Manche hatten um einen kurzen Bericht nach der Tour gebeten. Biddeschön...
Vorweg: Geil war's und ich wäre am liebsten sonntags gleich weitergefahren.
Am ersten (halben) Tag ging's von Grainau nach Ehrwald. Eigentlich unspektakulär, leider hat's nach 500 m in der ersten Abfahrt einen Mitfahrer dermaßen zerlegt, dass die Tour für ihn bereits zuende war bevor sie richtig angefangen hat. Zum Glück blieb das der einzige ernsthafte Abflug.
Der zweite Tag führte uns von Ehrwald nach Prutz. Highlight des Tages war der Übergang über's Marienjoch. Der Guide ist's als Einziger gefahren, der Rest hat tapfer geschoben.
Tag drei führte uns durch das Highlight der Tour: Die Uina-Schlucht. Ja, kann man mal gesehen haben, ist schon beeindruckend. Der Anstieg dort hoch ist aber kernig und die Schieberei hat dazu geführt, dass ich am Abend einen wunden Hintern hatte. Der Rand meines Sitzpolster reibt wunderbar in der Falte Po/Oberschenkel. Schöner als die Uina-Schlucht selbst, fand ich die Sesvenna-Hochebene. Da haben mein Rad und ich zueinander gefunden.
Vom vierten Tag gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. War mehr oder minder eine Transferetappe. Viele km Radweg an Apfelplantagen entlang. Ich habe mich nach drei Tagen gefragt, wer die alle essen soll. Höhenmeter gab es nennenswert nur die zur Naturnser Alm rauf. Dafür großzügigerweise gleich 1.300 am Stück. Leider mussten wir an diesem Tag in ein anderes Hotel ausweichen, das etwas abseits der Route lag, die dafür nochmal um ein paar km Radweg verlängert wurde und am Ende bei 105 km auf dem Tacho endete.
Das führte dann auch dazu, dass der fünfte Tag etwas anders geführt wurde als ursprünglich geplant. Wir haben dann am Anfang experimentell ein paar Trails ausprobiert. War sehr lohnenswert, weil es auf der einen Seite des Berges einen tollen Blick auf den Kalterer See, auf der anderen Seite einen tollen Blick ins Tal gab. Ziel des Tages war der Molvenosee wo wir direkt am See im Hotel übernachteten.
Am letzten Tag ging's dann Richtung Gardasee. Mittagspause gab es auf einer Hütte mit tollem Blick auf den Gardasee. Über den Tennosee sind wir dann zum Ziel gefahren. Nach einer ausgedehnten Pause am See sind wir spätnachmittags zum Hotel, das in Nago-Torbole liegt, was nochmal ungefähr 100 hm bedeutete.
Fazit: Top organisierte Tour. Die Hotelzimmer hatten teilweise, insbesondere in Italien, schon bessere Zeiten gesehen, waren aber immer sauber und ordentlich. Das Essen - gehörte bis auf einen Abend dazu - war dafür immer top.
Ich möchte gerne nochmal einen AlpX machen, das nächste Mal aber ungeführt. Einzig einen Gepäcktransport würde ich gerne wieder genießen. Es ist schon nett, mit nicht ganz so schwerem Gepäck unterwegs zu sein.
Etwas störend fand ich, dass der Trailanteil nicht so riesig war. Der Guide hat zwar getan, was möglich war, mehr gab wahrscheinlich die Zeit einfach nicht her. Wir waren eh meist erst am späteren Nachmittag am Hotel, so dass lange Trailorgien das noch mehr herausgezögert hätten.
Für mich sehr positiv ist, dass diese Woche mich fahrtechnisch weit voran gebracht hat. Ich fahre immer noch keine halsbrecherischen Sachen in Höllentempo runter, aber Stellen an denen ich Anfang der Woche abgestiegen bin, bin ich am Ende mit Spaß runtergefahren.
Die Gruppe selbst war recht inhomogen. 4 Jungs waren dabei, die bergauf deutlich fixer unterwegs waren. Die mussten dann oben auch schon mal länger warten. Der Rest passte aber ganz gut zusammen und hat sich teilweise den Berg hochgezogen.