut und so Mountainbiker gefährdet. Nur durch Glück sei niemand verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Fallen seien so gebaut worden, dass sie zu schweren bis tödlichen Verletzungen hätten führen können. Konkrete Spuren von Tätern gebe es nicht. Wer eine Falle sehe, solle die Polizei alarmieren. „Es ist viel Bewegung im Wald. Wir müssen sie in geordnete Bahnen lenken“, sagte Keller bei der Hauptversammlung seines Vereins. Im Wald stießen stärker als früher gegensätzliche Interessen aufeinander. „Unser Bestreben ist, darüber konstruktive Gespräche zu führen.“ Der Schwarzwald sei mit mehr als 23 000 Kilometern Strecke eine der größten Wanderregionen in Europa und biete zugleich mit insgesamt 8500 Kilometern das größte ausgewiesene Mountainbike-Wegenetz Europas. Das Konfliktpotenzial sei daher hier besonders hoch. Um ins Gespräch zu kommen, bildete der Schwarzwaldverein am Samstag einen Arbeitskreis. Er soll alle an einen Tisch holen. Zudem plädierte Keller dafür, die im Landeswaldgesetz verankerte Regel, dass Waldwege bis zu zwei Metern Breite für Radfahrer grundsätzlich tabu sind, beizubehalten. So würden gefährliche Begegnungen auf engen Pfaden verhindert. Gleichzeitig könnten örtlich Ausnahmen von dieser Regel ausgehandelt werden, damit Biker auf ausgewiesenen Strecken auf ihre Kosten kommen. Wanderer könnten dann auf andere Wege ausweichen. Forst- und Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne) stellte sich am Samstag hinter den Plan. „Die derzeitige Rechtslage im Landeswaldgesetz macht solche lokalen Lösungen ausdrücklich möglich“, sagte er vor den Delegierten des Schwarzwaldvereins. Es mache Sinn, darüber zu sprechen. Die emotional geführte Debatte über das Biken im Wald müsse durch gemeinsame Gespräche entschärft werden. „Keine Gruppe darf mit dem Kopf durch die Wand. Wir brauchen ein Miteinander, kein Gegeneinander“, sagte Bonde. „Ich bin überzeugt davon, dass vor Ort konstruktive Gespräche geführt und gemeinsame Lösungen gefunden werden können.“ Auch das Land suche den Dialog mit Wanderern, Radfahrern, Jägern, Förstern, Landwirten und Waldbesitzern. So könne es gelingen, dauerhaft ein rücksichtsvolles Miteinander im Wald zu erreichen.


...dazu wieder das altbekannte "MTB-Raser-Bild", welches nun schon mehrmals für Artikel herangezogen wurde...
 
Der Schwarzwald sei mit mehr als 23 000 Kilometern Strecke eine der größten Wanderregionen in Europa und biete zugleich mit insgesamt 8500 Kilometern das größte ausgewiesene Mountainbike-Wegenetz Europas. Das Konfliktpotenzial sei daher hier besonders hoch.

Immer der gleiche Unsinn, mit warmen Worten getarnt.
Und ein untauglicher Lösungsansatz...
 
Mir wird schlecht, wenn ich all die Berichterstattung rund um das Fallenstellen lese. Denn während der MTB Freiburg e.V. nur wenig zitiert wird und meist auch nur "Das kann tödlich enden" sagen darf, räumt man den Wandersleuten gewaltig viel Platz ein, damit sie ihren 2m-Wahnwitz zementieren können…
Es kocht in mir dermaßen, dass ich lieber keinem Schwarzwald/Schwäbische Alb-Vereinsmitglied begegnen möchte.

Aber so geht es mir immer, wenn sich jemand gegen logisch nachvollziehbare Argumentation sperrt. Von einem selber wird demütigstes Einlenken erwartet, damit die betonierte Meinung des Gegenüber Bestand hat.
Ich könnte kotzen.
 
Merkt ihr das nicht auch......das ist jetzt nicht positiv was der Keller da sagt, sondern negativ. Dieser Spruch soll die 2-Meter Regel in ein gutes Licht stellen. Es gibt ja keine Probleme, weil wir die 2-Meter Regel haben. Dasshalb muss sie bleiben......

Natürlich gibt es Konflikte, ich hab das auch schon erlebt. Aber nur selten auf Pfaden und dann auch nur weil die Leute von einer Regel wissen, nicht weil sie sich wirklich gestört fühlen.
O Ton einer Begegnung:" Sie wissen aber, daß sie hier nicht fahren dürfen".....meine Antwort...."Habe ich sie erschreckt, behindert, oder irgendwie gafährdet"?......"nein, eigentlich nicht"....
Konflikte gibt es oft nur auf breiten Wegen, auf denen sich die Wandererscharen nebeneinander tummelten und sich gestört fühlen, weil sie den Weg auch mal teilen müssen.
Die Verbände und die Regierung arbeiten im Hintergrung gerade an einen Festigung der Regel, so ist zumindest mein Eindruck.

https://www.mountainbike-tourismusforum.de/

http://www.mtb-news.de/news/2015/06...-des-mountainbike-tourismusforum-deutschland/

Zum Glück gibt es auch solche Entwicklungen......da steht BW noch ganz weit hinten......Im Ländervergleich wird man da hoffentlich bald merken, daß man mit Almosen und falschen Versprechen nicht weiterkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem will Keller seinen eigenen Runden Tisch haben - den, der bereits im Nachhall der Petition eröffnet wurde, scheint er zu ignorieren. Vielleicht gefällt ihm nicht, was dort am Ende rauskommen könnte.
 
Trotzdem würde ich behaupten das der SWV sich öffnet und die Gespräche konstruktiv laufen. Und wenn wir die Medienberichterstattung lesen, dann hat sich die öffentliche Wahrnehmung von MTB deutlich geändert.

.......Zudem plädierte Keller dafür, die im Landeswaldgesetz verankerte Regel, dass Waldwege bis zu zwei Metern Breite für Radfahrer grundsätzlich tabu sind, beizubehalten......

Da genau hört bei mir die Hoffnung auf den SWV auf. Man will was für uns tun, ja. Aber an der Grundsatzfrage will auch er nicht rütteln.
Ein paar Pfade freigeben zum das Gewissen beruhigen.....damit bleiben 99,9% aller Touren die ich von meiner Haustüre aus fahre illegal.
Es kann nur was werden ohne pauschales Verbot. Die neue Beschilderung z.B. im Sauerland ist ein guter Weg.
 
Beim MTB Tourismusforum waren übrigends einige Vertreter des Schwarzwaldtourismus anwesend. Ich denke auch dort hat man erkannt welches Potential im MTB Tourismus liegt, aber auch welche Wünsche Mountainbiker haben.

Ich denke nicht, dass der Bezug zum Tourismus sonderlich hilfreich ist.
Das eine restriktive Regelung des Betretungsrechts für Radfahrer dem Tourismus nicht schadet, sieht man in Tirol...
Und um ein besseres Wegenetz geht es hier eigentlich nicht.
 
...Wobei er ja selbst seine Argumente ad absurdum führt. Wenn es keine Probleme mit Bikern gibt, dann ist auch die 2-Meter-Regel unnötig.

...das Problem dabei ist der Status quo...

Er sagt, es gibt MIT der bestehenden Regelung keine Probleme...also behalten...
- heisst für Ihn nämlich...es fährt aktuell praktisch niemand auf Wegen unter 2m und somit gibt es auch keine Konflikte

Wir wissen, es gibt auch OHNE die bestehende Regelung keine Probleme...also weg damit...
- weil wir nämlich wissen, dass sich ohnehin fast niemand daran hält und es nach dem Wegfall dieser Regelung nahezu keine "Mehrfrequentierung" durch Mountainbiker auf Wegen unter 2m ergeben werden...

das ist eben der riesen Unterschied in der Argumentation...
 
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