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- 6. Juli 2012
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Das Thema finde ich interessant.
Mich hatte mein eigener Alkoholkonsum zunehmend gestört, obwohl er selbst nicht zugenommen hatte. Dennoch haben bis zu jeweils 1,5l Bier an den Abenden am WE oder auch mal eine Flasche Wein (an einem Abend) so gar nicht zu meinen sonst sportlichen Ambitionen gepasst. Unter der Woche habe ich selten etwas getrunken. Es an den Wochenenden zu reduzieren oder sein zu lassen, erschien mir schwer, so dass ich durchaus den Verdacht hatte, in einer gewissen Abhängigkeit zu sein.
Die Nebeneffekte waren, dass ich an den Wochenenden die Nächte zum Tag gemacht hatte, denn nach dem ersten Bier hatte es erst angefangen zu schmecken. In der Folge kam ich morgens kaum aus dem Bett, und das nicht ganz ohne Nebenwirkungen des Alkohols. Meine sportlichen Leistungen an den Wochenenden waren entsprechend schlechter, so dass ich über die Woche mich wieder aus dem Wochenendsumpf heraus trainieren musste.
Am 15.10.2021 (ein Freitag) bekam ich eine Tumordiagnose. Ohne weitere Erkenntnisse zum Fortschritt der Erkrankung wurde ich ins Wochenende entlassen. Mit entsprechenden Ängsten und Sorgen. An diesem Freitag wäre der ideale Abend gewesen, sich so richtig gehen zu lassen. Ich hatte an dieser Stelle aber genau das richtige gemacht, und eben keinen Tropfen Alkohol angefasst. Einerseits wollte ich in dem Bewusstsein möglicherweise auf mich zukommender, körperlicher Torturen meinen Körper nicht schon vorab schwächen, andererseits war mir klar, dass ich am nächsten Morgen vor dem selben Problem stehen würde. Aber eben mit Kopfschmerzen. Im richtigen Moment hatte ich also das richtige gemacht und mir damit -etwas überraschend- gezeigt, dass ich überhaupt keinen Alkohol brauche.
Der nächste Tag war auch sehr prägend. Meine Frau wollte mit meinen beiden Jungs (seinerzeit beide 5 Jahre) ins Hallenbad fahren. In meiner Unsicherheit und Angst, wieviel Zeit mir noch bleibt, hatte ich mich angeschlossen und im Schwimmbad den Seehund für die beiden gespielt. Den geworfenen Ring musste ich apportieren, und jedes Mal, als ich nach dem Tauchen wieder über die Wasseroberfläche kam, hatte ich in die freudestrahlenden Augen meiner kleinen, nassen Wichtel geschaut. Unter Wasser hätte ich heulen können, weil ich keine Ahnung hatte, wie lange die beiden ihren Seehund noch haben könnten.
Kurzum: Mir war der Alkohol schon länger ein Dorn im Auge, aber die oben geschilderte Erfahrung hat mich einen enormen Schritt in meinem Gesundheitsbewusstsein weiter befördert. Auch wenn die Erkrankung nicht zwangsweise auf Alkohol zurück zu führen ist, ist Raubbau am eigenen Körper sicher nicht lebensverlängernd. Die allgemeine Akzeptanz und Normalisierung von Alkohol ändern nichts an seiner giftigen Eigenschaft.
Mein letztes Bier dürfte ich demnach am 09.10.2021 getrunken haben. Ich habe nie gesagt, dass ich nie wieder Alkohol trinken würde. Andererseits müsste ich mich fragen, warum ich es denn überhaupt tun sollte, wenn ich es seitdem nicht vermisst habe. Selbst Veranstaltungen, die eigentlich nur im Suff zu ertragen sind, haben mich bisher nicht mehr dazu verleitet. Ich will es nicht mehr, und es geht mir insgesamt besser damit.
Mich hatte mein eigener Alkoholkonsum zunehmend gestört, obwohl er selbst nicht zugenommen hatte. Dennoch haben bis zu jeweils 1,5l Bier an den Abenden am WE oder auch mal eine Flasche Wein (an einem Abend) so gar nicht zu meinen sonst sportlichen Ambitionen gepasst. Unter der Woche habe ich selten etwas getrunken. Es an den Wochenenden zu reduzieren oder sein zu lassen, erschien mir schwer, so dass ich durchaus den Verdacht hatte, in einer gewissen Abhängigkeit zu sein.
Die Nebeneffekte waren, dass ich an den Wochenenden die Nächte zum Tag gemacht hatte, denn nach dem ersten Bier hatte es erst angefangen zu schmecken. In der Folge kam ich morgens kaum aus dem Bett, und das nicht ganz ohne Nebenwirkungen des Alkohols. Meine sportlichen Leistungen an den Wochenenden waren entsprechend schlechter, so dass ich über die Woche mich wieder aus dem Wochenendsumpf heraus trainieren musste.
Am 15.10.2021 (ein Freitag) bekam ich eine Tumordiagnose. Ohne weitere Erkenntnisse zum Fortschritt der Erkrankung wurde ich ins Wochenende entlassen. Mit entsprechenden Ängsten und Sorgen. An diesem Freitag wäre der ideale Abend gewesen, sich so richtig gehen zu lassen. Ich hatte an dieser Stelle aber genau das richtige gemacht, und eben keinen Tropfen Alkohol angefasst. Einerseits wollte ich in dem Bewusstsein möglicherweise auf mich zukommender, körperlicher Torturen meinen Körper nicht schon vorab schwächen, andererseits war mir klar, dass ich am nächsten Morgen vor dem selben Problem stehen würde. Aber eben mit Kopfschmerzen. Im richtigen Moment hatte ich also das richtige gemacht und mir damit -etwas überraschend- gezeigt, dass ich überhaupt keinen Alkohol brauche.
Der nächste Tag war auch sehr prägend. Meine Frau wollte mit meinen beiden Jungs (seinerzeit beide 5 Jahre) ins Hallenbad fahren. In meiner Unsicherheit und Angst, wieviel Zeit mir noch bleibt, hatte ich mich angeschlossen und im Schwimmbad den Seehund für die beiden gespielt. Den geworfenen Ring musste ich apportieren, und jedes Mal, als ich nach dem Tauchen wieder über die Wasseroberfläche kam, hatte ich in die freudestrahlenden Augen meiner kleinen, nassen Wichtel geschaut. Unter Wasser hätte ich heulen können, weil ich keine Ahnung hatte, wie lange die beiden ihren Seehund noch haben könnten.
Kurzum: Mir war der Alkohol schon länger ein Dorn im Auge, aber die oben geschilderte Erfahrung hat mich einen enormen Schritt in meinem Gesundheitsbewusstsein weiter befördert. Auch wenn die Erkrankung nicht zwangsweise auf Alkohol zurück zu führen ist, ist Raubbau am eigenen Körper sicher nicht lebensverlängernd. Die allgemeine Akzeptanz und Normalisierung von Alkohol ändern nichts an seiner giftigen Eigenschaft.
Mein letztes Bier dürfte ich demnach am 09.10.2021 getrunken haben. Ich habe nie gesagt, dass ich nie wieder Alkohol trinken würde. Andererseits müsste ich mich fragen, warum ich es denn überhaupt tun sollte, wenn ich es seitdem nicht vermisst habe. Selbst Veranstaltungen, die eigentlich nur im Suff zu ertragen sind, haben mich bisher nicht mehr dazu verleitet. Ich will es nicht mehr, und es geht mir insgesamt besser damit.
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